Kieling, so überaus hoch wie ich ihn schätze, hat meiner Meinung nach schon auf Newman nicht gepasst, vielleicht noch eher zu Brando, aber auch nicht ideal. Wer weiß, ob Juhnke nicht auch zum späten, dicken Brando gepasst hätte - warum nicht? Den schnoddrigen Schmidt hätte ich mir durchaus für den jüngeren Brando vorstellen können ...
Zitat von Stefan der DEFA-FanWer weiß, ob Juhnke nicht auch zum späten, dicken Brando gepasst hätte - warum nicht?
Ich weiß nicht, ob Juhnke da zum Rollenalter gepasst hätte. Ein "ungewohnter" Sprecher war hier vielleicht gar nicht die schlechteste Lösung. Bekanntlich ranken sich Legenden darum, wie Brando sich optisch und akustisch verändert hat, um diese Rolle spielen zu können.
Ich meinte das generell, nicht bezogen auf "Der Pate" (wobei gerade hier Juhnke meiner Meinung nach perfekt gewesen wäre), sondern eher auf Filme wie "Don Juan de Marco".
Den "Paten" hatte ich in diesem Zusammenhang genannt, weil diese Rolle für mich den absoluten Wendepunkt in Brandos Karriere und den endgültigen Bruch mit seinem vorherigen Rollentyp darstellt.
Zitat von bertiDen von einigen (auch woanders) gelobten Peer Schmidt habe ich auf Marlon Brando leider noch nicht gehört, bin aber mittlerweile neugierig geworden. Mal sehen, ob sich die gelegenheit bald ergibt.
Nun im Falle von ENDSTATION SEHNSUCHT bot Brandos Rolle schon eine sehr gute Vorlage für Peer Schmidt.
Zitat von bertiDen "Paten" hatte ich in diesem Zusammenhang genannt, weil diese Rolle für mich den absoluten Wendepunkt in Brandos Karriere und den endgültigen Bruch mit seinem vorherigen Rollentyp darstellt.
So kann man's natürlich auch sehen - oder so: nach dem PATEN ging's m.E. leider steil bergab mit seiner Filmkarriere. Nichts besonderes mehr (nicht mal APOCALYPSE NOW und dergleichen).
Zitat von Jerry
Zitat von SilenzioPS: für die Liste - Gert Günther Hoffmann ohne Bindestrich.
Inzwischen habe ich "Endstation Sehnsucht" gesehen. Peer Schmidt (ein Sprecher, der mir bisher eher selten begegnet ist) war schauspielerisch sehr gut, aber trotzdem habe ich Harald Juhnke vermisst. Zum Gesicht des jungen Brando passt er für mich wie kein zweiter. Aber Juhnke wäre wohl nur denkbar gewesen, wenn der Film nicht bereits 1952, sondern erst mit einigen Jahren Verspätung in Deutschland herausgekommen wäre. Vielleicht hätte auch Horst Niendorf funktioniert? Aber Schmidt war alles andere als schlecht, obwohl Juhnke für mich weiterhin ungeschlagen ist.
Leider hab ich mein Handy noch nicht überlistet,hier Zitate reinzunehmen,also versuche ich es anders: 1.)Meuterei auf der Bounty/GGH: ursprünglich war die Brando-Rolle für Dirk Bogarde gedacht,das lässt sich in vielen Publikationen glaubhaft nachlesen.Leider wurde er es nicht...!Im anglo-amerikanischen Raum,primär in England,wurde Brando in dieser Rolle stehts "verarscht".Und zurecht-im Original ist er unerträglich,spricht mit vollkommen manirierter eigens konzpierter Akzentsetzung und kümmert sich kein bisschen um ein homogenes Ensemble-Spiel.In der deutschen Fassung wird er von GGH zu einem viel getrageneren Charakter gemacht.GGH spielt hier vollkommen gegen Brando,rettet dadurch aber eine desaströse Darstellung zumindest für die deutsche Version. 2)Abgesehen davon,daß ich Brando für einen der überschätztesten Darsteller seiner Zeit halte,hatte er doch gute Rollen,die kein anderer so spielte.Und wenn ein Star und gewisse Stimmen gemeinsam älter werden,hat das Charme.Juhnke war ein kongenialer Schauspieler,auch in historischen Rollen(hätte sicher auch in der Bounty-Rolle gepasst)und ich bin mir sicher,er hätte Brando auch nach 1967/68 noch kongenial synchronisieren können.Vorher fehlte er mir am Meisten in "Der Mann mit der Schlangenhaut".Ich fand nach seinem Abgang keine Stimme Brandos mehr für wirklich passend oder prägend.Juhnkes Ende auf Brando zählt für mich zu den bedauernswertesten "Synchron-Scheidungen" der Branchengeschichte! 3,)Weiß irgendjemand,warum nach "Spiegelbild..." Juhnke nicht mehr besetzt wurde?An andersweitiger Beschäftigung kann es kaum gelegen haben,denn noch bis weit in die 70er gibt es Synchronrollen von ihm.Brandos schwindende Popularität?Die Jahre vor dem (auch übertrieben umjubelten) Paten war er ja eher Kassengift.Ich hätte mir Juhnke auch auf dem dicken Brando vorstellen können.Im Original hatte er ja auch dieselbe Stimme.Nur weil man dick ist,muß man keine "dicke" Stimme haben.Meine fülligeren Verwandten reden auch nicht wie Bud Spencer oder Miss Piggy! Ich habe bis dato nie herausgefunden,warum Juhnke gänzlich von Brando abgezogen wurde.Weiß da jemand etwas?
Ich vermute mal, dass sein Abzug von Brando mit Juhnkes eigener gestiegener Popularität und seinem vollen Terminkalender zu tun hatte. Er war zwar in den folgenden Jahren noch in Synchros zu hören, aber seine Rollen wurde immer seltener, und wirklich regelmäßig sprach er niemanden mehr. Davon abgesehen könnte es natürlich so gewesen sein, dass die Verantwortlichen meinten, der optisch veränderte Brando brauche eine andere Stimme.
Ich hatte eher den Eindruck, dass es Ende der 60er um Juhnkes Karriere eher schlecht bestellt war, bevor es in den 70ern wieder aufwärts ging - seine Synchronrolle in "Gwangis Rache" z.B. hat gar nix von Promistatus. Da er Brando letztmalig 1966 in "Ein Mann wird gejagt" synchronisierte, halte ich einen Zusammenhang da für eher unwahrscheinlich.
Zwei erfolgreiche Verführer (1963) Das ist verrückt. Brando hat in dem Film zwei verschiedene Synchron-Stimmen. Die eine gehört Claus Biederstaedt und die zweite einem Biederstaedt ähnlich klingendem Schauspieler. Ist das schon mal jemand aufgefallen? Die beiden Sprecher wechseln auch munter durch den ganzen Film. So etwas kannte ich bisher aus keiner Synchro. Gruß, Rolf
Interessant...zu schade, daß ich den Film nicht kenne. Gibt es von der Handlung her etwas, daß den Einsatz zweier verschiedener Stimmen motivieren könnte? Da fällt mir wieder ein, daß häufig davon die Rede war, daß Werner Bruhns schon mal Brando synchronisiert habe. Aber den würdest du vermutlich erkennen, denn ansonsten bliebe ja nur noch "Candy". Unähnlich wären sich die Stimmen an sich nicht so sehr-maskulin und eher tief.
Zitat von Jeannot im Beitrag #42Zwei erfolgreiche Verführer (1963) Das ist verrückt. Brando hat in dem Film zwei verschiedene Synchron-Stimmen. Die eine gehört Claus Biederstaedt und die zweite einem Biederstaedt ähnlich klingendem Schauspieler. Ist das schon mal jemand aufgefallen? Die beiden Sprecher wechseln auch munter durch den ganzen Film. So etwas kannte ich bisher aus keiner Synchro.
Ich kenne den Film noch nicht, aber betrifft dieser Wechsel nur Brando? Wenn nicht, wäre es vielleicht eine Synchro, die später "ergänzt" wurde. Dass in einzelnen Szenen ein Sprecher wechseln kann, kommt durchaus vor (siehe z. B. "Der große Diktator" oder "Der Clou"), aber von einem häufigen Wechsel (noch dazu bei einer Hauptrolle) wüsste ich bis jetzt noch nichts. Oder wurde ein solcher Fall hier schonmal genannt? Eine Synchro, mehrere Sprecher Und du bist sicher, dass hier nicht bloß ein verzerrter Stimmklang (durch einen Fehler bei der Abmischung) vorliegt?
In diesem Premake zu ZWEI HINREISSEND VERDORBENE SCHURKEN, wo Steve Martin Brandos Part übernahm, und Michael Caine David Nivens, muss sich Brando rollenbedingt zum sprichwörtlichen Affen machen. Ich kenne von diesem Film nur die US-Fassung und daher auch nicht die in Frage kommenden Sprecherwechsel-Szenen, aber denkbar wäre - wo wir gerade bei Steve Martin sind - folgender ähnlicher Fall: so wie in HAUS ÜBER KOPF Randolf Kronberg nur für die Rapszene den eigentlichen Martin-Sprecher Norbert Gescher ersetzen musste, könnte es sein, dass Biederstaedt hier die außerhalb seines Repertoires liegenden Passagen nicht sprechen konnte oder wollte. Apropos BEDTIME STORY: Brando hat immer wieder erwähnt, dass die Dreharbeiten zu diesem Film (vor allem Dank Niven) die glücklichsten und fröhlichsten seiner gesamten Karriere waren.
Einen Sprecherwechsel beim Hauptdarsteller innerhalb eines Films kenne ich eigentlich nur aus einem Redford-Film, wo in einer Szene Rolf Schult anstelle des eigentlichen Sprechers Christian Brückner zu hören war; ich komme im Moment aber nicht drauf, welcher Film das war - ich glaube JEREMIAH JOHNSON...?