Großbritannien, 1956 Regie: Terence Fisher Drehbuch: Jimmy Sangster / Anthony Hinds (zusätzliche Dialoge), nach Motiven Mary W. Shelleys Musik: James Bernard Produktion: Hammer Films Verleih: Warner Bros.
Deutsche Fassung (1957): Firma: Deutsche Mondial Dialogbuch: ? Dialogregie: ?
Deutsche Erstaufführung: 27. September 1957 (ursprüngliche FSK ab 18, nicht feiertagsfrei)
Der erste "Gothic Horror" aus dem Hause Hammer schrieb Filmgeschichte und löste eine lange anhaltende Welle entsprechender Filme aus, die sich bis um etwa 1970 gut hielt und viele Nachahmer fand. Der Film war seinerzeit ein Blockbuster und spielte ein zigfaches seiner Produktionskosten ein. In Japan war er sogar der erfolgreichste Film des Jahres 1957. Die Kritik fand ihn großteils "zum Kotzen", heute gilt er längst als ein Genre-Klassiker, auch wenn er einige Schwächen hat (aber schließlich war es ja erst der Anfang).
In der deutschen Fassung wurde für Peter Cushing in seiner ersten Kino-Hauptrolle Hans Nielsen gewählt. Als kontinuierliche Besetzung hätte er nicht unbedingt gepaßt, aber hier als arroganter, dekadenter und verdorbener -frankenstein war er goldrichtig. Vor allem auch am Schluß, wenn er voll Selbstmitleid um sein Leben winselt, ist er ganz famos. Der film hat insgesamt eine sehr sorgfältige Bearbeitung und eine gute Besetzung. Erik Jelde hat gleich mehrere kleine Auftritte, in denen er genüsslich chargieren darf.
Bisher wurde der Film noch kaum erfasst. Soundsamples kann ich leider keine machen. Der Sprecher des Professor Bernstein stellt mich vor ein Rätsel, der erinnert mich an Martin Berliner, könnte aber auch irgendein alter Filmschauspieler sein. Der hört sich an wie aus einer ganz anderen Zeit. Die Besetzung ist etwas überregional, dürfte aber in München entstanden sein.
Danke für eventuelle Ergänzungen oder Korrekturen!
Es spielen und sprechen:
Peter Cushing (Victor Frankenstein) Hans Nielsen
Hazel Court (Elisabeth) Eleonore Noelle
Robert Urquhart (Paul Kempe) Wolfgang Kieling
Christopher Lee (die Kreatur) Kein Text
Valerie Gaunt (Justine) ???
Noel Hood (Tante Sophia) Tilly Breidenbach
Melvyn Hayes (der junge Victor) Hans Clarin
Paul Hardtmuth (Prof. Bernstein) Anton Reimer
Fred Johnson (Großvater) Klaus W. Krause
Claude Kingston (Junge) ???
Alex Gallier (Priester) ???
Michael Mulcaster (Gefängnisaufseher) ???
Hugh Dempster (Bürgermeister) Erik Jelde
Anne Blake (Frau des Bürgermeisters) ???
L. Trevor Davis (Onkel) Erik Jelde
Ernest Jay (Leichenhaus-Angestellter) ???
Henry Caine (ein Professor bei der Beerdigung) Erik Jelde
Erzähler zu Beginn der deutschen Fassung (leider nicht auf der Dvd zu hören): Klaus W. Krause
Meine Liste ist zwar beim Computerabsturz drauf gegangen, aber Rasp wäre mir bestimmt aufgefallen. Andererseits halte ich Poremski in München für nicht sehr wahrscheinlich ... Hast Du zufällig ein Sample anliegen?
Fritz Rasp ist es keinesfalls und auch Erich Poremski nicht, die hätte ich auch beide erkannt. Leider kann ich keine Samples anfertigen, vielleicht opfert sich jemand. Jedenfalls hört sich der Sprecher irgendwie so nach uraltem UFA-Film an. Ich hatte mal eine kleine offizielle Liste von Warner mit fünf Nennungen, auf der Paul Bildt eingetragen war. Dieser hätte zwar perfekt gepaßt, ist es aber nicht-der starb nämlich schon einige Monate vor der Aufführung. Vom Typ her aber ist es genau so ein Fall: Bildt, Rasp, etc.
Starb er vor der deutschen Erstaufführung oder vor der englischen? Durchaus möglich, dass die Synchro einige Monate auf Eis lag - offizielle Listen können zwar Fehler enthalten, aber für gewöhnlich kann man sich auf sie verlassen.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #7Starb er vor der deutschen Erstaufführung oder vor der englischen? Durchaus möglich, dass die Synchro einige Monate auf Eis lag - offizielle Listen können zwar Fehler enthalten, aber für gewöhnlich kann man sich auf sie verlassen.
Gruß Stefan
Paul Bildt starb am 13. März 1957, da war der Film auch im Original erst so langsam auf der Bildfläche erschienen. Die kleine Liste damals, die mir ein Bekannter besorgte, der mal bei Warner arbeitete, war aber ein Besetzungsvorschlag, das hätte ich dazusagen sollen. Die anderen vier (Nielsen, Noelle, Kieling, Clarin) sind dann aber im Film zu hören gewesen.
Zitat von Dr. Dan Phillips im Beitrag #8Dann opfere ich mich mal. Direkt im Anschluss (als "Bonus") die gesprochene Einleitung, die auf DVD verloren ging.
Ha, das ist die schöne Einleitung von Klaus W. Krause gesprochen! An die hatte ich schon gar nicht mehr gedacht!
Danke für Das Soundsample, Herr Doktor! Auch du wirst in den Rang eines "Schatzes" erhoben!
Reimer? Da möchte ich dir widersprechen. Ähnlichkeiten sind da, aber ich bezweifle, daß er es ist. Oder sollte er hier so chargieren, daß man sich schwer tut? Dann müßte er aber sogar seine charakteristischen rollenden "R" an andere Stellen wie üblich gesetzt haben. Dem muß ich mich jetzt nochmal ganz intensiv widmen.
Lieber Rolf: herzlichen Glückwunsch, daß du dich nicht hast an der Nase herumführen lassen.
Das ist tatsächlich Anton Reimer, aber so wie ich ihn sonst absolut nicht kenne, ganz ruhig, ohne Kauzigkeit, deutlich älter und einsam klingend. Großartig gemacht - er und du auch!
Manchesmal denkt man auch viel zu kompliziert, ich bin im Geiste (sofern vorhanden) sämtliche alten Schauspieler durchgegangen, dabei habe ich erst unlängst andernorts selbst über Reimer geurteilt, er klänge "wie aus einem anderen Jahrhundert". Hier habe ich ihn absolut zur Seite geschoben, obwohl ich an sich keinerlei Probleme habe, ihn zu erkennen.