Zitat von Silenzio im Beitrag #15Aber die weichen Stimmen von Schönherr oder Eckelmann kommen einfach nicht vom Gesicht.
Klingt Schönherr für dich denn "weicher" als Hagen? Für mich hatte Ersterer eine deutlich "kantigere" Stimme, Letzterer dagegen eher eine weiche, auch wenn er für Richard Burton mitunter sehr "dreckig" klingen konnte und in späteren Jahren kehliger klang.
immer wieder interessant, wie unterschiedlich Eindrücke sein können! Ähnlich überraschend war es für mich z. B., als die Stimme von Paul Klinger als "heiser" und "belegt" oder die von Robert Klupp als "knorrig" bezeichnet wurde.
Zitat von Silenzio im Beitrag #19Paul Klinger heiser? OK. Für mich klingt er selbst in späten Rollen noch sehr lebendig.
"Heiser" und "lebendig" sind für mich nicht unbedingt Gegensätze; aber rein vom klang her empfand ich sein Organ als relativ glatt und weich.
Aber um zu diesem Film zurückzukommen: Carl Raddatz hat um 1965 nicht mehr so oft synchronisiert synchronisiert und war für kaum jemanden regelmäßig zu hören; dass er es bei José Ferrer auf insgesamt drei Einsätze brachte, erscheint schon viel. Neben diesem Film sprach er ihn noch in "Lawrence von Arabien" unter der Regie von Josef Wolf und im "Narrenschiff" unter der von Conrad von Molo. Könnte einer der beiden hier am Werk gewesen sein? Für von Molo würde sprechen, dass er zuvor bereits Padolinis Jesus-Film bearbeitet hatte und daher mit der Materie "vertraut" war. Oder wäre ein anderer Kandidat wahrscheinlicher?
Die Ultra war mit Sicherheit das Studio; dass von Molo auch öfter für diese arbeitete (worauf Stefan früher öfter hinwies) hatte ich ganz zu erwähnen vergessen.
Zitat von Silenzio im Beitrag #21Peter Elsholtz würde ich relativ eindeutig sagen, der sprach ja auch eine kleine Rolle.
Hatte er nach gegenwärtigem Stand denn keine Cameos unter fremder Regie?
Sollte Peter Elsholtz hier tatsächlich federführend gewesen sein, wäre es natürlich eine Ironie, dass sein Sohn 15 Jahre später einen thematisch verwandten Film bearbeitet hat.
Gut denkbar fände ich Holger Hagen schon, aber lieber als Roth, Stass oder Eckelmann wäre er mir trotzdem nicht gewesen.
Dass Eckelmann, Schönherr oder Felmy eher auf die Rolle als den Schauspieler gegangen wären, ist grundsätzlich schon richtig, allerdings galt das ja auch für Borchert, der zudem auch noch älter klang (und war).
Und, meiner Ansicht nach, gilt selbiges obendrein sogar auch für Roth in "König der Könige". Ich finde nämlich absolut nicht, dass Paul Edwin Roth generell gut zu Jeffrey Hunter passt. Ich möchte sogar behaupten, dass zumindest Felmy auch besser zum Schauspieler Max von Sydow gepasst hätte als Roth für Jeffrey Hunter per se. Schönherr für Sydow tendenziell ebenfalls. Und Eckelmann/Sydow würde ich zumindest noch auf Augenhöhe mit Roth/Hunter sehen. Schlechter zu Sydow als Roth zu Hunter passte m. E. keiner von denen.
Kuriosum am Rande: Ausgerechnet Hunter wurde in dem Zeitfenster um diese beiden Jesus-Filme herum tatsächlich sogar zweimal von Eckelmann gesprochen, obwohl der eher selten mehr als einmal für jemanden besetzt wurde.
Schlussendlich glaube ich sogar, dass Roth für Sydow noch besser als für Hunter gepasst hätte.
Zitat von Silenzio im Beitrag #21Peter Elsholtz würde ich relativ eindeutig sagen, der sprach ja auch eine kleine Rolle.
Hatte er nach gegenwärtigem Stand denn keine Cameos unter fremder Regie?
Ich könnte aus dem Stand keine direkten Filme benennen (außer die Nachsynchro von "Der Mönch mit der Peitsche"), aber es kam meines Wissens durchaus vor. Deshalb würde ich zu einem anderen Regisseur tendieren, denn Heinz Drache passte für mich da gar nicht ins Profil. Bei der Ultra wäre da Josef Wolf die wahrscheinlichste Variante für mich.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #26Deshalb würde ich zu einem anderen Regisseur tendieren, denn Heinz Drache passte für mich da gar nicht ins Profil. Bei der Ultra wäre da Josef Wolf die wahrscheinlichste Variante für mich.
In erster Linie wegen Drache? Oder weil Wolf als Chef der Ultra bei einer solchen Monumentalproduktion die Bearbeitung im Zweifel lieber selbst übernommen hätte?
In erster Linie wegen Drache. Vohrer kommt ja durch seine Filmarbeit nicht infrage und Klaus von Wahl würde ich für unwahrscheinlich halten. Drache wurde halt als Sprecher eher selten besetzt und nur von wenigen Regisseuren, von denen aber wiederum abwechslungsreich. Eli Wallach (möglicherweise Wolf) oder seine Rolle in "Der Kandidat" (definitiv Wolf) sind solche Beispiele. Natürlich kann ich auch daneben liegen, da solche markanten MGM-Einsätze wie "Saat der Gewalt", "Verdammt sind sie alle" oder "Engel unter Sündern" nicht regietechnisch bekannt sind und es hier durchaus Elsholtz gewesen sein könnte.
Würde es auch gegen eine mögliche Regie von Peter Elsholtz sprechen, dass er in diesem Fall sicher seinem Sohn die eine oder andere Rolle gegeben hätte, gerade bei einem Film mit einer so extremen Anzahl von Sprechrollen?
Nicht unbedingt. Nach meinem Eindruck hat er seinen Sohn nicht groß sprecherisch gefördert. "Liebesgrüße aus Moskau" oder "Die Morde des Herrn ABC" sind Beispiele für Komparserie von Elsholtz junior, wo sich vielleicht größere Rollen durchaus hätten ergeben können.