Zitat von RoTa"Haie greifen an": Claus Wilcke (2. Synchro!) - Ob es in der 1. Synchro Curt Ackermann war, kann ich nicht mehr mit Bestimmtheit sagen (zu lange her)
Hallo Jürgen,
das ist ja auch ziemlich überraschend: Claus Wilcke. Ich heb den Film leider noch gar nicht gesehen. Hast Du eine grobe Ahnung, von wann die 2. Synchro ist und wann und wo hast Du denn die alte Synchro noch gesehen?
@Stefan der DEFA-Fan Curt Ackermann für Cary Grant ist bei Peter 10x genannt, mehr fällt mir jetzt auch nicht ein. Ich glaube das täuscht: So oft hat er ihn gar nicht gesprochen, obwohl ich auch vermutet hätte, dass er es häufiger war... Für Victor Mature haben wir jetzt schon 19 beisammen. Jeff Chandler dürfte aber um diesen Dreh rum sein.
der 1956 gedrehte Film "Haie greifen an" (The Sharkfighters) wurde lt. Int. Film-Lexikon in Deutschland am 19. 04. 1957 erstaufgeführt. In der Kurzkritik zu diesem Film (CD-ROM-Version 2000/2001) steht u. a. folgender Satz: "Die deutsche Synchronisation versucht mit nur geringem Erfolg, das militärisch-patriotische Pathos des Films zu dämpfen." Möglicherweise war das der Grund für eine Neusynchro, deren Entstehungsdatum ich allerdings nicht weiß - ich vermute, in den späten 80er/frühen 90er Jahren.
Die Erstsynchro des Films habe ich Ende der 50er/Anfang der 60er Jahre im Kino gesehen, woraus Du erkennen kannst, dass ich schon eine Weile "am Ball" bin. Zu dem Zeitpunkt hat Claus Wilcke zwar schon synchronisiert, aber ganz sicher nicht in der dt. Erstfassung dieses Films.
Von dem Victor Mature-Film "Die Welt der Sensationen" gibt es ja auch 2 dt. Fassungen. Grund für die Neusynchro war hier wohl, dass die Erstsynchro deutlich kürzer ist als die zweite dt. Version.
Was die Häufigkeit von Curt Ackermanns Synchroneinsätzen für Victor Mature, Jeff Chandler und Cary Grant anbelangt, hast Du völlig Recht - für Mature (bisher 19 x in Deiner Liste) und Chandler (in Peters Liste bisher 21 x) war Ackermann sicherlich öfter besetzt als für Grant.
Danke Jürgen, sehr interessant! Ja, "Die Welt der Sensationen" war im Kino gekürzt. Ich bilde mir sogar ein, diese Kinofassung in den 80ern mal auf Sat1 gesehen zu haben. Auf Video habe ich dummerweise nur die ARD-Fassung: Christian Wolff für Mature funktioniert für mich leider gar nicht. Der ältere Claus Wilcke könnte - denke ich - da doch etwas besser passen...
Der Film hat schon eine deutsche Synchro (von 1994). Ich habe die erste Dreiviertelstunde verpasst, den REst des Films hat Mature nicht gesprochen, sondern immer nur lauthals gelacht - m.E. ist das definitiv Christian Rode.
Das wird dann schon stimmen. Kann mir Christian Rode auf den älteren Victor Mature auch ganz gut vorstellen, besonders da er in seinen späten Rollen immer einen ironischen Einschlag hatte.
Gruß Stephan
Mücke
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13.07.2008 23:33
#21 RE: Victor Mature - Curt Ackermanns Häufigster?
Zitat von RoTader 1956 gedrehte Film "Haie greifen an" (The Sharkfighters) wurde lt. Int. Film-Lexikon in Deutschland am 19. 04. 1957 erstaufgeführt. In der Kurzkritik zu diesem Film (CD-ROM-Version 2000/2001) steht u. a. folgender Satz: "Die deutsche Synchronisation versucht mit nur geringem Erfolg, das militärisch-patriotische Pathos des Films zu dämpfen." Möglicherweise war das der Grund für eine Neusynchro, deren Entstehungsdatum ich allerdings nicht weiß - ich vermute, in den späten 80er/frühen 90er Jahren.
Das dürfte hinkommen. Vermutlich eher in den früheren 90ern, vielleicht sogar erst Mitte der 90er. Friedrich G. Beckhaus klingt hier schon relativ alt und es ist u.a. Jörg Hengstler mit dabei. Der Film "Als die Rothäute ritten" hatte seine TV-Premiere bei Kabel 1 mit einer Neusynchro ja z.B. auch erst 1995 und das hier dürfte ein ähnlicher Fall sein, denn mir sind von "Haie greifen an" auch nur noch 1-2 Ausstrahlungen auf Kabel 1 in Erinnerung, von denen ich eine da habe. Ich bin aber ehrlich gesagt gerade ziemlich überrascht, wie gut Claus Wilcke zum OTON passt. Sowohl von der "Tonart", als auch vom Rhythmus her. Im Gesamtkontext reicht es Curt Ackermann natürlich nicht das Wasser, weil die Synchro natürlicherweise zu steril dafür klingt, aber rein prinzipiell passt die Kombination wirklich gut. Find ich ziemlich erstaunlich, vor allem, wenn man bedenkt, dass Mature nun wirklich eine der malerischsten Kintopp-Stimmen der 50er-Jahre hatte. Der Mann war ja so ne Art Star aus dem Bilderbuch von der ganzen Aura her... Den in anderer Hinsicht großen Martin Hirthe zu besetzen ist von dieser Position aus natürlich völlig neben der Mütze.
Mücke
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27.11.2008 00:05
#22 RE: Victor Mature - Curt Ackermanns Häufigster?
Zitat von StephenFür Victor Mature haben wir jetzt schon 19 beisammen. Jeff Chandler dürfte aber um diesen Dreh rum sein.
Jeff Chandler kommt in der Synchrondatenbank derzeit auf 21 Filme mit Curt Ackermann und da sind auch fast alle Filme mit Chandler erfasst. Es fehlen, so weit ich das spontan sehe, lediglich "Vorposten in Wildwest", "Ein Herzschlag bis zur Ewigkeit", "Insel der zornigen Götter" sowie "David und König Saul" (und noch ein paar Erzähler-Rollen). In "Insel der zornigen Götter" war es Carl Raddatz und in "David und König Saul" Florian Krüger-Shantin (da gibt es auch mit Sicherheit keine alte Synchro). Bei Victor Mature gibt es natürlich auch noch ein paar Lücken, allerdings nur zwei in dem Zeitraum als Ackermann wirklich Stammsprecher war ("Die Fahrt in den Abgrund" und "Haie greifen an"). Dürfte unterm Strich wirklich in etwa auf dieselbe Anzahl rauskommen, dem Erkenntnisstand nach liegt Chandler aber tatsächlich mit zwei Filmen vorne (soviel zum Threadtitel). Spannend wäre es geworden, wenn beide mal gemeinsam in einem Film aufgetreten wären......für Mature funktioniert im Grunde wirklich nur Ackermann richtig, der einfach genau das Epische in der Stimme hatte, was Mature mit seinem Äußeren und seinen Gesten ausstrahlte. Da braucht man nicht drüber zu feilschen. Mature hatte das Gesicht zur Stimme. Hier kann man wirklich von einem Leinwandgemälde sprechen und das obwohl Victor Mature sich nicht einmal selbst als guten Schauspieler sah. Spätestens mit Ackermann war es eine runde Sache. Auf Jeff Chandler hingegen fand ich auch die meisten Alternativen nicht schlecht, von denen Carl Raddatz aber wirklich am allerbesten drauf passte, den ich demzufolge auch besetzt hätte, wenn es zu einem Film mit Chandler und Mature gekommen wäre. Wolfgang Lukschy, Franz Nicklisch und Heinz Engelmann waren aber auch OK, wobei es bei den ersteren beiden ärgerlich ist, dass Ackermann da den direkten Gegenpart sprach. Axel Monjé und - Überraschung - Arnold Marquis fand ich hingegen generell nicht besonders. Letztere Ansicht ist mit Blick auf Ackermanns "Topstars" kurios, weil Marquis auf Victor Mature gar nichtmal allzu schlecht ging, für Chandler allerdings eine Katastrophe war. Beweist eindrucksvoll, dass es Unsinn ist und auch schon immer war, wenn ein Sprecher den anderen pauschal auf mehreren Schauspielern beerbt. Marquis folgte Ackermann ja auch auf Robert Mitchum und ansatzweise z.B. auch auf Jack Hawkins. Für Chandler fand man glücklicherweise zu Ackermann zurück, auch wenn es zu einer erneuten Etablierung tragischerweise nicht mehr kommen konnte, für Mature kam Ackermann ja leider generell nicht zurück, obwohl er ab den 60ern kaum noch drehte und die Auslastung dementsprechend gering war.
Zitat von MückeBei Victor Mature gibt es natürlich auch noch ein paar Lücken, allerdings nur zwei in dem Zeitraum als Ackermann wirklich Stammsprecher war ("Die Fahrt in den Abgrund" und "Haie greifen an"). Dürfte unterm Strich wirklich in etwa auf dieselbe Anzahl rauskommen, dem Erkenntnisstand nach liegt Chandler aber tatsächlich mit zwei Filmen vorne (soviel zum Threadtitel).
"Die Varieteprinzessin": ??? "Endstation Mord": ??? "Die Spielhölle von Las Vegas": ???
Diese drei Filme sind für Ackermann auch noch recht naheliegend. Die sind in Deutschland 1952 bzw. 1955 erschienen und zu dieser Zeit war er bei RKO bzw. Fox wohl schon als Stammsprecher etabliert. Das war's dann aber auch, für die restlichen "???" kommt Ackermann wirklich nicht Frage.
Die Wilcke-Synchro von "Haie greifen an" muss ihre Erstausstrahlung übrigens am 01.02.1998 gehabt haben, denn zuvor lief der Film in Deutschland nicht im TV (zumindest nicht mehr nach 1980).
ich bitte um Nachsicht, wenn ich den Victor Mature-Thread für einige Mückes Ausführungen ergänzende Angaben zu Jeff Chandler, über den es keinen eigenen Thread gibt, benutze.
Die bei Peter und in Arnes DB zu findenden Sprecherlisten für Chandler sind in der Tat fast komplett. Ich darf hinzufügen, dass der WDR 1993 2 bzw. 3 Chandler-Filme synchronisieren ließ und (erst-)ausstrahlte, nämlich "Abgeschoben" (Deported [1950]) und "Goldenes Feuer" (Foxfire [1955]) sowie eine m. E. völlig überflüssige Neusynchro von "Immer Ärger mit den Frauen" (1957). Nach meiner Erinnerung hatte Chandler in diesen 3 Filmen immer den gleichen Sprecher, den ich aber (bisher) leider nicht kenne.
Chandlers Erzählerpart bei "Der Sohn von Ali Baba" übernahm in der dt. Fassung übrigens Siegfried Schürenberg, der ja - völlig daneben! - für Mature in "Die goldene Nixe" sprach.
Dass Curt Ackermann sowohl für Jeff Chandler als auch für Victor Mature der in jeder Beziehung ideale Sprecher war, dürfte unter den Fans dieser beiden Schauspieler nie strittig gewesen sein - eine derart glückliche und daher konsequenterweise auch häufig genutzte Verbindung von Darsteller und Synchronsprecher hat es in der wechselvollen Geschichte des Synchrongeschäftes längst nicht immer gegeben.
Natürlich kommt es nicht von ungefähr, dass sich unter den Alternativ-Besetzungen, die sowohl für Mature als auch für Chandler zum Einsatz kamen, die "üblichen Verdächtigen" der Helden-Sprecherriege - Marquis, Lukschy, Engelmann, Raddatz - befinden, aber sie alle konnten Curt Ackermann nicht das Wasser reichen.
@ Stephen:
Ich habe mir für die Wilcke-Synchro von "Haie greifen an" als TV-Sendedatum 1997 (Kabel 1) notiert, aber das kann auch ein "Verschreiber" meinerseits sein ...
Zitat von RoTa Ich habe mir für die Wilcke-Synchro von "Haie greifen an" als TV-Sendedatum 1997 (Kabel 1) notiert, aber das kann auch ein "Verschreiber" meinerseits sein ...
Nein, Jürgen, Du hast recht: Es war ein "Verkucker" meinerseits: TV-EA war am 20. Juli 1997 (auf Kabel 1)! Sorry!
Gruß Stephan
Mücke
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21.10.2009 23:18
#26 RE: Victor Mature - Curt Ackermanns Häufigster?
Zitat von RoTaDass Curt Ackermann sowohl für Jeff Chandler als auch für Victor Mature der in jeder Beziehung ideale Sprecher war, dürfte unter den Fans dieser beiden Schauspieler nie strittig gewesen sein - eine derart glückliche und daher konsequenterweise auch häufig genutzte Verbindung von Darsteller und Synchronsprecher hat es in der wechselvollen Geschichte des Synchrongeschäftes längst nicht immer gegeben.
Bei Mature ist mir beim Schauen einiger Filme jetzt allerdings aufgefallen, dass Ackermann den bis Mitte der 50er nicht wirklich mit voller Stimme, sondern eher nach oben gedrückt und etwas flüsternd gesprochen hat. Das gefällt mir ehrlich gesagt nicht allzu besonders und es erschließt sich mir auch nicht genau, warum man das so machte, zumal dann später ohnehin Abstand davon genommen wurde. Mature hatte ja nun auch nicht gerade ein schmächtiges oder kindliches Auftreten. Besonders störend fand ich das Ganze im "Todeskuss", wo es in's Seifige abdriftete und Anklänge an Heimatfilmdialoge bekam. In "Der Prinz von Bagdad" gewinnt der Singsang wiederum eine gewisse Magie.
Zitat von MückeAuf Jeff Chandler hingegen fand ich auch die meisten Alternativen nicht schlecht, von denen Carl Raddatz aber wirklich am allerbesten drauf passte, den ich demzufolge auch besetzt hätte, wenn es zu einem Film mit Chandler und Mature gekommen wäre. Wolfgang Lukschy, Franz Nicklisch und Heinz Engelmann waren aber auch OK, wobei es bei den ersteren beiden ärgerlich ist, dass Ackermann da den direkten Gegenpart sprach. Axel Monjé und - Überraschung - Arnold Marquis fand ich hingegen generell nicht besonders. Letztere Ansicht ist mit Blick auf Ackermanns "Topstars" kurios, weil Marquis auf Victor Mature gar nichtmal allzu schlecht ging, für Chandler allerdings eine Katastrophe war. Beweist eindrucksvoll, dass es Unsinn ist und auch schon immer war, wenn ein Sprecher den anderen pauschal auf mehreren Schauspielern beerbt. Marquis folgte Ackermann ja auch auf Robert Mitchum und ansatzweise z.B. auch auf Jack Hawkins. Für Chandler fand man glücklicherweise zu Ackermann zurück, auch wenn es zu einer erneuten Etablierung tragischerweise nicht mehr kommen konnte, für Mature kam Ackermann ja leider generell nicht zurück, obwohl er ab den 60ern kaum noch drehte und die Auslastung dementsprechend gering war.
Was meinst du, wer hätte Jeff Chandler wohl gesprochen, wenn er nicht 1961 mit nicht einmal 43 Jahre verstorben wäre, sondern noch viele Filme gedreht hätte? Ackermann wäre wohl schon einige Jahre später nicht mehr Stammkraft geblieben, da er wohl zu alt* geklungen hätte und ab Mitte der 60er (nach meinem Eindruck) nicht mehr so oft größere Rollen sprach. Ich vermute, dir wäre Wolfgang Lukschy am liebsten gewesen? Aber wahrscheinlich fürchtest du eher, man hätte auch hier (wie z. B. bei Robert Mitchum) Arnold Marquis etabliert?
*Ich weiß, Jeff Chandler hatte schon früh graue Haare. Allerdings meintest du ja selbst bei Cary Grant, dass der durch Curt Ackermanns Stimme älter wirke, obwohl Grant und Ackermann praktisch gleich alt waren.
Mücke
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09.11.2009 14:31
#28 RE: Victor Mature - Curt Ackermanns Häufigster?
Ich glaube Jeff Chandler ist DER Schauspieler schlechthin, aus dem Curt Ackermann als allerletztes rausgewachsen wäre, weil Ackermanns Stimme mit Chandler als Gesamtem eine Einheit bildete. Nachdem ich zuletzt einige Mature-Filme gesehen habe, muss ich sagen, dass Ackermann auf Chandler durchgängig funktionierte, wohingegen er in Mature erst reinwuchs, wenngleich das "Endprodukt" in den mittleren und späten 50ern dann wirklich was sehr, sehr Malerisches hätte (wenn Mature dann doch nur auch noch ein Paar Ersteklasse-Filme gedreht hätte...). Dummerweise wuchs Ackermann in Mature erst perfekt rein, als dessen Stern gerade zu sinken begann - es gibt dahingehend nur eine recht geringe Überschneidungsmenge so um 1955/56, als Mature seine vorerst letzten Hollywood-Filme drehte und dann nach Großbritannien ging -, was aber nicht heißt, dass ich vorher lieber jemand anderen für ihn gehört hätte. Ackermann hat 1959 in "Der Bandit von Zhobe" noch bewiesen, dass er perfekt auf Mature lag, aber man machte ja dann den Fehler Leute wie Heinz Engelmann und Arnold Marquis für ihn einzusetzen. Gerade in "Die Welt der Sensationen" und "Hannibal" wäre Ackermann schon allein des Handlungshintergrundes wegen ein absolutes MUSS gewesen. Wohingegen man ihn in eher schmonzettenartigen Filmen wie "China Doll" vielleicht entbehren kann.
Nochmal zu Chandler: Wolfgang Lukschy fand ich eher suboptimal, Carl Raddatz war auf alle Fälle besser und der ist ja auch nur gut 5 Jahre vor Lukschy aus der Branche ausgestiegen. Aber Ackermann war sowieso noch lange genug im Geschäft, um gar nicht an einen der beiden abgeben zu müssen. Ich glaube auch nicht, dass man den genauso alten Lukschy Mitte der 70er als Nachfolger präsentiert hätte. Das hätte vermutlich so geendet so geendet wie bei Walter Matthau oder eben Robert Mitchum, wo der besser passende Sprecher rein des Alters auf dem Papier wegen irgendwann einfach gechasst wurde. Wer ihn dann hätte ab Ende der 70er sprechen können, ist wirklich ziemlich spekulativ.
Da es Jeff Chandler als einem von eher wenigen Stars gelungen war auch Anfang der 60er noch Hollywood-Filmhauptrollen zu ergattern - im krassen Gegensatz zu Victor Mature z.B. - ist auch anzunehmen, dass er noch eine stattliche Karriere vor sich hatte und wohlmöglich in den entsprechenden Rollen in die charmant-hurmorvoll gefüllten Schuhe von Cary Grant hätte schlüpfen können. Filmgeschichtlich gesehen hat diesen Platz bzw. die Lücke die nach Grant irgendwo klaffte eigentlich auch niemand einnehmen können. Anthony Quinn ging vom Typ Mann, den Grant zumindest in Zusammenwirkung mit Ackermann ergab, her vielleicht zum Teil ein wenig in diese Richtung, aber der hatte nun wirklich ne ganz andere Rollenauswahl. In Italien war es sicher Vittorio De Sica, aber Hollywood hatte da dann nichts mehr, nachdem auch Clark Gable und Gary Cooper früh verstorben waren. Jeff Chandlers große Stärke war aber, dass er trotzdem kaum auf ein Genre festgelegt war. Einer der Gesichtspunkte von Cary Grant ausfüllen konnte, aber trotzdem auch im Actionfach funktionierte, sowas gab es selten. Da war Gary Cooper noch der einzige, der es damit bis auf's höchste Level brachte. Selbst Gable funktioniert im Actionbereich selten so recht, weil sein Charme oft das Geschehen überdeckt. Witzigerweise wurde er da aber auch öfter mal als mürrischer Einzelgänger besetzt, wodurch es dann noch einigermaßen funktioniert. Aber solche Liebesgeschichten, wie mit Jane Russell in "Drei Rivalen" müssen halt nicht unbedingt sein und wenn du Western mit Cooper oder Chandler guckst, gewinnt sowas auch nicht an Übergewicht. Zwischen 1960 und 1965 endete diese Ära von Hollywood-Stars jedenfalls abrupt. Diese Tatsache machte den Briten Sean Connery und seinen Stil bald darauf natürlich umso auffälliger und er trug jenen Style ja dann praktisch auch nach Hollywood zurück (wo er eigentlich mal hergekommen war).
Zitat von MückeNochmal zu Chandler: Wolfgang Lukschy fand ich eher suboptimal, Carl Raddatz war auf alle Fälle besser und der ist ja auch nur gut 5 Jahre vor Lukschy aus der Branche ausgestiegen. Aber Ackermann war sowieso noch lange genug im Geschäft, um gar nicht an einen der beiden abgeben zu müssen. Ich glaube auch nicht, dass man den genauso alten Lukschy Mitte der 70er als Nachfolger präsentiert hätte. Das hätte vermutlich so geendet so geendet wie bei Walter Matthau oder eben Robert Mitchum, wo der besser passende Sprecher rein des Alters auf dem Papier wegen irgendwann einfach gechasst wurde.
Lukschys große Zeit beginnt für dich ja ab circa 1965, als er reihenweise Glanzleistungen ablieferte. Carl Raddatz hatte zur gleichen Zeit eher weniger Rollen. Das Lukschy so alt wie Ackermann war, stimmt natürlich. Neben den von dir genannten Fällen Walter Matthau und Robert mitchum hatte er aber immer noch mehrere Einsätze auf den 19 Jahre jüngeren Lee Marvin; drei davon allein im Zeitraum 1972-74, und einen weiteren noch 1981.
Mücke
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20.12.2009 17:31
#30 RE: Victor Mature - Curt Ackermanns Häufigster?
Zitat von RoTa aus dem Rhonda-Fleming-ThreadVon "Die Welt der Sensationen" gibt es eine 2. Synchro, die um einiges länger als die erste ist - auch da weiß ich die Sprecherin momentan nicht. Diese 2. Synchro hatten wir ja schon im Zusammenhang mit Victor Mature, Vincent Price und Gilbert Roland - das gilt natürlich auch für Red Buttons!
Zu welchem Anlass und wann ist diese Synchro denn erstellt und gesendet oder veröffentlicht worden? Sowohl im Pay-TV, als auch bei Sat.1 in den 90ern lief die Synchro mit Heinz Engelmann für Victor Mature. Das ist eigentlich relativ ungewöhnlich für Filme, zu denen es auch eine Zweitsynchro gibt. Engelmann für Mature fand ich übrigens gar nicht übel. Reicht zwar nicht an Ackermann ran, aber passt, ähnlich wie Marquis, auf Mature viel besser, als auf Jeff Chandler. Ich hab zwar früher mal gesagt, dass ich in nem Film mit Mature und Chandler auf jeden Fall Ackermann für Mature und Raddatz für Chandler besetzt hätte, aber mittlerweile, umso mehr Filme ich mit beiden wieder sehe, ist für mich klar, dass ich Curt Ackermann immer für Jeff Chandler besetzen würde und für Victor Mature passt danach tatsächlich Heinz Engelmann am besten. Bedauerlicherweise hat es eine Zusammenarbeit von Victor Mature und Jeff Chandler ja nur mal im Radio gegeben.