In den letzten Jahren hörte man ja vermehrt, dass immer mehr deutsche Sprecher gibt, die bewusst keine Animes mehr sprechen wollen. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch einige von ihnen, die gerade bei längeren Serienrollen auch an ihren gesprochenen Figuren hängen (z.B. Hubertus Lerchenfeld und seine Rolle Sanji in One Piece). Als Grund für das gesteigerte Desinteresse wird ja desöfteren die starke Stimmbelastung durch die vielen Schreie in Animes genannt. KSM hat sich aber nun in einem Facebook-Post nach einer heftigen Kritik an der Synchro eines Trailer zu Hakuoki zum Thema Deutsche Anime-Synchronisation geäußert und schreibt folgendes:
Zitat [...] Gerade hierbei sollte ein Rezeptionsverhalten - also eine Herangehensweise beim Seh- und Hörgenuss - vorherrschen, bei dem man sich erst ein Urteil nach etwas mehr als 90 Sekunden bildet. Klar, der erste Eindruck ist wichtig aber täuscht der nicht auch allzu oft?
Besonders bei Themen wie Hakuoki, das sehr viel Historisches und Kulturelles aus Japan referenziert (was Naruto auch immer wieder tut, allein die Otstsukis und das "Ninjutsu") sind schwer auf den deutschen Kulturkreis zu übertragen.
Hier ist die Synchronisation - im wörtlichen Sinne - eine Übersetzung der Vorlage in eine größtmöglich atmosphärisch ähnlich wirkende deutsche Fassung (und damit auch immer eine neue Interpretation, was doch an sich spannend ist). Dabei können nicht alle japanischen Eigenarten übernommen werden, da die Dialoge zwischen den Figuren unnatürlich und dadurch evtl. unfreiwillig komisch wirken würden. Das zerstört jeden Ernst, den der Stoff einem gibt.
Darüber hinaus kann man die deutsche Sprache nicht mit der Japanischen vergleichen. Unterschiedliche Ursprünge, Systeme und Sprechkonventionen (Melodie und Betonung) sind da z.B. Hürden. Es ist nahezu unmöglich "genauso" zu sprechen, wie es der japanische Seiyuu tut, da er aufgrund dieser Dinge anders an die Arbeit mit seiner Stimme/Sprache herangeht.
Gerade weil sich viele Fans dessen nicht bewusst sind und oft platt nach kurzen - für eine Beurteilung unbdeutenden - Ausschnitten Beleidigungen posten oder unüberlegt eine "Meinung" (ohne Argumente, daher destruktiv und nicht konstruktiv, was immer schlecht ist) posten, wollen einige Sprecher keine Anime mehr synchroniseren - das hat wirklich in den seltensten Fällen etwas mit Geld oder dem Schreien etc. zu tun.
Von daher bitten wir euch, vielleicht vor dem Posten zu überlegen, welche Auswirkungen der (negative) Post auf das Medium Anime hat, denn am Ende erreicht man das, was man so hart kritisiert: Dass die Animesynchros wirklich nicht mehr erst genommen werden und die Sprecher wirklich lustlos an die Sache rangehen (oder gar nicht mehr). Gerade bei Naruto und Hakuoki haben wir uns viel Mühe gegeben, die Emotionalität des Originals zu übertragen. [...]
Ist es wirklich so, dass viele Sprecher keine Lust mehr auf Anime haben, weil die Fans vorschnell kritisieren? Vielleicht hat ja auch jemand Insider-Infos oder ist selbst Sprecher und kann sich zu dem Thema äußern.
Die Szene hat zumindest in der Synchronbranche einen gewissen Ruf. Es kann Sprecher geben die ungern wegen den Fans Anime sprechen, aber häufiger kommt es vor das einige einfach keine Lust drauf haben. Ich finde die Message durchwachsen. Es sind immerhin häufig weniger schöne Anime-Synchros anzutreffen und gelungene Synchronfassungen hingegen werden von den Fans meist wenig unfair kritisiert. Die Fans können ja auch wirklich anstrengend sein, aber wenn sie schon so viel Geld für die Scheiben hinlegen, kann ich durchaus verstehen das sie dann auch einen gewissen Grad an Qualität erwarten.
Zitat Als Grund für das gesteigerte Desinteresse wird ja desöfteren die starke Stimmbelastung durch die vielen Schreie in Animes genannt.
Es ist doch nicht jeder Anime automatisch ein DragonBall oder One Piece Kampfgebrüll Anime. Es gibt viele Animes bei denen fast gar nicht rumgeschrien wird, auch unter den extrem bekannten z.b. Detektiv Conan.
Manche haben halt einfach keine Lust bzw. können mit Animes generell nichts anfangen, was ich allerdings auch ein bisschen Schade finde. Andere Sprecher wiederrum sprechen einfach alles und haben auch keine Skrupel ihre bekannte Stimme für jeden fraglichen Mist herzugeben z.b. Sandra Sch... für... Genau. ;)
Ich hab aber auch von vielen schon gehört, dass sie an Animes und Cartoons mögen das die Charaktere öfters mal wirklich durchgeknallt sind und es echt Spaß macht diese dann zu sprechen. Das kann ich mir auch gut vorstellen. Nur wenn ich mir vorstellen müsste z.b. Ruffy hunderte von Folgen sprechen zu müssen... Also Respekt an Daniel Schlauch, dass er das bisher durchgehalten hat.
Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären wieso Raúl Richter aktuell in Food Wars! Shokugeki no Soma den Protagonisten spricht. Mein einziger Kontakt mit besagter Serie ist ein YT-Video (ab 01:40 https://www.youtube.com/watch?v=lRnhGpjOGG0) und deshalb kann ich Abneigungen mancher Personen gegenüber Anime verstehen. Das mMn Traurige ist, dass größtenteils nur solche Quatsch-Anime lizenziert werden, weil diese auch am erfolgreichsten sind.
Zitat von 8149 im Beitrag #8Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären wieso Raúl Richter aktuell in Food Wars! Shookugeki no Soma den Protagonisten spricht.
Job? Einkommen? Ein Bäcker, der keine Croissants mag, wird trotzdem welche backen müssen, weil das zu seiner Arbeit gehört. Wenn es nicht gerade Aufgaben sind, die dem Gewissen völlig zuwider laufen (rassistischer Scheiß z.B.), braucht man als Schauspieler mitunter ein dickes Fell, sonst kann man von dieser Arbeit nicht leben.
Zitat von 8149 im Beitrag #8Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären wieso Raúl Richter aktuell in Food Wars! Shokugeki no Soma den Protagonisten spricht.
Job? Einkommen? Ein Bäcker, der keine Croissants mag, wird trotzdem welche backen müssen, weil das zu seiner Arbeit gehört. Wenn es nicht gerade Aufgaben sind, die dem Gewissen völlig zuwider laufen (rassistischer Scheiß z.B.), braucht man als Schauspieler mitunter ein dickes Fell, sonst kann man von dieser Arbeit nicht leben.
Gruß Stefan
Ein Bäcker der es nicht mag ein bestimmtes Brot zu backen, da er die Produktion davon nicht versteht, lässt dieses eine Brot einen Kollegen machen. Pornos machen ja auch nicht alle Schauspieler nur um "leben" zu können, was auch gänzlich überbewertet wird. Was wem nicht mundet, das speist er auch nicht.
Zitat von 8149 im Beitrag #10Ein Bäcker der es nicht mag ein bestimmtes Brot zu backen, da er die Produktion davon nicht versteht, lässt dieses eine Brot einen Kollegen machen. Pornos machen ja auch nicht alle Schauspieler nur um "leben" zu können, was auch gänzlich überbewertet wird. Was wem nicht mundet, das speist er auch nicht.
Es kam jedoch schon vor, dass Top-Synchronschauspieler mal in Schmuddelfilmchen mitgesprochen haben (das haben manche bereits in Interviews zugegeben). Sicher nicht freiwillig, sondern der Brötchen wegen...