Twin Peaks: Fire Walk With Me(Twin Peaks - Der Film)
Darsteller (Rolle) Sprecher Sheryl Lee (Laura Palmer) Sabine Falkenberg Ray Wise (Leland Palmer) Frank-Otto Schenk Mädchen Amick (Shelly Johnson) N.N. Dana Ashbrook (Robert "Bobby" Briggs) Michael Deffert Phoebe Augustine (Ronnette Pulaski) Sabine Jaeger David Bowie (Phillip Jeffries) Frank Glaubrecht Eric DaRe (Leo Johnson) Stefan Fredrich Miguel Ferrer (Albert Rosenfield) Eberhard Prüter Pamela Gidley (Teresa Banks) Liane Rudolph Heather Graham (Annie Blackburn) N.N. Chris Isaak (Chester Desmond) Kurt Goldstein Moira Kelly (Donna Hayward) Maud Ackermann Peggy Lipton (Norma Jennings) Bea Tober David Lynch (Gordon Cole) Wolfgang Condrus James Marshall (James Hurley) Andreas Fröhlich Jürgen Prochnow (Holzfäller) [stumm] Harry Dean Stanton (Carl Rodd) Dietmar Richter-Reinick Kiefer Sutherland (Sam Stanley) Tobias Meister Lenny von Dohlen (Harold Smith) Nicolas Böll Grace Zabriskie (Sarah Palmer) Traudel Haas Kyle MacLachlan (Dale B. Cooper) Torsten Sense Frances Bay (Mrs. Tremond / Chalfont) N.N. Catherine E. Coulson ("Log Lady") Dagmar Altrichter Michael J. Anderson (Mann vom anderen Ort) Wilfried Herbst Frank Silva (Bob) [O-Ton] Walter Olkewicz (Jacques Renault) Karl Schulz Al Strobel (Phillip Michael Gerard) Christian Rode Gary Hershberger (Mike Nelson) Jonas Ziegler Sandra Kinder (Irene) Gisela Fritsch Chris Pedersen (Tommy) Roman Kretschmer Victor Rivers (Buck) Tilo Schmitz Rick Aiello (Deputy Cliff Howard) Gerald Paradies Gary Bullock (Sheriff Cable) Gerd Holtenau Joe Berman (Busfahrer) [stumm] Kimberly Ann Cole (Tänzerin Lil) [stumm] Elizabeth McCarthy (Kichernde Sekretärin) Daniela Hoffmann C.H. Evans (Jack) Helmut Heyne Paige Bennett (Französin im Hap's) Maja Dürr G. Kenneth Davidson (Gast im Hap's) Manfred Petersen Margaret Adams (Margaret) Beate Pfeiffer (II) Calvin Lockhart (Der Elektriker) Charles Rettinghaus Jonathan J. Leppell (Mrs. Tremonds Enkel) Bea Tober Andrea Hays (Heidi) [stumm] Julee Cruise (Sängerin) [O-Ton] James Parks (Mechaniker) Andreas Conrad
Weiß jemand, wer dafür verantwortlich ist, dass man den Film so versemmelt hat? Nicht nur, dass man mehr als ein Dutzend neuer Sprecher auf etablierten Figuren hört, man hat auch noch beim Drehbuch gepatzt und "Fire Walk With Me" mit "Feuer, spiel mit mir" übersetzt. In der Serie war es noch "Feuer, zieh mit mir", was auch inhaltlich richtig und wichtig ist. Das Feuer ist der Begleiter beim Übergang zwischen den beiden Welten - aber das hat man bei der Übersetzung wohl nicht verstanden.
Der einzige Mehrwert an der Synchro ist, dass sie mit Schenk und Condrus zwei Alternativen geschaffen hat, auf die man hoffentlich in der neuen Serie zurückgreifen wird.
Dateianlage:
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TP - Gast.mp3
TP - Jack.mp3
TP - Log Lady.mp3
TP - Mike Nelson.mp3
TP - Mrs. Tremond.mp3
TP - Mrs. Tremonds Enkel.mp3
TP - Norma Jennings.mp3
TP - Ronnette Pulaski.mp3
TP - Shelly Johnson.mp3
TP - Tommy.mp3
"Feuer, spiel mit mir!" war gewiss den Labialen geschuldet. Aber insgesamt ein Ärgernis, die Synchro. Zudem wurden viele Sprecher nicht nur ersetzt, sondern auch untereinander ausgetauscht.
Ich habe noch ein paar Ergänzungen, darunter auch verblüffende Cameos:
Kichernde Polizeisekretärin (Elizabeth Ann McCarthy): Daniela Hoffmann Französin im Hap's (Paige Bennett): Maja Dürr Margaret - Trailer-Park-Nachbarin (Margaret Adams): Beate Pfeiffer (B) Der Elektriker (Calvin Lockhart): Charles Rettinghaus Log Lady (Catherine E. Coulson): tatsächlich Dagmar Altrichter Ronette Pulaski (Phoebe Augustine): Sabine Jaeger Mechaniker (James Parks): Andreas Conrad
Der Film ist verglichen mit der ursprünglichen Serie erstaunlich zugänglich und für Lynch'sche Verhältnisse verständlich. Motive aus der Serie, die hier nur reduziert auftauchen (Red Room), werden hier geradezu holzhammerartig übererklärt (Roter Tanzsaal mit untertitelten Gesprächen). Es wirkt fast so, als hätte er untypischerweise unbedingt noch von einer größeren Masse verstanden werden worden. In dieser Konsequenz, mit der das verfolgt wird, ist der Film aber letztlich alles andere als prophetisch und seiner Zeit voraus (wie gern über die Serie gesagt wird), sondern erinnert mehr an die bizarren 70er-Jahre Kultslasher "Blutgericht in Texas" ("Texas Chainsaw Massacre") oder "Das letzte Haus links": Entgrenzungserfahrungen frühren zum Eskapismus und letztlich immer ins Verderben. Das kommt angesichts des recht freizügigen Umgangs mit Drogen, Sex & Gewalt verblüffend bürgerlich-konservativ daher. Der Film sagt aber auch, dass man sich diesen Hang zur Entgrenzung (oder überhaupt die Andersartigkeit jedweder Art) nicht aussucht. Genauso wenig, wie selbst die beste Freundin letztlich weiß, wer man wirklich ist (und das auch nicht gewollt ist) - so weiß man leider auch trotz aller Erklärungsmodelle letztlich nicht, warum ein liebender Vater auf einmal zum Triebtäter wird und seine Tochter vergewaltigt. Das ist heftig, aber leider wohl wahr und allegorisch gut aufbereitet.
Um das richtig würdigen zu können, muss man einerseits die Serie kennen, wird aber andererseits als großer Fan von ihr oder David Lynch allgemein vermutlich enttäuscht.
Die Synchronsituation ist dann auch eine etwas andere gewesen: Wurde dort mehr ein diffuses Deutungsangebot geboten - und das richtig gut -, ist das Spiel hier weitaus präziser. Ich finde die Synchronisation der Serie klasse, aber zumindest was den Film angeht, sind eigentlich fast alle Filmbesetzungen passender. Beide funktionieren sie für sich gut. Besonders prägnant finde ich das bei Ray Wise: Ortwin Speer war in dieser Durchgedrehtheit im wahrsten Sinne des Wortes jenseits von Gut und Böse und damit ein Volltreffer für alle Situationen: die ungebremste Trauer der ersten Folgen, die spätere Exaltiertheit beim Überspielungsversuch für die Kunden, schließlich die radikale Boshaftigkeit. Hier hingegen agiert die Rolle weitaus straighter und gerade dadurch wirkt das Böse in ihm so bedrohlich. Frank Otto Schenk bedient das sehr gut. Ebenso ist Sabine Falkenbergs Spiel schlicht eine Meisterleistung.
eine schöne Zusammenfassung des Films, wobei ich mit der holzhammerartigen Übererklärung des Red Rooms nicht ganz mitgehen würde Oder anders gesagt: mit jeder Erklärung tauchen zwei neue Fragen auf. Was verbindet den Red Room mit dem Raum über dem Gemischtwarenladen? Was ist aus Jeffries und Desmond geworden? Wer ist Judy und wie ist ihre Verbindung zu den Bewohnern der Schwarzen Hütte? Was ist die Wirkung des Eulenhöhlenrings?
Den Kern von Lauras Geschichte hast du meines Erachtens gut getroffen, wobei ich einen Schritt weitergehen würde: die "Entgrenzungserfahrungen" sind ihre Reaktion auf das, was ihr Vater ihr antut und was ihr unterbewusst auch klar ist - ebenso sicherlich ihrer Mutter (die Essensszene im Haus der Palmers ). Somit sind Alkohol, Drogen und Sex die Mittel, mit denen sie sich für einzelne Momente aus dem lösen kann, was seit Jahren auf ihr lastet, ohne dass sie es näher eingrenzen kann. Sind sind die Symptome, aber nicht die Ursache ihres Verderbens - das ist ihr eigener Vater.
Entweder ich bin blind oder es fehlt noch ein Sample von H. Grahams Cameo als Annie; habe mal eins anbei gepackt. Aber Vorsicht, für Leute, die weder Film noch Serie kennen, gibt es einen dicken Spoiler. Außerdem taucht im Film noch eine Gedankenstimme auf (auf der Concorde-Blu-Ray in der 47. Min.); weiß leider nicht, welche Rolle das sein soll*. Im allerersten Moment dachte ich, dass Joachim Kerzel in der Synchro einen Kurzauftritt hätte (dieser Satz) eben, aber geht doch eher in Richtung Thomas Vogt. Aber wahrscheinlich liege ich ohnehin falsch.
Fürs Dialogbuch hätte man übrigens jemanden anheuern sollen, der Ahnung von "Twin Peaks" hat bzw. jemanden, der flüssigere Sätze formulieren kann. So sagt Bobby an einer Stelle "Der Fußball ist platt", im Original ist aber von "Football" die Rede. Mag nur eine Kleinigkeit sein, aber da auf diese Stelle später in der Serie Bezug genommen wird, wäre "Football" hier richtig und wichtig gewesen. An einer anderen Stelle gibt es ein "Lass uns zusammen verlorengehen" (OV: Let's get lost together), das ist doch sehr plump übersetzt. Ein "Lassen wir uns zusammen (davon)treiben" o.Ä. hätte es da auch getan.
EDIT:
Übrigens, laut Synchronkartei:
Synchronfirma: Berliner Synchron GmbH Dialogbuch: Heinz Freitag Dialogregie: Heinz Freitag
*Laut diverser "Twin Peaks"-Literatur soll sich hierbei um Bobs Stimme handeln.
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TPFWWM_Annie_SPOILER.mp3
TPFWWM_Gedankenstimme.mp3
Ich schätze, Heinz Freitag war sich der Besetzung der Serie durchaus bewusst, konnte aber bei so vielen Vorgaben schlicht nicht alle Seriensprecher in Studio bekommen. Der Satz "Feuer spiel mit mir!" ist für sich genommen lyrischer als "zieh mit mir", aber das rechtfertigt natürlich keinen Bruch und schon gar keinen inhaltlichen Fehler.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #11Ich schätze, Heinz Freitag war sich der Besetzung der Serie durchaus bewusst, konnte aber bei so vielen Vorgaben schlicht nicht alle Seriensprecher in Studio bekommen.
Glaube ich irgendwie nicht. Aus welche Grund hätte er dann falsche Sprecher besetzen sollen, die in der Serie eben andere Rollen hatten (Fredrich für Leo, Böll für Harold)? Für mich wirkt das eher so nach dem Motto "Ach, Sprecher X war in der Serie dabei, besetzen wir den mal, wie es richtig sein könnte.". Sowas wirkt für mich eher wie Desinteresse, sich mit dem Ursprungsmaterial zu beschäftigen. Ich kann verstehen, dass Recherche damals noch nicht so einfach war wie heute, wo man jede Info dank Internet/DVDs etc. in Sekundenschnelle hat, allerdings lagen zwischen Serienende und Kinostart des Films doch relativ dicht beieinander, so dass viele Infos mit Sicherheit doch noch greifbar waren.
Bei den beiden glaube ich tatsächlich an eine Verwechslung. Aber er hätte sicher nicht Sense besetzt und schon gar nicht Prüter oder Herbst, wenn er die Serie nicht gekannt hätte. Und viele andere Umbesetzungen wirken so, als habe man den bestmöglichen Ersatz gesucht, ohne den Bruch zur Serie zu groß werden zu lassen.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #11 Der Satz "Feuer spiel mit mir!" ist für sich genommen lyrischer als "zieh mit mir", aber das rechtfertigt natürlich keinen Bruch und schon gar keinen inhaltlichen Fehler.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #11 Der Satz "Feuer spiel mit mir!" ist für sich genommen lyrischer als "zieh mit mir", aber das rechtfertigt natürlich keinen Bruch und schon gar keinen inhaltlichen Fehler.
Was soll denn daran lyrisch sein?
Lässt sich wohl nicht erklären. Man fühlt es oder eben nicht. Vielleicht, weil "zieh mit mir" immer noch am Original klebt. Gäbe es nicht den direkten Bezug zur Handlung, wäre diese Version sogar richtig schlimm, weil es eben keine wortliche Entsprechung des Originals gibt, die sich gut anhört. In der Serie wurde ja auch zunächst experimentiert mit "geh mit mir", soweit ich mich erinnere, bevor man sich auf "zieh mit mir" festgelegt hat.