Zitat von VanToby... und da streitet ihr euch noch, ob Böll und Breuer alterlich passen...!
Streiten? Nein. Es ist kein Streit, wenn die eine (meine) Seite Recht hat, von Tatsachen wie z.B. dem Gesehenhaben des Films gestützt, und die andere Seite, wohlgemerkt rein mutmaßend, eine an den Tatsachen vorbeigehende (= falsche) Gegenbehauptung aufstellt.
Man tut ja in Internetforen pseudo-höflich so, als habe die Meinung des Gegenübers stets eine Existenzberechtigung. Hat sie in diesem Fall aber nicht. Jeder, der Breuer, Böll und Meister hier fehlbesetzt findet, irrt sich. Desjenigen Meinung ist in dem Fall irrelevant. Sie passen. Das ist eine Tatsache. Jede weitere Diskussion ist obsolet.
Zitat Jeder, der Breuer, Böll und Meister hier fehlbesetzt findet, irrt sich. Desjenigen Meinung ist in dem Fall irrelevant. Sie passen. Das ist eine Tatsache. Jede weitere Diskussion ist obsolet.
Zitat von Dubber der WeißeMan tut ja in Internetforen pseudo-höflich so, als habe die Meinung des Gegenübers stets eine Existenzberechtigung.
Wie wahr, wie wahr. Für meinen Geschmack nur etwas "falsch" formuliert...
Das Problem ist, glaube ich, vielmehr, dass in Internetforen so getan wird, als habe die Meinung des Gegenübers stets das Potenzial, einen tieferen Sinn zu haben - so als ob es quasi keine Wahrheit gäbe, sondern nur einen "demokratischen Meinungsstreit" - den aber völlig ohne Zielführung. Angeblich ist halt alles Geschmackssache. Einfach alles - schlicht und ergreifend. Es wird quasi im Wissen diskutiert, nie zu einem Ergebnis kommen zu können - was für ein Unsinn.
Von mir aus soll jeder seine Meinung äußern. Sicher haben die meisten Meinungen eine EXISTENZberechtigung. Man sollte bloß mal klarstellen, dass es Wahrheiten durchaus gibt. Auch beim Synchron. Und damit haben sich manche Meinungen über die reine Existenzberechtigung hinaus dann halt auch schon erledigt.... So würde ich das jetzt alternativ mal formulieren wollen.
Es ist eben nicht so, dass alles im Auge des Betrachters liegt, denn wenn dem so wäre, könnte man im Grunde jeden Dorftrottel über alles auf der Welt entscheiden lassen und das dann bis zum get-no mit anderen Dorftrotteln und Experten ausdiskutieren lassen - und das ist/wäre selbst bei rein künstlerischen Angelegenheiten, von denen wir hier reden, schon ein vollkommenes Desaster.
Sowas hat nichts mit Demokratie zu tun, sondern wird gemeinhin als Tollhaus bezeichnet! Selbst im Bundestag werden schließlich Ergebnisse erzielt - bei Themen, die oftmals sogar streitbarer als eine Synchronbesetzung sind. Selbst im Bundestag, wo demokratischer Meinungsstreit noch groß geschrieben wird, käme niemand auf die Idee, Diskussionen zu führen, die sowieso von vorn herein zu keinem Ergebnis führen sollen, weil im Endeffekt dann ja eh wieder alle Ringelrein tanzen und sich freuen, dass ja doch alles im Auge des Betrachters liegt. Anders komischerweise, wenn es um Synchronbesetzungen geht... (Mag sein, dass sich im Parlament manchmal Diskussionen festfahren, aber das ist was anderes.)
Es GIBT Wahrheiten und gerade bei künstlerischen Themen, gibt es auch Leute, die in gewisser Weise privilegiert sind, sie zu erkennen, weil sie schlichtweg Ahnung oder Talent haben. Und dafür müssen sie auch nicht unbedingt im Fach tätig oder Profis sein, denn das allein sagt nichts über das Ausmaß des Sachverständnisses.
Auf den Fehler, nicht auf einen "Ältestenrat" an Leuten, die Ahnung haben, zu hören, sondern sich stattdessen lieber auf einen wirren Meinungsbrei von Laien zu berufen, ist es z.B. auch zurück zu führen, dass Maßnahmen wie das Kaputtfiltern von alten Tonspuren überhaupt gerechtfertigt werden können. Und mit Synchron-BESETZUNGEN ist es nichts anderes. Auch hier gibt es Leute, die einfach umfassender hören und denken und manche halt nicht...und letztere sind sich dessen eben meist nicht bewusst, da ihnen stets weiß gemacht wird, dass alles im Auge des Betrachters läge, was ihnen natürlich gelegen kommt...
Ich sag mal so: Wenn ein Fußball-Spiel 2:1 ausgeht, geht es 2:1 aus. Da kann man hadern, wie man will und über Fehlentscheidungen mosern, man kann sonstwas über den Spielverlauf erzählen, was gar nicht stimmt und so tun, als habe man recht. Ergebnis bleibt aber 2:1. Punkt. Und ich bestreite energisch, dass das bei künstlerischen Entscheidungsfragen so viel anders ist. Immer alles ins Auge des Betrachters vertagen zu wollen, ist eine Art Krankheit falsch verstandener Demokratie. Es würde zum Beispiel auch niemand auf die Idee kommen, Ottfried Fischer als James Bond zu besetzen. Weder vor der Kamera, noch im Synchron-Studio. Weil es eben nicht im Auge des Betrachters liegt, sondern eine Wahrheit ist - und allein das beweist schon, dass das Auge des Betrachters überschätzt wird und hauptsächlich von unklaren Grenzen lebt, die jedem Waldheinz Meinungsmacht zuspielen. Die Grenze, wo Wahrheit anfängt, ist einfach schwer zu definieren und erst recht schwer zu verstehen, so lange es nicht idiotensicher offensichtlich ist.
Der einzige Unterschied ist doch im Grunde nur, dass das Ottfried-Fischer-Beispiel halt idiotensicher ist. Die Frage ist aber: Nur weil manche andere Beispiele nicht so offensichtlich sind (wie meinetwegen hier das Beispiel Breuer), müssen sie deswegen dann gleich im Auge des Betrachters liegen? Liegt es wirklich im Auge des Betrachters, ob Jacques Breuer hier passt oder ist es einfach eine Wahrheit? Mal ehrlich: Es wäre ja schlimm, wenn nur das wahr wäre, was jeder Idiot kapiert...oder nicht!?
Der einzige Fehler, den man nicht machen darf, ist, sich - auch wenn man wirklich Ahnung hat - selbst IMMER im Recht zu sehen, denn manchmal gibt es auch mehr als nur eine Wahrheit.
Zitat von MückeDer einzige Fehler, den man nicht machen darf, ist, sich - auch wenn man wirklich Ahnung hat - selbst IMMER im Recht zu sehen, denn manchmal gibt es auch mehr als nur eine Wahrheit.
Dieser Satz allein hätte als Antwort vollkommen ausgereicht. ;-)
Das Problem, lieber Mücke, ist doch, dass die Suche nach der Wahrheit inzwischen stark aus der Mode gekommen ist und die eigene Befindlichkeit in den Brennpunkt gerückt wurde. Entsprechende Personen sind dann auch nicht fähig zu erkennen, wenn jemand rein um der Sache willen eine Wahrheit zu formulieren versucht. Man unterstellt ihm stattdessen verkappte Absichten seine eigene Meinung durchzudrücken, weil die Seite der Kritiker sich gar nichts anderes vorstellen kann. Über Geschmack lässt sich eben doch streiten und zwar trefflich, nämlich dann wenn der Streit zur Annäherung an die Wahrheit führt.
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