Stimmt, das ZDF hat seinerzeit eine rekonstruierte Fassung mit teilw. OmU angefertigt. Der Film wurde übel verhackstückt, auf die offensichtlichen Action-Höhepunkte zurechtgestutzt. Sogar die essentielle Schlussszene fehlte.
Zitat von Markus Ich nehme an, du bist dir trotz Christians und Eichel-Kaspars sicher, dass er es war. Wenn es stimmt, eine coole Aktion!
Meine gestrige Aufnahmeaktion hat leider nicht geklappt, ich versuch's am Mittwoch noch einmal. Daher kann ich im Moment meine Vermutung nicht verifizieren. Kaspar Eichel kann ich definitiv ausschließen, aber eine Verwechslung von Schult Sr. und Schult Jr. läge durchaus im Bereich des Möglichen, obwohl ich dennoch stark zu Rolf tendiere.
Zitat von MarkusStimmt, das ZDF hat seinerzeit eine rekonstruierte Fassung mit teilw. OmU angefertigt. Der Film wurde übel verhackstückt, auf die offensichtlichen Action-Höhepunkte zurechtgestutzt. Sogar die essentielle Schlussszene fehlte.
Kann sogar sein, dass die Version damals NUR im ZDF lief. Möglicherweise irre ich mich mit ARTE. Ein Grund mehr, dass sich ARTE nun mal ranwagt...
Zitat von MarkusWer sprach denn anstelle von Reck? In der rekonstruierten Szene, die ich gehört habe, klang er für mich fast wie ein junger Rainer Brandt.
Die Beschreibung klingt nach dem üblichen Verdächtigen Erich Räuker. Schade, Joachim Siebenschuh fand ich perfekt als Reck-Ersatz (in Star Trek).
Zitat von MarkusHallo, wer kennt sich aus mit dem Howard-Hawks-Western "Der weite Himmel" (mit Kirk Douglas) ? Soweit ich weiß, gibt es verschiedene Titel ("Der weite Himmel"/"Die Flusspiraten vom Missouri"/"Das Geheimnis der Indianerin"/"Trapper am Missouri") und verschieden lange Schnittfassungen, von 85 Minuten bis 120 Minuten. Wie verhalten sich diese zueinander, und wieviele Synchronfassungen gibt es?
Zu meiner Eingangsfrage bin ich inzwischen in Todd McCarthys Hawks-Biographie fündig geworden. Dank eines 216-seitigen Skripts und Hawksüblicher Improvisationen am Set dauerte die erste Rohschnittfassung von "The Big Sky" um die 3 1/2 Stunden (Kinolänge). Hawks überließ es daraufhin seinem bewährten Cutter Christian Nyby, den Film zu kürzen. Nyby legte behutsam Hand an und schnitt etwa eine Stunde Material heraus. [Teile dieser Sequenzen sind anscheinend auf der DVD unter "Deleted Scenes" zu finden.]
In dieser Form lief "The Big Sky" bei den großen Premierenvorstellungen in Chicago, New York und Los Angeles sowie bei mehreren Previews. Weil der Film in den Previews gemischte Reaktionen hervorrief, bekam das Studio kalte Füße und wirkte auf Hawks und Nyby ein, weitere 30 Minuten herauszuschneiden; Hawks füllte die Lücken durch zusätzlichen Voice-Over-Kommentar. [Das ist die 115-Minuten-Fassung, die als offizielle Version des Films in die Kinos kam und 1971 vom deutschen Fernsehen präsentiert wurde.]
Als die Produzenten Nyby zwangen, zusätzliche 20 Minuten aus dem Film zu nehmen, schritt Hawks ein und machte diese Kürzung rückgängig. Ob er wusste, dass die deutschen Verleiher diese Drohung selbst wahrmachen würden? Ohne die deutsche Fassung von 1953 gesehen zu haben, nehme ich an, dass der Verleih den Film, ähnlich "Bis zum letzten Mann", um die auktorialen Kapriolen geschnitten und versucht hat, den Film auf Action zu trimmen. [Rätselhaft noch das Filmlexikon: "Im deutschen Kino liefen unter den Titeln "Das Geheimnis der Indianerin" und "Die Flußpiraten vom Missouri" jeweils stark gekürzte Fassungen." Gab es mehrere deutsche Kinofassungen oder nur Titel?]
Die ursprüngliche Version hatte sich glücklicherweise, wenn auch in schlechter Qualität, erhalten. McCarthy schrieb, dass sie gelegentlich im amerikanischen Kabelfernsehen gezeigt würde. Die Unterschiede zur offiziellen Version, die er beschreibt, sind die ergänzten Szenen, die in der sog. Premierenfassung auf DVD und bei der Arte-Ausstrahlung zu sehen waren.
Wer die Arte-Ausstrahlung archiviert hat, sollte sie gut hüten. In 2 Wochen wird der Film im BR ausgestrahlt, im Herbst soll er in der SZ Western Cinemathek auf DVD erscheinen. Beide Male wird die gekürzte, zweistündige Fassung angekündigt. Auf eine bessere Bildqualität ist auch nicht zu hoffen, denn arte hat wohl das beste Master genutzt.
Zitat von MarkusWer die Arte-Ausstrahlung archiviert hat, sollte sie gut hüten. In 2 Wochen wird der Film im BR ausgestrahlt, im Herbst soll er in der SZ Western Cinemathek auf DVD erscheinen.
Der BR zeigt den Film in der Nacht vom 10. zum 11. Dezember nochmal und diesmal, laut TV Spielfilm, in der rekonstruierten Fassung.
Heute Abend ist es soweit, der BR zeigt mehrere Kirk Douglas-Filme (neben dem "Weiten Himmel" u. a. auch die "Van Gogh"-Biografie) hintereinander. Der Festplatten-Recorder ist schon programmiert...
Das war sie also, die rekonstruierte Fassung. Na und? Ein paar neue Szenen in der unsäglichen ARD-Fassung von 71. Wer ist damals nur auf die Idee gekommen, ausgerechnet Rolf Schult auf diese typische Douglas-Hoppsassa-Rolle zu besetzen? Ich könnte mir gut Carl Raddatz in der 53er Fassung vorstellen... Bekanntlich habe ich was gegen Zensur, aber die Verleiher waren 1953 gut beraten, dieses nach meiner Meinung z u l a n g e Epos zu stutzen - nichts für ungut, Mr. Hawks. Gruß, Rolf
Ich will dir nicht zu nahe treten, aber ob ausgerechnet Carl Raddatz jetzt so der große Fortschritt gegenüber Schult gewesen wäre, wage ich stark zu bezweifeln. Raddatz wirkte ja selbst auf Robert Taylor gegenüber Klinger(!) und Lukschy(!) noch am zugeknöpftesten. Ich mag ihn sehr, wenn er wirklich vom Gesicht kommt und das funktionierte sowohl für Humphrey Bogart als auch George Kennedy z.B. prächtig, aber Douglas?! Dann lieber René Deltgen, der immerhin ein guter Kompromiss zwischen jemandem wie Raddatz und jemandem wie z.B. Marquis war! Aber am besten gleich Wolfgang Kieling, der sowieso die Nummer 1 war und Douglas in der Drehe auch schonmal gesprochen hat!
Crawford zugeknöpft? Eben wegen Robert Taylor (schau mal in KARAWANE DER FRAUEN) finde ich Raddatz´ kraftvolle Stimme so geeignet (vielleicht war er´s 1953?). Raddatz hat doch viele solcher lebhaften Rollen (Quinn, Marvin, Broderick Crawford - und eben Taylor) gesprochen. Die Intellektuellen-Stimme von Schult (darin war er ja absolute Spitze) erscheint mir hier völlig abwegig. Das mit Kieling ist ja richtig, aber LEBEN IN LEIDENSCHAFT ist ja eine völlig anders gelagerte Rolle. Gruß, Rolf
Crawford zugeknöpft? Eben wegen Robert Taylor (schau mal in KARAWANE DER FRAUEN) finde ich Raddatz´ kraftvolle Stimme so geeignet (vielleicht war er´s 1953?). Raddatz hat doch viele solcher lebhaften Rollen (Quinn, Marvin, Broderick Crawford - und eben Taylor) gesprochen. Die Intellektuellen-Stimme von Schult (darin war er ja absolute Spitze) erscheint mir hier völlig abwegig. Das mit Kieling ist ja richtig, aber LEBEN IN LEIDENSCHAFT ist ja eine völlig anders gelagerte Rolle. Gruß, Rolf
Ich meinte jetzt auch eher "Für eine Handvoll Geld", als erste zeitliche Referenz für Kieling.
Raddatz klang sehr nasal und hatte eine teilweise etwas gekünstelte Aussprache. Das will mir auf Douglas nicht so recht passen. Dass Schult eine völlige Fehlbesetzung ist, ist unbestritten.