Besten Dank für die Infos. Ich kann auch nur nach meiner Erinnerung gehen. Sah den ersten Teil zuerst im DDR-TV und war damals relativ enttäuscht von der BRD-Fassung. Heute kann ich aber auch mit der West-Synchro sehr gut leben.
In der Brandt-Synchro des ersten Filmes wurde auch gottseidank noch mit Kalauern gespart. Und wenn Brandt sich zusammenreißt, kann er saubere und sprachlich ausgefeilte Fassungen abliefern - mein Lieblingsbeispiel ist nach wie vor "Sag niemals nie". Von daher habe ich mich auch an diese Synchro gewöhnt, zumal Harry Wüstenhagen und Rolf Schult verdammt gut in Form waren. Alexander Allerson als Sprecher ist übrigens ein lange mitgeschleppter Fehler - wenn die Angaben für "Zwei Jahre Ferien" in der Synchrondatenbank stimmen (wovon ich ausgehe), heißt der "gesuchte" Mann Guenther Kießlich.
Ich kann mir beim grossen Blonden nun wirklich keine bessere Synchro vorstellen als die bekannte Brandtversion. Die Sprecher wie schon geschrieben in Höchstform und Wüstenhagen ist auf Richard einfach perfekt, ich bedauere jeden Film der nicht von ihm gesprochen wurde.
"Sag niemals nie" hat aber auch einiges an Schwachsinn zu bieten, ich sag nur Felix und das Fernglas.
Ist eben schade, daß die Möglichkeiten einer DVD nicht richtig genutzt werden. Hätte man beide Fassungen veröffentlicht, könnte sich jeder sein Bild machen. Dann wäre evtl. auch geklärt was Herr Brandt im Bild verändert hat. Wer besitzt eigentlich die Rechte an DDR-Synchros ?
d-udo
(
gelöscht
)
Beiträge:
06.08.2007 22:36
#20 RE: RE:Der große Blonde mit dem Schwarzen Schu
In Antwort auf:Schwuler « Priester » Leon – Arne Elsholtz ?
Habe mein altes VHS Tape nochmal rausgekramt, und kann sagen dass es nicht Arne Elsholtz war (oder ich hab voll was an den Ohren). Der Sprecher ist mir allerdings auch nicht bekannt.
Ich habe beide Teile in der Original- DEFA-Version aus dem Ostfernsehen in den 80-ern auf V2000 aufgenommen. Die DDR- Version finde ich viel besser. Das einzige, was in der West-Synchro besser ist, ist der Spruch "Mach mir den Hengst" - auf DDR heißt es nur "Spiel Pferdchen". Gegenbeispiel: West: Bewacher per Telefon:"Er ist auf dem See und rudert." Empfänger:"Er rudert ??" OST : Sprecher: "Er ist auf dem See und pullt " - Empfänger: " Er pullert ??" Ich besitze auch eine englische Version des ersten Teiles. Damit sind es 4 Synchros - Frz,engl,BRD,DDR.
Interessant! Bist du dann einer von denen, der in der Bundesrepublik nahe der Grenze lebte und DDR-Empfang hatte oder doch einer von jenen wenigen glücklichen (ich meine aber jetzt rein in diesem Bezug!) DDR-Bürgern die ein Videogerät besaßen?
Übrigens: Warum ist der Thread denn immer noch hier drin, wenn doch die "Blonde"-Filme erst ab 1972 gedreht wurden und nicht schon etwa von 1930 bis 1969? Gruß, Pete!
PS: Du besitzt 3! Synchronfassungen!!! Das französische ist ja das Original oder hat man die Filme trotzdem nochmals synchronisiert so wie auch manchen deutschen Film? Gruß, Pete!
Das hatte ich in meinem ersten Beitrag hier übrigens schon mal geschrieben, aber das ist wohl leider alles nur auf blinde Augen gestoßen! Aber jetzt hat ja alles seine Ordnung! Danke, dass du mich "erlesen" hast! Gruß, Pete!
OK,- 3 Synchronfassungen. Ich habe eben noch eine Original-VHS-Kassette gefunden mit dem Titel "The tall blond man with one black shoe", Fassung ab 15 Jahren, frz. mit englischen Untertiteln. Aber wo ist dann meine englische Version? Das sieht nach suchen aus - zig zig zig Kassetten, oje... Ich wohne in Peine- wir hatten schon immer DDR1 und DDR2 - irgendwann 1982 habe ich mir "DDR-Farbe" in einen V2000-Recorder einbauen lassen - und der neue Fernseher tat es auch - das war ein Erlebnis!
Ach, man kann sich sogar die Farbe in den Recorder einbauen lassen?
Hast du zufällig unter deinen zig Kassetten auch noch die DEFA-Version vom tschechischen Märchenfilm "Die Hexe auf dem Besenstiel" oder hast du sie zumindest mal gesehen?
:-)) Na, so ein Secam-Teil ... Die Hexe mit dem Besenstiel habe ich leider nicht, meine Video-Aufzeichnungen gehen zurück bis Sept.1981, davor habe ich von ca. 1972 an Tonbandaufnahmen, ab 1975 nicht mehr mit Mikrofon, sondern per Audio-Buchse. mfg
So, dann will ich mal eine ausführliche Liste beider deutscher Fassungen erstellen:
DER GROSSE BLONDE MIT DEM SCHWARZEN SCHUH
Perrin Pierre Richard Harry Wüstenhagen Winfried Wagner Toulouse Jean Rochefort Rolf Schult Walter Niklaus Christine Mireille Darc Eva-Maria Miner Astrid Bless Colonel Milan Bernard Blier Friedrich W. Bauschulte Bert Brunn Maurice Jean Carmet Gerd Martienzen Hans Gora Perache Paul Le Person Guenther Kieslich Hans-Robert Wille Paulette Colette Castel Renate Danz Barbara Lotzmann Pouchet Jean Saudrey Heinz-Theo Branding Horst Kempe Chaperon Maurice Barrier Joachim Kemmer ??? Boudart Roger Caccia Klaus Miedel ??? Mdme. Boudart Tania Balachova Tina Eilers ??? Gheorghiu Robert Castell Andreas Mannkopff Wolfgang Jakob Botrel Jean Obe Lothar Blumhagen Fred-Arthur Geppert Mama Toulouse ??? Ursula Krieg ??? Radfahrer ??? Gerd Duwner Walter Niklaus ?
Westdeutsche Fassung: Rainer Brandt Film, Berlin (West) 1973 Dialog und Regie: Rainer Brandt
Ostdeutsche Fassung: DEFA-Studio für Synchronisation, Weimar 1975 Dialog: Wolfgang Krüger Regie: Gisela Büttner Schnitt: Dorothea Posnanski Ton: Jürgen Krzywinski
Eine von Brandts besten Arbeiten – die Dialoge in ost und west sind qualitativ ziemlich gleichwertig. Perrins schüchterne Freundlichkeit kommt in der DEFA-Fassung besser zur Geltung, Toulouses beißende Ironie ist bei Brandt überzeugender; überraschenderweise sind ausgerechnet die sexuellen Zweideutigkeiten in der Szene mit dem Reißverschluß bei der DEFA klarer geraten, dafür ist die erste Szene daneben gegangen durch den Verzicht auf die Zweisprachigkeit (kein Leipziger hätte allerdings so ein perfektes Ami-Englisch abliefern können wie Randolf Kronberg). Wüstenhagen und Wagner sind einander absolut ebenbürtig, inklusive der kurzen Gesangsszene; Brunn und Bauschulte sind für Blier gleichermaßen gewöhnungsbedürftig. Astrid Bless ist mit ihrer schnurrenden Stimme eine eindeutige Verbesserung. Bei Niklaus für den Radfahrer bin ich mir nicht sicher, aber so eine Zweitrolle mit verstellter Stimme wäre nicht untypisch für ihn. Entgegen einiger Behauptungen, erst der drastische Umschnitt der (west-)deutschen Fassung hätte für den komischen Erfolg gesorgt, sind beide Versionen völlig identisch.
DER GROSSE BLONDE KEHRT ZURÜCK
Perrin Pierre Richard Harry Wüstenhagen Winfried Wagner Toulouse Jean Rochefort Rolf Schult Walter Niklaus Christine Mireille Darc Renate Küster Gisela Büttner Maurice Jean Carmet Friedrich W. Bauschulte Hans Gora Capitan Chambrai Michel Duchaussoy Thomas Danneberg Rüdiger Evers Perache Paul Le Person Klaus Sonnenschein Hans-Robert Wille Paulette Colette Castel Renate Danz Barbara Lotzmann Charmant Henri Guybet Heinz-Theo Branding ??? Minister Jean Bouise Harald Juhnke Manfred Zetzsche Prince Herve Sand Joachim Kemmer Wolfgang Jakob Erzähler Yves Robert ? Arnold Marquis Otto Mellies (nicht Eberhard, wie ich bisher glaubte)
Westdeutsche Fassung: Rainer Brandt Film, Berlin (West) 1975 Dialog und Regie: Rainer Brandt
Ostdeutsche Fassung: DEFA-Studio für Synchronisation, Weimar 1976 Dialog: Wolfgang Krüger Regie: Gisela Büttner Schnitt: Christina Frank Ton: Ralph Kollowa
Ironischerweise wurde ab Mitte der 80er auch im DDR-TV die Westfassung ausgestrahlt, nachdem 1985 für den geplanten Film “Der Cowboy – ein großer Polizist”, dessen Synchronisation nicht rechtzeitig fertig geworden war, blitzartig Ersatz gesucht wurde. Seltsamerweise wurde hier nur die weibliche Hauptrolle ausgewechselt (die Regisseurin sprach kurzerhand selbst), worin sich beide deutsche Fassungen gleichen. Ansonsten hat es praktisch nie einen solchen Fall von Kontinuität bei der DEFA gegeben (nicht einmal bei der legendären Olsenbande). Maßlos verblüfft hat mich, dass der Satz "Der Minister hält Sie für James Bond" wirklich und wahrhaftig auch in der DEFA-Fassung zu hören ist (obwohl doch eigentlich kein DDR-Bürger mit diesem Namen etwas hätte anfangen dürfen, ebenso mit dem ebenfalls erwähnten "Superman" - korrekt englisch ausgesprochen).