Für o. g. Klassiker von Howard Hawks hat Arne die Besetzung der 68er Neusynchro der ARD in seiner Datenbank. Diese Fassung dürfte den meisten bekannt sein. Nun zeigt premiere z. Zt. eine (kolorierte) Synchronfassung, die, wie ich meine, zur gleichen Zeit entstanden sein muß. Wer weiß mehr über diesen kuriosen Vorgang bzw. kann ergänzen? In der nachfolgenden Liste sind nach den Darstellern zuerst die Sprecher der premiere-Fassung und danach die der 68er Fassung angegeben: Buster McGee ... Beery jr., Noah ... Hess, Wolfgang ... Klaus, Fred Groot ... Brennan, Walter ... ? ... Krueger, Bum Mr. Melville ... Carey sr., Harry ... Jelde, Erik ... Konstantin, Ernst Quo ... Chief Yowlachie ... ? ... Kalenberg, Harry Matt Garth ... Clift, Monty ... Bruhns, Werner (?) ... ? Teeler Yacy ... Fix, Paul ... Ludwig, Kurt E. ... Hess, Wolfgang Cherry Valance ... Ireland, John ... Kindler, Klaus ... Ludwig, Kurt E. Bunk Kenneally ... Parry, Ivan ... Kuhr, Ernst ... Gastell, Norbert Thomas Dunson ... Wayne, John ... Marquis, Arnold ... Marquis, Arnold Tess Millay ... Dru, Joanne ... Fendel, Rosemarie ... Kirstein, Rosemarie Dan Latimer ... Carey jr., Harry ? ... ?
Hm, interessantes Thema. Peter Hoffmann nennt auf seiner Schauspielerseite bei John Wayne sogar noch eine Synchro (von 1951) - unter dem Namen "Panik am roten Fluss" sprach wohl Heinz Engelmann als John Wayne.
Ich kann leider nur was zur "bekannten" Synchro beisteuern: Matt Garth - MONTGOMERY CLIFT - Randolf Kronberg Dan Lattimer - HARRY CAREY JR. - Hannes Gromball
Fen Dunson (COLEEN GRAY) wüsste ich ganz gerne. Gruß B o d o
ich selbst habe kein Premiere, kann aber folgendes dazu sagen: RED RIVER ist ja sehr lang (glaube über zwei Stunden); die Kinofassung von 1951 war um rund eine halbe Stunde gekürzt. Als der Film letzthin auf dem MGM-Kanal lief, sagte mir mein Premiere-Mann etwas verärgert, daß obwohl die volle Länge ausgedruckt war, der Film nur mit der gekürzten Länge gesendet wurde und danach eine halbe Stunde Füller gezeigt wurden. Ich habe dann kombiniert es kommt vielleicht die alte Fassung und er soll unbedingt die Wiederholung nochmal aufnehmen. Es hat sich dann aber leider herausgestellt, daß die offenbar den 68er Ton warum auch immer an das gekürzte Bild angelegt und dafür den Ton der Neusynchro eben entsprechend runtergeschnitten haben. War also nix mit Engelmann.
Gruß, Christoph
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Alte Kinofilme nach Jahrzehnten nachträglich neu zu synchronisieren ist wie Süßstoff in einen guten alten Wein kippen: ungenießbar-pappige "Spätlese".
Was wären Jack Lemmon, Danny Kaye, Peter Sellers, Bob Hope und Red Skelton im deutschsprachigen Raum ohne die Stimme von Georg Thomalla ?
Hallo Bodo und Chritoph, vielen dank für Euere Ergänzungen. RED RIVER ist lt. Hembus´ Western-Lexikon 125 Minuten lang. Die auf premiere gezeigte Fassung 90 Minuten (Schnitte sind nicht zu übersehen). Was mir an dieser Synchronfassung auffiel waren nicht nur die teilweise „umbesetzten“ Sprecher (Wolfgang Hess, Kurt E. Ludwig) zur 68er ARD-Fassung, sondern auch das typische Knistern und Rauschen eben eines 48er Films. Hess´ und Marquis´ Stimmen klingen jedenfalls wie 60er Jahre. Rätselhaft ist jedenfalls, wann und w a r um diese Synchronfassung erstellt wurde. Vielleicht wissen es W. Hess oder Rosemarie Fendel. Die mit Heinz Engelmann werden sicherlich nur die Kino-Gänger der 50er Jahre kennen. Freundliche Grüße, Rolf
Ich dachte eigentlich, dass der gute Chief Yowlachie in der 68er-Fassung Gernot Duda gehabt hätte, so war es glaub ich auch mal in der Datenbank von Arne angegeben, oder? Jetzt steht Harry Kalenberg drin, vermutlich wirds dann auch stimmen.
Ist auch richtig: Gernot Duda war Quo, aber eben in dieser etwas mehr verrauschten (ich sach' ma) unbekannteren Synchronfassung. Harry Kalenberg wars dann in der anderen Synchro (1968). Es könnte sein, dass die verrauschte ein wenig vor der (tonmäßig "sterileren") Fassung entstanden ist, vielleicht so 1966 oder so. Ich stelle mir das so vor: die rauschende Fassung war eine Kino-Neusynchro, die "bekanntere" eine TV-Synchro, ist vielleicht aus irgendwelchen Lizenzgründen geschehen. Jedenfalls war bei der "unbekannteren" noch ein stotternder Eberhard Mondry als Dan Lattimer (HARRY CAREY JR.) mit dabei. Gruß B o d o
Erstaunlich: Bei Arne steht ja inzwischen, dass die 68er Fassung im Auftrag der ARD und eine 71er Fassung im Auftrag des ZDF gemacht wurden. Ist mir bisher noch nicht untergekommen, dass es jeweils eine Synchro von ARD u n d ZDF gibt!?
Ich kenne die "Premiere-Fassung" nicht, aber ich kann sagen, dass der Film im Herbst 1964 eine WA in den Kinos hatte. Könnte nicht dafür eine der Synchros entstanden sein?
Arne hat unter "ZDF 1971" die Sprecher der premiere-Fassung aufgeführt. Ich habe diese Fassung auf Mitte der 1960er Jahre geschätzt (dafür spricht z.B. der Einsatz Harry Gieses, der in diesem Zeitraum in München tätig war). Möglicherweise ist diese Fassung dann 1971 im ZDF gelaufen. Jedenfalls ist die premiere-Fassung für mich eindeutig eine Kinosynchro. 1964 halte ich für durchaus realistisch.
ich schätze auch, dass die Fassung Mitte der 60er Jahre synchronisiert wurde. 1971 lief diese Fassung im ZDF. Vielleicht findet noch jemand was genau heraus. Dann ändere ich das selbstverständlich in der Datenbank. -
In der Tat habe ich noch weitere Filmtitel in der Datenbank, die jeweils exztra für das Fernsehen einmal von der ARD und einmal vom ZDF eingedeutscht wurden.
Ich hab nochmal nachgesehen: Also United Artists hat den Film im Herbst 1964 als RED RIVER in die Kinos gebracht. Komischerweise lief der Film auch bei dieser WA nur 93 Minuten (was ja aber anscheinend auch zu der von Premiere gezeigten Fassung passen würde). Trotzdem sehr seltsam, wenn hier UA den Film neu synchronisierte und dazu aber wieder die gekürtzte Fassung nahm. Die ARD-Synchro ist wohl ungekürzt, oder!?
Zitat von ArneIn der Tat habe ich noch weitere Filmtitel in der Datenbank, die jeweils extra für das Fernsehen einmal von der ARD und einmal vom ZDF eingedeutscht wurden.
... würde mich interessieren. Kannst Du ein paar Titel nennen!?