Zitat von dlh im Beitrag #13Der Name Joachim Kunzendorf steht in meinen Augen für Qualität. Aber ich finde bei Mel Brooks "Spaceballs" hat er, hauptsächlich was das Dialogbuch angeht, ganz schön daneben gegriffen. Sicher ist der Humor auch im Original nicht gerade subtil, aber so plumpe Holzhammer-Übersetzungen wie "Pizza Mampf" (Pizza the Hutt), "Colonel Sandfurz" (Colonel Sandurz), "Waldi Waldemar" (Barf) oder Sprüche à la "Da ist der ganze 'Planet der Affen' im Arsch" hat er nun wirklich nicht verdient.
Hatte Kunzendorf eventuell ansonsten wenig Erfahrungen im Komödienbereich und meinte deswegen, hier solche Sachen einbauen zu müssen?
Die Kalauer bilden aber mit dem Rest des Films eine halbwegs geglückte Einheit - was wäre gewonnen, Colonel Sandurz bei seinem für das deutsche Publikum völlig zusammenhangsbefreiten Namen zu belassen? Aus "Barf" "Bello" zu machen mag angemessener sein, aber der Doppelsinn "barf"/"sich übergeben" genauso verloren gegangen. Im Prinzip hat Kunzendorf das Humorlevel des Films richtig eingeschätzt, hätte nur mehr am Detail feilen müssen.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #5Dietmar Behnke - Lutz Ahrens. Was die beiden mit "Ritter der Kokosnuß" verbrochen haben, ist durch eine Reihe exzellenter Arbeiten kaum auszubügeln; im Gegenteil: im Vergleich dazu wirkt es nur noch peinlicher. (Wobei der falsche Sachse in "Der zerissene Vorhang" - ebenfalls Behnke - auch nicht zu verachten ist in obigem Sinne.)
Laut Synchrondatenbank geht noch ein weiterer "falscher Sachse" auf Behnkes Konto: "Dr. Zuckerbrot" in "Buddy, Buddy" Warum F. G. Beckhaus für Klaus Kinski in diesem Film überhaupt einen Dialekt haben musste, ist eine Frage für sich, siehe hier: Klaus Kinski (3)
Nachtrag: Dass Behnke in "Extrablatt" Klaus Miedel "österreichisch" klingen ließ, ist dagegen eine einigermaßen verständliche Entscheidung gewesen, da "Dr. Eggelhofer" (Martin Gabel) im Film ausdrücklich als Wiener ausgewiesen wird.
Zitat Ein Komödienspezialist wie Arne Elsholtz hätte das sicher besser hingekriegt.
Ist das eigentlich sicher, dass Kunzendorf wirklich Regie bei dem Film hatte? Ich persönlich bin der Auffassung, dass es eigentlich besagter Arne Elsholtz gewesen sein muss. Wie ich darauf komme?
1. Arne Elsholtz ist hier in mehreren kleinen Rollen zu hören (u.a. für Stephen Tobolowsky) - In der Regel ein sicheres Indiz für seine Regie. 2. Hat Elsholtz Brooks' Filme von "Höhenkoller" bis "Dracula - Tod aber Glücklich" eingedeutscht. Das ging sogar soweit, dass diese ab "Robin Hood - Helden in Strumpfhosen" nach München gingen; vermutlich weil man Elsholtz nicht einfliegen wollte/konnte. Natürlich kann es sein, dass es einen Ausnahmefilm gibt - Aber dann soll Elsholtz gerade in dem mehrere kleine Sprechrollen haben..?
Normalerweise hätte ich wegen seiner Mitwirkung auch an seine Regie gedacht. Aber gerade weil Kunzendorf als Regisseur in der Synchronkartei vermerkt ist und solche Angaben auf Quellen zurückgehen könnten war ich eigentlich sicher, dass diese Information belegt ist.
Zitat von Wilkins im Beitrag #221. Arne Elsholtz ist hier in mehreren kleinen Rollen zu hören (u.a. für Stephen Tobolowsky) - In der Regel ein sicheres Indiz für seine Regie.
Ich nehme an, Tobolowskyist der Offizier, der sich bei der Gefangennahme der Stountdoubles einen Handschuh auszieht und dabei tuntig spricht. Wen hat Elsholtz denn in diesem Film noch gesprochen?
Zitat Ich nehme an, Tobolowskyist der Offizier, der sich bei der Gefangennahme der Stountdoubles einen Handschuh auszieht und dabei tuntig spricht.
Oh huch, den Beitrag sehe ich ja jetzt erst. Ja, das ist Tobolowsky. Ansonsten hört man ihn hier und da noch in Mengenrollen, so spricht er Besatzungsmitglied am Anfang bei Lord Helmchens Empfang ("Weg frei - für Lord Helmchen!") und, glaube ich, noch einen Soldaten bei der "Durchkämmung" der Wüste. ("Bisher noch nichts, Sir!").
Ich glaube nicht, dass Elsholtz bei "Spaceballs" die Regie hatte; der hätte bestimmt Michael Nowka (wie in "Ghostbusters") oder ansonsten sich selbst (wie in "Männer für fast jeden Job") für Rick Moranis besetzt.
...wobei ja die Möglichkeit besteht, dass Nowka damals gerade nicht zur Verfügung stand und Elsholtz sich für die Rolle unpassend fand. Ich möchte Kunzendorf als Regisseur aber auch nicht komplett ausschließen, zumal dieser (wenn ich micht nicht täusche) auch im Film mitspricht, nämlich für Brooks' Spezi Rudy DeLuca. Es erscheint mir nur höchst merkwürdig, dass Elsholtz damals anscheinend als Stammbearbeiter für Brooks' Filme fungierte, und für diesen einen nicht verantwortlich ist, obwohl er hier in Kleinstrollen zu hören ist.
Möglich wäre ja auch, dass Kunzendorfs Magma-Synchron für die deutsche Bearbeitung zuständig war, aber Elsholtz Buch und Regie verantwortete. Dadurch könnte dann natürlich eine Verwechslung zustande kommen.
Zumindest was das Dialogbuch betrifft, würde ich Elsholtz auf jeden Fall ausschließen, dafür ist es einfach zu schlecht. Der hat ein sehr gutes Händchen für Komödien, der hätte bei "Spaceballs" bestimmt viel mehr rausholen können.
Zitat von dlh im Beitrag #27Zumindest was das Dialogbuch betrifft, würde ich Elsholtz auf jeden Fall ausschließen, dafür ist es einfach zu schlecht. Der hat ein sehr gutes Händchen für Komödien, der hätte bei "Spaceballs" bestimmt viel mehr rausholen können.
Normalerweise hätte ich das auch gesagt, aber wie man an der Neusynchro von "Asterix der Gallier" sieht (bzw. hört), hatte er auch manchmal einen schlechten Tag.
Wie bereits betont, hätte ich ohne den Eintrag in der Synchronkartei auch eher auf ihn getippt und bin deshalb etwas verwirrt. Aber vielleicht können manche Elsholtz-Experten doch noch etwas dazu sagen, ob sie hier seine Handschrift erkennen können oder nicht?
Die zweite Staffel der "Lucky Luke"-Zeichentrickfilme ist für mich die schlechteste Arbeit, die ich von Siegfried Rabe kenne - angesichts so großartiger wie "Alf" würde ich sie als peinlich einordnen. Trockene, uninspirierte Dialoge, die kein Gefühl für die hintergründige Komik ausweisen und somit den Übersetzungen der Alben weit unterlegen sind (die er in der Namensgebung leider auch ignorierte); fehlende Kontinuität innerhalb der Staffel und keinerlei Sensibilität in der Schauspielerführung - die oft fehl besetzten Sprecher chargieren teilweise so übel, dass sie kaum zu erkennen sind. Sehr schade, dass er (aus Kostengründen?) so gut wie gar nicht auf die klassische Sprechergarde zurück griff (im Gegensatz zur 1. Staffel von 1984), was 1991 teilweise noch möglich gewesen wäre.