Großbritannien, 1954 Regie: Val Guest Drehbuch: Allan McKinnon Musik: Doreen Carwithen Produktion: Hammer Films Verleih: Prisma
Deutsche Fassung: Firma: ? Dialogbuch: ? Dialogregie: ?
Deutsche Erstaufführung: 26. Juli 1957
Hammers erster Robin Hood-Beitrag war der erste Farbfilm der legendären Company. Im Vorspann tauchte der Name "Hammer" nicht auf, aus steuerlichen Gründen produzierte man unter dem hauseigenen Verleih "Exclusive". Val Guest inszenierte eine witzige Geschichte mit immensem Tempo und einer Leichtigkeit, daß man das kleine Budget gar nicht so merkte. Der Film wandelt gekonnt an der Grenze zur Parodie. Don Taylor wurde später Regisseur und war mit Hazel Court verheiratet. Als Robin Hood wurde er ausgewählt, weil er Errol Flynn ähnlich sah. Ein Bilderbuch-Film für kleine und große Kinder, der auch heute noch zu unterhalten weiß.
Zur deutschen Fassung gibt es bisher vier Namen bei Arne in der Synchrondatenbank. Ein paar wenige konnte ich hinzufügen, es bleiben aber einige Fragezeichen. Vielleicht kann jemand Ergänzungen machen. Vielen Dank im Voraus!
Es spielen uns sprechen:
Don Taylor (Robin Hood) Christian Marschall
Reginald Beckwith (Brudfer Tuck) Werner Lieven
Eileen Moore (Lady Alys) Gisela Hoeter
David King-Wood (Sir Guy Belton) Friedrich Joloff
Douglas Wilmer (Sir Nigel Saltire) Alf Marholm
Harold Lang (Hubert) John Pauls-Harding
Ballard Berkeley (Walter) Hans Hinrich
Patrick Holt (Richard Löwenherz) Kaspar Brueninghaus
Winsley Pithy (Hugo, der Schildermacher) Klaus W. Krause
Ebert stimmt, er hatte auch die Synchronregie. Er chargiert allerdings. Mit den blaugehaltenen Vermutungen hast du leider daneben geschossen, Fortinbras. Immerhin-der Lordgraf hat tatsächlich Ähnlichkeit mit Ammann. Der Burgwächter ist Robert Hunter. Die Wegelagerer heissen Denner und Hobb und sind an sich Bogenmacher (aber kriminell).ß Die Stimme des Nick erinnert mich an Horst Buchholz, der es aber nicht ist. Wer klingt so ähnlich
Vielen Dank mal für's erste. Wenngleich ist jetzt betreffend Ebert verwirrt bin. Für mich ist er das, wenn er auch etwas (das borg ich mir jetzt) chargiert Marke "dämlicher Kerl". Aber Rolf dagegen...ich bin jetzt mal irritiert.
Die blauen Namen werd ich dann mal entfernen, wenn ich meine Threads aufräume. Wieder mal null Punkte. Ich krieg nochmal Depressionen!!! @ Pavel: Wenn du weißt, daß Ebert die Synchronregie hatte, kannst du eventuell die Firma auch nennen?
Die Synchronfirma weiß ich nicht, ich bedauere. Ich war vor über zwanzig Jahren Praktikant beim BR und hatte mit Gisela Hoeter zu tun während längerer Rundfunkaufnahmen. Sie erzählte von diesem Film, der ihr deutlicher in Erinnerung blieb als Arbeiten etwa für Michele Morgan! Der Grund war offenbar Christian Marschall, den sie als düsteren und humorlosen Kollegen wahrgenommen hatte. Sie fand ihn als Hauptrollensprecher wenig überzeugend. Der Film wurde kostengünstig synchronisiert innerhalb einer deutlich kürzeren Zeit als sonst üblich. Marschall lag die Rolle nicht und Erich Ebert ermahnte ihn ständig: Sei nicht so steif, Christian! Lockerer, Christian!
Gisela Hoeter betrachtete es als Zeichen für qualitativ hochwertige Synchronarbeit, wenn man sie mit Edith Schneider, Marion Degler oder Marianne Kehlau verwechselte. Eine Synchronstimme sollte dermassen untergeordnet sein, dass sie keine eigene Identität haben dürfe. Ganz ohne Freude über Lob war sie allerdings nicht, das sei klar ausgesprochen!
Jetzt muß ich den Faden mal aufnehmen. Christian Marschall hörte ich immer sehr gerne. Hauptrollen sprach er eigentlich nur in Genre-Filmen, wenn ich mich nicht irre. Falls man das so pauschalisieren kann: Marschall gehörte wohl zur B-Garde. In den Synchronisationen wirklich großer Filme hörte man ihn selten, wenn dann meist nur, wenn es darin sehr viele Männerrollen gab. Genrefilmen konnte er mit seiner Stimme sehr viel Atmosphäre geben.
Ähnlich wie hier für Don Taylor ist ja auch seine Arbeit für George Nader in "Das Haus der tausend Freuden", wo er sich um einen GGH-Tonfall bemüht. Das geht für mich aber schon in Richtung "Synchron-Trash".
Ich habe mal ein Autogrammfoto von Christian Marschall bekommen und hatte kurzfristig sporadischen Briefkontakt mit ihm, aber er war sehr krank. Auf dem Bild sah er wirklich sehr düster aus, ganz finster und ohne einen Anflug von Lächeln. Aber seine Briefe waren sehr freundlich und herzlich-allerdings auch etwas düster zwischendurch.
Den ganzen Film hab ich mir noch mal angeschaut - ich finde den Erich nicht. "Wächter in der Stube" gibt´s ja viele. Ich hätte schon gern gewußt, wo Ebert auftaucht. Meine Kopie hat 1:14:15 Länge (incl. einiger Szenen in OF). Wo taucht er auf??? Vielen Dank schon jetzt und Gruß, Rolf
Ich glaube, es können sich auch zwei Leute aus voller Überzeugung zum Narren machen. Vielleicht ist Ebert das tatsächlich nicht, sondern nur ähnlich. Wenn diese Ähnlichkeit wer abspricht, krieg aber echt meine angekündigte Depression. Wir haben sicher die selbe Kopie zur Verfügung, die Szenen in OF waren ja wegen der beschädigten deutschen Tonspur notwendig. Der Wächter in der Stube spricht mit Bruder Tuck, nachdem dieser das Kartenspiel auf den Tisch legt. Es sind zwei Sätze. Das ist etwas chargiert, im ersten Satz erkenne ich die Ähnlichkeit zu Ebert deutlicher als im zweiten. Ich werde ihn mal im Hauptbeitrag blau färben. Und den Eintrag zur Synchronregie auch in Frage stellen, weil das nur auf einer Erinnerung beruht.
Hallo fortinbras und vielen Dank. Ich hatte schon das "Entkleidungsspiel" vermutet, aber da kann ich Erich Ebert beim besten Willen nicht raushören. Christian Marschall ist wohl in der "Hitliste krasser Fehlbesetzungen" mit ganz vorn. Einsätze für gradlinige, edle Helden wie John Derek, Henri Vidal, Alan Ladd, Louis Jourdan u. u. belegen das. Selbst dem finsteren Guy Delorme lieh er seine Stimme. Unschlagbar war er dagegen bei Rollen, die einen "Sprung in der Schüssel" hatten: Stanley Baxter (O Darling, was für ein Verkehr) oder Sergio Fantoni (Herkules und die Königin der Amazonen) oder für den franz. Komiker Jean Poiret. viele Grüße, Rolf
Nun ja, ........ wenigstens muß ich diesmal die Blamage nicht alleine tragen!
Für Charaktere mit "Dachschaden" oder unheimliche Zeitgenossen war Marschall immer eine traumhafte Besetzung. Für strahlende Helden eigentlich immer furchtbar (nur bei George Nader war's schon so schlimm, daß es wieder Spaß machte), da frage ich mich auch, warum man ihn da besetzte. James Garner und John Richardson waren ja auch drunter. Bei einer ganzen Reihe Videosynchronisationen in den 80ern schien er ja auf Hauptrollen abonniert-allerdings war es da wohl egal, wer das war. Sogar Bob Hope war drunter, den ich zwar absolut nicht ausstehen kann, aber Marschall machte ihn zu einem undefinierbaren Etwas.
Boris Karloff, Michael Gough, Christopher Lee, Peter Cushing, Guy Rolfe, John Carradine, Nigel Green - das sind so echte Paradetypen für ihn gewesen. Und jene Gesichter, die mir sofort zu seiner Stimme einfallen.
Zitat von fortinbras im Beitrag #1Ein Bilderbuch-Film für kleine und große Kinder, der auch heute noch zu unterhalten weiß.
Angesichts dieser Formulierung kann ich leider nicht widerstehen, etwas zu zitieren, was die TV Spielfilm seinerzeit (so 1996/97) meinte: Dort hieß es, die Zielgruppe des Films (der nur einen Querdaumen erhielt) seien die Kinder, denen "Die Sendung mit der Maus" zu anspruchsvoll sei. Aufgrund des Titels wurde gefragt: "Wieso rot? Der Wams ist grün!"
Zitat von fortinbras im Beitrag #1Ein Bilderbuch-Film für kleine und große Kinder, der auch heute noch zu unterhalten weiß.
Angesichts dieser Formulierung kann ich leider nicht widerstehen, etwas zu zitieren, was die TV Spielfilm seinerzeit (so 1996/97) meinte: Dort hieß es, die Zielgruppe des Films (der nur einen Querdaumen erhielt) seien die Kinder, denen "Die Sendung mit der Maus" zu anspruchsvoll sei. Aufgrund des Titels wurde gefragt: "Wieso rot? Der Wams ist grün!"
Führe den Berti nicht in Versuchung, denn er kann nicht widerstehen...!
Die Frage nach dem Wams sollte man nicht an den Film, sondern seine deutschen Titelgeber richten. Der Film ist wirklich sehr naiv, ein kindgerechtes Bilderbuchabenteuer und gerade deshalb wunderschön. Ich richte mal beide Daumen nach oben!
das mit Ebert tut mir leid - Stein und Bein hätte ich geschworen! Ich habe noch keine Spur gefunden, ob Ebert tatsächlich Synchronregie hatte. Falls der Film nominell an K. P. Rohnstein ginge, wäre eine sehr frühe Arbeit dennoch möglich. Rohnstein arbeitete oft an mehreren Filmen zur selben Zeit und hatte nur die Oberaufsicht. Vieles spräche für Rothstein als Hauptverantwortlichen, denn er besetzte Marschall gerne als Held.
Hallo Berti,
Lief der Film denn in der Kinosynchronisation im Fernsehen? Die Kinofassung galt nämlich als verschollen und kleine Sequenzen fehlen beim deutschen Ton. War er im TV vollständig? Mein siebenjähriger Sohn mag den Film übrigens sehr, auch wenn er sich über den Mangel an Blut beklagt (.....).