Ein Film von George Seaton, basierend auf einer Kurzgeschichte von Roald Dahl.
Besetzung:
James Garner Jefferson Pike Paul Edwin Roth Eva Marie Saint Anna Hedler Anneliese Priefert Rod Taylor Walter Gerber Horst Niendorf Werner Peters Otto Schack Werner Peters Alan Napier Peter MacLean Knut Hartwig Russell Thorson General Allison Siegfried Schürenberg Harold Dyrenforth General Ungerland Paul Wagner Ed Gilbert Captain Abbott Holger Kepich Oscar Beregi Jr. Oberst Ostermann Erich Fiedler Sig Ruman Unteroffizier Schmidt Toni Herbert Martin Kosleck Gruppenführer Kraatz Friedrich Schoenfelder Karl Held Kontaktoffizier Kenter Joachim Pukaß Charles H. Radilak Dr. Kleiner Eric Vaessen Walter Janovitz Dr. Metzler Gerd Prager John Banner Ernst Eduard Wandrey Celia Lovsky Elsa Ursula Krieg Hilda Plowright Agentin Edith Schollwer John Dennis Wachposten Gerd Duwner Leslie Bradley Jr. Nachrichtensprecher Heinz Petruo Walter Friedel Rundfunksprecher Peter Schiff
Ein interessanter Film mit einer teilweise interessanten deutschen Fassung!
Über den Film selbst und seine Hauptfiguren gibt es eine etwas längere Analyse, die netterweise an einer Stelle eine Warnung für diejenigen enthält, die das Werk noch nicht gesehen haben und deshalb besser einen bestimmten Absatz überspringen sollten:https://dienachtderlebendentexte.wordpre.../12/36-stunden/ Rod Taylors Rolle wird besonders hervorgehoben, die wegen ihrer moralischen Doppeldeutigkeit sicher eine seiner interessantesten sein dürfte; gleiches gilt sicher auch für Horst Niendorf, der in den 50ern/60ern bekanntlich oft in langweiligen und eindimensionalen Heldenrollen unter Wert verkauft wurde und für die Besetzung hier eventuell dankbar war. Er war zwar in diesem Jahrzehnt Taylors häufigster Sprecher, aber als "36 Stunden" herauskam, hatte er ihn anscheinend erst zweimal synchronisiert, ebenso wie James Garner. Für diesen wiederum war Paul-Edwin Roth eine interessante Besetzung, da damals ansonsten wohl Holger Hagen oder GGH zu erwarten gewesen wären und gerade Letzterer Pike zu austauschbar gemacht hätte. Roth war hier auch als Rollencast vertretbar, da Garner in der Rolle überwiegend passiv bleibt. Anneliese Priefert scheint hauptsächlich für die MGM gearbeitet zu haben und verleiht Eva Marie Saints komplexer Rolle eine eigenständige Note, die sie mit deutlich aktiveren Sprecherinnen wie Marion Degler oder Ilse Kiewiet vielleicht weniger gehabt hätte. Dass die Selbstsynchronisation des Synchron-Profis Werner Peters sich perfekt einfügt versteht sich von selbst, zumal er sich hier selbst in seinem Talent übertrifft, Unsympathen zu spielen.
Ein Thema für sich ist natürlich, dass an einigen Stellen die Schere angesetzt wurde bzw. dass man Dinge im Dialog leicht abschwächte, siehe diesen Beitrag von Jayden:Wenn deutsche Fassungen bewusst das Original entstellen Was den John Banner gespielten Ernst angeht, so war man zumindest konsequent, dass die Schere genau an der Stelle angesetzt wurde, als er seine "Bezahlung" ins Spiel bringt und ihn davon sprechen ließ, der Ring sei "ein Geschenk" (im Original ist von einer "Provision" die Rede). Daneben schnitt man alle Stellen, in denen die Schachtel mit den Armbanduhren zu sehen ist, wobei auch die Aussage entfiel, Anna und Pinke dürften die Karte nicht mitnehmen. Da dieser Punkt aber für den weiteren Verlauf der Handlung wichtig ist, legte man ihm einen entsprechenden Satz wenige Sekunden später in den Mund, als er mit dem Rücken zur Kamera weggeht. So entstand zumindest kein Loch in der Handlung.
Ob hier (wie bei einigen anderen MGM-Synchros aus dieser Zeit) Michael Günther am Werk war? Vor Lektüre der Besprechung (und Sichtung des Originals) wäre ich übrigens gar nicht auf die Idee gekommen, dass der Film "eigentlich" mehrsprachig ist; das wurde elegant umschifft.