Zitat Weiß eigentlich jemand, ob Stanley Kubrick auch für "2001: Odyssee im Weltraum" und "Full metal Jacket" die Sprecher ausgewählt hat (zumindest für die Hauptrollen) ?
Zumindest bei "Full Metal Jacket" hat Kubrick die Sprecher ausgewählt. Hat Gerhard Acktun mal in diesem Interview erzählt.
Ich kann mich erinnern einmal ein Interview mit Margot Leonard gesehen zu haben, in dem sie erzählte dass die Hollywood-Bosse beim Vorsprechen dabei waren und sie von ihnen als Standard-Sprecherin für Marilyn Monroe ausgewählt wurde. Weiß leider gerade nicht mehr, welcher Beitrag es genau war.
Ich erinnere mich dunkel, hier irgendwo gelesen zu haben, dass George Lucas damals Wolfgang Pampel für Harrison Ford im ersten Star Wars ausgesucht hat.
Aus dem Wikipedia-Artikel über Clint Eastwood geht hervor, das er Joachim Höppner selbst für "Million Dollar Baby" bestimmt hat. Übrigens erinnere ich mich, irgendwo im Netz gelesen zu haben, dass er großen Wert auf die Synchronisation seiner Filme legt.
In Blood Work war es Höppner ja bereits, folglich hat er ihn schon früher ausgewählt. So auch im Wikipedia-Artikel. "Nach Kindlers Tod 2001 bestimmte Eastwood selbst den Sprecher Joachim Höppner,[...], zu seinem Nachfolger."
Da stellt sich mir die Frage, ob Eastwood auch bzgl. des Höppner-"Nachfolgers" ein Wörtchen mitspricht bzw. -sprach und sich für Jochen Striebeck entschieden hat (sodass man das Spekulieren bzgl. Eastwood-Synchronsprecher einstellen könnte ...).
Engelbert von Nordhausen &at in einem Interview angegeben. In Django Unchained von Tarantino höchstselbst auf Samuel Jackson angesetzt worden zu sein. Ebenso berichtet Andreas Fröhluch, dass bei der Synchronsprecherwahl von Herr der ringe peter jackson mit involviert gewesen ist.
Naja, in einem erst frischen Interview hat EvN gesagt, dass der Sprecher mittels Stimmenvergleich mit der von Jackson bestimmt wurden oder hab ich da was vergessen?
Mitunter kann das natürlich gut gehen, wenn sich wer "von oben" einmischt, es kann aber auch daneben gehen. Gut ist natürlich immer, wenn vor Ort ein Profi die Vorschläge ordentlich unterbreiten kann.
Wolfgang Staudte hat sicherlich mit der Besetzung von Jörg Pleva in "Uhrwerk Orange" einen genialen Einfall gehabt und wenn Kubrick seinen Segen dazu gab, dann super. Die Entscheidung des Regisseurs, Pleva in "Barry Lyndon" und "Shining" zu nehmen, halte ich aber für einen vollkommenen Fehler, auch wenn er die Rollen gut spielte - er passte nicht zu den Schauspielern und im Unterschied zu McDowell waren die dem Publikum viel zu vertraut und viel zu populär, um mit so einer merkwürdig unfamiliären Stimme daherzukommen.
Wenn man sich nicht auf Leute vor Ort verläßt, die etwas von der Branche verstehen, sollten die großen Macher besser ihre Finger davon lassen.
Aber auch deutschstämmige Regisseure wie Wolfgang Petersen oder Volker Schlöndorff machten hier Fehler, weil sie in ihrer Überheblichkeit der Meinung sind, alles besser zu wissen und zu können. Hier geht es nur um eine persönliche Profilierung, sonst um nichts.
Ich sehe auch die von Schlöndorff gemachte Besetzung von Otto Sander für Dustin Hoffman sehr kritisch, auch wenn sie viel Zuspruch fand. Ebenso hat "Der Aufstand alter Männer" durch Schlöndorffs Einmischungen eine Synchronisation erhalten, die man ohne Einfluss besser hätte machen können.
Es spricht absolut nichts dagegen, dass man Anteil nimmt am Gelingen einer Synchronfassung. Auch manche Stars sind ja ungehalten über ihre Stimmen und regen sich dann auf. Dabei verstehen sie wenig von der Branche, der deutschen Sprachwelt, dem Empfinden des Publikums, usw.
Richard Gere klang Hubertus Bengsch zu wenig männlich. Dabei gewinnt er gerade durch diese Stimme deutlich, weil er weniger austauschbar wirkt. Nichts von der Materie verstehen, sich aber einmischen - etwas hart ausgedrückt, aber so sehe ich das.
Zitat von fortinbras im Beitrag #27Eigentlich ein sehr ambivalentes Thema.
Richard Gere klang Hubertus Bengsch zu wenig männlich. Dabei gewinnt er gerade durch diese Stimme deutlich, weil er weniger austauschbar wirkt. Nichts von der Materie verstehen, sich aber einmischen - etwas hart ausgedrückt, aber so sehe ich das.
??
Hubertus Bengsch klingt viel männlicher und cooler als Gere mit seiner jugendlichen Studentenstimme. Ein Paradebespiel, dass das Gegenteil wunderbar passen kann. So sehr ich Frank auf den wilden Jungenlichen in den 80er liebte, mit den etwas reiferen Rollen passte Bengsch einfach besser.
Zitat von 8149 im Beitrag #26Naja, in einem erst frischen Interview hat EvN gesagt, dass der Sprecher mittels Stimmenvergleich mit der von Jackson bestimmt wurden oder hab ich da was vergessen?
Ja, da hast du recht. Nichtsdestotrotz hatte Tarantino Einfluss auf die synchronisation. In Pulp Fiction glaube ich auch
Zitat von fortinbras im Beitrag #27Eigentlich ein sehr ambivalentes Thema.
Richard Gere klang Hubertus Bengsch zu wenig männlich. Dabei gewinnt er gerade durch diese Stimme deutlich, weil er weniger austauschbar wirkt. Nichts von der Materie verstehen, sich aber einmischen - etwas hart ausgedrückt, aber so sehe ich das.
??
Hubertus Bengsch klingt viel männlicher und cooler als Gere mit seiner jugendlichen Studentenstimme. Ein Paradebespiel, dass das Gegenteil wunderbar passen kann. So sehr ich Frank auf den wilden Jungenlichen in den 80er liebte, mit den etwas reiferen Rollen passte Bengsch einfach besser.
Ich muss euch diesbezüglich vollkommen recht geben! Ich wollte ein schönes Beispiel für die Kombi Bengsch/Gere schon lange im Thread "Wenn die synchro das original verbessert" bringen und das ist leider bis zu diesem Beitrag bei mir in Vergessenheit geraten. Ihr habt mich dankenswerterweise wieder dran erinnert:). ich werde allerdings meinen lange aufgeschobenen Beitrag in Kürze nachholen!