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Dieses Thema hat 36 Antworten
und wurde 4.750 mal aufgerufen
 Allgemeines
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Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

14.06.2006 14:46
Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

In der Arbeit von Marco Schmidt-Thedt ist zu lesen, dass es in den späteren 60ern einen gagen- und bedingungsbezogenen Streik von Sprechern gab, woraufhin einige bei bestimmten Studios nicht mehr besetzt worden sind.
Weiß jemand, wen das z.B. betroffen hat?
Wenn man Kenner ist, kann man's vielleicht auch ohne konkretes Wissen anhand der "Besetzungskurve" einigermaßen rekonstruieren?!...

----------------------------
Kürzelerklärung:
[In Reihe] : Der Schauspieler wirkte in einer Reihe von Folgen innerhalb einer Serie oder eines Mehrteilers mit relativ langer Laufzeit und unbekannter Folgenanzahl mit. Der Schauspieler trat auffallend wiederkehrend in Erscheinung, also besonders, wenn er mehrmals in derselben Rolle auftrat oder ausgesprochen oft in verschiedenen Rollen.
[Serie]: Der Schauspieler wirkte in einer oder wenigen Folgen einer Serie mit.
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"Das hast du fein gemacht!"
Rainer Brandt (im Dialog mit Eckart Dux) für Ward Ramsey in "Mördersaurier"

Markus


Beiträge: 2.462

16.06.2006 08:50
#2 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

Wortführer der Streikenden war meines Wissens nach Wolfgang Draeger, der deshalb als Woody Allen für die Kinofassung "Was Sie schon immer über Sex wissen wollten..." von Harald Juhnke ersetzt wurde.

Da er in Berlin kaum mehr Jobs bekam, zog er schließlich nach Hamburg um.

Gruß
Markus

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.230

16.06.2006 19:02
#3 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

"WSsiüSww" stammt von 1971, kann also nicht in die "späten 60er" gehören, außerdem etablierte sich Draeger erst danach (mit "Spiel's noch einmal, Sam") als Stammsprecher (trotz "Pussycat"). Was nicht heißt, daß er nicht der Wortführer gewesen sein kann, der Streik aber wird vorher stattgefunden haben - es ist sicher kein Zufall, daß 1966/67 eine Reihe neuer Stimmen (v.a. Claus Biederstaedt) auftauchten.

Gruß
Stefan

kinofilmfan


Beiträge: 2.658

16.06.2006 20:26
#4 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

Hallo,

lt. Thomas Bräutigam war der Sprecherstreik im Jahre 1966.

Gruß

Peter
http://www.deutsche-synchronsprecher.de

berti


Beiträge: 17.847

06.03.2008 09:53
Der Synchronsprecher-Streik Zitat · antworten
Ich wollte fragen, ob irgend jemand hier Genaueres über diesen Streik weiß, z. B. wann genau er stattfand, ob er alle Berliner Studios oder nur bestimmte betraf und wer daran beteiligt war. Es wurde ja schon erwähnt, dass Wolfgang Draeger einer der Wortführer war, von Berliner Studios nicht mehr besetzt wurde und nach Hamburg zog, weshalb man in der Kinosynchro von "Was Sie schon immer..." Harald Juhnke auf Woody Allen hört. Auch Eckart Dux ist so ein Fall: Bis Mitte der 60er nahezu ausschließlich in Berlin zu hören, in den 70ern dann meist in München. Alexander Welbat war ebenfalls "Ur-Berliner", aber in den 70ern offenbar nach Hamburg gezogen; er hatte ja bei einigen dortigen "Columbo"-Synchros die Regie und war das erste "Krümelmonster". Hing das eventuell auch mit dem Streik zusammen?
Stefan vermutete, dass auch Sebastian Fischers Wechsel nach München damit zusammenhängen könnte.
Auch GGH zog in den frühen 70ern nach München, Heinz Engelmann hört man ab den späten 60ern auch fast nur noch dort (allerdings sprach er "seinen" John Wayne schon ab 1960 kaum noch).
Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

06.03.2008 10:43
#6 RE: Der Synchronsprecher-Streik Zitat · antworten
berti


Beiträge: 17.847

06.03.2008 11:54
#7 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

Wie Stefan schon anderweitig erwähnte, wechselte Eckart Dux nach 1970 plötzlich nach München, obwohl er vorher fast ausschließlich in Berlin tätig war. Alexander Welbat war auch in den 50ern/60ern "Ur-Berliner" (Mitglied der Stachelschweine), hatte aber in den 70ern die Synchroregie bei einigen Hamburger "Columbos", sprach das Krümelmonster und starb 1977 in Hamburg. Zog er vielleicht auch deswegen um?
GGH wechselte auch nach München, allerdings wohl erst nach 1971.
Heinz Engelmann hatte ab den späten 60ern auch fast nur noch Rollen in München. Das muss allerdings nicht zwangsläufig mit dem Streik zusammenhängen, da er "seinen" John Wayne schon ab 1960 kaum noch sprach.

Mich würde auch interessieren, welche Studios von dem Streik betroffen waren.

berti


Beiträge: 17.847

06.03.2008 11:56
#8 RE: Der Synchronsprecher-Streik Zitat · antworten

Zitat von Mücke
http://215072.homepagemodules.de/t508547...eteren-ern.html


Danke für den Link! Damit kann dieser Thread ja geschlossen werden.

Edigrieg



Beiträge: 3.085

06.03.2008 11:59
#9 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

Kann der Synchro-Wechsel der Warner-Cartoons von Berlin nach München inkl. Dieter Kursawes "Mitwandern" evtl. auch hiermit zusammenhängen ?

berti


Beiträge: 17.847

26.03.2008 15:26
#10 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

Stefan hatte in einem anderen Thread vermutet, dass Eckart Dux´ abrupter Wechsel von Berlin nach München mit dem Streik zusammen hing. Laut Arnes Darenbank sprach er "seinen" Anthony Perkins im Zeitraum 1967-70 noch in drei Filmen:http://www.synchrondatenbank.de/actor.php?id=674

berti


Beiträge: 17.847

30.01.2009 12:51
#11 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

"Frankensteins Braut" wurde 1970 erstmals im Fernsehen gezeigt. Die Synchro ist offenbar aus Berlin (Siegmar Schneider, Wilhelm Borchert, Lothar Blumhagen, Erich Fiedler), aber auf Dwight Frye hört man Wolfgang Draeger.
War sein "Hausverbot" in Berlin 1970 demnach wieder beendet? Oder entstand die Synchro eventuell (wie später bei den "Mr. Moto"-Filmen) schon einige Jahre vor der Ausstrahlung?

berti


Beiträge: 17.847

29.10.2009 15:52
#12 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

Zitat von Stefan der DEFA-Fan
es ist sicher kein Zufall, daß 1966/67 eine Reihe neuer Stimmen (v.a. Claus Biederstaedt) auftauchten.



Ganz "neu" war Biederstaedt auch nicht. zwar war er vor 1966 laut den Angaben bei Arne stark in München tätig, aber dort sind auch einige Berliner Rollen im Zeitraum 1963-65 verzeichnet. Aber mal davon abgesehen: An welche anderen "neuen Stimmen" hattest du noch gedacht? Mir würden z. B. Christian Rode und Rolf Schult einfallen, die zwar schon vor 1966 synchronisiert haben, deren Rollen aber nun relativ plötzlich zahlreicher und größer wurden.

berti


Beiträge: 17.847

29.10.2009 15:53
#13 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

Zitat von berti
Stefan hatte ja in einem anderen Thread vermutet, dass Eckart Dux´ abrupter Wechsel von Berlin nach München mit dem Streik zusammen hing. Laut Arnes Darenbank sprach er "seinen" Anthony Perkins im Zeitraum 1967-70 noch in drei Filmen:http://www.synchrondatenbank.de/actor.php?id=674



Bei Arne sind übrigens für die Jahre 1967/68 noch Einsätze von Dux auf einigen anderen Schauspielern verzeichnet. Wenn der Streik 1966 stattfand: Hatte sein Weggang aus Berlin vielleicht nichts damit, sondern z. B. mit einem Theaterengagement zu tun?

berti


Beiträge: 17.847

04.02.2010 12:21
#14 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

Zitat von kinofilmfan
lt. Thomas Bräutigam war der Sprecherstreik im Jahre 1966.



"Fantomas bedroht die Welt" wurde allerdings 1967 bei der Berliner Union synchronisiert, und Wolfgang Draeger spricht dort zwei Nebenrollen. Ist definitiv sicher, dass der Streik 1966 stattfand? Oder war die Berliner Union in Bezug auf Draegers "Hausverbot" eine Ausnahme?

berti


Beiträge: 17.847

25.10.2011 13:54
#15 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

@Stefan: Du hast erst vor einigen Tagen (wie bereits früher) den Verdacht ausgesprochen, dass die Karriere mancher Sprecher möglicherweise im Zusammenhang mit dem Streik begann, weil sie Kollegen ersetzten, die sich an diesem beteiligt hatten.
An wen hattest du dabei neben Claus Biederstaedt noch gedacht?
Ich wüsste nur einige, die bereits vor 1966 im Geschäft waren, und deren Rollen ungefähr um diese Zeit größer und zahlreicher wurden. Z. B. Christian Rode, Rolf Schult, Thomas Danneberg oder Christian Brückner.

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