Abgesehen von den groben ideologisch motivierten Verfälschungen empfinde ich die DEFA-Synchro "Hexen von Salem" steril und wenig atmosphärisch produziert; vergleichbar mit billigen Münchner Synchros wie es sie im Westen gab. Die Westberliner Kinosynchro bietet dagegen auch in der Mischung Premiumqualität. Als ich den Film im Kino sah, fand ich ihn absolut beeindruckend; hier kommt davon absolut nichts mehr über die Rampe. Die Ostschauspieler waren in der West-Synchro sicher fremd synchronisiert; das ist mir natürlich nicht weiter negativ aufgefallen, weil ich die Originalstimmen der Kleindarsteller nicht kenne.
Die Neusynchro ist im Prinzip die zweite Verfälschung einer Verfälschung und dadurch nicht mal Makulatur. Wie interessant wäre es gewesen, die West- und Ostfassung und die Französische direkt gegenüberzustellen und die Unterschiede herauszuarbeiten. Leider komplett verschenkt.
Alte Kinofilme nach Jahrzehnten nachträglich neu zu synchronisieren ist wie Süßstoff in einen guten alten Wein kippen: ungenießbar-pappige "Spätlese".
Was wären Jack Lemmon, Danny Kaye, Peter Sellers, Bob Hope und Red Skelton im deutschsprachigen Raum ohne die Stimme von Georg Thomalla ?
Zitat von c.n.-tonfilm im Beitrag #16Abgesehen von den groben ideologisch motivierten Verfälschungen
Kannst du da auch Beispiele anführen?
Zitat von c.n.-tonfilm im Beitrag #3Die DDR-Fassung erhielt sogar noch einen eigens gedrehten abgeänderten Schluß extra für die DDR, der besser ins politische Klima passte.
Das stimmt nicht. Auf dem ORB lief eine DDR-Kinokopie, die ich noch als Aufzeichnung habe. Da ist zwar der letzte Dialog nicht enthalten - Kürzung ja - aber neu/extra gedrehte Einstellungen sind nirgends zu sehen. Und es wurde auch nichts für das DDR-Fernsehen heraus geschnitten, was im Kino zu sehen war - das ist an der Tonspur klar zu hören.