Ein "Klassiker" in doppelter Hinsicht (sowohl in Bezug auf den Schauspieler als auch darauf, dass darüber früher schon diskutiert wurde) wäre Heinz Engelmann für John Wayne: Im Laufe der 50er schien er sich schrittweise etabliert zu haben und um 1960 etabliert zu sein. Aber danach besetzte man ihn fünf Jahre lang gar nicht mehr, es scheint fast so, als solle diese Kombination vermieden werden. Nach 1960 wurde Arnold Marquis etabliert. Wenn im selben Film dagegen jemand mitspielte, der auch zu seinen Stammkunden gehörte, besetzte man auf den "Duke" dreimal Wolfgang Lukschy (der seinen letzten Einsatz im "Eroberer" von 1956 gehabt hatte) und einmal Hans W. Hamacher (ansonsten eher jemand für markante Nebenrollen). In einem Fall hörte man sogar Engelmann ohne Kontinuitätsgründe aus dem Mund eines anderen Darstellers, was Mücke schon vor Jahren irritierte:John Wayne (6) Natürlich kann es sein, dass Engelmann durch andere Arbeiten vielbeschäftigt war; aber zumindest in den frühen 60ern hörte man ihn noch öfter in größeren Rollen und für bekanntere Schauspieler. Ironischerweise waren drei seiner vier Einsätze im Zeitraum 1965-70 in Berlin, obwohl er seinen Schwerpunkt zu dieser Zeit bereits eher nach München verlegt zu haben scheint. Nach 1970 war dieser Kombination ja sowieso kein Thema mehr, da Marquis zum Exklusivsprecher wurde.
Zitat von Koboldsky im Beitrag #15Wenn man bedenkt, wie bekannt "Easy Rider" ist, wundert es einen fast, dass Reiner Schöne nicht zur Stammstimme von Peter Fonda wurde.
Na ja, so richtig "temporär" war Schöne ja nicht im Einsatz. Er sprach ihn wie richtig erwähnt 1969 in deinem "Easy Rider" und dann 7 Jahre später nochmal in "Die Söldner". Und dann war's vorbei und außer zwei Gastrollen in der Vip-Schaukel und dann doch tatsächlich nochmal für eine Folge in "The Blacklist" blieb es dabei.
Würde ich aber eher nur bedingt hier mit reinzählen ist eigentlich ne andere Rubrik, vergleichbar eher mit Rickman/Mackensy oder Rickman/Fricke, die ihn beide in zwei sehr bekannten Filmen (Stirb Langsam u. Robin Hood) sprachen und danach außer in zwei eher "unbekannten" Werken nie wieder zum Einsatz kamen.
Ist auch immer wieder interessant zu sehen wie gewisse Rollenbesetzungen in bekannten Filmen/Serien nie wirklich zur Feststimme eines Schauspielers herauswachsen konnten und in anderen Fällen passiert es dann recht schnell (was auch nicht immer gut ist).
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #18in bekannten Filmen/Serien nie wirklich zur Feststimme eines Schauspielers herauswachsen konnten und in anderen Fällen passiert es dann recht schnell (was auch nicht immer gut ist)
Das hängt mMn oft mit international vorgegebenen Castings zusammen, deren Entscheidungen/Ergebnisse dann so als "heilige Kühe" von Film zu Film geschleppt werden, weil die Verleiher dann denken: "Hat Hollywood gesagt, muss richtig sein" oder vielleicht sogar nicht die Traute haben, sich darüber hinweg zu setzen.
Passend zum Thread fällt mir da als erstes Joaquin Phoenix ein, der hatte im Kinoschlager "Gladiator" den überaus gut passenden Nicolas Böll, der für Phoenix einfach wie "gesucht und gefunden war". Es folgen 3-4 Filme im Nachgang zu Gladiator mit Bölls Stimme, dann kommt "Walk the Line" aufs Tableau und dann wird gesagt, wir machen mal wieder ein aufwendiges Casting. Gemäß diverser Aussagen hier im Forum und eigener in Podcasts Tobias Kluckert deswegen ausgesucht, weil man eine Stimme brauchte, die dem echten Johnny Cash besonders nahekommen sollte. Das tut Kluckert mMn zwar auch nicht so richtig, aber natürlich ist er viel näher dran als Böll. Ja, und irgendwer meinte dann diese Wahl als neue Stimme etablieren zu müssen, anfangs noch vereinzelt mal mit Burkhard, Böll und Rotermund durchbrochen, aber seit 2013 konstant. Und ich finde ihn nach wie vor nicht richtig passend.
Aber gut, derlei Beispiel gibt es natürlich zuhauf. Und ist natürlich auch immer wieder sehr subjektiv, es gibt sicherlich den ein oder anderen, der Böll auf Phoenix total daneben findet und Kluckert als absolut passend.
Elizabeth Banks – Debora Weigert fällt mir noch ein. Von 2002 bis 2012 war sie zwar nicht die Stammstimme, aber die am häufigsten verwendete. Ab 2012 hat sich vermutlich aufgrund der Panem-Reihe Cathlen Gawlich etabliert. Weigert war es dann, glaube ich, nur noch in Trailern.