Er war einer der Meister unter den typischen Nebenrollensprechern, aber vor allem natürlich der nervigste freundliche Nachbar der Welt: Ulrich Frank ist gestorben.
Neben Ned Flanders habe ich ihn aus gleich zwei wiederkehrenden Rollen in HÖR MAL WER DA HÄMMERT! in Erinnerung: Zum einen einen herrlich herablassend-süffisanten italienischen Kellner, einige Jahre zuvor aber auch schon als Tim Taylors geschäftigen, und wenn es ums Geschäftliche ging, humorlosen Chef. Den gleichen Schauspieler (Joel Polis) sprach er ganz anders auch als Sam Malones verschlagenen Rivalen in CHEERS. Damit war er einer seiner wenigen halbwegs als Stammleute bezeichenbaren Schauspieler neben Robert Englund und William H. Macy in einigen wenigen Filmen.
Einer der ganz großen Synchronschauspieler aus München! Wenn eine Serie in München synchronisiert wurde konnte man sicher sein das er über kurz oder lang irgendwann eine Episodenrolle haben wird :) Vor allem im Animationsbereich war er eine Granate: Ned Flanders bei den Simpsons, Norman Osborn/Grüner Gnom und Skorpion in der 90er Spider-Man Serie, diverse Transformers in der 90er TF Serie und dem 80er Kinofilm, der Chief in den späteren Staffeln von Wo steckt Carmen SanDiego?, Dennis' Vater in der alten Dennis Zeichentrickserie und natürlich auch bei One Piece wo er als Schurke Gecko Moria richtig aufschrauben durfte...
Wie schon bei Norbert Gastell ist es bei Ulrich Frank schwer, selbst als nicht ganz so Simpsons-Fan, seine wohl bekannteste Rolle zu umgehen. Trotzdem mochte ich ihn vor allem für Gary Oldman in RUFMORD. Udo Schenk in allen Ehren, aber hier hätte er für mich absolut nicht funktioniert. In der Rolle des hinterhältigen, verschlagenen Politikers war Ulrich Frank eine erstklassige Besetzung.
Ein sehr wandlungsfähiger Synchronschauspieler, dem ich immer gewünscht habe, dass er mehr Anerkennung in Form von großen, wiederkehrenden Darstellern erfährt. Sei es ein Gary Oldman, den er u.a. in "Rufmord - Jenseits der Moral" perfekt bediente, oder auch ein Benoît Poelvoorde, der in "Asterix bei den Olympischen Spielen" durch Franks Stimmakrobatik erst recht auflebte, ein William H. Macy ("Boogie Nights") oder auch ein Joe Pantoliano ("Memento").
Da blieb viel Potenzial ungenutzt. Dessen ungeachtet hinterlässt er viele wundervolle Arbeiten, die mich immer wieder erfreuen werden.
Meinen Respekt vor dieser künstlerischen Gesamtleistung.
Zitat von hudemx im Beitrag #4Einer der ganz großen Synchronschauspieler aus München!
Dem kann ich mich nur anschließen! Auch wenn es in seinem Fall nicht ganz überraschend war (er musste sich vor einigen Jahren aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen) ist trotzdem eine Lücke im "alten" Münchner Sprecherpool entstanden. Persönlich hervorheben möchte ich seine Leistung für David Suchet in den DVD-Synchros von "Agatha Christies Poirot": dort reichte er fast an Klaus Höhne heran und ließ einen vergessen, dass zwischen der Entstehung der Episoden und deren Synchronisation so viele Jahre lagen.
Ach Du Schande! Für mich einer der ganz Großen für die ganz Kleinen. Seine Hauptrollen waren verhältnismäßig rar gesät, aber wenn er mal eine hatte, hat's auch direkt voll eingeschlagen. Er wird für mich immer William H. Macys Idealsprecher bleiben, glücklicherweise durfte er ihn in "The Cooler" vertonen. Eine der seltenen Hauptrollen des ewigen Nebendarstellers Macy. Als Synchronsternstunde möchte ich seine Leistung für Jack McGee in "Rescue Me" bezeichnen. "Auf dem Papier" wirkte er aus meiner Sicht seltsam fehlbesetzt - der echt schmächtig klingende Frank für den bulligen Jack McGee? Konnte ich mir damals nicht vorstellen. Doch Franks Leistung hat mich eines besseren belehrt. Der von McGee verkörperte Feuerwehrmann, der nach außen hin immer den Helden gab, sich im Privatleben aber nie in der Lage sah, sich mit seinem Sohn zu versöhnen aufgrund dessen Homosexualität, wurde schnell zu meiner Lieblingsfigur in der Serie, dazu hat die feinfühlige Leistung von Ulrich Frank entschieden beigetragen. Überhaupt fallen mir noch ein paar Fälle ein, wo ich damals dachte "Ulrich Frank? No way! Das kann nicht funktionieren", z.B. noch Denis Learys psychopathischer Killer in "Judgment Night" - aber am Ende hat Ulrich Frank mich jedes Mal überzeugt. Schon sein Rückzug aus der Branche vor einiger Zeit hat eine große Lücke hinterlassen, die nun nie wieder zu schließen ist.
Damit hätte ich heute nicht gerechnet. Aber wie das so ist im Leben kommt der Tot meistens immer unerwartet. Ich kann allen anderen nur zustimmen. Mit Ulrich Frank ist (wieder einmal) einer der ganz großen von uns gegangen. Ich hätte es ihm so sehr gewünscht, dass er seinen Ruhestand noch ein wenig länger im Diesseits genießen konnte. Für mich war er quasi einer der Stimmen aus den 90ern. Zumindest hatte ich seine Stimme zu der Zeit in Filmen und Fernsehserien sehr oft gehört vor allem als Stimme im Radio oder als Werbestimme. Natürlich auch in den alten Zeichentrickserien oder Cartoons meiner Kindheit wie z.B. in Catdog als Rancid Rabbit.
Wie Wandlungsfähig er war zeigte sich als er Augustinskis Zeichentrickrollen wie etwa den Dschinni oder Woody aus Toy Story (zumindest kurzzeitig) übernommen hatte. Der hatte Augustinkis Art perfekt draufgehabt mit denen er die Figuren sprach. Ich finde es noch heute extrem bedauerlich, dass er in Toy Story 3 nicht zum Zuge kam und man stattdessen auf Bully Herbig setzte, der nicht mal ansatzweise so gut auf Woody passte geschweige denn so Wandlungsfähig wie Ulrich Frank war. Nun dürfte dieses Kapitel entgültig abgeschlossen sein.
Mögest du jetzt in Frieden Ruhen. Ich werde dich und dein großartiges Sprechtalent auf ewig in Erinnerung behalten.
Ein großer Verlust für die Synchronlandschaft und wieder eine markante Stimme weniger am Synchronstandort München (auch wenn er sich zuletzt schon im Ruhestand befand). Ich verbinde mit Ulrich Frank natürlich in erster Linie Ned Flanders, aber auch zahlreiche Nebenrollen in Filmen und Serien konnte er mit seinem Sprechtalent mit Leben füllen.
Mein Beileid geht an seine Familie, seine Freunde und an alle, die mit ihm zusammengearbeitet haben.
Ich hab gerade das Forum aufgemacht und dann diese traurige Nachricht... ja ich war auch fassungslos. Schon letztes Jahr ist er ja in den Ruhestand gegangen - aus gesundheitlichen Gründen, wie es hieß. Wahrscheinlich war er da schon schwer krank und hat jetzt den Kampf gegen die Krankheit verloren. Neben Flanders bleibt mir noch Brutus aus "Asterix bei den Olympischen Spielen" in guter Erinnerung, den hat er auch toll gesprochen und war mein erster bewusster Kontakt mit ihm außerhalb der Simpsons. Ich weiß noch, mir fiel es gleich auf ("Das ist die Stimme von Ned Flanders!").
Welche Rolle ich noch positiv hervorheben möchte, ist die des Qhorin Halbhand aus Game of Thrones. Er trat nur in vier Folgen mit, den hat Frank aber wahnsinnig toll gesprochen, mit großem Wandel in der Stimme, mal ruhig, mal emotional. Das war einfach stark. Und ja, mal ganz ehrlich, an Asterix bei den Olympischen Spielen war er eines der wenigen Highlights und das schreibe ich jetzt nicht nur, um hier ein Loblied auf ihn zu singen. Da hat er einfach wirklich etwas hinzugefügt.
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Für mich einer der ganz Großen für die ganz Kleinen. Seine Hauptrollen waren verhältnismäßig rar gesät, aber wenn er mal eine hatte, hat's auch direkt voll eingeschlagen. Er wird für mich immer William H. Macys Idealsprecher bleiben, glücklicherweise durfte er ihn in "The Cooler" vertonen. Eine der seltenen Hauptrollen des ewigen Nebendarstellers Macy. Als Synchronsternstunde möchte ich seine Leistung für Jack McGee in "Rescue Me" bezeichnen. "Auf dem Papier" wirkte er aus meiner Sicht seltsam fehlbesetzt - der echt schmächtig klingende Frank für den bulligen Jack McGee? Konnte ich mir damals nicht vorstellen. Doch Franks Leistung hat mich eines besseren belehrt. Der von McGee verkörperte Feuerwehrmann, der nach außen hin immer den Helden gab, sich im Privatleben aber nie in der Lage sah, sich mit seinem Sohn zu versöhnen aufgrund dessen Homosexualität, wurde schnell zu meiner Lieblingsfigur in der Serie, dazu hat die feinfühlige Leistung von Ulrich Frank entschieden beigetragen. Überhaupt fallen mir noch ein paar Fälle ein, wo ich damals dachte "Ulrich Frank? No way! Das kann nicht funktionieren", z.B. noch Denis Learys psychopathischer Killer in "Judgment Night" - aber am Ende hat Ulrich Frank mich jedes Mal überzeugt. Schon sein Rückzug aus der Branche vor einiger Zeit hat eine große Lücke hinterlassen, die nun nie wieder zu schließen ist.
