Ich weiß nicht ob über dieses Thema schon diskutiert wurde, aber kennt ihr das auch: Im Film steht was auf englisch und die deutsche Synchronisation liest das dann laut vor. Wenn man sich den Film dann aber im Original anguckt, wird das nicht vorgelesen. Mir ist das, das erste Mal in "Batman Forever" aufgefallen: Bruce Wayne bzw. Torsten Sense liest einen Selbstmordbrief vor. Im englisch hält Val Kilmer den aber nur ins Bild und man muss selbst lesen. Oder noch kurioser, es wird noch zusätzlich was dazu gesagt. Das habe ich in "James Bond: Octopussy" bemerkt. Roger Moore fliegt mit seinem Mini-Jet, auf einmal steht auf der Tafel "Oil". Niels Clausnitzer sagt dann: "Ah, ich muss tanken." Während Moore im Original gar nichts sagt.
Manchmal wird in der deutschen Synchronisation sogar noch extra eine Stimme hinzugefügt, wenn z.B. im Computer was steht, dann übersetzt eine Synchronstimme das auf deutsch. Fallen euch noch andere Beispiele ein?
Zitat von Mr.Voice im Beitrag #1Im englisch hält Val Kilmer den aber nur ins Bild und man muss selbst lesen.
Wenn mann das Bildmaster nicht übersetzen will, dann finde ich diese Lösung (vorsprechen des Briefs auf Deutsch) deutlich besser als z.B. den ganzen Brief mittels UT zu übersetzen und wo möglich noch beschleunigt im schnelldurchlauf da nur 2 Zeilen angezeigt werden. Dann lieber so mit der (Off)-Stimme vorlesen.
Genau das denke ich auch, WB. Manchmal wird das so schnell gezeigt, dass ich es kaum lesen kann. Da finde ich es auch besser, wenn es von der Synchronstimme vorgelesen wird.
Ist im Synchron ziemlicher Standard das es so gemacht wird. Finde ich an sich auch in Ordnung so und hatte in den Fällen wo ich das gesehen/gehört habe sich gut eingefügt in der deutschen Fassung. Spontan denke ich beispielhaft an den Polizeicomputer in "Blues Brothers". Da wurde das Strafregister von Elwood was der Computer da ausspuckte im deutschen von einem der beiden Cops auch durchgemurmelt. Fand ich da auch ganz passend.
Bei den Simpsons wird das mit dem Vorlesen der Textübersetzung auch schön plakativ gemacht das es wie ein satirischer Gag wirkt. Hab die englische O-Ton Fassung nicht mehr im Kopf, aber ich meine mich da nicht zu erinnern das da die Hinweistexte, Beschilderungen usw. auch vorgelesen wurden.
Das wird gelegentlich auch eingesprochen, wenn es sogar dt. Übersetzungen im Bildmaster gibt. Entweder man versichert sich doppelt oder im Studio/zur Zeit der Aufnahme ist nicht klar, ob am Bild was gemacht wird. Oder es sind halt Kinderfilme, wo man die "Barrierefreiheit" für die Kinder bedenkt.
Zitat von Ozymandias im Beitrag #4Untertitel sind immer die schlechteste Lösung.
Ja, sie sind genauso Notlösung wie das Vorlesen. Die Zeiten sind vorbei, als man noch Inserts drehte, die dem Original auch möglichst nahe kamen. Zudem ist es ein Unterschied, ob man auf die enorme Kinoleinwand schaut oder auf einen Bildschirm, der in den meisten Fällen nach wie vor signifikant kleiner ist. Selbst wenn man in "Das Privatleben des Sherlock Holmes" einen neu angefertigten Brief gefilmt hätte - am kleinen TV-Bildschirm von 1976 hätte der Zuschauer ihn kaum lesen können. Da war es die weit bessere Entscheidung, ihn Helmo Kindermann (also den Schreiber, nicht den Leser!) mit seinem herrlich arroganten Tonfall vorlesen zu lassen, zumal das effektvolle Abbrechen "Es interessiert dich vielleicht ..." vor dem Umdrehen des Blattes sogar für eine dramaturgisch wirksame Generalpause sorgt, die das einfache Mitlesen des Zuschauers nicht erzeugt.
Zitat von Ozymandias im Beitrag #4Untertitel sind immer die schlechteste Lösung.
Außer natürlich sie sind die einzige Lösung (abgesehen von der noch schlechteren des Gar-nix-machens und den Zuschauen mit dem fremdsprachigen Text alleine zu lassen), weil während des Vorzeigens des Schreibens gleichzeitig jemand spricht. Für den Original-Seher sind gleichzeitig lesen und hören ohne größere Probleme möglich, aber für den Synchron-Hörer sind Dialog und „Vorgelesenes” gleichzeig hören… eher schwierig. Und bevor jemand fragt: Nein, ich hab’ kein Beispiel parat, und ja, wird eher selten vorkommen… Trotzdem: „Immer” ist so ein unglücklich endgültiges Wort…
Zitat von Mr.Voice im Beitrag #1Manchmal wird in der deutschen Synchronisation sogar noch extra eine Stimme hinzugefügt, wenn z.B. im Computer was steht, dann übersetzt eine Synchronstimme das auf deutsch.
Wie bei Terminator 2, als der T-1000 sich die Infos über John Connor von einem Polizei Computer holt. Diese werden vorgelesen, wo sich dann auch ein Fehler eingeschlichen hat.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #7Die Zeiten sind vorbei, als man noch Inserts drehte, die dem Original auch möglichst nahe kamen.
Warum eigentlich? Im "digitalen" Zeitalter sollte es doch sogar einfacher sein. Einerseits gibt es da absolute Positiv-Beispiele wie Joker, wo ganze Tagebucheinträge übersetzt wurden, andererseits werden ja oft nicht einmal die Texteinblendungen von Ortsnamen oder gar die Titel übersetzt.
Zitat von Ozymandias im Beitrag #10Grandioses Beispiel. Argumentieren ist dein Ding. Werd Anwalt.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #7Die Zeiten sind vorbei, als man noch Inserts drehte, die dem Original auch möglichst nahe kamen.
Warum eigentlich? Im "digitalen" Zeitalter sollte es doch sogar einfacher sein. Einerseits gibt es da absolute Positiv-Beispiele wie Joker, wo ganze Tagebucheinträge übersetzt wurden, andererseits werden ja oft nicht einmal die Texteinblendungen von Ortsnamen oder gar die Titel übersetzt.
Heutzutage ist es wie gesagt digital sogar noch leichter umsetzbar. In Animationsfilmen ist das auch schon seit Jahren Standard. Denke es hat da mehr mit fehlendem Willen zu tun oder der Ansicht das dies nicht nötig ist weshalb man da nichts überarbeitet.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #7Ja, sie sind genauso Notlösung wie das Vorlesen.
Wenn man ein Ass ist im "Schnell-Mitlesen", perfekt die entsprechende Fremdsprache beherrscht oder jede Handschrift mit Leichtigkeit "entschlüsseln" kann, bestimmt![/quote]
Zitat von Andy-C im Beitrag #9Und bevor jemand fragt: Nein, ich hab’ kein Beispiel parat, und ja, wird eher selten vorkommen… Trotzdem: „Immer” ist so ein unglücklich endgültiges Wort…
Trotzdem: such mal kräftig. Mich würde allen Ernstes interessieren, ob es dafür überhaupt ein Beispiel gibt. Denn es ist ein enormer Unterschied, ob das zu Lesende im Zentrum des Bildes steht, möglichst in Großaufnahme, oder am unteren Bildrand Untertitel auftauchen. Bevor die Aufmerksamkeit dorthin gewandert ist, ist der Untertitel schon wieder verschwunden.