Gestern nach vielen Jahren mal wieder "Kalifornia" gesehen, den ich bei der Ertsichtung schrecklich fand, jetzt dafür umso besser. Ich weiß aber immer noch nicht, was ich von der Besetzung Bernd Schramms halten soll. Schauspielerisch ist er wirklich super und so eine Rolle zeigt mal wieder auf, wie sehr er in der heutigen Synchronlandschaft fehlt, aber der Altersunterschied ist schon heftig. Brad Pitt war zum Zeitpunkt des Drehs um die Anfang 30 und spielt laut Film einen 25-Jährigen, was man ihm schon nicht mehr ganz überzeugend abkauft. Aber Schramm macht durch seine herbe Stimme dann im Endeffekt einen Mittvierziger aus der Rolle. Das ist schon extrem. Weiß man, wer da besetzt hat? Das klingt ja schon beinahe nach Horst Balzer.
Ich finde, wie damals schon geschrieben, dass Schramm echt super passt. Ist halt extrem auf Rolle und auf Aussehen (Pitt mit Vollbart) besetzt. Anhand auch der anderen Besetzungen lässt sich da kein Regisseur eindeutig zuordnen. Könnte auch glatt von Kunzendorf sein. Der besetzte auch gern nach Rolle. Dorette Hugo passt da eigentlich auch ganz gut ins Bild. Aber blanke Spekulation. Für Balzer ist mir das eigentlich schon wieder zu normal besetzt, Schramm außen vor. Für Juliette Lewis hätte der am Ende wieder Marina Krogull besetzt und für David Duchovny Udo Schenk.
Bernd Schramm ist einer der ganz großen Verluste der Synchronbranche. Mal vom Menschlichen nicht zu sprechen. Was er aus Pitt gemacht hat, war sensationell. Meister ist ein wunderbarer Sprecher, aber das hier entwickelt eigenes Leben.
Schramm wäre heute von morgens 7.00 Uhr bis abends 23.00 Uhr gebucht.
In einer Alternativwelt würde ich ihn gerne als alten Mann in Ausübung seiner Kunst erleben. Es wäre mir eine Ehre.
Zitat von Silenzio im Beitrag #63Anhand auch der anderen Besetzungen lässt sich da kein Regisseur eindeutig zuordnen. Könnte auch glatt von Kunzendorf sein. Der besetzte auch gern nach Rolle. Dorette Hugo passt da eigentlich auch ganz gut ins Bild. Aber blanke Spekulation. Für Balzer ist mir das eigentlich schon wieder zu normal besetzt, Schramm außen vor. Für Juliette Lewis hätte der am Ende wieder Marina Krogull besetzt und für David Duchovny Udo Schenk.
Also Kunzendorf (und dann halt Magma) wäre auch mein Tipp #2. Schramm gehörte bei ihm quasi zum Inventar...wäre dann sozusagen der Vorläufer zu "Leaving Las Vegas", wo er ja auch den kuriosen Einfall mit Christian auf Cage hatte (und dessen Besetzung ja auch unter den Forumianern polarisiert). Mein erster Tipp wäre sogar fast die DS/Legard und Michael Richter (auch wegen der FilmthematiK). Bierstedt passt da rein, Hugo und Flechtner auch usw...nur Schramm selbst eben nicht, vor allem nicht in der Hauptrolle. Richter hätte sich eher für Thomas Petruo oder gar bereits für Tobias Meister entschieden.
@Silenzio: Ich glaube du irrst. Bei Balzer wäre es hundertpro Udo Schenk auf Pitt gewesen (weil böse), Tennstedt auf Duchovny und Evelyn Maron auf Michelle Forbes...Juliette Lewis hätte Anita Lochner
Ich kenne den Film nicht, aber vielleicht könnte es auch Heinz Freitag sein? Er hatte ja auch das Talent, die seltsamsten Besetzungen zusammenzustellen, die am Ende doch immer funktioniert haben. Aber ja, Bernd Schramm und seine gesamte Art fehlt heutzutage. Ein absoluter Vollprofi!
Ich schaue mir übrigens gerade in dem Moment "Kalifornia" auch nochmal an. Die Besetzung Schramms für Pitt ist wirklich absolut kurios. Er passt eigentlich recht gut zur Rolle des dreckigen Serienkillers und prinzipiell kommt er auch von Pitt runter. Aber er passt halt null ins restliche Ensemble um Sense, Hugo und Treger (die hier noch nicht so herb und dunkel klang wie dann ein paar Jahre später) hinein und das lässt das Ganze dann irgendwie "unrund" wirken. Groove hat mal vor einigen Jahren so sinngemäß über die Besetzungsweise von "Saturday Night Fever" geschrieben, dass wenn man einen älter besetzt, man besser alle anderen auch älter besetzen sollte, damit der eine nicht negativ heraussticht - quasi als Neutralisation. Und wenn man sich gewisse "Alte Sprecher"-Synchros anschaut, Alien 2, Platoon, Dracula, war das bei diesen ja meistens sogar der Fall (auch wenn ich glaube, dass das nicht zwangsläufig beabsichtigt war). Ich glaube hier wäre es auch besser gewesen, die Stimmalter-Waage etwas auszugleichen. So wirkt insbesondere die Relation Schramm und Hugo (die ja rollenbedingt auch noch sehr kindlich spricht) eher wie Vater und Tochter und ja....das will irgendwie nicht zusammengehen.
Torsten Sense war nach Akte X und Californication zwar mega ungewohnt auf David Duchovny, aber das verspielte sich irgendwann. Er passt ja immer gut zu so seichten Lullitypen, wie ihn Duchovny hier spielt. Erinnerte mich von der Rollenanlage ein klein wenig an seine Darbietung als Jim Morrison in "The Doors" zwei Jahre zuvor. Dieser leicht verschlafene Kiffertonfall, gerade zu Anfang....passte ganz gut.
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