Zwei Kuckuckseier im Gruselnest (Polvos mágicos) Regie: José Ramón Larraz Deutsche Bearbeitung: Deutsche Synchron KG Karlheinz Brunnemann Dialogbuch: Michael Richter Dialogregie: Michael Richter
Zwei trottelige Heiratsschwindler wittern das große Geschäft - eine steinreiche Tochter eines verstorbenen Adeligen. Stattdessen geraten sie in ein unheimliches Schloss...
Arturo (Alfredo Landa) Hermann Ebeling Sulfurina (Carmen Villani) Karin Buchholz Alberta (Elisa Montés) ? Paco (Vincenzo Crocitti) Manfred Lehmann Graf (José María Caffarel) Franz-Otto Krüger Cura (Carlos Lucena) Klaus Miedel Ana (Trini Alonso) Tilly Lauenstein Butler (Eduardo Fajardo) Arnold Marquis Zulema (María Vico) Inken Sommer Juez (José Nieto) Edgar Ott ? (José Espinosa) Lothar Blumhagen [?] Carlota (Assumpta Serna) Chris Palm Erica (Cristina Puig) Janina Richter ? (José Franco) Heinz-Theo Branding [?] Olegario (Blaki) Paula Lepa ? (José Carabias) Gerd Holtenau [?]
Was für ein Scheißdreck! Aber offenbar war ich heute genau in der Stimmung, um genau sowas zu ertragen. Die Synchronisation macht den Blödsinn nur noch überkandidelter. Herrje, was für dümmliche Sprüche hier u.a. Ebeling, Lehmann oder z.B. Miedel von sich geben müssen. Glasklar das Highlight ist Arnold "Russisch für Rentiere" Marquis als ewig stammelnder Butler. Eine Kostprobe der dümmlichen Sprüchlein:
"Für die gute ist Schwerhörigkeit die letzte Form von Hörigkeit"
"Wenn ihm was zugestoßen ist, bestraf ich denjenigen, ich geh ihn an die Kehle!" - "Er ist ein Rotkehlchen."
"Der Sinn steht mir nicht nach Amanda, die sich mir schenkt auf der Veranda."
"Wenn du mich so ansieht, geht mir alles auf... sogar Licht."
"Da zieht sich der Wärter die Hose aus und geht auch hinein. Der Elefant starrt den Mann nachdenklich an und sagt 'und mit dem kleinen Rüssel musst du essen?!'"
Die Fragezeichen bei den bekannten Sprechern sollen eher suggerieren, dass ich mir bei der Zuordnung der jeweiligen Darsteller nicht sicher bin. Zumal in der imdb nicht mal Rollenbezeichnungen angegeben sind.
Auch wenn ich nicht glaube, dass irgendwer die Originalfassung gesehen hat (oder scharf drauf ist), frage ich trotztdem mal: Hat der Film im Original eine nachvollziehbare Handlung? Die dt. Fassung besitzt durchaus Unterhaltungswert, aber zugunsten diverser Späße hat man die Nachvollziehbarkeit doch geschickt wegsynchronisiert. Von den drei Michael-Richter-Evergreens (dieser Streifen, "Söldnerkommando" und "Blutrausch") fand ich diese Synchro aber tatsächlich am schwächsten. Nach den ganzen Foreneinträgen habe ich etwas mehr Wahnsinn erwartet. Wobei ich trotzdem meinen Hut vor seiner Kreativität ziehen muss. Wie er in komplett unspektakulären Szenen Sätze wie "Ah, was haben wir den hier? 'Der ruhelose Brustpanzer - Geschichte eines BHs im frühen Mittelalter' ... aha, interessant! 'Wie man bösen Hexen den Besen verbiegt'." quasi aus dem Stehgreif textet, das hat schon was.
Kleckerkram zur Liste oben: Holtenau sprach den Kutscher, der Darsteller war m.E. aber nicht José Carabias. Spiegel / Puppe Nr. 1 - Philine Peters-Arnolds Totenschädel - Uwe Paulsen
Meine Favoriten in dieser Dada-Synchro: "Der schweigt aber laut." (- "Wo ist 'ne Braut?") Arnold Marquis brabbelt als Butler wieder irgendeinen Stuss, die Haushälterin sagt: "Er hat gesagt, ich soll Ihnen die Zimmer zeigen."; Ebeling antwortet ganz trocken: "Kann man auch freundlicher sagen."
Wenn man diesem Blog glauben kann, waren die Dreharbeiten ein komplettes Disaster - viele Szenen, die im Drehbuch standen, wurden gar nicht erst realisiert -, sodass der Film erst Jahre später erschien... und zwar selbst in Spanien nachsynchronisiert. :D
Eine kleine Ergänzung: In dem Ausschnitt, den ich gesehen habe (und mehr muss da selbst für mich nicht sein), kommt ein Mann mit Augenklappe und österreichischem Akzent vor – den spricht Manfred Schuster.
Besagter Augenklappenträger, den Schuster spricht, ist übrigens der Graf, gespielt von einem kaum erkennbaren José Maria Caffarel. Schuster wurde in der Liste mit Franz-Otto Krüger verwechselt.
Immerhin gibt es einen kleinen "Synchro-Insidergag": Paula Lepa, die den Gnom Olegario spricht, sagt mit ihrer E.T.-Stimme: "Nach Hause telefonieren" (44:28)
Das war auch ein Spontan-Post. Es mag ja sein, dass es schon mal erwähnt wurde aber ich fand diese Tatsache trotzdem erwähnenswert weil mir sowas erstens noch nicht untergekommen ist und weil zweitens der ohnehin schon bekannte Stil des Films scheinbar nochmal extra betont wird damit es auch der Letzte weiß.
Zitat Auch wenn ich nicht glaube, dass irgendwer die Originalfassung gesehen hat (oder scharf drauf ist), frage ich trotztdem mal: Hat der Film im Original eine nachvollziehbare Handlung?
Mich würde in diesem Sinne auch das Kauderwelsch des Butlers interessieren. Das sah nämlich tatsächlich teilweise so aus als würde er in der Originalfassung etwas "Sinnvolles" von sich geben. Ansonsten habe ich gerade beim Sichten des Filmes aufgrund der Kalauer, die hier teilweise ja auch schon verzeichnet sind, durchaus öfter mal den Kopf geschüttelt. Eine nachvollziehbare Handlung gibt es hier nicht wirklich und auch wenn der Streifen sich teilweise bemüht, gruselig zu sein; das misslingt. Ferner wäre es noch interessant, ob in der deutschen Fassung etwas weggeschnitten wurde (kommt dem Film eigentlich nur zugute) oder ob die Handlung teilweise wirklich so holprig war (es wurde ja schon der Blog-Eintrag über den Film gepostet). Teilweise sind die Szenenübergänge sehr plötzlich (an einer Stelle besonders).
Zitat von Lammers im Beitrag #12 Mich würde in diesem Sinne auch das Kauderwelsch des Butlers interessieren. Das sah nämlich tatsächlich teilweise so aus als würde er in der Originalfassung etwas "Sinnvolles" von sich geben. Ferner wäre es noch interessant, ob in der deutschen Fassung etwas weggeschnitten wurde .
Zitat von Tonelli1972 im Beitrag #14Der Butler spricht tatsächlich ganz normales spanisch.
Ach nee. Das ist ja interessant. Das ist schon ziemlich gemein und unfair, diese Figur (auch wenn sie keine große Funktion hat) in der deutschen Fassung dermaßen dämlich aussehen zu lassen Da fragt man sich, was sich Michael Richter dabei gedacht hat? Handlung hin oder her. Dass der Nescafé-Gag in der Kutsche auch im Original existiert überrascht mich allerdings. Den hatte ich tatsächlich für eine Hinzudichtung gehalten. Das Jahr der Synchro lässt sich übrigens gut an dem "Bruttosozialprodukt"-Gag ablesen.