Das hat nichts mit "Früher war alles besser" zu tun. Der Hollywood-BEN-HUR ist ein absolut kitschiger Schinken, der vor allem nostalgischen Wert hat. Das heißt aber nicht, dass man ein Remake machen muss. Filme sind eben keine Theaterstücke, die man von Natur aus immer wieder neu inszeniert. Ich habe das Gefühl, es gibt heute nur noch Remakes, Sequels oder Relaunches. Es wäre besser, man würde das Geld in neue Projekte investieren und der jungen Generation hin und wieder einen alten Film nahe zu bringen, als von vorn herein so zu tun, als gäbe es dafür kein Interesse mehr.
"Früher war alles besser" ist natürlich Quatsch - aber warum soll nicht Einiges besser gewesen sein? Als Emmerich "Stargate" drehte, war es ausgesprochen kreativ, die Menschenmassen am Computer zu vervielfachen, heute aber ist es gähnender Standard. Den echten Prunk wie in den mittlerweile selbst historischen Historienfilmen sieht man nicht mehr - und der hatte eben doch noch seine eigene Qualität. Ich persönlich möchte keinen Einheitsbrei - Beispiel Musik: Mag sein, dass Miklos Rozsas Musik mitunter hemmungslos verkitscht war, aber seine Kompositionen waren unter tausenden erkennbar. Wo gibt es das heute noch, selbst unter den Topleuten? Vom Gegenteil lasse ich mich gern überzeugen, tatsächlich - nichts lieber als das, ich möchte sehr gern wieder mal mich im Kino richtig überwältigen lassen. Aber die Messlatte liegt gerade bei diesem Stoff sehr sehr hoch. Sich da ran zu wagen ist entweder mutig (das bewundere ich aufrichtig) oder überheblich (das kotzt mich an). Erst das Endergebnis wird zeigen, was von beidem zutrifft.
alles blödsinn... es wurde eigentlich schon alles erzählt. Irgendwann wiederholt man sich eh nur noch im Kino... man muss immer wieder mal an alte Stoffe ran. Und hin und wieder kommen auch neue Perlen hervor. Aber würde es keine Remakes mehr geben, gäbe es viel zu wenig Filme am Markt. Außerdem steigerte das immer den Wiedersehenswert eines Originals. Sieht man an den Verkaufszahlen.
Zitat von lysander im Beitrag #19alles blödsinn...
Wer mit solchen Worten kommt, muss es ertragen, dass man ihm sagt: Was du schreibst, ist Unsinn.
Zitat von lysander im Beitrag #19Aber würde es keine Remakes mehr geben, gäbe es viel zu wenig Filme am Markt.
Ich wiederhole Samedis Frage: Was heißt "zu wenig"? Geht dir wirklich Quantität über Qualität? Das mag die Argumentation von Verleihern und Studios sein, die immer weiter Geld verdienen wollen ...
Zitat von lysander im Beitrag #19Außerdem steigerte das immer den Wiedersehenswert eines Originals. Sieht man an den Verkaufszahlen.
Aber natürlich - wenn das Remake schlecht ist. Dann besinnt man sich auf das wesentlich bessere Original. Aber müssen deswegen 200 Millionen Dollar in den Sand gesetzt werden? Da gäbe es doch weitaus bessere, preiswertere und überzeugendere Wege. Und ich halte absolut nichts davon, einen Klassiker dem Massengeschmack anzupassen, um ihn zu retten. Das ist sowieso ein unsinniges Argument, hinter dem sich Leute verstecken, die nichts Eigenes kreieren wollen, sondern sich Denkarbeit ersparen. Beispiel? Mich gruselt vor einer Gesellschaft, bei der ich einen gar nicht so ungebildeten Menschen rufen höre: "Ach, das Lied ist doch von Jeannette Biedermann!" Es handelte sich um die berühmte "Szene" der Schwanensee-Suite. (So tatsächlich geschehen.)
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #21Mich gruselt vor einer Gesellschaft, bei der ich einen gar nicht so ungebildeten Menschen rufen höre: "Ach, das Lied ist doch von Jeannette Biedermann!" Es handelte sich um die berühmte "Szene" der Schwanensee-Suite. (So tatsächlich geschehen.)
ganz einfach... man brauch leider große Filme, nennen wir sie Blockbuster, um kleine Filme produzieren zu können, die manchmal nicht den nötigen Umsatz machen, um rentabel zu sein. Die Studios holen sich das Geld eben durch die (meisten) Blockbuster wieder rein. Heißt, ohne die Filme, die wirklich großen Umsatz generieren, wäre es möglich gewesen, dass wir folgende Filme niemals gesehen hätten, die nicht mal die Produktionskosten eingespielt haben, aber sehr gut sind: - Mr. Nobody - Der Musterschüler - Equilibrium - Fight Club - Die Verurteilten - Children of Men - Das Ding - Der Mondmann - Donnie Darko - The Big Lebowski - Citizen Kane - Blade Runner ...
...um nur einige zu nennen. Alles Flops an den Kinokassen (manche trotz sehr geringem Budgets), aber für manche Cineasten Perlen. Würde es nicht "die sicheren Nummern" (also auch das X-te Remake) an den Kinokassen geben, würde so mancher Studioboss häufiger innovative Projekte abwimmeln.
PS: Kommt nicht dazu, dass das Studio die Rechte verliert, wenn es nicht alle paar Jahrzehnte ein Remake macht?
Blockbuster als Finanzierung von Independent-Filmen? Das glaubst du tatsächlich?? Diese absurde Theorie ist übrigens eine ziemliche Missachtung solcher Kämpfer wie (um bei deinen Beispielen zu bleiben) Orson Welles oder den Coen-Brüdern, die ihre Werke durchgeboxt oder durchgeschwindelt haben, um sie zu realisieren. Blockbuster werden gemacht, um Geld zu verdienen, viel Geld, sehr viel Geld. Nicht nur mit den Filmen, vor allem mit dem Merchandising. Glaubst du nicht? Dann vergleiche einfach mal nur die Menge der genormten Filme, die Geld bringen sollen, mit der Menge der innovativen Werke. Und die Kosten, die für genormte Filme zum Fenster raus geschmissen werden mit den Kosten eben der innovativen. Kommt da nicht ein ziemliches Ungleichgewicht heraus?
Und bei manchen Horrorreihen. Darum gibt es zig Billigfortsetzungen von KINDER DES ZORNS und HELLRAISER - man will die Rechte nicht verlieren, um dann irgendwann ein Mal eine hochbudgetierte Neuverfilmung drehen zu dürfen.
Zitat von lysander im Beitrag #23ganz einfach... man brauch leider große Filme, nennen wir sie Blockbuster, um kleine Filme produzieren zu können, die manchmal nicht den nötigen Umsatz machen, um rentabel zu sein.
Nehmen wir mal an, dass das so stimmt: Zwei der erfolgreichsten Filme aller Zeiten (Avatar und "Vom Winde verweht") sind keine Remakes, sondern neue Stoffe und auch Titanic ist nur bedingt als Remake zu bezeichnen. Genauso gibt es einen Haufen Remakes, die zu regelrechten Flops wurden. Es lässt sich also überhaupt nicht sagen, dass ein Remake automatisch zu einem Blockbuster wird, der dann wieder neue Filme finanzieren könnte.
Zitat von lysander im Beitrag #23... man brauch leider große Filme, nennen wir sie Blockbuster, um kleine Filme produzieren zu können, die manchmal nicht den nötigen Umsatz machen, um rentabel zu sein. Die Studios holen sich das Geld eben durch die (meisten) Blockbuster wieder rein. Heißt, ohne die Filme, die wirklich großen Umsatz generieren, wäre es möglich gewesen, dass wir folgende Filme niemals gesehen hätten...
Umsatz ist das Eine - Gewinn ist das Andere. Die Filme mit dem höchsten Umsatz machen (wenige Ausnahmen bestätigen die Regel) keineswegs die höchsten Gewinne!
Zudem ist es heute, wo manche Filme in 800 Kinos gleichzeitig anlaufen (im Gegensatz zu früher, wo es so gut wie nie mehr als 100 Kopien gab) leider so, dass die Blockbuster alle Kinos verstopfen und die kleineren Filme abwürgen. Der bescheidene Erfolg manch sehenswerter Filme ist eindeutig den alles überschattenden Blockbustern geschuldet; die Blockbuster verhindern die kleineren Filme anstatt sie zu fördern!
Zitat von lysander im Beitrag #23... man brauch leider große Filme, nennen wir sie Blockbuster, um kleine Filme produzieren zu können, die manchmal nicht den nötigen Umsatz machen, um rentabel zu sein. Die Studios holen sich das Geld eben durch die (meisten) Blockbuster wieder rein. Heißt, ohne die Filme, die wirklich großen Umsatz generieren, wäre es möglich gewesen, dass wir folgende Filme niemals gesehen hätten...
Umsatz ist das Eine - Gewinn ist das Andere. Die Filme mit dem höchsten Umsatz machen (wenige Ausnahmen bestätigen die Regel) keineswegs die höchsten Gewinne!
Zudem ist es heute, wo manche Filme in 800 Kinos gleichzeitig anlaufen (im Gegensatz zu früher, wo es so gut wie nie mehr als 100 Kopien gab) leider so, dass die Blockbuster alle Kinos verstopfen und die kleineren Filme abwürgen. Der bescheidene Erfolg manch sehenswerter Filme ist eindeutig den alles überschattenden Blockbustern geschuldet; die Blockbuster verhindern die kleineren Filme anstatt sie zu fördern!
Gruß, kogenta
In London gibt es weit über 100 Kinos und manche Blockbuster laufen in mehr als 60, teilweise in mehr als einem Saal, und nach 2 Wochen läuft gerade noch eine Handvoll mit U-Titel oder Elternvorstellungen mittags. Dadurch werden andere kleinere Filme verdrängt und das Publikum merkt nicht was sober noch läuft weil die Werbung für Blockbuster auch hier allies verdrängt.