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Dieses Thema hat 20 Antworten
und wurde 2.022 mal aufgerufen
 Filme: Klassiker
Seiten 1 | 2
hitchcock


Beiträge: 1.155

22.06.2024 09:35
#16 RE: Vom Winde verweht (1939) Zitat · antworten

Auf der Blu-ray ist dieser historisch einordnende Vorspann im Bonusmaterial leider nur in Englisch.

Viele Grüße
hitch

Markus


Beiträge: 2.516

22.06.2024 11:16
#17 RE: Vom Winde verweht (1939) Zitat · antworten

Stimmt, ich kenne ihn auf Deutsch noch von alten TV-Ausstrahlungen (z.B. Sat.1 in den 90ern).

Gruß
Markus

Begas


Beiträge: 2.762

04.10.2025 12:29
#18 RE: Vom Winde verweht (1939) Zitat · antworten

Die deutsche Fassung entstand ja in der Synchronabteilung der MGM, Berlin-Tempelhof, Kaul benennt Leonhard Fürst als Regisseur. Er gibt zudem die Jahreszahl der Synchronisation mit 1952 an. Dies stimmt jedoch nicht. Zeitgenössische Zeitungsberichte beklagten 1952, dass der Film bereits fertig lokalisiert sei, aber nicht erscheine (https://www.deutsche-digitale-bibliothek...eht&issuepage=3).

Im Herbst 1948 soll der Film bereits von der MGM für eine deutsche Lokalisierung freigegeben worden sein (1949 wird erwähnt, der Film komme nach Deutschland). Die Synchronaufnahmen entstanden dann vermutlich bereits 1950 in Berlin-Tempelhof. Die Deutschlandpremiere am 10. Januar 1953 fand im Kino "Film-Casino", München, statt. MGM hatte die Rechte in den größeren deutschen Städten aufgrund der Länge jeweils nur an ein Kino veräußert, welches den Film mindestens zweimal täglich und, vertraglich abgesichert, mindestens sechs Monate zeigen musste (wirtschaftliche Erwägungen des Verleihs). (https://www.deutsche-digitale-bibliothek...ht&issuepage=13)

In West-Berlin lief der Film ab dem 3. Dezember 1953 im Kino "Die Kurbel". Die Ticketpreise, von MGM vorgegeben, waren für 1953 mit (abhängig von Spielzeit) drei, fünf und sieben DM recht hoch. Später gab es eine Ermäßigung für Rentner. Der Film lief in der "Kurbel" unfassbare 28 Monate (2.395 Vorstellungen; 600.000 Besucher; vier verschlissene Kopien). (https://www.tagesspiegel.de/berlin/mit-s...tt-2039380.html)

Für mich etwas seltsam ist bis heute, dass man über die Entstehung der deutschen Fassung praktisch nichts weiß. Selbst zur kolportierten Aussage, der bereits angejahrte (aber brilliante) Siegfried Schürenberg sei auf Wunsch von MGM erneut auf Clark Gable besetzt worden, findet sich keine Primärquelle. Weiß jemand hier vielleicht mehr?

berti


Beiträge: 18.203

04.10.2025 16:15
#19 RE: Vom Winde verweht (1939) Zitat · antworten

Zitat von Begas im Beitrag #18
Für mich etwas seltsam ist bis heute, dass man über die Entstehung der deutschen Fassung praktisch nichts weiß. Selbst zur kolportierten Aussage, der bereits angejahrte (aber brilliante) Siegfried Schürenberg sei auf Wunsch von MGM erneut auf Clark Gable besetzt worden, findet sich keine Primärquelle. Weiß jemand hier vielleicht mehr?

Leider habe ich Andreas Neumanns Buch "Sir John jagt den Hexer" gerade nicht zur Hand und kann erst morgen Abend dort nachschlagen; aber grundsätzlich könnte ich mir vorstellen, dass vielleicht über eine anderen Besetzung nachdachte: Vor dem Krieg war Schürenberg zwar von der MGM ausgewählt worden, aber in zwei Nachkriegssynchros hatten Paul Klinger und O. E. Hasse einmalige Einsätze gehabt. Möglicherweise erschien diese Kombination damals nicht mehr als zwingend und wurde es erst durch den Erfolg des Films (und dadurch, dass Gable zu dieser Zeit meist in MGM-Filmen mitspielte)?

kinofilmfan


Beiträge: 2.722

Gestern 11:52
#20 RE: Vom Winde verweht (1939) Zitat · antworten

Vielen Dank, Begas, für die interessanten Links. Finanzielle Gründe, die Aussicht auf ein besseres Geschäft, dürften wohl die Gründe gewesen sein, die deutsche Premiere 2 Jahre "auf Eis" zu legen.

Siegfried Schürenberg hatte von 1935 (über die Zeit vorher habe ich keine Unterlagen, nur den Film "Nachtflug", da ist er es nicht) bis 1939 alle Filme mit Gable gesprochen (Ausnahme "Der Werkpilot", 1938). Nach meinem Kenntnisstand hat die MGM-Synchronabteilung 1950 wieder die Arbeit aufgenommen. Zu dem Zeitpunkt war Schürenberg noch in der Schweiz tätig. Es liegt nahe, dass der Leiter der Synchronabteilung, Georg Fiebiger, die "alte" Gable-Stimme Schürenberg zu Synchronarbeiten wieder nach Berlin holte. Jedenfalls hat Schürenberg ab 1950 wieder synchronisiert.

"Draufgänger" wurde 1948 bei der MPEA in München synchronisiert. "Ein toller Bursche" erschien am 30.12.1949, wo Gable (unpassend) von O.E. Hasse gesprochen wurde, da vermute ich auch noch die MPEA (diesmal in Berlin).

berti


Beiträge: 18.203

Gestern 20:30
#21 RE: Vom Winde verweht (1939) Zitat · antworten

Zitat von berti im Beitrag #19
Leider habe ich Andreas Neumanns Buch "Sir John jagt den Hexer" gerade nicht zur Hand und kann erst morgen Abend dort nachschlagen

Neumann beschäftigt sich etwas genauer mit der Beziehung zwischen Siegfried Schürenberg und Clark Gable (S. 63ff.):
Demnach endete diese Beziehung, als Hollywood-Filme aus den deutschen Kinos verschwanden; nach 1945 synchronisierte Schürenberg einige Jahre nicht mehr und arbeitete in der Schweiz, bis er um 1950 eine Arbeitserlaubnis für West-Berlin erhielt, wieder in der Branche Fuß fasste und auch wieder auf Gable besetzt wurde.
Also im Kern nichts Neues.

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