Noch ein Detail zu Harrison, das ich sehr spannend finde: er bombardierte Billy Wilder regelrecht mit seinen Wünschen, unbedingt die Hauptrolle in "Das Privatleben des Sherlock Holmes" zu ergattern. Wäre interessant gewesen! Gehört nicht ganz hierher, aber hätte man wie zunächst gewünscht, "My fair Lady" mit Cary Grant gemacht-wäre dann Curt Ackermann der Higgins geworden??? Diese rein hypothetische Frage beschäftigt mich manchesmal...
Zitat von fortinbras im Beitrag #31aber hätte man wie zunächst gewünscht, "My fair Lady" mit Cary Grant gemacht-wäre dann Curt Ackermann der Higgins geworden??? Diese rein hypothetische Frage beschäftigt mich manchesmal...
1964 hatte Ackermann auf jeden Fall noch so ziemlich den Vorzug und einen "Lauf" als Besetzung für Cary Grant und das wäre aus meiner Sicht sowieso die einzig richtige Wahl gewesen. Könnte ich mir in Bezug auf den Film als auch Ackermann in der Synchro wirklich gut vorstellen.
Entschuldigung, dass ich mich da schon wieder einmische, aber ich fürchte, anhand des Studios ((Ultra) wäre Ackermann weniger wahrscheinlich gewesen. Denn zu dieser Zeit scheint Ackermann für Grant nur bei der BSG wirklich etabliert gewesen zu sein. Vielleicht hätte man Wolfgang Lukschy genommen, der die Rolle auch auf der Bühne verkörpert hat? Oder Paul Klinger, den ich mir (wie früher erwähnt) durchaus auch für Harrison hätte vorstellen können.
Und hätte Professor Higgins mit Ackermanns Stimme (selbst wenn er sich zurückgenommen hätte) nicht zu alt gewirkt, um ihm abzunehmen, dass er eine noch lebende Mutter habe?
Das Argument mit der Ultra finde ich logisch - das seine Stimme alt geklungen hat zu dieser Zeit (1964) aber nicht. Als Referenzwert nehme ich seine Stimme in "Charade" nur ein Jahr vorher. Ich für meinen Teil finde nicht, dass er zu alt geklungen hätte. Aber das mit dem Synchronstudio ist in der Tat vorstellbar - und Klinger wäre schon in Ordnung gegangen, für mich Lukschy eher weniger.
Antwort auf die Beiträge 32 bis 35 von berti und smeagol:
Interessant, was meine kleine Bemerkung hervorgebracht hat! Klinger hätte ich zu gerne singen gehört!!! Lukschy kann ich mir als Higgins nicht wirklich vorstellen, weder auf Harrison noch auf dem hypothetischen Grant. Da man so oder so zunächst die Bühnenprofis herangezogen, glaube ich-und bei Grant hätte man den widerspenstigen Paul Hubschmid vielleicht sogar herumgekriegt. Johannes Heesters sagte mal, er hätte das gerne gemacht, aber man habe ihn nie gefragt...(das ist jetzt kein Witz! In einem Interview sagte er mal, man habe ihn bei allen großen Musical-Synchronrollen stets übergangen!) da blieb uns wohl so manches erspart-rein subjektiv.
Zitat von fortinbras im Beitrag #36Klinger hätte ich zu gerne singen gehört!!!
Als Henry Higgins oder allgemein? Falls du Letzteres meinst, bräuchtest du nur die nächste Ausstrahlung von "Ivanhoe, der schwarze Ritter" abzuwarten. Er singt dort in der ersten Szene (für Robert Taylor).
"So richtig" hätte er als Higgins auch nicht singen müssen. Schoenfelder (der mal bekannte, nie eine Gesangsausbildung erhalten zu haben) blieb in dieser Rolle ja auch überwiegend im Sprechgesang.
Mit großem Fragezeichen, da ich den Film nie gesehen habe: Das Himmelbett-Axel von Ambesser, wurde mir gegenüber einmal erwähnt und es ist nicht ganz unrealistisch. Aber das in die Liste aufzunehmen wäre unseriös.
Hmmm...realistisch kann das schon sein. Von Ambesser gibt´s ja zumindest zwei bekannte Synchronrollen. Ich mag Axel von Ambesser sehr, er war ein toller Regisseur und ein ausgesprochen origineller Schauspieler. Allerdings fand ich ihn als Synchronsprecher absolut fehl am Platz. Er ist zu sehr er selbst und überzeugte mich in seinen rollen nicht wirklich. Daß Chaplin in "Monsieur Verdoux" nicht Alfred Balthoff hatte, ist fast ein Verbrechen. Aber das gehört in einen anderen Thread.
DAS HIMMELBETT - in meinen Notizen stehen Randolf Kronberg für Rex Harrison und Katharina Lopinski für Lilli Palmer. Den Film habe ich um 1986 im BR aufgezeichnet. Die Kinofassung ist mir unbekannt.
Ach, einmal mehr...! Also, nichts gegen Randolf Kronberg, den ich sehr schätzt(t)e. Aber er war für mich alles, nur nicht Kategorie "britischer Upperclass-Gentleman". Zur Ausstrahlung von Rex Harrison passte er überhaupt nicht, weswegen ich diese mehrfache Besetzung nicht ganz nachvollziehen kann. Kronberg passte weder zu Harrison, noch zu Grant - er passte eigentlich nie auf Schauspieler jener alten Garde, wenn er in Erst-/Neusynchros alter Filme zu hören war.