DAS WOODY-ALLEN-JAHR! Die französische Komödie, in der Woody Allen sich selbst darstellt, startet bei uns am 04.10.12. Verleih: Senator
Besetzung:
Alice Taglioni........................BIANCA KRAHL Patrick Bruel.........................NICOLAS BÖLL Woody Allen...........................WOLFGANG DRAEGER Michel Aumont.........................MOGENS VON GADOW Marine Delterme.......................ILONA BROKOWSKI
Zudem startet am 05.07. die Dokumentation WOODY ALLEN - A Documentary http://www.woody-doc-derfilm.de/ Wobei hier wahrscheinlich nicht synchronisiert, sondern eher auf UT zurückgegriffen wird.
Man muss schon mal die Frage in die Runde werfen, weshalb Draegers Stimme für die Werbung (aktuell: Actimel) noch lukrativ zu sein scheint und auf Woody Allen, ebenso bei Senator, nicht mehr gewollt wird. (sieht so aus, als sei es der gleiche Synchronbeauftragte wie beim Rom-Film... und immer dasselbe heutzutage in dieser Branche, die sich gegenseitig totdumpt... die Kostenfrage)
Zitat von aijinn im Beitrag #6Wahrscheinlich hat Danone vergessen Woody Allen zu fragen, ob Herr Draeger die Werbung sprechen darf.
Was soll denn bitte dieser unsachgemäße Einwurf, A.J.? Was hat Woody Allen mit der Stimmbesetzung in dem französischen Film zu tun? Und die Ausgangsargumentation für die Umbesetzung war ja das Alter von Herrn Draeger (und seine demnach alt und brüchig klingende Stimme).
Na, weil die Frage schon wieder idiotisch war. Was hat denn die Lukrativität von Wolfgang Draeger als Werbestimme damit zu tun, dass Woody Allen darüber befunden hat, dass er Herrn Draeger als zu alt dafür befindet seine deutsche Stimme zu sein. NICHTS! Ich dachte nicht, dass Du tatsächlich auf ne ernst gemeinte Antwort wartest.
Mir fehlt hier bei aller nostalgisch gefärbten, emotional von mir geteilten Pro-Draeger-Haltung insgesamt der Respekt vor Woody Allen.
Ihr wisst schon noch alle, dass Allen der ist, die die Kunst originär erschafft? Der ist, auf dem alles fußt? Der Schöpfer ist, der das unantastbare Recht hat, seinen Synchronsprecher zu bestimmen – denn es ist nicht etwa so, dass sein angestammter Synchronsprecher das Recht hätte, irgendwelche Besitzrechte auszuüben. Herr Draager hat als zuarbeitendes Element das Recht, sich zu freuen, wenn er es sein darf, oder traurig zu sein, wenn er es nicht sein darf. Alles andere ist anmaßend.
Soweit ich das mitbekommen habe, hat Draeger eben diese realistische Sicht auch gewahrt und nicht etwa die Grenze zum galligen Gemaule überschritten. Er hat gesagt, er ist traurig - mehr nicht, denn mehr hieße Brücken hinter sich niederbrennen. Seine Contenance im Angesicht einer Niederlage stünde dann auch all jenen, die ihm auf Allen nachtrauern, gut zu Gesicht.
Allen hat das Recht. Er hat davon Gebrauch gemacht. Thema erledigt.
Der Respekt vor Woody Allen bleibt doch bei all dem bestehen. Keine Diskussion! Bloß ist Mr. Allen nicht "Schöpfer" des französichen Films "Paris-Manhattan" und sein klitzekleiner Gastauftritt nicht zu vergleichen mit den Auftritten in "seinen" Filmen, und seine damit verbundene Entscheidungsgewalt über fremdsprachige Fassungen. Diesen Film hier hat anscheinend kaum jemand gesehen! Die Assoziation zu Woody Allen und die in dem Plot damit verbundene Bewunderung der Hauptakteurin (zu Allen) geht bei der dt. Fassung (somit leider) völlig verloren.
Ich kenne "Paris - Manhattan" nicht, weiß also nicht genau, wie sein Auftritt gestaltet ist. Trotzdem fällt es mir schwer, deine Behauptung zu glauben. Die gesamte Figur funktioniert nicht, weil sie eine neue Synchronstimme hat??? Dann sieht man Allen gar nicht? Denn wenn man ihn sieht, würde das ganz gewiss genügen, um jedwede gewünschte Assoziation aufbauen. Schließlich reden wir hier noch von Woody Allen, nicht von Woody Draeger.
Ich bin irritiert - du wirst nicht im Ernst behaupten wollen, dass ein Allen-Aufritt nur mit Draegers Stimme ginge, das wäre selbst für eine einseitige Meinung extrem. Ich bin mir auch nicht sicher, ob Allen nicht vielleicht doch ein Mitspracherecht gehabt hat. Ansonsten wäre denkbar, dass der Verleih einfach den fortan gültigen Wunsch Allens, nun von Götsch gesprochen zu werden, auch einfach so respektiert hat.
Naja, Dubber, wenn du dir den Ausschnitt ansiehst, den Jochen da oben gepostet hast, dann siehst du, dass Woody Allen offenbar auch einige Textpassagen aus dem Off (sozusagen aus der Einbildung der Protagonistin) hat. Also finde ich den Einwand von Porgy durchaus berechtigt. Aber ich finde, dass es nicht viel schwerer ins Gewicht fällt, als ein Sprecherwechsel eines sichtbaren Darstellers. Und man hätte ja auch nicht den sichtbaren Woody Allen von Freimut Götsch und den unsichtbaren von Wolfgang Draeger sprechen lassen können. Es wundert mich zwar auch ein wenig, dass es hier Götsch wurde, weil Woody Allen nicht der Regisseur ist, aber wer weiß, woran das lag. Vielleicht war es auch eine willkommene Gelegenheit für manch einen, den teureren Draeger endlich loszuwerden. Oder vielleicht wollte Draeger es ja nach der Absetzung in "To Rome with Love" auch gar nicht mehr machen. Charles Rettinghaus will ja dann nach einer Umbesetzung meist auch nicht mehr in die selbe Rolle zurückkehren.
Mein Punkt ist der: Sobald Allen im Bild zu sehen ist, setzt der Allen-Effekt ein. Da ist die Synchronstimme sekundär. Wie gesagt, Woody Allen ist Woody Allen, nicht Woody Draeger.
Problematisch wäre es nur, wenn er jetzt beispielsweise erst einige Male im Off auftreten würde, und erst im Finale quasi sichtbar würde. Allerdings bliebe selbst dann die Frage, ob Allens Originalstimme nun so extrem markant ist, dass er wirklich gleich erkannt wird, oder ob nicht auch im Original auf eine finale Pointe hingearbeitet wird. Dann fiele Götsch noch weniger ins Gewicht.
Kann ich mangels Filmkenntnis jetzt nicht beurteilen, aber ich halte es so oder so für schwer vorstellbar, dass der Film nun durch Draeger-Mangel seine Sinnigkeit verlieren soll. Wenn man mal die stimmliche Präferenz ignoriert und das Gesamtbild sieht, kann man beispielsweise auch sagen, dass "Akte X: Jenseits der Wahrheit" rein verständnishalber auch ohne BV funktioniert hat – zwar nur als Brechmittel, aber immerhin.
Es geht auch ohne Stammstimme – insbesondere, wenn eine neue etabliert wird.
Zitat von marakundnougat im Beitrag #12...Es wundert mich zwar auch ein wenig, dass es hier Götsch wurde, weil Woody Allen nicht der Regisseur ist, aber wer weiß, woran das lag. Vielleicht war es auch eine willkommene Gelegenheit für manch einen, den teureren Draeger endlich loszuwerden. ...
Ganz recht und eines meiner Argumente. Feststimmen bekommen nunmal eine "bestimmte" Gage. Da ist Herr Götsch bei weitem günstiger (normale Gage pro Take, denk' ich...) TaunusFilm wird sich schon was dabei gedacht haben...
@Dubber: natürlich assoziiert man nach über 45 Jahren Stammstimme den Schauspieler ausschließlich mit dieser. Und da du den Film nun nicht gesehen hast..... schwer zu erklären.. Wenn man sich nun aber dort mit dem gesamten Werk Allens befasst, und der Film sich an ebensolche Fans richtet, ist die Stimme Draegers somit nur schwerlich zu entbehren. Daher mein Einwand, dass ohne Draeger dieses nicht funktioniert.. vielleicht im Original(?). Ob die Franzosen ebenso seit über 40 Jahren die gleiche Stimme hören, weiß ich leider nicht.
@Dubber, du kannst nicht einfach auf eine langjährige Kombi pfeifen. Für die Leute uns iklusive, die sich Filme anschauen,ist eben die Gewohnheit ein wichtiger Faktor, den man nicht unterschätzen sollte. Sie assoziieren Schaupielerinnen und Schauspieler und damit auch Allen nun mal mit ihrer Standardstimme, bewusst, oder unbewusst. Man sollte es sich nichtnicht zu leicht machen, eine gewohnte Stimme einfach durch eine andere zu ersetzen. Insofern ist die Synchronstimme keineswegs sekundär. Ich möchte nicht das die neuen Filme mit Woody Allen nur noch als Brechmittel funktionieren. Für mich lautet die Frage, wer die Ironie und den Humor von Woody Allen am Besten und glaubwürdiger mit seiner stimme "rüberbringen" kann. Und ich erinnere mich noch gut, dass es im "to Rome with Love"-Thread durchaus Kritik an Götschs Rolleninterpretation gab. Vielleicht ist es bis zu den Leuten, die für die Umbestzung zuständig waren und sind, bis heute noch nicht durchgedrungen, dass es Wolfgang Draeger nach seinem Eingriff im Mund schon wieder gut geht, so viel ich weiß. Wenn allerdings das Thema Gage wirklich für diese neue Entscheidung ausschlaggebend war, ist sie verständlich, und muss sie zur Kenntnis nehmen.