An den späteren Lorre hatte ich auch nicht gedacht, zumal dessen Filme (abgesehen von "Der Rabe") ihre Premieren hierzulande doch alle im Kino erlebten, oder? Draeger wäre da natürlich unvorstellbar gewesen.
"Der Rabe" kam auch ins Kino, allerdings erst 1980. Wer weiß, vielleicht hätte Drager da sogar gepasst. Hugo Schrader klang ja auch "schmal" und passte trotzdem hervorragend in der ZDF-Synchro von "Schwarze Geschichten".
Zitat von Stephen "Fahrkarte nach Marseille": Wolfgang Müller (?) (ARD 1996) "Der Ring der Verschworenen" (neu): Wolfgang Müller (ARD 1990) "Die Bestie mit den fünf Fingern": Wolfgang Müller (ARD 1997)
In "Fahrkarte nach Marseille" war's der gleiche Sprecher wie in "Die Bestie mit den fünf Fingern", bei "Der Ring der Verschworenen" war es m.M. nach aber jemand anderes.
Zitat von StephenHerbert Stass (!) in "Der Rabe" war klasse, aber passte wohl eher Rollenbezogen.
Schauspielerisch fand ich Stass in jedem Fall überzeugend, aber er hätte auf den jüngeren Lorre (z. B. in Filmen wie "Die Spur des Falken" oder "Arsen und Spitzenhäubchen") sicher viel besser gepasst. Für die von der Figur und vom Gesicht her ziemlich aufgedunsene "ältere Version" klang er mir zu schmal. Allerdings bin ich selber am überlegen, wer hier stattdessen gepasst hätte. Horst Gentzen lebte damals noch, passte für mich aber nur zum jüngeren, schmächtigen Lorre. Hugo Schrader habe ich noch nicht auf ihm gehört, stelle ihn mir aber ebenfalls zu schmächtig und zusätzlich noch zu alt klingend vor. Eine verwegene Idee: Wie wäre es in diesem speziellen Fall mit Gerd Dunwer gewesen? Bitte nicht srschrecken! "Der Rabe" ist eher eine schwarze Komödie als ein Horrorfilm und daher nicht erntzunehmen. Auch die Schauspieler wirken teilweise so, als hätten sie es beim Drehen nicht getan. Also warum nicht für Lorre einen Sprecher nehmen, mit dem er richtig comichaft gewirkt hätte? Zumal am Anfang die Stimme aus dem Schnabel eines Rabens kommt und Duwner öfter mal Papageien sprach.
Ich habe keineswegs die Bedenken gegen Duwner, die manch anderer schon geäußert hat, aber für Lorre hätte ich ihn mir nicht vorstellen können. Mit Hugo Schrader konnte ich wunderbar und hätte ihn mir auch für diesen Part gewünscht - das Komödiantische lag Stass meiner Meinung nach nicht. Schwarzkopf wäre wunderbar gewesen - oder vielleicht auch Miedel (wenn im ersten Moment auch gewöhnungsbedürftig). Größere Probleme hatte ich mit Rode - die Rolle schrie geradezu nach Schoenfelder, der stimmlich auch zu dieser Zeit noch absolut perfekt gewesen wäre. Ich hätte es mir anders herum gewünscht - Rode und Stass in der Neufassung von "Schwarze Geschichten" (dann hätte ich auf die tolle Alternative Ackermann - Balthoff zurück greifen können) und Schoenfelder/Schrader in "Der Rabe". Tja ...
Zitat von Stefan der DEFA-FanGrößere Probleme hatte ich mit Rode - die Rolle schrie geradezu nach Schoenfelder, der stimmlich auch zu dieser Zeit noch absolut perfekt gewesen wäre.
Schoenfelder hätte ich mir auch vorstellen können, da Price in dieser Gruselkomödien teilweise sehr ähnliche wie in der kurz danach entstandenen "Ruhe Sanft GmbH" grimassiert. Aber andererseits war ich froh über die Kombination mit Rode, den ich mir auch sonst in Jahrzehnte nach dem Film entstandenen Synchros (wie "Die Rückkehr des Doktor Phibes" oder auch "Laura") hätte vorstellen können.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #52Mit Hugo Schrader konnte ich wunderbar und hätte ihn mir auch für diesen Part gewünscht - das Komödiantische lag Stass meiner Meinung nach nicht. (...) Ich hätte es mir anders herum gewünscht - Rode und Stass in der Neufassung von "Schwarze Geschichten" (dann hätte ich auf die tolle Alternative Ackermann - Balthoff zurück greifen können) und Schoenfelder/Schrader in "Der Rabe".
Nachdem ich neulich beide Fassungen von "Schwarze Geschichten" sehen konnte, würde ich sagen, dass Schrader im "Raben" weitaus besser gepasst hätte. Einmal, weil es eine Komödie ist und sein Stimmtyp hier besser gepasst hätte. In der Episode "Die schwarze Katze" dagegen konnte er im Vergleich zum überraschend aggressiven Alfred Balthoff nur verlieren und brachte die Gewaltbereitschaft der Figur einfach nicht rüber. Aber ob Stass als Montresor besser funktioniert hätte? Schwer zu sagen, da ich die Erstsynchro hier (abgesehen von Arnold Marquis für Basil Rathbone) absolut vorziehen würde.
Anbei ein Sample aus "Drei Fremde" (München ca. 1983). Bringt mich ins Schleudern diese Stimme, passt ganz ausgezeichnet. Ist das nochmal Alfred Balthoff gewesen? Doch wohl eher nicht. Wohlmöglich der erste Einsatz von Hans Zander, der dann zu dieser Zeit noch besser passte, als in Ende 80er/Frühe 90er, wo er hauptsächlich zum Einsatz kam?
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drei fremde.mp3
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #49Ich habe Hans Zander nicht richtig im Ohr, aber ich würde sagen, dass er es in der ARD-Fassung von "Schwarzer Engel" auch ist.
Ja, ist er. Klingt hier genauso wie in "Drei Fremde", dessen Synchro wohl etwa zur gleichen Zeit entstand. Einige Jahre später klang er dann etwas kehliger.
Und ein Zusatzkommentar: niemals war Lorre deutsch so unerträglich und uncharismatisch wie mit Horst Gentzen. Keine Ahnung, wie man auf diese Idee kommen konnte und die auch noch so oft wiederholte. Brrrr!
Zitat von fortinbras im Beitrag #58 Und ein Zusatzkommentar: niemals war Lorre deutsch so unerträglich und uncharismatisch wie mit Horst Gentzen. Keine Ahnung, wie man auf diese Idee kommen konnte und die auch noch so oft wiederholte. Brrrr!
Das finde ich nun gar nicht. Ich habe vor ein paar Wochen zufällig MISTER MOTO UND DER KRONLEUCHTER wiedergesehen, weil ich den mal als Füllmaterial auf eine Warner Bros.-Disc gebrannt hatte. Die Handlung hab ich schon wieder vergessen, aber Gentzen passte immer noch richtig gut.
Die Moto-Filme sind ganz amüsant, wenn es auch so ist, daß man alle kennt, wenn man einen sieht. Aber Gentzen paßte nicht, auch wenn er sich zurücknahm. Auch sonst mochte ich ihn nicht für Lorre, ob in "Casablanca" oder "Der Geheimagent". Da war er mir immer viel zu quengelig, so wie Horst Sachtleben zuletzt bei Peter Falk. Jeglicher Charme von Lorre ging bei Gentzen flöten.
Nach dem wunderbaren Alfred Balthoff waren Hans Zander superb und auch Herbert Stass gefiel mir in "Der Rabe". Ganz fulminant natürlich Klaus Schwarzkopf, der wäre für mich ideal in allen Synchronisationen älterer Filme für's Fernsehen gewesen.
Was Moto anbelangt, so hätte man in München auch Horst Raspe nehmen können. Oder Klaus Jepsen aus Berlin holen. Aber Horst Gentzen, das geht bei mir für Lorre absolut nicht. Auch nicht zurückgenommen.