Als Countdown zum Synchronpreis 2020 veröffentlicht der Synchronverband in den nächsten 12 Wochen jeweils ein kleiner Einblick in den jeweiligen Arbeitsschritt einer Synchronproduktion. Da es hier evtl. Leute gibt die kein Facebook/Instagram haben würde ich dies hier jeweils 1:1 übernehmen.
Quelle Texte & Bilder immer: FB/Synchronverband e.V. - Die Gilde
Zitat Um die Zeit bis zum nächsten Synchronpreis zu verkürzen stellen wir Euch in den nächsten Wochen einmal unseren Produktionsalltag vor. Welche Arbeitsschritte und Aufgabenbereiche sind eigentlich notwendig um vom Originalprodukt zur fertigen Deutschen Synchronfassung zu kommen?
Zitat Petra Lyon ist Übersetzerin: „Auf dem Foto sieht man meinen Arbeitsplatz als Film-Übersetzerin. Normalerweise übersetze ich Filme, TV-Serien und Drehbücher aus dem Schwedischen. Aber dieses Jahr habe ich mich auch ans Amerikanische gewagt. Wenn die grobe Übersetzung steht, dann geht es an den Feinschliff. Damit die Synchronautoren so viel Arbeitserleichterung wie möglich bekommen, habe ich es mir angewöhnt, Anmerkungen zu schreiben. Egal ob es Fachausdrücke, Slang oder Persönlichkeiten des Landes sind, alles wird vermerkt. Beim Thema „Baseball“ kam da einiges zusammen. Meistens versuche ich beim Abgleich auch darauf zu achten, dass der deutsche Text nicht viel länger ist als das Original und dass der Ton stimmt, also, ob etwas eher salopp daherkommt oder gekünstelt. Dafür gibt es im gegebenen Fall eine zweite Fassung als Alternative, die ein wenig mehr die Richtung vorgibt. Wenn es ums Schwedische geht, mache ich auch Anmerkungen zur Aussprache von Eigennamen, auf das es hilft.“
Ellen Czaya, ebenfalls Übersetzerin, arbeitet auch schon mal in tiefster Nacht.
Zitat von 8149 im Beitrag #6Quellenangabe bedeutet nicht nur es zu erwähnen, sondern in dem Fall auch zu verlinken.
Ehm.... Nope. Auszug aus Wikipedia, so als Beispiel: "Eine Quellenangabe ist in einer Veröffentlichung der Verweis auf eine Informationsquelle, auf die zurückgegriffen wurde," also. In meiner Quellenangabe ist der Verweis klar ersichtlich, das alle Texte und Bilder vom Synchronverband via Facebook stammen. Was im Übrigen auch im Haupttext steht das dies hier 1:1 aus FB/IG übernommen wird. Also von einem quellenlosen bzw. einem nichtwissen voher die Infos stammen, kann nicht die Rede sein. Wieso du jetzt hier wieder eine Diskussion anzetteln willst, muss ich ja nich verstehen.
Lesen. ...in dem Fall... Bedeutet: so war das von mir gemeint, denn deine Verweise auf IG/FB habe ich nicht überlesen gehabt. Sachen einfach nur zu kopieren ohne zu Verlinken ist situationsbedingt und mancherorts respektlos. Ich habe lediglich Links hinzugefügt. Die Diskussion habe ich natprlich gestartet in dem ich einen Wunsch äußerte. Klar. Schnapp frische Luft.
Ach jetzt ist es respektlos weil keine Verlinkung, wie DU es wolltest, da war? Anscheinen springt bei dir jetzt alles durch. 3x ist der Name Synchronverband erwähnt. Zusätzlich den Hinweis das alle Texte/Bilder vom Synchronverband via Facebook stammen. "Ich habe lediglich Links hinzugefügt." Ist ja nur die halbe Wahrheit. Mit dem Text: "Quellenangaben sind immer gern gesehen." versuchst du mir zu unterstellen ich würde die Sachen ohne Angaben klauen. Die ist nicht der Fall. Ich habe genau beschrieben worum es geht, wer es gemacht hat, woher es stammt, und warum ich es hier poste.
Zitat MnE steht für 'Music and Effects' - gemeint ist der komplette Filmton, inklusive Musik und Geräusche, aber ohne Sprache - früher auch IT - 'Internationaler Ton' genannt. Der angelieferte Ton wird mit dem Originalton verglichen, auf Abweichungen und Lücken geprüft und ggf. ausgebessert, bzw. ergänzt (damit am Ende nicht z.B. eine große, schwere Tür geräuschlos zuknallt). Aus dem MnE-Band und der jeweiligen zu synchronisierenden Sprache - in unserem Fall Deutsch - wird am Ende der neue Gesamtton zusammengefügt. (Darauf kommen wir aber später, wenn wir bei der Mischung sind.) Beim MnE Check werden die Tonspuren Szene für Szene abgehört und mit dem Original verglichen. Wenn z.B. ein Dialog in einem Restaurant stattfindet, sollte neben den Hauptfiguren auch das Restaurant im Hintergrund zu hören sein. Dafür gibt es zur Ergänzung 'Schleifen', bzw. 'Atmos' aus dem Tonarchiv. Das sind vorproduzierte Spuren, auf denen entweder nur Sprache - also Deutsch sprechende Gäste im Hintergrund - oder Geräusche - Geschirrklappern, Kaffeemaschine, etc. - oder beides zusammen vorhanden ist. Während die Geräusche heutzutage in der Regel tatsächlich vollständig auf dem MnE sind, sind es die Menschen oft nicht (diese würden sich ja auch in der Originalsprache unterhalten). Der MnE-Check findet oft parallel zur Übersetzung statt, auf jeden Fall aber vor der Aufnahme. Für die späteren Sprachaufnahmen, den Schnitt und die Mischung werden dabei Listen erstellt. Darin wird erfasst, was z.B. zusätzlich aufgenommen werden muss. Sehr spezielle Hintergründe finden sich meistens nicht im Archiv und werden bei sogenannten Ensemble-Terminen extra aufgenommen. Auch dazu später mehr.
Was ich mich jedoch frage: Weshalb wird der MnE Check lokal bei der Synchronproduktion durchgeführt und nicht bereits international bei der Post-Production? Somit machen alle Synchronstudios, unabhängig von der Sprache, die gleiche arbeit, welche man am Anfang an einem Ort hätte machen können. Nehmen wir das Beispiel mit der grossen zuknallenden Tür. Angenommen dies währe vergessen gegangen, dann muss jedes Studio das ganze selber neu aufnehmen oder in einem Archiv suchen. Und am Ende werden dann alle "Geräusche" der Türe in jeder Sprachfassung anders klingen da dies vor Ort bei der lokalisierung hinzugefügt wurden. Somit wäre es ja besser wenn der Check bei der Post-Production geschieht, damit solche fehlenden Geräusche dort hinzugefügt werden, damit am Ende die Geräusche in allen Sprachfassungen gleich klingen.
Hat da jemand mehr Ahnung und kann darüber was sagen?
Wenn der MnE Check lokal gemacht wird, schließt das nicht aus, dass es keinen woanders gab. Bevor der Track geschickt wird, wird ihn ja wer zusammengesetzt haben. Doppelt geprüft ist jedenfalls besser als nur einmal. Geräusche müssen im Sonderfall auch nicht überall unterschiedlich sein, sofern der/das urspr. Verleih/Studio es einheitlich nachproduzieren lässt oder von einer Sound/Sample Library angeboten wird. (Ein Wilhelm-Scream wird ja auch nicht im Notfall bei jedem Studio neu aufgenommen, sondern von der Library oder so entnommen.) Mein Spekulatius für den Verlauf.
Der MnE-Track MUSS immer auch vor Ort geprüft werden - nicht nur, um Geräusche zu finden, die dort fehlen (heutzutage praktisch nicht mehr gegeben, aber bei älteren Filmen), sondern auch solche, die im Grunde zuviel sind - diverse Lautäußerungen von Menschen, die auf dem MnE gelandet sind. Die aufzunehmen kann man sich dann nämlich sparen, sondern hätte man bei der Endmischung zwei übereinander - hat's auch schon öfters gegeben. Der MnE ist also an solchen Fällen sehr wohl vollständig ausgeliefert worden - ZU vollständig. Aber dann gibt es auch Fälle wie der einer Anime-Serie (Titel weiß ich nicht mehr), wo keine Hundegeräusche auf dem MnE waren (ansonsten war er vollständig) - weiß ich, weil ich nämlich den Hund zu meiner Sprechrolle gleich mitbellen durfte.