Zitat von Hans-Joachim Albrecht im Beitrag #12hallo iron ! [...] kurz zu "Olè " für "Okay" in WENN : doch, doch, das geht schon in ordnung. denken wir an das revolutionäre Kuba , dort wird spanisch gesprochen, hahahaha.
Ach ja, an Kuba hatte ich gar nicht gedacht (Brett vorm Kopf)!
Zitat was die anglismen in tagesschlagern der ddr betrifft, so hatte sich das mitte der 60er etwas gelockert. ruf mal auf youtube "BABY DU BIST OKAY"(1965, frank schöbel) oder " TAKE IT EASY" (1965,christian schafrik) oder "ICH SUCH MIR MEINEN BRÄUTIGAM ALLEINE AUS" ((1965, karin prohaska, da kommt drin vor: oh boy, oh boy geh nicht vorbei) aber danach war auch schon wieder schluß damit, gabs keine englischen worte mehr auf diesem gebiet 3 x schöbel fällt mir noch ein, das war bereits 1964: LOOKY LOOKY, PARTYTWIST , TEENAGERTRÄUME. gruß hans
"Baby du bist okay" von Frank Schöbel konnte ich leider nicht finden, dafür allerdings "OOh Baby": Der Herunterlader gibt 1974 als das Jahr an, in dem der Song erschienen ist - und jetzt kommt's: Kommplett auf Englisch!
"Take it easy" könnte vom Stil her direkt von Drafi Deutscher gesungen worden sein... danke für deine Hinweise, die Lieder haben mir alle gefallen! Wurden den Komponisten und QArrangeuren zu dieser Zeit überhaupt irgendwelche stilistische und kompostorische Grenzen gesetzt bzw. Vorgaben gemacht (textliche haben wir beide ja schon erwähnt)? Grüsse, iron
ja, IRON, wie schon gesagt, zur tanzmusik in der ddr gäbe es noch ganz viel zu sagen. aber ich hab nicht mehr alles im kopf, müßte mich vorbereiten. vielleicht mach ich das im winter und gebe es in der sommerpause 2018 ein.
da fallen mir noch weitere ddr-titel aus den 60ern mit anglismen ein :EIN HAPPY END MIT DIR ,DAS WÜNSCH ICH MIR (1964, gipsy und frank schöbel im duett), ERZÄHL MIR NICHTS VOM HAPPY END(ca. 1965, interpretin in ist mir entfallen, roswitha ist es nicht, aber klingt recht ähnlich). dann MEIN MÄDCHEN MIT DEM TRAURIGEN BLICK-westtitel mit mal sandock, im osten nachgesungen von michael heymann, kommt drin vor MEIN GIRL MIT DEM TRAURIGEN BLICK.müßte 1965 gewesen sein. dann ein titel von andreas holm : ES WIRD DIR LEID TUN, SAGST DU BYE BYE (1965). dann noch titel, in denen die worte TWIST, SHAKE oder HULLY GULLY drin vorkamen, dann in den 70ern wieder frankyboy schöbel mit ROCK IST DA. es sind bestimmt noch mehr, wenn sie mir einfallen sollten, schreibe ich sie hier auf.
frank schöbel hat in den 70ern eine ganze reihe von englischgesungenen hits in englisch aufgenommen , und es kam auf schallplatte heraus, nicht nur OOH BABY. ich glaub sogar eine ganze LP und einige singles. mir fällt noch GOOD VIBRATIONS von den beach boys ein. die platten hab ich nicht, ich hab meine ganze musik auf tonbändern, MC´s, CD´s und inzwischen auch DVD´s.
stilistische grenzen für die komponisten bis in die 70er hinein gab es ganz sicher. ich hab darüber nach der wende einiges von den betroffenen schlagrerkomponisten/ vor allem auch arrangeuren gehört und gelesen. es sollte nicht zu westlich klingen, was immer man darunter verstand. "man" wollte eine eigenständige , hörbar ddr-gemäße tanzmusik haben. aber das ist ja alles nicht eingehalten worden, denn die stile TWIST, SHAKE, HULLY GULLY und was es sonst noch gab, sind ja im osten übernommen worden, wenn auch oft ver- spätet, wie mit fast allem westlichen, aber es kam.
zwei titel von frank schöbel will ich dir fürs YOUTUBE-HÖREN noch ans herz legen, die ganz einfach "knorke" sind: mädchen du bist schön, und sieh mal einer an, diese kleine. gruß. hans
Zitat von Hans-Joachim Albrecht im Beitrag #17ja, IRON, wie schon gesagt, zur tanzmusik in der ddr gäbe es noch ganz viel zu sagen. aber ich hab nicht mehr alles im kopf, müßte mich vorbereiten. vielleicht mach ich das im winter und gebe es in der sommerpause 2018 ein.
Kein Problem, du konntest meine Frage ja dann doch noch zu meiner Zufriedenheit beantworten! Fragen kostet ja nichts!
nein, so war das nicht gemeint, du kannst weiter fragen stellen. ich denke im sommer 2018 an einen" Fortsetzungsroman" in sachen ddr-tanzmusik. weitere titel mit anglismen sind mir eingefallen: ES GIBT KEINE ANDERE, MY DARLING- roland neudert (1965), MR. LONELY- helga brauer (auch so mitte der 60er), dann nachgesungene Westtitel mit übernahme der anglismen: BIS WIR UNS EINMAL WIEDER- SEHN GOOD BYE GOOD BYE GOOD BYE- helga brauer, LIEBESKUMMER LOHNT SICH NICHT, MY DARLING-helga brauer, GOOD BYE CORINNA- peter beil, der 1959-61 sowohl in west als auch in ost auf schallplatten zu hören war. da gehört auch noch HELLO MARY LOU- günter hapke mit dazu. HELLO ist ja auch kein deutsches wort. im text kommt drin vor: viele mädchen kann man sehn, die in NIETENHOSEN gehn. der titel wurde 1962 auf ddr-schallplatte(also AMIGA-platte) im osten rausgebracht. sagt dir das was ?.......NIETENHOSEN.........1962...........DDR. kann doch nicht sein, würdest du sagen, stimmts ? kann d o c h sein, JEANS waren mindestens eben ab 1962 nicht verboten. sonst wäre ja wohl kaum dieser text "durchgegangen", oder ? wo doch alles so dolle kontrolliert wurde(?).ich hab ab 1964 JEANS getragen, auch zur oberschule, bin nie behelligt worden. die jeans hatten mir meine verwandten aus düsseldorf geschickt. dazu noch ne lederjacke schwarz. da war ich der king in der klasse. die lehrer haben mich damit gesehen, niemand hat etwas gesagt ! aber das schärfste kommt erst noch: das ist die reine wahrheit! ich hab überhaupt keinen grund, irgendetwas am leben in der ddr zu beschönigen. ich habe das hier deshalb so herausgestellt, um ein beispiel, zugegeben ein simples, zu geben, daß es keineswegs so war, daß alles aus dem westen in der ddr verboten war, wie bestimmt 90 % der westdeutschen heute noch der meinung sind. das gegenteil ist richtig, und das muß neben den verbrechen, die wir alle beklagen, auch gesagt werden dürfen. sonst werden wir dieser zutiefst ambivalenten "situation" im osten unseres vaterlandes nicht gerecht werden können. es ist hier im osten unfaßbar viel vom westen übernommen worden, nein , nicht 1988, als wir längst ein bundesland der brd waren, alles längst verwestlicht war, sondern das fing anfang der 50er an und wurde dann immer stärker. die mode, die filme, die tanzmusik vom fox bis zum rock, das fernsehen, die haarfrisuren.........usw. etc. aber das schärfste kommt erst noch: das ist die reine wahrheit. ich hab es selbst erlebt, war selber mitten drin , hab alles, was nur eben ging, mitgemacht....... ja, so war das leben; die häuser waren grau, aber doch unsere herzen nicht.
IRON, keine bange, ich hab nichts nachgucken und zeit aufwenden müssen. gruß. hans.
Hans, hast Du auch etwas zum DDR-Rock zu posten ? Ich weiß, dass es sich damals so geziemt hat, die DDR-Bands zu ignorieren, aber eine gewisse Qualität konnte man denen damals schon nicht absprechen. Ich bin jedenfals immer erstaunt, wie wenig Titel oder Interpreten meine Generation davon noch drauf hat, obwohl sie doch mit denen aufgewachsen sind.
aber ja, MAILMAN, rockmusik aus dem osten mag ich auch. da hat z. b. die theo-schumann- combo 1965 zwei stones- titel nachgesungen, DAS KANN DOCH NICHT WAHR SEIN (the last time) und SATISFACTION, letzteren auch mit deutschem Text, wobei der titel SATISFACTION erhalten blieb. diese beiden titel in deutsch sind damals zumindest auf DT 64 gelaufen, genau wie WOOLY BULLY auf deutsch, ich glaube auch von den schumanns interpretiert, aber das weiß ich nicht mehr genau. man sagte dazu damals BEAT, noch nicht ROCK-musik, das weißt du natürlich. BEAT -titel in der DDR gab es dann noch von frankieboy (FRANK SCHÖBEL), von perikles fotopoulos (LEILA, mit der gitarrenbegleitung der sputniks, gleichfalls zu MICH HAT NOCH KEINER BEIM TWIST GEKÜSST mit ruth brandin) und eigen-titel als instru- mentals von eben den sputniks und vom franke-echo-quintett. dann könnte man noch christian schafricks MÄDCHEN MIT DEN BLAUEN AUGEN zum BEAT rechnen. mehr fällt mir im moment nicht ein. ach ja doch , natürlich, die ddr-komposition von der THEO-SCHUMANN-COMBO "wer war gestern bei dir", toller beattitel von 1966, und schumanns haben auch beat- instrumentals eingespielt....
dann gabs die "PAUSE" bis 1967/68, da gings dann 1971 los mit den Puhdys TÜREN ÖFFNEN SICH ZUR STADT , den JOCO-DEEV-leuten und SCIROCCO mit dem ganz prima BEAT "SAGEN IHRE TANTEN". ja, davor war TEAM 4 (Thomas natschinski und Band) mit "DIE STRAßE" und vor allem der MOCCA-MILCH-EISBAR, also die absolute pause war dann wohl "nur" von 1966 bis 1967/68.
so , das soll erstmal reichen. was dann ab 1971/72 in sachen BEAT (dann sagte man auch in der ddr langsam ROCK) im osten geschah, das ist ja allgemein bekannt, oder ? eigenständige ddr-Rockmusik mit eigenen gruppen, noch vor der der bundes- republik mit udo lindenberg an der spitze. so, mein lieber, jetzt machst d u bitte ein bischen weiter, in ordnung ? also renft, puhdys, dann ab 1975 karat, dann city und noch etwas später silly. letztere 4 sind die einzigen ostrock-bands, die heute noch im radio , auf meinem heimat- sender NDR 1 RADIO MECK_POM, gespielt werden, mit ihren neuen und alten titeln. wie es auf anderen radiosendern jetzt ist, weiß ich nicht. berichte mal. hans
Also ich kann erst ab den 70er Jahren mitreden. Mein Herz schlug mehr für die Dresdner Ecke. Lift, electra, Stern-Combo Meißen. Die drei Bands tourten ja zum Glück noch bis zur Auflösung von electra als "Sachsendreier" durch unsere Länder. Dann fand ich die Hansi-Biebl-Band ziemlich gut oder Fritzens Dampferband mit Achim Mentzel, der eine unwahrscheinliche Röhre hatte. Die Band spielte furios internationale Titel und der Aura Mentzels konnte man sich nur schwer entziehen. Ein Jammer, dass er später in die Volksmusik abdriftete. Die Band "Klosterbrüder" lernte ich leider schon als "Magdeburg" kennen, die begeisterten mich mit ihren eigenen Titeln und auch ihren Versionen der Klassiker von Jethro Tull und Colosseum. Unerhörterweise mussten die beiden führenden Köpfe der Band Anfang der 80er aus politischen Gründen in den Knast, wovon ich aber erst nach der Wende erfuhr. Als Stefan Trepte zu Reform ging, habe ich auch da ein paar Konzerte besucht. Deren Lied "Löwenzahn" hat sich bis heute in mein Gehirn gebrannt. Dann gab es noch eine norddeutsche Band namens Transit, von denen man sich erzählte, dass die viele Lindenberg-Titel spielten. Davon musste ich mich natürlich überzeugen und es stimmte. Der Sänger Egon Linde hatte auch die entsprechende Stimme und den passenden Namen dazu. Hinter vorgehaltener Hand erzählte man sich noch von einer ganz subversiven Band namens Freygang, die angeblich mehr verboten als legal war. Sobald jemand von meinem Dunstkreis hörte, wo die auftraten, wurden Telegramme geschickt (Telefon und Internet gabs ja nicht) und es musste mit dem Bummelzug hingereist werden - nur um mit dem Dabeisein gegen die Obrigkeit zu demonstrieren. Die nahmen auch kein Blatt vor den Mund - aber aus heutiger Sicht, waren sie musikalisch nicht so prall und deren Sänger auch öfter besoffen. Mit den Puhdys konnte ich am Anfang viel anfangen, aber deren Platten wurden von mal zu mal öder. Seit den 80ern hab ich es vorgezogen, sie zu ignorieren. Vor ein paar Jahren traten sie mit beim Oldie-Festival in Schwarzenberg auf und ich fühlte mich bestätigt, dass ich da nichts verpasst hatte. Eines der schönsten Konzerte, das ich je sah, lieferte die Dresdner Band Zwei Wege ab. Vier unwahrscheinlich talentierte Musiker, mit schönem Satzgesang, wo jeder verschiedene Instrumente beherrschten. Silly war nie so mein Fall, Renft wurde gerade verboten - aber ihre zwei LPs hatte ich mir besorgt. Beim Konzert vor zwei Jahren waren sie recht umgänglich und haben auch mit den Zuhörern ein Bier gezischt. Karat fand ich nicht übel. Die LPs "Über sieben Brücken" und "Schwanenkönig" dürften mit das Beste sein, was in der DDR je erschienen ist. Ab 82 gefielen mir ihre Veröffentlichungen nicht mehr. Eine gute Band war und ist noch Rockhaus. Nachdem ich sie anfangs als Spinnietruppe abtat, lieferten sie mit "I.L.D." ein ganz starkes Album ab und konnten die Qualität bis heute halten. Leider ist ihr Keyborder kürzlich verstorben, nur ein paar Wochen nach meinem letzten Konzertbesuch. City war zu Beginn mal die Band meines Herzens, aber irgendwie komme ich mit denen nicht mehr klar. Ich hab immer das Gefühl, dass der Sänger Toni Krahl ein eingebildeter Fatzke ist und etwas über den Dingen schwebt. Als der zur Wendezeit stets das Publikum filmte, damit man später nicht wieder sagen könne, man sei ja nicht dabeigewesen, fing dieses Gefühl an und ließ mich nicht wieder los. Ich sah die Band das letzte Mal vor zwei Jahren und fühlte mich von ihm noch immer verhöhnt. So das wär's erstmal.
es hat mir -und ich denke auch vielen anderen OSTROCK-FANS, die synchronfans sind und "nebenbei" auch die OFF-TOPIC-beiträge lesen, viel spaß gemacht, deinen beitrag durchzulesen ! du weißt ja wirklich gut bescheid. nein, so tief bin ich in den ost-rock ab ca. 1970/71 nicht eingedrungen, sondern die weitaus meiste musik-freizeit habe ich mit westtanzmusik (rock und pop und manchmal auch schlager-oldies) verbracht. von den vielen ddr-gruppen, die du auf- führst kenne ich dennoch etliche, aber mir gefielen immer nur einzeltitel dieser bands, jedoch bei den 4 großen, puhdys, karat, city und silly jeweils mehrere bis ganz viele.das ist das, was ich wahrnehme, daß diese 4 früher stark waren und die wende gemeistert haben , noch heute im gespräch sind, maschine jetzt für die aufgelösten puhdys. subjektiv kann jeder natürlich andere bands unter die ersten 4 "wählen". bei den puhdys gefielen mir aus den 80ern noch die titel "DAS BUCH" und "OHNE SCHMINKE" (wer kommt ohne schminke aus, wer, wer, wer), dann von 1981 "HEY JOHN", bestimmt hab ich noch welche vergessen. aber es stimmt schon: mit der zeit ging diesen und auch karat (da hast du recht) ein bischen die puste (sprich neue ideen für große hits wie vorher) aus. dieses "schicksal" teilen sie ja mit ganz vielen komponisten, textern, arrangeuren allüberall auf dieser albernen welt. selbst die ganz großen auf diesem gebiet, ja sogar die größten wie john und paul, wie benny und björn und stig (nein, nicht sting, ich hab kein "n" vergessen, haha, sondern ein gewisser stig andersson hat ja viele ABBA-HITS mitgeschrie- ben) haben dann später nach ihrer ganz großen zeit ein wenig "geschwächelt.
übrigens, ich hab aus der bibliothek die bücher "MASCHINE", das KARAT-BUCH von christine dähn sowie TONI KRAHLS ROCKLEGENDEN geholt und gelesen. klasse-bücher mit ganz vielen infos ! besonders lege ich dir wegen deiner meinung zu toni krahl letzteres buch ans herz. ich bin sicher, du revidierst dich dann selber. habe selten, selten von jemandem etwas gelesen, was so ehrlich rüberkommt.
außer titel von all diesen von dir genannten gruppen gefielen mir noch ute freudenberg und elephant "JUGENDLIEBE", wolfgang zieglers VERDAMMT ! UND DANN STEHST DU IM REGEN, gabi rückert und thomas natschinski BERÜHRUNG (WENN DER EINE DEN ANDERN NICHT WEHRT, DANN GEHÖREN SIE ZUSAMMEN DIESE NACHT). ich zähle sie zum DDR-Rock, worüber mann evtl. streiten kann. manche sagen vielleicht: ROCK ? DAS sind schlager !! andere sagen DDR -POP. egal, es sind für mich saustarke titel , und es gab noch mehr. für heute jedoch soll es reichen. hans.