Am 20. August erscheint dieser Klassiker von Warner als Doppel-DVD. Sicherlich wird der eine oder andere aus dem Forum sich die DVD kaufen und demnächst ansehen. Deshalb poste ich hier noch einmal die von Rolf Dubitzky und mir vor einiger Zeit im alten Forum erstellte Liste. Vielleicht lassen sich die restlichen Lücken noch schließen. Der goldene Blumentopf gebührt sicher demjenigen, der Cantinflas indetifiziert.
Laut Auskunft von Warner wurden Teile des Films neu synchronisiert. Was genau konnte man nicht sagen. Hier nun nochmal zum Vergleich die einzelnen Lauflängen des Films, die ich gefunden habe:
Britische Länge (02.05.1957): 5137 Meter = 180 Minuten 15 Sekunden (25 B/S) Britische Länge (14.05.2004 DVD): 4968 Meter = 174 Minuten 20 Sekunden (25 B/S) Deutsche Länge (04.10.1957): 4860 Meter = 170 Minuten 31 Sekunden (25 B/S) Deutsche Länge (bei Kirch): 4466 Meter = 156 Minuten 44 Sekunden (25 B/S) Deutsche Länge (WA 1968): 3804 Meter = 133 Minuten 28 Sekunden (25 B/S)
Die DVD ist also bereits 6 Minuten kürzer als die Britische Erstaufführungsfassung, die der Amerikanischen wohl entsprechen dürfte. Fraglich ist, wie sich die Differenz der Deutschen Erstaufführungslänge zur Britischen erklärt. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß bei Monumentalfilmen mit Ouvertüre, Intermission o.ä. diese Musik in der FSK-Meterzahl nicht mit enthalten ist (zB bei DIE ZEHN GEBOTE). Es muß also noch nicht zwingend heißen, daß man 1957 nicht vollständig synchronisiert hat, wäre aber trotzdem dankbar, gerade da ja auch die englischsprachige Länge zur Britischen Uraufführung nicht stimmt. Vielleicht könnte auch dieser Unterschied damit zu erklären sein, daß man für die DVD eine Zwischenmusik o.ä. weggelassen hat ?? Ansonsten ist wohl am wahrscheinlichsten, daß man den Prolog neu synchronisiert hat, da dieser auch in der Kirch-Fassung fehlt.
IN 80 TAGEN UM DIE WELT
(Around the World in 80 DAYS)
USA 1956
Erst-Verleih: United Artists Deutsche Erstaufführung: 04.10.1957
Deutsche Bearbeitung: ?? (1957) Dialogregie: Peter Elsholtz (?) Deutsches Buch: Wolfgang Schnitzler (= Marcel Wolfgang Schnitzler-Valmy)
Phileas Fogg David Niven Gert Günther Hoffmann Passpartout Cantinflas Hans Putz Mr. Fix Robert Newton Werner Peters Prinzessin Aouda Shirley MacLaine Gertrud Kückelmann Erzähler Prolog Edward R. Murrow Curt Ackermann
und (in alphabetischer Reihenfolge):
Mitglied des Reform Club Ronald Adam ?? Bahnhofsvorsteher Joe E. Brown ?? Monsieur Gasse Charles Boyer Siegfried Schürenberg Elefantenführer Robert Cabal Gerd Duwner Touristin Martine Carol kein Dialog Colonel Proctor Stamp John Carradine Friedrich Joloff Angest. der Schiffahrtslinie Charles Coburn Paul Wagner Eisenbahnbeamter Ronald Coleman Friedrich Joloff Mr Talley, Kapit. der „Rangoon“ Melville Cooper Konrad Wagner Heskett-Baggott, Stellenverm. Noel Coward Albert Lieven Partner beim Whist-Spiel Finlay Currie ?? Polizeichef Reginald Denny Arnold Marquis 1. Maat der „Henrietta“ Andy Devine Gerd Duwner Wirtin des Saloons Marlene Dietrich ?? Stierkämpfer Luis Miguel Dominguin ?? Kutscher in Dover Fernandel Bruno W. Pantel Mitglied des Reform Club Walter Fitzgerald ?? Mr. Foster Sir John Gielgud Konrad Wagner Lady, die Wette schließt Hermione Gingold Agnes Windeck Flamenco-Tänzer José Greco spanischer Dialog Sir Francis Gromarty Sir Cedric Hardwicke Wolf Martini Wettpartnerin der Lady Glynis Johns ?? Der Flirt Evelyn Keyes kein Dialog Frauenrechtlerin Beatrice Lillie Friedel Schuster Japanischer Steward Peter Lorre Walter Bluhm Maschinist der „Henrietta“ Edmund Lowe Friedrich Joloff Colonel der US Kavallerie Tim McCoy Peter Elsholtz Steuermann der „Henrietta“ Victor McLaglen Arnold Marquis Kutscher in London John Mills Franz Otto Krüger Mitglied des Reform Club A.E. Matthews ?? Mr. Ralph Robert Morley Erich Fiedler Konsul Alan Mowbray Peter Elsholtz Denis Fallentin, Mitgl. des RC Trevor Howard Wolfgang Lukschy Zugschaffner Buster Keaton Erich Kestin Kapitän der „Henrietta“ Jack Oakie Benno Hoffmann Rausschmeißer im Saloon George Raft Peter Elsholtz Achmed Abdullah Gilbert Roland Jochen Schröder Achmed Abdullahs Diener Cesar Romero ?? Mitglied des Reform Club Frank Royde ?? Klavierspieler im Saloon Frank Sinatra kein Dialog Betrunkener im Saloon Red Skelton Bruno W. Pantel Mitglied des Reform Club Ronald Squire Eduard Wandrey Mitglied des Reform Club Basil Sydney ?? Inspektor Hunter Richard Wattis Ralph Lothar Diener des Reform Club Harcourt Williams ??
Ohne Angaben:
Alter Chinese ?? Hugo Schrader Wettanschreiber ?? Peter Elsholtz Mitglied d. RC der kein Eis mag ?? Robert Klupp Mitglied des RC ?? Paul Wagner Mitglied des RC ?? Knut Hartwig ?? Hans Emons
Kann mir mal einer erklären, wie ich hier Absätze reinbekomme ? Selbst wenn ich 30 Absaätze reinhaue, rutscht im fertigen Text wieder alles unübersichtlich zusammen...
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Ich will den Blumentopf! Bin mir zwar leider nicht hundertprozentig sicher, aber ich habe bei Cantinflas immer an einen jungen Alexander Welbat gedacht. Könnte das sein? Noch ein paar Vermutungen: Joe E. Brown = Knut Hartwig? Basil Sydney = Robert Klupp? Buster Keaton = Erich Kestin hab ich auch
Mal was anderes: Bist du sicher, dass der Film 1957 synchronisiert wurde?
Wenn GGH, wie angenommen, 1953 bei "Rio Grande" seine erste größere Rolle hatte und damals auch noch deutlich jünger klang als man es später gewohnt ist, kommt es mir merkwürdig vor, dass er vier Jahre später schon David Niven "bekam".
(Wie er in diesem Film klingt, weiß ich selbst leider nicht mehr, da ich ihn vor längerer Zeit gesehen habe; doch bei dem britischen Helden denke ich an die "John Steed"-Zeit, also die 60er)
Nur Spekulation, bitte um kompetente Aufklärung...
Gruß Markus
P. S. nebenbei: Imponierende Liste! Da war ja nicht nur die amerikanische Starriege der Zeit, sondern eben auch die deutsche Synchronisationselite am Zug; zum Glück gabs keine Neusynchro...
In Antwort auf: Bist du sicher, dass der Film 1957 synchronisiert wurde?
Doch, doch - das stimmt schon!
In Antwort auf: Wenn GGH, wie angenommen, 1953 bei "Rio Grande" seine erste größere Rolle hatte und damals auch noch deutlich jünger klang als man es später gewohnt ist, kommt es mir merkwürdig vor, dass er vier Jahre später schon David Niven "bekam".
Die RIO GRANDE-Synchro ist von 1951.
In Antwort auf: Wie er in diesem Film klingt, weiß ich selbst leider nicht mehr, da ich ihn vor längerer Zeit gesehen habe;
Und ja, er klingt sehr, sehr jung für Niven. Sogar ich als absoluter GGH-Fan muß sagen, dass er hier eine glatte Fehlbesetzung ist.
In Antwort auf: Da war ja nicht nur die amerikanische Starriege der Zeit, sondern eben auch die deutsche Synchronisationselite am Zug
Mag sein, dass die Liste der beteiligte Sprecher sehr imposant ist, aber für mich gehört dieser Film - eben angesichts der Tatsache, dass sowohl Schauspieler-Superstars als auch Sprecher-Superstars an dem Film beteiligt sind - zu den größten Besetzungsflops (der andere große Besetzungsflop ist für mich DER LÄNGSTE TAG).
Warum hat man z.B. nicht Curt Ackermann für Niven genommen? Viele mögen ja bei Niven zuerst an Schönfelder denken, aber Ackermann ist für mich der beste Niven-Sprecher - überdies war er sogar an dem Film beteiligt. Und dann: Arnold Marquis spricht mehrere Rollen, aber nicht Trevor Howard. Victor McLaglen wird nicht von Eduard Wandrey gesprochen, sondern von Marquis. Und, und, und.. Einzig bei Fiedler für Morley hat man ins Schwarze getroffen. (Wenn ich mich nicht täusche, ist Morley der einzige, der sowohl bei der Niven-Version als auch bei der Brosnan-Version mitspielte - das nur nebenbei).
Grüße, Fehmi
"Wie charmant Sie 'Nein' sagen können, Domino!" (G.G. Hoffmann in GOLDFINGER)
------------------------------------------ Bin mir zwar leider nicht hundertprozentig sicher, aber ich habe bei Cantinflas immer an einen jungen Alexander Welbat gedacht. Könnte das sein? ------------------------------------------
Auf Alexander Welbat wäre ich nie gekommen und beim Nachhören auch nicht. In jedem Fall ist die Stimme sehr stark verstellt. Keine Ahnung.
Also ich kann überhaupt nicht finden, daß GGH hier eine Fehlbesetzung für David Niven ist. Auch klingt er für mich nicht so jung, daß es für die Rolle unpassend wäre. Curt Ackermann hätte natürlich mehr Lebenserfahrung in der Stimme gehabt und sehr gentlemenlike geklungen. Die spleenige Dekadenz gepaart mit einer guten Portion Leichtfertigkeit, die den Phileas Fogg ausmacht, hätte Ackermann m.E. nicht so gut rübergebracht - dazu verkörpert er zu viel Seriosität. Ackermann hätte deutlich gesetzter und weniger lebendig gewirkt. Friedrich Schoenfelder wäre eine interessante und vor Ackermann die bessere Alternative gewesen. Auch er hätte reifer gewirkt und die snobistische Ader wäre bei ihm mit deutlich mehr Schärfe gekommen. Die arroganten Züge wären bei Schoenfelder auf Kosten der Lockerheit mehr in den Vordergrund getreten.
Sicher: Phileas Fogg ist arrogant, spleenig, versnobt, regelrecht kleinkrämerisch aber auch - ein Luftikus. Verrückt genug, um sich mit kindlicher Abenteuerlust auf eine solche Reise einzulassen. Selbst wenn er nicht mehr so jung wäre: er ist in jedem Fall jung geblieben trotz all seiner Allüren. Und GGH bringt all diese Attribute perfekt unter einen Hut. Es ist die Hoffmansche Ironie, die die Brücke schlägt über den steifen Charakterzügen und das Kunststück vollbringt, Fogg trotz all seiner Exzentrik eine gewisse Wärme zur verleihen und - liebenswürdig erscheinen zu lassen. Erst diese Ironie macht Fogg zum Gentleman, der er sonst gar nicht wäre. Und genau deshalb glaube ich, hat man GGH auch genommen. Denn außer ihm hätte diesen Spagat niemand gekonnt.
Ich würde jedenfalls nicht mit Schoenfelder und schon gar nicht mit Ackermann tauschen wollen. Auch wenn es wohl sein einziger "Niven" war, hier war GGH genau richtig.
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Nachdem ich den Film nun gesehen habe, hier kurz meine Eindrücke:
Das Bild ist Top, da braucht man nicht viel Worte drüber verlieren. Unverständlicherweise fehlt die Ouvertüre.
Der deutsche Ton ist stark problembehaftet. Natürlich wurde wieder einmal keine deutsche 4-Kanal-Magenetton-Kopie verwendet, sondern eine deutsche Mono-Kopie (Ich mag immer nicht so recht glauben, daß es von solchen Monster-Filmen überhaupt nirgendwo mehr eine deutsche Stereo-Kopie geben soll. Aber das hatten wir ja schon öfter und hier hat man sicherlich nicht gesucht.). Das Ausgangsmaterial war nicht das Beste und wurde dann übertrieben stark entrauscht, wodurch der Ton recht dumpf und muffig klingt. Stellenweise hört es sich so an, als ob die Vorlage ein ausgeleiertes Tonband gewesen wäre, wenn Pegelschwankungen auftreten und der Ton noch dumpfer wird oder leiert (z.B. 34'52; 57'41; 72'45 oder 74'23; jeweils Disc 1). Der Kirch-Ton im TV hat zwar auch deutliche altersbedingte Macken, klingt aber dennoch wesentlich frischer und natürlicher und wäre bei sehr behutsamer Nachbearbeitung qualitativ wesentlich besser ausgefallen als der DVD-Ton.
Dennoch wäre der DVD-Ton für mich wohl grade noch in Ordnung gegangen, wäre die Abmischung nicht völlig daneben. Denn die Musik hat man, soweit möglich, aus der englischen Stereofassung übernommen und mit dem deutschen Mono-Ton "verheiratet". Das hätte vielleicht sogar ganz gut gehen können, ist hier aber grob misslungen, da die Musik und alles was sonst aus der englischen Fassung kommt, mindestens 3x so laut abgemischt wurde wie die Dialoge, die dann leise und verloren in der Geräuschkulisse mitunter regelrecht untergehen. Äußerst unausgewogen; ständiges Laut-/Leise-Stellen an der Fernbedienung vorprogrammiert. Das einzige was hier gut klingt ist das, was aus dem englischen Material übernommen wurde. Die deutsche Mono-Fassung von Kirch aus dem Fernsehen ist deutlich besser.
Nun ist klar: der Prolog wurde schon für die deutsche Kinofassung so gekürzt, wie er aus der TV-Fassung bekannt ist. Man verband nur das Intro und den Schluß mit Edward R. Murrow durch eine Überblendung, ließ Melies und die Rakete dazwischen weg, und Curt Ackermann sparch eine dazu passende Einleitung. Deshalb wurde für die DVD der ganze Prolog neu synchronisiert, was man also nicht hätte anders lösen können (es sei denn mit Seamless Branching, träum weiter...). Aber: was die Neusynchronisation hier bietet, ist noch nicht mal mehr Schmiere. Ein dreijähriges Kind hätte das professioneller Sprechen können. Es hört sich so an, als ob ein 17-jähriger Praktikant den Prolog bei Warner auf dem Klo nachgesprochen hätte.
Ich bin zwar üblicher Weise Purist was Vollständigkeit anbelangt, nachdem ich den Prolog nun aber zum ersten Mal gesehen habe, war ich doch arg enttäuscht. Hier muß ich ausnahmsweise sagen, daß die gekürzte deutsche Schnittfassung besser und überzeugender ist (nicht nur wegen Ackermann). Das hier wirkt holprig, unausgeglichen und unspektakulär. Unverständlich, daß man damals nicht den ursprünglichen Prolog im Flugzeug verwendet hat (mit dem man allerdings vorab bereits die Cameos preisgegeben hätte, was der Grund sein könnte).
Auf Disc 2 findet sich eine zusätzliche Szene (24'32 - 27'31), in der Cantinflas die Indianer vom Zug weglockt, die bisher auch in der englischen Fassung gefehlt hatte und nur zwei unwichtige nachsynchronisierte Sätze enthält, die im Chaos ohnehin untergehen, so daß die Szene sich auch problemlos in die deutsche Fassung einfügt.
Im übrigen war die deutsche Kinofassung komplett synchronisiert, die Laufzeitunterschiede (siehe oben) resultieren einzig aus den fehlenden Musiken. Leider wurden auf Disc 2 zwei Szenen im Reform Club (32'44 - 37'44) neu synchronisiert, obwohl sie im Kirch-Master mit der ursprünglichen Kino-Synchronisation enthalten sind (Fundstelle: 127'57 - 130'00). Auch hier kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß eine einzige zur Artikulation völlig minderbemittelte Person sämtliche Clubmitglieder auf einmal gesprochen hat. Jedes Schülertheater könnte das besser. Oh deutsche Synchronisation, wo bist Du gelandet...?
Highlights des Bonus-Materials sind der sehr kurzweilige und informative Audiokommentar von Brian Sibley, der rundum gelungen und wirklich hörenswert ist, sowie die Dokumentation von 1968 über Michael Todd mit Orson Welles als Host.
Der DVD-Host Robert Osborne von Turner Classic Movies hat leider nichts von Brian Sibleys Qualitäten und wirkt in seiner Präsentationen sehr amerikanisch, unnatürlich und übertrieben. Für die Outtakes hat man gezielt das uninteressanteste Material ausgesucht, daß sich in den riesigen Sammlung zum Film in den Beständen der Library of Congress finden ließ. Zum Ausgleich dafür sind sie dann nicht anamorph kodiert. Sie werden ohne Ton mit Musik-Untermalung gezeigt. Osborne bauscht das reichlich auf und verschweigt dabei die Existenz des gesamten weiteren bei der LOC vorhandenen Materials, was ihn dann völlig unglaubwürdig stempelt. Wenn ich dazu komme, werde ich mal eine Mail an Brian Taves schreiben.
GESAMTFAZIT: Die DVD ist - auch aus internationaler Perspektive gesehen - mehr brav gebracht als gekonnt produziert. Das für den deutschen Markt Murks gemacht wird, ist man ja gewohnt. Hier gibt es jedoch weltweit nichts Besseres und das kostbare Outtake- und Behind-the-Scenes-Material rottet weiterhin bei der LOC vor sich hin. Hier Es wäre wünschenswert, wenn sich ein Label wie Criterion in Zusammenarbeit mit der Library of Congress nochmal des Films annehmen würde. Unterm Strich ist die lang erwartete Umsetzung dieses Films auf DVD bestenfalls Durchschnitt. Die deutsche Fassung erreicht das Klassenziel wegen des schlecht bearbeiteten und unvollständigen Tons nicht.
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Bei Erich Kestin für Buster Keaton hat mich immer irgend etwas gestört, daher auch das Fragezeichen. Inzwischen glaube ich, daß es nicht Kestin ist, sondern Eduard Bornträger (Referenz: Eric Blore in ICH TANZ' MICH IN DEIN HERZ hinein). Stimmt mir da jemand zu ?
Für Cantinflas nannte mir nun jemand Hans Putz, der in LA STRADA Richard Basehart gesprochen hat. Leider habe ich LA STRADA nicht hier. Was haltet ihr davon ?
Gruß, Christoph
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Ich habe den Film gerade mal wieder zu einem größeren Teil geschaut, werde nachher weiter schauen.
Insgesamt schwanke ich bei der Synchro... Ich finde überhaupt nicht, dass GGH zu jung klingt, er klingt wesentlich älter als in "Rio Grande" (er sprach zu jener Zeit auch eine noch größere Rolle in "Jagdgeschwader Wildkatze" für Don Taylor, ich weiß nicht, welche Synchro früher entstand) und passt astrein für die Rolle. Wolfgang Lukschy für Trevor Howard finde ich ebenfalls ideal, Selbiges gilt selbstverständlich für Erich Fiedler auf Robert Morley. Andererseits halte ich Besetzungen wie Wolf Martini für Sir Cedric Hardwicke oder Jochen Schröder für Gilbert Roland für unerklärlich. Schröder passt nicht im allergeringsten, wodurch Roland's Rolle im Nachhinein wie ein "Prinzchen" wirkt, aber überhaupt nicht das Flair von jemandem versprüht, der Passepartout zu einem Stierkampf nötigt. Klaus Miedel oder Wolfgang Eichberger wären hier Pflicht gewesen. Dass man für Sir Cedric Hardwicke, dem Inbegriff eines "britischen Gentlemans der alten Schule", ausgerechnet Wolf Martini, der für mich immer einen gewissen "rabiaten" Klang hat, besetzte, halte ich für ebenso unerklärlich, wobei das wenigstens noch komisch wirkt und somit die Rolle noch gut vermittelt, wenngleich eine Stimme wie Paul Wagner trotzdem klar besser gewesen wäre. Wenn man bei Arnold Marquis von einer genialen "dreckigen Stimme" spricht, was hat dann bitteschön Martini? Cantinflas klang für mich auch etwas nach Hans Jürgen Diedrich, wobei ich es auffällig fand wie extrem flüssig und akzentfrei der Sprecher seine spanischen Textpassagen sprach, es wäre daher sogar gut möglich, dass es sich hier um einen gebürtigen Spanier handelt...
Im ersten Take war der Sprecher für mich eigentlich eindeutig Wolfgang Amerbacher, als er dann aber wieder sprach, war ich mir nicht mehr hundertprozentig sicher, ich würde aber trotzdem immer noch sehr, sehr stark zu Amerbacher tendieren. Das Problem liegt wohl hauptsächlich darin, dass ich Amerbacher sonst nur aus "Die rechte und die linke Hand des Teufels", "Die fünf Gefürchteten" und "Topas" kenne und evtl. aus Kleinstrollen, die auch etwa aus derselben Zeit wie die 3 genannten Filme stammen und jene Synchros entstanden alle Ende der 60er..., ...wohingegen die Synchro von "80 Tagen" ja doch ein Weilchen älter ist, Amerbacher dementsprechend wohl auch etwas jünger klang, was, meiner Meinung nach mit dem Klang von Joe E. Brown zusammenpasst. Allerdings kenne ich Knut Hartwig stimmlich nicht, auf den Bodo tippte. Bodo, du kennst doch aber Wolfgang Amerbacher, oder?! (zumindest aus "Die rechte und die linke Hand des Teufels", wo er Dan Sturkie sprach, und evtl. aus "Die fünf Gefürchteten, wo er James Daly sprach). Wär vielleicht nicht schlecht, wenn du schreiben könntest, ob du Amerbacher auch für möglich hältst oder ihn evtl. ausschließen kannst.
Ich konnte es nicht lassen und hab gleich nochmal reingeschaut, weil ichs jetzt wissen wollte...
Finale Ergänzung:
In Antwort auf:
Bahnhofsvorsteher Joe E. Brown ??
Joe E. Brown wird von Wolfgang Amerbacher gesprochen, ansonsten wäre die dem absolut selben Klang gleichkommende Ähnlichkeit wirklich umwerfend. Ich lag zwar bei "Star Wars" mit Klebsch falsch, aber in "80 Tagen um die Welt" sind ja zum Glück noch keine Sprecher gepitcht worden...
In Antwort auf:Und dann: Arnold Marquis spricht mehrere Rollen, aber nicht Trevor Howard.
Wie ich gerade gesehen habe, hatte Arnold Marquis Trevor Howard bis dato noch nie synchronisiert! Die Paarung kam erst etwa 2 Jahre später auf. Ich persönlich kann mit Wolfgang Lukschy aber genauso gut leben - passen beide nicht ideal.
Zitat von c.n.-tonfilm Also ich kann überhaupt nicht finden, daß GGH hier eine Fehlbesetzung für David Niven ist. Auch klingt er für mich nicht so jung, daß es für die Rolle unpassend wäre. Curt Ackermann hätte natürlich mehr Lebenserfahrung in der Stimme gehabt und sehr gentlemenlike geklungen. Die spleenige Dekadenz gepaart mit einer guten Portion Leichtfertigkeit, die den Phileas Fogg ausmacht, hätte Ackermann m.E. nicht so gut rübergebracht - dazu verkörpert er zu viel Seriosität. Ackermann hätte deutlich gesetzter und weniger lebendig gewirkt. Friedrich Schoenfelder wäre eine interessante und vor Ackermann die bessere Alternative gewesen. Auch er hätte reifer gewirkt und die snobistische Ader wäre bei ihm mit deutlich mehr Schärfe gekommen. Die arroganten Züge wären bei Schoenfelder auf Kosten der Lockerheit mehr in den Vordergrund getreten. Sicher: Phileas Fogg ist arrogant, spleenig, versnobt, regelrecht kleinkrämerisch aber auch - ein Luftikus. Verrückt genug, um sich mit kindlicher Abenteuerlust auf eine solche Reise einzulassen. Selbst wenn er nicht mehr so jung wäre: er ist in jedem Fall jung geblieben trotz all seiner Allüren. Und GGH bringt all diese Attribute perfekt unter einen Hut. Es ist die Hoffmansche Ironie, die die Brücke schlägt über den steifen Charakterzügen und das Kunststück vollbringt, Fogg trotz all seiner Exzentrik eine gewisse Wärme zur verleihen und - liebenswürdig erscheinen zu lassen. Erst diese Ironie macht Fogg zum Gentleman, der er sonst gar nicht wäre. Und genau deshalb glaube ich, hat man GGH auch genommen. Denn außer ihm hätte diesen Spagat niemand gekonnt. Ich würde jedenfalls nicht mit Schoenfelder und schon gar nicht mit Ackermann tauschen wollen. Auch wenn es wohl sein einziger "Niven" war, hier war GGH genau richtig.
Ich hätte einen anderen Vorschlag: Paul Klinger. Er war zwar nur ein Jahr jünger als Ackermann, klang aber erheblich jünger und hätte die Mischung aus vornehmer Pedanterie einerseits, Wärme und Lebendigkeit andererseits auch gut vermitteln können. Außerdem hat er ja ein Jahr später in "Bonjour Tristesse" Niven bei der Ultra synchronisiert (und in "Mein Mann Gottfried" bei der BSG). Neben Schoenfelder wäre er mein persönlicher Favorit gewesen.
den Richter (Charles Laughton) in "Zeugin der Anklage" sprach Eduard Wandrey, aber der spricht hier ja (siehe Christophs Liste am Anfang des Threads) ein Mitglied des Reform Clubs, gespielt von Ronald Squire.