Erstausstrahlung DE: Do., 08.02.1968 (Kinopremiere) Deutsche Bearbeitung: Berliner Synchron - Wenzel Lüdecke Buch & Dialogie: Dietmar Behnke Dt. Filmlänge: 93:22 Minuten
Erstausstrahlung DE: Do., 16.01.1992 (PRO 7, 23:25 Uhr) - oder lief der Film schon früher im TV?
Inhalt: Bei Grabungen in der stillgelegten U-Bahn-Station "Hobbs Lane" wird ein merkwürdiges Objekt entdeckt. Zunächst wird der Fund für eine Bombe aus dem 2. Weltkrieg gehalten, doch dann entdeckt Dr. Roney eine Kreatur mit heuschreckenartigem Körper. Das Wesen hat Ähnlichkeit mit Darstellungen des Teufels. Bei einer Pressekonferenz in der U-Bahn-Station geschieht kurz darauf Schreckliches...
Dr. Mathew Roney (James Donald) Horst Keitel Prof. Bernard Quatermass (Andrew Keir) Wolfgang Luckschy Barbara Judd (Barbara Shelley) Agnes (Agi) Prandhoff Colonel Breen (Julian Glover) Lothar Blumhagen Sladden, Bohrspezialist (Duncan Lamont) Heinz Petruo Minister (Edwin Richfield) Rolf Schult Polizei-Sergeant (Grant Taylor) Christian Brückner Sapper West (Hugh Futcher) Joachim Pukaß Miss Dobson (Bee Duffell) Erna Haffner Sgt. Cleghorn (Maurice Good) Klaus Sonnenschein Tunnelarbeiter (Michael Poole) Toni Herbert
Gilt allgemein als einer der intelligentesten SF-Filme (ja) und der (!) beste Hammer-Film (nein), aber ich muss zugeben, dass ich anfangs schon etwas gebraucht habe, um reinzukommen.
Bei Arne steht auch Keitel, sowie noch Klaus Sonnenschein für Maurice Good als 'Sgt. Cleghorn' und Toni Herbert für Michael Poole als 'Tunnelarbeiter'.
Für James Donald ist Horst Keitel zu hören, da stimmen die Angaben dazu. Und auch Jeannots Gehör...
Dietmar Behnke war bei der BS wohl so ein "Hammerologe", der machte einige dieser filme damals.
Für alle Fans:
es gibt, allerdings nur Original mit englischen Untertiteln eine Dvd-Box der BBC zu kaufen mit den alten Fernseh-Quatermass Miniserien aus den 50ern. Absolut großartige Werke, sehr gut gemacht. Vom ersten Teil gibt´s nur mehr zwei Eoisoden, aber "Quatermass II" und "Quatermass and the Pit" sind vollständig. Bei letzterem, der als Vorlage hierzu galt, spielt Andre Morell den Professor. Da es mehrere Teile sind, ist natürlich alles wesentlich detaillierter und auch besser ausgereift. Allerdings hat Nigel Kneale hier für Hammer das Kunststück geschafft, wirklich alles essentiell zu erfassen.
Wolfgang Lukschy für Andrew Keir ist hier ganz fantastisch. Er spricht den Professor Quatermass ähnlich eindringlich wie Vincent Price im "Tingler". Lukschy bringt deutsch eine hohe Intensität in die Rolle und trägt stark dazu bei, daß der Film absolut glaubwürdig bleibt. Man glaubt Lukschy jedes Wort, weil er wie Keir im Original ohne jegliche Ironie spielt (was der Sache geschadet hätte). Gegen Ende darf auch Lukschy ganz schön die Kontrolle verlieren und zeigt Anflüge von aus Panik resultierender Hysterie-das macht er ausgezeichnet.
Hartwig für den Bibliothekar ist korrekt, und der segelohrige Vorzimmertyp vom Minister (der, bei dem Quatermass und Breen am Anfang sind - ist das Copley?) wird von Heinz Spitzner gesprochen. Bei dem Bombenentschärfer mit dem Haftmikrophon dachte ich anfangs an Karlheinz Brunnemann, aber da die Synchro nicht von ihm ist, dürfte das unwahrscheinlich sein.
Lukschy ist gut, aber jetzt nicht sooo herausragend, da fand ich ihn im "Tingler" noch deutlich besser, kann aber auch an der Rolle liegen. Donlevys Quatermass war (zu Nigel Kneales Leidwesen) ja noch deutlich gröber und gewissenloser, während der dem Autor genehmere Keir eher einem etwas poltrigen, aber gutmütigen Onkel gleicht.
Zu den BBC-Originalen: die Box ist definitiv ihr Geld wert, aber vom ersten Serial hat man eher wenig bis gar nichts. Als es nämlich gerade interessant wird, ist Folge 2 vorbei, und 3-6 wurden - aufgrund der schlechten Bild- und Tonqualität der ersten beiden Episoden - gar nicht erst aufgezeichnet, sondern nur live gesendet. Die Drehbücher der vier Folgen werden zwar mitgeliefert, allerdings nur als Scan der Fotokopie eines Typoskripts von einer sehr betagten Schreibmaschine - lesbar ist was anderes. Dann lieber nochmal den ersten Kinofilm einschieben.
Zitat von Lord Peter im Beitrag #9 Bei dem Bombenentschärfer mit dem Haftmikrophon dachte ich anfangs an Karlheinz Brunnemann, aber da die Synchro nicht von ihm ist, dürfte das unwahrscheinlich sein.
Kannst du ein Sample machen? Ohne den Film zu kennen, wäre mein erster Tipp Erich Nieswandt, der ein bisschen Ähnlichkeit mit Brunnemann hat.
Zitat von fortinbras im Beitrag #7Wolfgang Lukschy für Andrew Keir ist hier ganz fantastisch. Er spricht den Professor Quatermass ähnlich eindringlich wie Vincent Price im "Tingler". Lukschy bringt deutsch eine hohe Intensität in die Rolle und trägt stark dazu bei, daß der Film absolut glaubwürdig bleibt. Man glaubt Lukschy jedes Wort, weil er wie Keir im Original ohne jegliche Ironie spielt (was der Sache geschadet hätte). Gegen Ende darf auch Lukschy ganz schön die Kontrolle verlieren und zeigt Anflüge von aus Panik resultierender Hysterie-das macht er ausgezeichnet.
Lukschy ist hier wirklich sehr überzeugend, und zwar gleich in zweifacher Hinsicht: Einmal, weil er den von seiner Theorie überzeugten, lange rationalen, aber immer emotionaler werdenden und schließlich hysterischen Professor gut rüberbringt. Immerhin beginnt auch der Film relativ bodenständig, bevor sich schrittweise die phantastischen Elemente immer mehr bemerkbar machen. "Überzeugend" fand ich Lukschy allerdings auch insofern, als er es schafft, die (verzeihung!) unglaublich abstruse und hanebüchene Auflösung mit absoluter Überzeugungskraft zu vermitteln. Insofern besteht durchaus eine Gemeinsamkeit mit dem "Tingler", auch wenn Quatermass keine so doppeldeutig angelegte Rolle wie die von Vincent Price ist. In anderen Threads hat fortinbras bereits darauf hingewiesen, dass Andrew Keir (*1926) meist erheblich älter wirkte, als er war und deswegen oft Synchronstimmen aus einer anderen Generation erhielt. Fast wundert es mich, dass er nicht öfter den zwar fast gleichalten, aber bekanntlich oft älter klingenden Arnold Marquis bekam. In dieser Rolle hätte ich ihn mir (unter angemessener Regieführung) auch gut vorstellen können, beim Gedanken an andere Besetzungen fällt mir das schwerer. Zur Synchro insgesamt: Lothar Blumhagen für Julian Glover wirkt aus heutiger Sicht stereotyp, dürfte zu dieser Zeit aber noch nicht so ausgelutscht wie z. B. Friedrich Schoenfelder gewesen sein, der damals wohl die naheliegendste Besetzung gewesen wäre. Dafür war es erfrischend, einen (soweit mir bekannt ist) ansonsten eher in deutlich kleineren Rollen besetzten Sprecher wie Horst Keitel zu hören, der hier relativ viel Text hat. Den ebenfalls nicht gerade überbesetzten Heinz Spitzner als Angestellter des Innenministers kann ich bestätigen.
Der einzige Bezug zum deutschen Titel liegt in einem aus dem Off hinzugedichteten Satz bei der Untersuchung der Körper. War der Titel wohl vorab festgesetzt, so dass man eine Gelegenheit suchte, diesen zu rechtfertigen? Oder kam man erst angesichts des Satzes darauf, diesen zum Filmtitel zu machen?
Für gewöhnlich stehen die Verleihtitel schon vor der Synchronisation fest - die ansonsten makellose Synchro von "Die toten Augen des Dr. Dracula" war dadurch gezwunden, einen blödsinnigen Bezug dazu herzustellen und selbst in der DEFA-Fassung "Balduin der Trockenschwimmer" wurde Louis de Funes Balduin genannt (allerdings französisch ausgesprochen), obwohl er im Original anders heißt, da der Titel schon vorangekündigt war.
Zitat von berti im Beitrag #11Dafür war es erfrischend, einen (soweit mir bekannt ist) ansonsten eher in deutlich kleineren Rollen besetzten Sprecher wie Horst Keitel zu hören, der hier relativ viel Text hat.
Den würde ich in diesen Fall auch eher hervorheben als den (IMHO ohne Frage guten, aber nicht sensationellen) Lukschy - zumal ich mir die Stimme jetzt endlich mal merken konnte.
Zitat von berti im Beitrag #11Den ebenfalls nicht gerade überbesetzten Heinz Spitzner als Innenminister kann ich bestätigen.
Genauer gesagt der Vorzimmerdrache des Innenministers. Der Innenminister ist Rolf Schult.