Es wäre doch an sich mal an der Zeit, sich dieser tollen Serie im Rahmen einer Episonübersicht (155 Folgen) anzunehmen. Hat jemand Sprecherinfos zu den bereits auf DVD veröffentlichten Folgen (Zorro reitet wieder, Billy the Kid lebt, Jesse James unter Verdacht, Ein Cowboy in New York, Der Bandit von Wyoming, Fuzzy etc.)? Die Erstausstrahlungen von "Western von Gestern" liefen ab Mai 1978 bis Juli 1986 im ZDF. Die Synchronisation entstand bei der Beta in München, ab ca. 1977.
Eine Serie im eigentlichen Sinne waren die "Western von gestern" ja nicht, Willoughby. Dazu machte sie allein erst das ZDF, weil es eine Nachfolge für den Vorabendsendeplatz am Freitag benötigte und das Material für ihre Reihen im Stil von "Dick & Doof", "Väter der Klamotte" etc. aufgebraucht war und sich nichts Neues mehr auftreiben ließ. Deshalb wurde ein großes Paket mit B-Western der 30er und 40er Jahre angekauft, um auch diese Filme (im Original oftmals mit einer Lauflänge von ca einer Stunde) in jene Serie im 25 Minuten Format zu verstümmeln. Es gab zwar diverse "Mehrteiler", leider aber auch viele "Einzelfolgen", in denen von ursprünglich 50 oder 60 Minuten nur noch die schlappen 25 Minuten übrig blieben.
Was beim Klamauk der "Vorgängerserien" meist gar nicht so sehr auffiel, bei den "Western von gestern" benötigte der Zuschauer für viele Handlungssprünge leider einen Blindenhund, so wenig Sinn ergab der drastisch geschnittene Plot nach der "Bearbeitung" noch. Und das oftmals unpassende Geklimper von Fred Strittmatter & Co gab den Streifen dann den ultimativen Rest an Verunglimpfung. Den angeblichen Kultstatus erreichte die "Serie" wohl hauptsächlich wegen dem in der Tat genial gebastelten Vorspann mit dem krönenden Höhepunkt von Fuzzys "Schuß" mit dem Katapult und der anschließenden Explosion.
Ist natürlich (wie immer) alles reine Geschmacksache, und fairerweise muß man einräumen, daß ohne die "Western von gestern" die meisten Filme wohl nicht mal in einer verstümmelten Fassung hierzulande gesendet worden wären. Viel anfangen kann ich persönlich damit dennoch nicht, da schaue ich mir die meisten verwendeten Streifen lieber im Original und ungeschnitten an, insbesondere die Werke mit Roy Rogers und meinem Lieblings-Sidekick "Gabby" Hayes.
Trotzdem steht die "Fuzzy"-Box mit 16 Folgen in meinem DVD-Archiv, weil ich die mal geschenkt bekam. Insofern kann ich zumindest zu dieser Synchro etwas sagen, wobei ich natürlich keine vollständige Auswertung betrieben habe. Zahlreiche bekannte Synchronstimmen waren jedoch dabei, ich erinnere mich z.B. an Herbert Weicker, Horst Naumann, Gernot Duda, Friedrich Schoenfelder, Hartmut Reck und viele andere. "Fuzzy" und "Billy Carson" wurden zunächst von Hans Jürgen Diedrich und Michael Schwarzmaier vertont, später (im Laufe der 80er Jahre) haben sie dann andere Stimmen erhalten. Zwei Einträge der "Fuzzy"-Episoden, beides "Doppelfolgen", sind sogar in der Synchrondatenbank gelistet:
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Du hast sicherlich Recht im Hinblick auf die "Verstümmelung" der einzelnen Episoden. Dennoch muss ich zugeben, dass ich diese "Serie" damals sehr gerne gesehen habe, wobei auch der Nostalgiefaktor über die Jahre sicherlich einiges verklärt hat. Da die über 150 Folgen ja leider erst sehr bruchstückhaft auf DVD vorliegen, ist eine lückenlose Sprecherauswertung zum gegenwärtigen Zeitpunkt wohl auch nicht machbar. Trotzdem wäre es natürlich sehr wünschenswert, wenn sich jemand dieser Aufgabe annehmen würde. Interessant wären zum Einstieg zum Beispiel die Episoden von "Zorro reitet wieder".
Ich hab´ wesentlich weniger in meiner Datei als in meinem Kopf ... Das liegt allerdings daran, dass mir zu vielen Sprechern die Darstellernamen fehlen. Bei Gelegenheit bzw. Lust und Laune sichte ich mal wieder meine Uralt-Mitschnitte auf Audio(!)-Kassetten bzw. höre sie mir an (sofern die Bänder das noch zulassen); dann kann ich viel ergänzen. Für heute muss Folgendes genügen (z. T. selbst Erkanntes, z. T. [auch] Infos aus dem "Gong" [aus der guten alten Zeit, in der es immer mal wieder Synchronsprecherangaben gab ...]):
Smiley Burnette als Frog Millhouse:Rainer Basedow
Ep.: Der Jodeljunge vom Pinienwald (USA, 1937) Gene Autry als Gene Autry:Berno von Cramm
Ep.: Der Schatten John Wayne als John Travers:Manfred Seipold
Ep.: Der Western-Star (USA, 1933) Tom Keene als Tom Baxter:Frank Engelhardt
Ep.: Feuerwasser und frische Blüten (USA, 1935) John Wayne als John Wyatt:Klaus Kindler
Ep.: Roy unter Verdacht Roy Rogers als Roy Rogers:Christian Wolff
Ep.: Zorros Erbe (USA, 1947) Edward Cassidy als Sheriff:Herbert Weicker Peggy Stewart als Kate Wells:Marion Hartmann George Turner als Jeff Stuart / Zorro:Randolf Kronberg
Ep.: Zorro reitet wieder (USA, 1937) Noah Beery als J.A. Marsden:Günther Sauer John Carroll als James Vega / Zorro:Erik Schumann Helen Christian als Joyce Andrews:Marion Hartmann Reed Howes als Phillip Andrews:Hartmut Becker Duncan Renaldo als Renaldo:Panos Papadopulos <?> als El Lobo:Wolfgang Hess
Eine Ergänzung kann ich noch zu Zorro reitet wieder USA 1937 einbringen: Nigel de Brulier.....Don Manuel Vega.....Thomas Reiner
Da wir im "Follyfoot" Thread wegen einer Stimmensuche zufällig auch gerade eine Episode der "Western von gestern" gesichtet hatten, hier an richtiger Stelle gleich mal einige Details dazu:
Ep.124 Fuzzy und das Tal der Geister (Ghost of Hidden Valley, USA 1946) EA ZDF: 20.05.1983
Al St. John.....Fuzzy Q. Jones.....Hans Jürgen Diedrich Buster Crabbe.....Billy Carson.....? Charles King.....Ed Dawson.....Herbert Weicker Zon Murray.....Handlanger Arnold / Jim Ray.....Günther Ungeheuer John Meredith.....Henry Trenton.....Michael Schwarzmaier Jimmy Aubrey.....Tweedle.....? Jean Carlin.....Kaye Dawson.....? Karl Hackett.....Rancher Jed.....? John L. Cason.....Handlanger Buck.....?
?.....?.....Bruno W. Pantel (sprach den Cowboy zu Beginn der Folge, mit dem sich "Billy Carson" unterhielt, später den Verletzten bei "Kaye Dawson" und mindestens einen Oneliner)
Anmerkung: Dies ist z.B. eine der vielen Episoden, die von 56 Minuten im Original auf 25 Minuten "Serienlänge" verstümmelt wurde. Für einen Sinn ergebenen Plot braucht man hier leider wirklich einen Blindenhund. Der Zuschauer sieht plötzlich verletzte Personen und weiß gar nicht, wie es dazu überhaupt kam, stolz wird in einigen Dialogen von Heldentaten gesprochen, die ebenfalls nur im Original zu sehen sind, und daß "Ed Dawson" wenigstens anständig gestorben ist, erfährt der geneigte Zuschauer zufällig nebenbei am Rande durch einen Dialog. Also wirklich eine restlos kastrierte "Episode", bei der man zwingend das Gehirn ausschalten muß...
Hab´ mir die Mühe gemacht, heute in einige meiner MCs reinzuhören. Tonqualität (nach zweieinhalb Jahrzehnten) besch...eiden, z. T. Bandsalatneigung; liste deshalb nur diejenigen Sprecher, bei denen ich mir sicher oder ziemlich sicher bin - aber ohne Gewähr (dafür mit Aussicht auf Ergänzungen und weitere Episoden ...)!
2.4.2010 - überarbeitet/ergänzt. Alle Angaben nach wie vor ohne Gewähr. (Und - trotz der rauchenden Colts - ohne Gewehr. )
Der Western-Star Scarlet River USA, 1933 Rolle/Darsteller/Synchronsprecher Tom Baxter: Tom Keene - Frank Engelhardt Betty Buell („Babe“ Jewel), Schauspielerin: Betty Furness - Manuela Renard Ulysses McGee: Rosco Ates (Roscoe Ates) - Manfred Lichtenfeld „Clink“ McPherson: Hooper Atchley - Horst Naumann Jeff Todd: Creighton Chaney (Lon Chaney Jr.) - Willi Röbke
Dynamit für Schleuse 5 (2-tlg.) Red River Valley USA, 1936 Gene Autry: Gene Autry - Reiner Schöne Frog Millhouse: Smiley Burnette - Rainer Basedow George Baxter: Sam Flint – Wolf Ackva Mary Baxter: Frances Grant - Marion Hartmann Betrunkener: ? - Manfred Lichtenfeld Bull Dural: George Chesebro - Wolfgang Hess Sheriff Ed: Edward Hearn - Niels Clausnitzer Gangster (1 v. 2): ? – Gudo Hoegel Hank: Tracey Lane - Michael Gahr <Joseph>: ? – Peter Thom Mike: Jack Kennedy – Harry Kalenberg Hartley Moore: Frank LaRue – Christian Marschall Erzähler: Günther Sauer
Feuerwasser und frische Blüten Paradise Canyon USA, 1935 John Wyatt: John Wayne - Klaus Kindler Mexikanischer Capitán: Gino Corrado - Norbert Gastell Doc Carter: Earle Hodgins - Manfred Lichtenfeld Curly Joe Gale: Yakima Canutt - Franz Rudnick Geldfälscher: ? - Hartmut Reck
Fuzzy und das krumme Ding Cheyenne Takes Over USA, 1947 Marshal Cheyenne Davis: „Lash“ La Rue - Klaus Guth Fuzzy: Al „Fuzzy“ St. John - Hans Jürgen Diedrich Falscher Wayne Dawson: George Chesebro - Karl Walter Diess Delhaven: Lee Morgan - Michael Cramer Buck McCord: John Merton - Wolfgang Hess Fay Wilkins: Nancy Gates - Inez Günther
Fuzzy und der Peitschenheini (2-tlg.) King of the Bullwhip USA, 1950 Deputy Fuzzy Q. Jones: Al "Fuzzy" St. John - Hans Jürgen Diedrich Marshal Lash LaRue: Lash La Rue - Berno von Cramm Benson: Tom Neal - Wolfgang Hess <Bud>: ? - Gernot Duda James Kerrigan: Jack Holt - Christian Marschall Mr. Palmer: Cliff Taylor - Michael Habeck Rio: George Lewis (George J. Lewis) - Günther Sauer Erzähler (Teil 2): "Lash und Fuzzy schließen aber nicht aus, dass Kerrigan und Chester zu den Verdächtigen gehören."
Fuzzy und der Pleitegeier The Kid Rides Again USA, 1943 Fuzzy Jones: Al „Fuzzy“ St. John - Hans Jürgen Diedrich Joan Ainsley: Iris Meredith - Maddalena Kerrh John Ainsley: Ed Peil, Sr. (Edward Peil Sr.) - Leo Bardischewski Vic Landeau: Charles King - Herbert Weicker Sheriff: Ted Adams - Michael Cramer Mort Slade: I. Stanford Jolley - Hartmut Reck
Fuzzy und der Siedlerschreck Pioneer Justice USA, 1947 Cheyenne Davis: Lash La Rue - Klaus Guth Fuzzy: Al „Fuzzy“ St. John - Hans Jürgen Diedrich Onkel Bob: William Fawcett - Manfred Lichtenfeld Grayson: Terry Frost - Karl Walter Diess Bill Judd: Jack Ingram - Herbert Weicker Sheriff: Henry Hall - Harry Kalenberg Betty Walters: Jennifer Holt - Karin Anselm
Roy unter Verdacht Silver Spurs USA, 1943 Frog Millhouse: Smiley Burnette - Rainer Basedow Roy Rogers: Roy Rogers - Christian Wolff Bulldog Bailey: Arthur Loft – Paul Bürks Steve Corlan: Hal Taliaferro - Jochen Striebeck Lucky Miller: John Carradine - Fred Maire Buck Walters: Dick Wessel - Michael Gahr Frog Millhouse (Rainer Basedow): „Wahnsinn! Weißt du, Roy, ich hab´ wirklich nichts gegen Abkürzungen, aber die führt genau in den Himmel, und ich kann nicht Harfe spielen!“
Zitat von WilloughbyHallo Stahlnetz, bezüglich Hans Jürgen Diedrich und "Fuzzy" noch eine Ergänzung. In "Fuzzy und die dicken Kartoffeln" wird die Rolle von Michael Habeck gesprochen.
Danke für den Hinweis, Willoughby! Dann hatte ich mich also doch nicht getäuscht "Fuzzy" mit unterschiedlichen Stimmen gehört zu haben...
Es sind ja diverse Episoden der "Western von gestern" auf YouTube eingestellt, somit ließe sich für alle Interessierten auch darüber eine Synchronauswertung betreiben. Die genaue Zuordnung der Rollen wäre über die IMDb möglich bzw. (falls jemand sogar die Scheiben besitzt) über die Extras der DVDs. Und für Ergänzungen der evtl. nicht erkannten Stimmen könnte man den jeweiligen Link zu YouTube angeben.
Christian Wolff auf Roy Rogers finde ich ja echt stark... kenne eigentlich nur die Originalstimme von ihm. Weißt Du zufällig, ob für die "Western von gestern" auch Filme von Roy Rogers ausgewählt wurden, in denen mein Lieblings-Sidekick George "Gabby" Hayes dabei war? Der hat im Original eine wirklich einmalige Stimme, noch dazu mit einem höchst markanten Slang, so daß mich mal sehr interessieren würde, wen die deutsche Synchro auf ihn "angesetzt" hatte - falls er mit dabei war.
Und den bereits "gereiften" Klaus Kindler auf dem jungen "Duke" Wayne stelle ich mir akustisch auch etwas gewöhnungsbedürftig vor, hatte ich gar nicht mehr in Erinnerung...
Falls Du die Zuordnung Deiner gelisteten Folgen mit den fehlenden Namen noch ergänzen möchtest, habe ich Dir von der IMDb mal die entsprechenden Links beigefügt. Dann wären hier ja bereits einige Folgen schon teilweise ausgewertet, Dank Deiner Audioaufnahmen sogar Episoden, die nicht auf DVD erhältlich und auch nicht bei YouTube eingestellt sind:
Zitat von AMKHab´ mir die Mühe gemacht, heute in einige meiner MCs reinzuhören. Tonqualität (nach zweieinhalb Jahrzehnten) besch...eiden, z. T. Bandsalatneigung; liste deshalb nur diejenigen Sprecher, bei denen ich mir sicher oder ziemlich sicher bin - aber ohne Gewähr (dafür mit Aussicht auf Ergänzungen und weitere Episoden ...)!
Klasse, da sieht man wieder mal, wie wertvoll diese alten MC-Aufnahmen sein können. Ich habe wohl auch noch so einiges, allerdings tief vergraben. Ich hoffe, die Aufstellung der Episoden und Sprecher wächst und gedeiht weiter...
Ich habe mir auch etwas Mühe gemacht und nachfolgend schon mal die beiden gelisteten Folgen der Synchrondatenbank.de hier in den Thread übertragen sowie durch weitere Details ergänzt:
Ep. 55+56 Fuzzy und die Christel von der Post (Oath Of Vengeance, USA 1944) EA ZDF: Teil 1: 05.09.1980 / Teil 2: 12.09.1980 Kino Start USA: 09.12.1944
Al St. John.....Fuzzy Q. Jones.....Hans Jürgen Diedrich Buster Crabbe.....Billy Carson.....Michael Schwarzmaier
Jack Ingram.....Steve Kinney.....Horst Naumann Charles King.....Handlanger Mort.....Gernot Duda Kermit Maynard.....Vormann Red.....Michael Gahr Kal Hackett.....Dan Harper.....Manfred Lichtenfeld Hal Price.....Sheriff.....Harry Kalenberg Mady Lawrence.....Dale Kirby.....Kerstin de Ahna Marin Sais....."Christel von der Post" (im Original: "Ma, the Postmistress").....?
Anmerkung: Die Originallänge des Films gibt die IMDb mit 57 bzw. 58 Min. an, es fehlen also selbst bei dieser "Doppelfolge" noch rund 7 bis 8 Minuten des Plots. Der Nordwestdeutsche Filmverleih (NWDF) brachte "Oath Of Vengeance" unter dem Titel "Fuzzy lebt gefährlich" anno 1959 in die deutschen Kinos. Soweit ich es anhand der jeweiligen Kinotrailer überprüfen konnte, von denen EMS bei ihren DVDs einige als Extras anbietet, war seinerzeit Anton Reimer offenbar sogar der Stammsprecher von "Fuzzy". Die Bildqualität des alten Material zeigt sich auf den Kinotrailern übrigens deutlich besser wie rund 20 Jahre später bei den "Western von gestern"
Ep. 67+68 Fuzzy und die liebestolle Oma (Frontier Outlaws, USA 1944) EA ZDF: Teil 1: 17.07.1981 / Teil2: 24.07.1981 Kino Start USA: 04.03.1944
Al St. John.....Fuzzy Q. Jones.....Hans Jürgen Diedrich Buster Crabbe.....Billy Carson.....Michael Schwarzmaier
Frank Ellis.....Rusty Bradford.....Gernot Duda Jack Ingram.....Taylor.....Werner Abrolat Edgar Kennedy (laut IMDb: Ed Cassidy).....Sheriff.....Harry Kalenberg Charles King.....Barlow..... Herbert Weicker Emmett Lynn.....Richter James Ryan.....Manfred Lichtenfeld Frances Gladwin.....Pat Clark.....Constanze Engelbrecht Marin Sais.....Ma Clark.....Marianne Wischmann Budd Buster.....Barmann.....? Kermit Maynard.....Handlanger Wallace.....?
Anmerkung: Auch hier beträgt laut IMDb die Originallänge des Films ca 58 Min., es fehlen demnach bei dieser "Doppelfolge" abermals rund 8 Min. des Plots.
Zitat von StahlnetzDeshalb wurde ein großes Paket mit B-Western der 30er und 40er Jahre angekauft, um auch diese Filme (im Original oftmals mit einer Lauflänge von ca einer Stunde) in jene Serie im 25 Minuten Format zu verstümmeln. Es gab zwar diverse "Mehrteiler", leider aber auch viele "Einzelfolgen", in denen von ursprünglich 50 oder 60 Minuten nur noch die schlappen 25 Minuten übrig blieben.
Ich muss aber sagen, dass die Straffung der Handlung nachvollziehbar war. Ich habe mal vor ein paar Jahren den Western "Texas Terror" mit John Wayne von 1933 im Original gesehen. Der Film dauert vielleicht eine knappe Stunde, was aber dennoch zu lang war, da der Film in der Hälfte der Zeit hätte erzählt werden können. Zudem hatte er viele Längen. Dazu kam, dass der Film mit Ausnahme des ca. einminütigen Vorspanns und der Endtafel keine Musik hatte.
Anhand des Serials "Zorro reitet wieder", das ich auch mal teilweise im Original gesehen habe, kann ich auch sagen, dass die neu komponierte Musik von Quirin Amper jr. und Fred Strittmatter die Filme, sofern ich es beurteilen kann, doch aufgewertet hat und auch heldenhafter wirkte.
Eine Straffung der Handlung mag bei manchen der verwendeten Filme durchaus keine große Tragik gewesen sein, Lammers, ich kenne inzwischen selbst diverse jener Streifen im Original . Kürzungen sehe ich dennoch grundsätzlich mit recht gemischten Gefühlen, weil sie nun mal allein dem individuellen Geschmack bzw. vorgegebenen Kriterien unterliegen. Doch was der eine als langweilig und verzichtbar bewertet, würde ein anderer gerne sehen und umgekehrt. Wer also entscheidet darüber?
Mit den vom ZDF gebastelten "Doppelfolgen", bei denen in der Regel "nur" etwa 7 bis 10 Minuten des Originals entfernt wurden, kann man sicherlich noch einigermaßen gut leben. Meine Kritik der Verstümmelung zielte natürlich primär auf die Einzelfolgen ab, denn wenn man eine Stunde Laufzeit auf eine 25 minütige Serienfolge demontiert, ergeben sich zwangsläufig skurrile Sprünge und Ungereimtheiten im Plot, die selbst der größte Künstler an der Schere nicht mehr kompensieren kann. Das ist mir persönlich dann einfach zu heftig... und sicher auch nicht ganz im "Sinne des Erfinders".
Bist Du sicher, daß für die "Zorro"-Episoden der "Western von gestern" tatsächlich Material aus Serials verwendet wurde? Die Serials der amerikanischen Tonfilm-Ära (1930-1956) bestanden größtenteils aus 12 oder 15 Kapiteln und hatten eine Laufzeit von nur maximal 20 Minuten (also ausnahmsweise viel zu kurz für das ZDF Format), lediglich die Pilotfolgen gingen meist deutlich länger. Außerdem wurden die Serials in aller Regel im Cliffhanger Format produziert und hatten ihren typischen Soundtrack für den Spannungsbogen. Dagegen wirken die Kompositionen von Fred Strittmatter und Quirin Amper jr. auf mich eher etwas primitiv und eintönig, wobei sie aber häufig wiederkehrende Elemente verwenden, um so den Charakter einer Serie zu suggerieren. Ist natürlich alles reine Geschmacksache und in Abhängigkeit davon, ob der Zuschauer überhaupt einen Vergleich mit den Originalen ziehen kann und möchte.
Bei den Vorgänger-Reihen wie "Väter der Klamotte" oder "Dick und Doof" wurde ja nicht minder geschnitten und verstümmelt und ebenfalls ein eigener Soundtrack geschaffen. Nur da hat es mich persönlich nicht wirklich gestört, wie als Westernfan bei jener Reihe. Und das zeigt doch schon deutlich, wie subjektiv man soetwas beurteilt, insbesondere aus heutiger Sicht. Die "Western von gestern" sind wohl in doppelter Hinsicht ein Unikat, welches man letztlich so nehmen muß wie es nun mal ist. Und wer von den Jüngeren damit vielleicht sogar aufgewachsen ist, sieht darin mit Sicherheit die gleichen verklärten Erinnerungen wie meine Generation mit den Produktionen der 50er und 60er Jahre. Auch da war bekanntlich nicht alles Gold was glänzt...