Christian Schult.... bitte. Klingt fast 1:1 wie sein Vater. Kein guter Schauspieler? Kann ich so nicht teilen, und immer noch 1000 mal besser als der miesepetrig klingende Herr Eichel. Der klingt irgendwie immer so, als hätte er gar keine Lust und obwohl er Rolf Schult nahe kommt, kommt Christian Schult ihm erheblich näher. Gerne nicht nur für Mr. Stewart sondern auch für Robert Redford..
Ich finde, das Positive an Kaspar Eichel ist, dass er sich bei Redford und co. nicht auf Teufel komm raus verbiegen muss, wie etwa Thomas Nero Wolff, wenn er auf einer Rolle zu hören ist, die eigentlich für Elsholtz gedacht gewesen wäre (nix gegen TNW, mega Talent, einer der größten). Eichel ist auf seinen Einsätzen, bei denen er Schult doublen muss, viel natürlicher, weil er von Haus aus nah an Schult dran ist*. Das diese Rollen nicht gerade in Eichels übliche Schublade fallen mag zwar stimmen, aber ich finde das eigentlich nicht schlecht, sondern ziemlich erfrischend wenn Synchronschauspieler mal außerhalb ihres sonst abgesteckten Rahmens spielen dürfen. Stefan Krause ist stets ein Genuss, wenn er abseits seiner schrägen Komiker-Rollen klischeebesetzt wird. Gerald Paradies war in Einfach zu haben auf dem sanften, besorgten Lehrer völlig überzeugend, obwohl er von seinem Stammrollentypus nicht weiter weg hätte sein können, dass ich mich immer geärgert habe, dass er auf diesen raubeinigen, und meist fiesen Schlägertypen verheizt worden ist; verschenktes Potential. Und Kaspar Eichel lag in Mr. Holmes hervorragend auf der Rolle und Ian McKellen, obwohl er im Vorfeld auf beiden etwas merkwürdig wirkte.
*Eigentlich gefallen mir Umbesetzungen, die von ihren Vorgängern ein bisschen weiter weggehen (also lieber schlecht erfunden, als gut kopiert), aber irgendwie gefiel mir Kaspar Eichel als Schult-Ersatz immer ganz gut.
Weinbauer, Botschafter, Admiral, Section 31. Die Romane und Comics, mit denen ich nie etwas anfangen konnte, bieten einiges an Inspiration.
Ich rechne eher mit einer Art privatem Rachefeldzug und sehr beschränkten Cameos der üblichen Verdächtigen. Der Pitch kam wohl von Kirsten Beyer, also der Autorin der post-VOY Romane.
Für mich ist es nicht nachvollziehbar, wie man Jürgen Heinrich wirklich als gelungenen Nachfolger für Redford ansehen kann oder konnte (keinesfalls! respektlos oder ignorant gemeint). Für mich funktioniert Redford in den Filmen nach Schult (der unersetzlich ist) jedoch mit Kaspar Eichel wirklich am besten - damit kann ich sehr gut leben.
Bei Stewart ergeht es mir ähnlich - ich war sehr froh, dass man in „Logan“ auf Kaspar Eichel gesetzt hat und hoffe auch in der neuen Picard-Serie auf ihn. Sollte es Meincke werden, ist das auch absolut OK, aber davon gehe ich im Moment aus gesundheitlichen Gründen bei ihm nicht aus.
Ich finde Eichel als Schauspieler sehr gut (z.B. vor kurzem als Mielke - ganz großartig), aber als Sprecher gehört er nicht zu meinen Lieblingen.
Heinrich trifft Redford viel besser als Eichel. Er kann gleichzeitig auch das Edle von Schults Stimme haben, ohne Schult dabei in irgendeiner Weise zu imitieren. Für mich ist das perfekt! Das gleiche braucht mMn auch Patrick Stewart. Sofern Meincke nicht (mehr) kann, wäre für mich auch hier Heinrich einen Versuch wert. Eichel käme für mich auf Stewart nicht mal in die engere Wahl.
Bei Redford fand ich es seltsam, dass man Christian Brückner nie wieder besetzt hat. In den 70ern war er doch quasi Redfords zweite Feststimme. Natürlich wird er bei den meisten Zuschauern mittlerweile mit De Niro verbunden, aber für mich wäre er sowohl Heinrich (der mMn nicht genug Farbe in der Stimme für Redford besitzt, aber ansonsten klasse ist) als auch Eichel deutlich vorzuziehen.
Ja, Brückner wäre für mich bei Redford nach Heinrich die zweite Wahl. Auf Stewart kann ich ihn mir nicht so recht vorstellen. Aber einen Versuch wäre es allemal wert.
Kaspar Eichel hat selbstverständlich lediglich das leicht heisere Kratzen mit (dem späten) Schult gemeinsam - ansonsten maximal, dass beide vom Planeten Erde stamm(t)en. Rolf klang wie ein adeliger Grandseigneur, der vorm ersten Chianti des Tages schnell noch vier Kapitel aus "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" wegknuspert und dabei die Mondscheinsonate auf dem selbst geschnitzten Klavier spielt. Eichel besitzt die Stimmattribute eines scheiße gelaunten Lastwagenfahrers aus Halle an einer Tanke, bei der die Bockwurst gerade aus ist und irgendwer das Klo verstopft hat.
Eichel müsste einfach zu Schmeichel werden - ein bisschen mehr Wärme, ein bisschen mehr Charme, ein bisschen mehr Herz. Nicht nur knattern. Stand jetzt pflichte ich Moviefreak bei, Jürgen Heinrich hat für mich den Geist von Schults Redford weit besser eingefangen. Nicht den Stimmklang, aber darum kann es doch auch nicht ernsthaft gehen. Es zählt allein die emotionale Effektivität des Spiels, und da lässt Kaspar Eichel einiges missen.
Brückner möchte ich auf keinen Fall in Betracht gezogen wissen. Er schwimmt heutzutage in der Ursuppe seiner eigenen Selbstgefälligkeit - der ertrunkene "Synchrongott", wenn man so will. Selbst bei De Niro meine ich einen gewissen Unwillen herauszuhören, wenn Brückner mal wieder den Komiker geben muss. Was soll der arme Kerl dann erst bei "Star Trek" machen, wenn irgendwelche Pappnasen mit Latexstirn Sci-Fi-Schwachfug stammeln - ins Mikro kotzen?
Tatsächlich könnte ich mir Jürgen Heinrich als Picard vorstellen. Aber selbstverständlich gilt es zuallererst, Ernst Meincke zu fragen, ob er sich der Arbeit gewachsen fühlt. Sind ja wohl nur 10 Folgen. Wenn er sagt, er kann, ist das Thema für mich beendet.
Christian Brückner ist auch einfach völlig illusorisch. Ebenso Joachim Kerzel. Die höchste plausible Hausnummer wäre, denke ich, Norbert Langer. Den würde ich, je mehr ich darüber nachdenke, schon gern einmal ausprobiert haben.
Bei all dem Gerede fällt mir gerade auf, dass Jürgen Heinrich noch gar nicht in der Liste "Verfügbare Berliner Sprecher" stand. Für Robert Redford hat er mir gut gefallen, für den vormals von Ernst Meincke in Nachfolge Randolf Kronbergs gesprochenen Sam Waterston nicht so sehr, auch für Patrick Stewart stelle ich ihn mir gewöhnungsbedürftig vor. Obwohl sein Tchéky Karyo mit Glatze durchaus ähnlich sieht. (Bei dem hat sich für mich aber nun Ralph Schicha eingebrannt.) Er würde zumindest gut das Grüblerische Picards einfangen.
Im Übrigen stimme ich aber zu: erst einmal Ernst Meincke versuchen.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #42Eichel besitzt die Stimmattribute eines scheiße gelaunten Lastwagenfahrers aus Halle an einer Tanke, bei der die Bockwurst gerade aus ist und irgendwer das Klo verstopft hat.
Genauso empfinde ich Kaspar Eichel auch immer. Das hat auch wunderbar zu dem "versifften" Sheriff aus "Far Cry 5" gepasst.
Da fällt mir ein, dass Eichel von Norbert Gescher auch noch Richard Dreyfuss geerbt hat. Eine schreckliche Wahl und außerdem ein kompletter Bruch zu Geschers Interpretation und Stimmcharakter. Ist in etwa so als würde Keanu Reeves plötzlich von Martin Kessler gesprochen werden.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #42Brückner möchte ich auf keinen Fall in Betracht gezogen wissen. Er schwimmt heutzutage in der Ursuppe seiner eigenen Selbstgefälligkeit - der ertrunkene "Synchrongott", wenn man so will. Selbst bei De Niro meine ich einen gewissen Unwillen herauszuhören, wenn Brückner mal wieder den Komiker geben muss. Was soll der arme Kerl dann erst bei "Star Trek" machen, wenn irgendwelche Pappnasen mit Latexstirn Sci-Fi-Schwachfug stammeln - ins Mikro kotzen?
Hat Brückner sogar nicht mal in einem Interview damit gedroht Robert De Niro nicht mehr zu sprechen, wenn De Niro wieder einmal eine solch peinliche Rolle spielt. Humor oder anspruchslose Komik ist übrigens so ziemlich das letzte womit ich Christian Brückner assoziieren würde.
...für DeNiro gäb's ja noch den wunderbar passenden Kerzel. Brückner bei Star Trek halte ich natürlich auch für fast ausgeschlossen. Ich meinte nur, im Falle, daß ein Versuch möglich wäre, sollte man es versuchen. Manchmal passen Dinge doch, die man sich nicht vorstellen kann...