DER UNHEIMLICHE FREMDE (Attention, les enfants regardent)
Erstverleih: Les Artistes Associés Erstaufführung: 12.04.1978 Drehbuch: Christopher Frank, Serge Leroy (nach dem Roman von Laird Koenig und Peter L. Dixon) Regie: Serge Leroy
Erstverleih (BRD): United Artists Deutsche Erstaufführung: 13.10.1978 Deutsche Bearbeitung: F.C.F. Filmsynchronisation (?), Berlin Buch: ? Dialogregie: Friedbert Cierpka (?)
Der Mann (Alain Delon) Christian Brückner Dimitri (Richard Constantini) Christoph Cierpka Laetitia (Tiphaine Leroux) Andrea Pawlowski Marlène (Sophie Renoir) Martina Rothschildt Boule (Thierry Turchet) Michael Götze Avocados (Adelita Requena) S. Sanchez [*] Der Gärtner (Henri Vilbert) ? Gendarme Nr. 1 (Marco Perrin) Otto Czarski Gendarme Nr. 2 (?) Manfred Schuster [**] Die Mutter (Danielle Volle) Bettina Schön Der Vater (Louis Navarre) Friedrich W. Bauschulte Madame Millard (Françoise Brion) Rita Engelmann Fischer (Paul Crauchet) Gerhard Schinschke Tankwart (?) Wilfried Freitag Mann im TV (1. Film) (?) Gerd Holtenau Mann im TV (Boules Lieblingsfilm) (?) ? Liebhaber (?) Eric Vaessen Postbote (?) Michael Nowka Kassiererin (?) ? Supermarktchef (?) Hans Künster Bademeister (?) Jochen Schröder
* Die Rolle ist synchronisiert und das Spanisch außerordentlich sauber – aber ich glaube nicht, dass Brunnemann jemals mit einem Sprachcoach gearbeitet hat, schon gar nicht für solch eine Rolle … (Man denke nur an das Chinesisch in „Tennisschläger und Kanonen“: „Neenej, Quajanona. Qujanonej. Qujanano. Lochadattatong. Lochamai-Nenoi …“). Monica Bielenstein kommt allerdings nicht infrage, denn die kam erst zwei Jahre später in den Westen.
** Ein Österreicher?
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum der Film von verschiedenen Seiten derart verrissen wird. Der hat ziemlich viel zu bieten. Filmdienst schreibt etwa: „nicht hinreichend psychologisch motiviert“ – diese Einschätzung teile ich nicht. Gerade das ist es, was die Szenen mit den Kindern ausmacht; die Motivation wird über den ganzen Film hinweg entwickelt, teils offensichtlicher, teils nur in Andeutungen bzw. Spielen mit verschiedenen Symboliken. Gerade diesen Aspekt fand ich aber erzählerisch ziemlich reizvoll. Die sehr spezielle Mischung aus Kinder-/Jugendgeschichte mit klassischen Thrillerelementen dieser Zeit hat mich jedenfalls ziemlich begeistert. Auch die Chormusik ist übrigens sehr behutsam und wirkungsvoll eingesetzt.
Die Samples sollten für die Berlin-Experten leicht zu lösen sein, die Stimmen klingen alle bekannt.
Zitat von Mein Name ist Hase im Beitrag #1Die Samples sollten für die Berlin-Experten leicht zu lösen sein, die Stimmen klingen alle bekannt.
Puh, so bekannt auch wieder nicht. Die Mutter müßte Bettina Schön sein, und Brunnemann könnte auch hinkommen (außer, es ist sein Stimmzwilling Erich Nieswandt). Aber der Rest...?
Na ja, immerhin! Danke für Deine Einschätzung. Bettina Schön steht auch in meinen Notizen, mit großem Fragezeichen, aber die habe ich so gar nicht drauf. In Sachen Brunnemann vs. Nieswandt schiebe ich, auch wenn’s ein anderer Film ist, gleich noch zwei andere Samples hinterher:
Brunnemann ist es auf jeden Fall nicht, dann wird es wohl Nieswandt sein. Bettina Schön stimmt jedenfalls. Und ich bezweifle auch ganz stark, dass die DS für die deutsche Fassung zuständig war. Okay, es ist merkwürdig, dass ein United-Artists-Film nicht bei der Ultra landete (die berliner Filiale gab es in der Zwischenzeit nicht mehr)... Die Kassiererin ist Christel Merian und der Fischer Gerhard Schinschke. Schinschke, Nieswandt und vor allem Künster - das sieht trotz fehlender Info bei Arne ganz nach BSG aus - gerade wegen Künster, der außerhalb Kölns offenbar ausschließlich für die BSG tätig war.
OK ... Danke. Brunnemann war ja mein einziger Anhaltspunkt dafür. Brückner für Delon spricht eigentlich sehr für die Aura. Aber die passt wiederum auch nicht zu UA, oder?
Ah, die Nachträge kamen eben erst dazu! Vielen Dank! Stimme bei allen Überlegungen zu (wegen Künster könnte man sogar mit einiger Wahrscheinlichkeit auf Dietmar Behnke als Regisseur tippen – wobei ich ihn ja auch zweimal bei Herrn Rossi gehört habe) – aber gegen die BSG spricht für mich Brückner (abgesehen davon, dass es eben einer der seltenen Fälle wäre, bei denen Arne die entsprechende Liste fehlen würde).
Christel Merian? Nein, sorry, die kann ich da überhaupt nicht raushören.
Zitat von Mein Name ist Hase im Beitrag #5Brückner für Delon spricht eigentlich sehr für die Aura. Aber die passt wiederum auch nicht zu UA, oder?
Die Idee ist gar nicht schlecht, zumal von Molo häufiger für die Ultra arbeitete (wenn auch in den 60ern) und zumindest Columbia beide Firmen abwechselnd beauftragte, beide in den selben Ateliers arbeiteten und teilweise wohl sogar Aufträge abtraten, wenn die eine Firma zuviele Aufträge hatte, um sie zu bewältigen. Wie lange allerdings von Molo noch in Berlin arbeiten ließ, entzieht sich meiner Kenntnis.
Bei Christel Merian bin ich mir ziemlich sicher - bei aller Ähnlichkeit mit der Landgut war ihre Stimme schön frühzeitig hörbar schärfer.
Zitat von Mein Name ist Hase im Beitrag #3In Sachen Brunnemann vs. Nieswandt schiebe ich, auch wenn’s ein anderer Film ist, gleich noch zwei andere Samples hinterher:
Was mich bei der Sache irritiert: Ich habe mir eben fünf verschiedene Samples von Nieswandt aus verschiedenen Jahren angehört – und da könnte ich ihn immer glasklar von Brunnemann unterscheiden. Während Brunnemann oft sehr schnoddrig klang und sich wenig Mühe gegeben hat, seinen Berliner Dialekt zu verbergen – genau das höre ich auch in den beiden Samples, auf die Du Bezug genommen hast (die übrigens aus einem Film stammen, die nachweislich nicht von Brunnemann bearbeitet wurde, nämlich "Fahrenheit 451") –, scheint mir bei Nieswandt das Gegenteil der Fall zu sein: Der klingt (zumindest in den Sprachproben, die ich mir angehört habe) immer etwas schwerer (außerdem tiefer), für mich regelrecht unangenehm, und auch von Dialekteinschlag ist da keine Spur.
@Stefan: Ist denn eigentlich bekannt, in welchen Ateilers die Aura aufgenommen hat? Möglicherweise auch bei der Mosaik-Film?
Also - Sample 2 ist auf jeden Fall nicht Brunnemann. Da ich Nieswandt nicht "drauf" habe, kann ich zu ihm wenig sagen - könnte auch ein früher Hans Nitschke sein. Sample 1 klingt schon eher nach KH, aber auch nicht so richtig. Wo Aura und Ultra synchronisiert haben, weiß ich leider nicht.
OK. Aber zumindest gibt es noch keine klare Stimme für Nieswandt – das ist ja schon mal gut zu wissen.
Hab mal schnell recherchiert. Für die Ultra steht's bei Wikipedia: Mosaik-Film (laut Telefonbuch saß die Firma ein paar Hausnummern weiter – aber das war dann vielleicht wirklich nur der Firmensitz; da steht jedenfalls nur ein einfaches Wohnhaus, das auch damals schon dort gestanden haben muss). Und für die Aura im Telefonbuch: In den 60er-Jahren (stichprobenartig ermittelt) Mühlenstraße 46 = Mosaik-Film, in den 70er-Jahren dann allerdings – zusammen mit der Interopa und der Hermes-Synchron – auf dem Gelände der Geyer-Werke in der Harzer Straße in Neukölln.
Nach Wilkins’ Lösung kann ich hier auch auflösen: Das Filmprogramm listet dankenswerterweise jede/n dieser außerordentlich talentierten Kindersprecher/innen auf – darunter: Christoph Cierpka!