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Dieses Thema hat 57 Antworten
und wurde 5.770 mal aufgerufen
 Allgemeines
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schokohäubchen


Beiträge: 377

08.07.2007 17:14
#16 RE: Synchronkultur in der Krise? Zitat · antworten
Zitat von europa
Und was soll der Satz: "Die Synchronsprecher suchen plötzlich das Licht der Öffentlichkeit."? Denken die wirklich, die Sprecher wollen sich mit ihren Problemen nur wichtig machen?


Diese Aussage ist nicht abwertend gemeint und soll nicht darauf hindeuten, dass die Synchronschauspieler versuchen "sich wichtig zu machen". Vielmehr ist der Ausdruck als eine Art Wortspiel zu verstehen, weil die Synchronbranche "im Dunkeln" arbeitet, im "Hintergrund" oder wie im Artikel beschrieben mit "Zurückhaltung".
Wie smeagol schon bemerkte, ist es sicher nicht deren Anliegen, sich durch die Öffentlichkeit zu irgendwelchen Stars hochzustilisieren sondern in kleinen Schritten auf die zunehmenden Schwierigkeiten und damit verbundenen Konsequenzen für die Branche und schlußfolgernd für die Zuschauer aufmerksam zu machen. Die in dem Artikel aufgeführten sozialversicherungsrechtlichen Probleme sind natürlich elementar, jedoch nicht die einzigen Punkte, mit denen sich die Schauspieler und Firmen derzeit auseinandersetzen müssen. Die Öffentlichkeit zu suchen ist ein Weg, der bekanntlich auch schon von anderen Berufsgruppen gewählt und als notwendig erachtet wurde, um Dinge "ins Gespräch" zu bringen.

Zu kommentieren, "anderen ginge es schlechter" und "darum solle man zufrieden sein", erscheint mir völlig unangebracht. Es gibt immer Menschen, denen es schlechter geht als einem selbst, nicht nur finanziell sondern auch beruflich, familiär, gesundheitlich, gesellschaftlich. Ist es aus diesem Grund legitim, sein Leben lang auf niedrigem Lohnniveau zu arbeiten und auf seine Altersversorgung zu verzichten ? Die Rechnung ginge niemals auf. Es ist doch das Streben eines Einzelnen, seine Situation im Rahmen seiner Möglichkeiten zu verbessern und sich abzusichern, gleich, ob es Menschen gibt, denen es noch schlechter geht.
Buscemi


Beiträge: 170

08.07.2007 17:48
#17 RE: Synchronkultur in der Krise? Zitat · antworten

In Antwort auf:
Oh, jetzt bin ich aber beeindruckt - welch passender Vergleich!


Die Übertreibung hat seinen Grund. Nach deinem Konzept dürfte wirklich niemand jammern, egal wie schlecht er es hat. Aber Sarkasmus ist eben nicht jedermanns Sache.

Tamer_of_Astamon



Beiträge: 1.149

08.07.2007 22:25
#18 RE: Synchronkultur in der Krise? Zitat · antworten

"Nur" 200.-- Euro weil schließlich noch einige andere Wetten laufen.

Verdient ihr Synchronsprecher tatsächlich so wenig, dass ihr Wetten abhalten müsst um dazu zu verdienen??? Nun gut, ich bin sicher, dass alle Top-Synchronsprecher ein Haus mit Garten haben und irgend ein teures Hobby wie z.B. Kegeln oder Golf. Und das geht ins Geld.


Ich finde jedenfalls, dass Synchronsprechen/"schauspielen" ein ehrbare, legale und berechtigte Tätigkeit wie jede andere ist!

Wieso sollte sie das denn nicht sein? Jedoch ist Synchronsprechen ein Beruf, der von der Leistung und Besonderheit her aber schon etwas anders ist als viele andere Berufe. Es ist schließlich weder ein Handwerksberuf, noch ein Wissenschaftlicher Beruf wie z.B. Mathematiker.


wem's allgemein in seinem Beruf nur auf Geldkriegen ankommt, wird wohl niemals eine ordentliche Arbeit zustandekriegen. Arbeit muss Seele haben und man macht eine Arbeit gut, wenn man sich
dabei auch Gedanken macht.


Die Synchronsprecher, die ich für gehöhnlich zu hören bekomme, müssen demnach ihre Arbeit mit Herz und Seele lieben. Ein Hoch auf diese Synchronsprecher!

S.B.


Beiträge: 112

08.07.2007 23:01
#19 RE: Synchronkultur in der Krise? Zitat · antworten

Hallo Füchschen, mach dich erst mal schlau bevor du die Schnute so weit aufreist. Kann dir hier gerne mal eine kleine Einführung geben. Habe alleine in den letzten 12 Monaten 10 % meines Verdienstes gar nicht erhalten, weil die Firmen für die ich gearbeitet habe ihren Laden dicht genacht haben ohne mich und eine Menge andere Kollegen zu bezahlen. Bei einer weiteren Firma habe ich mein Geld zwar bekommen, (nachdem ich erst mal das Geld für den Anwalt vor strecken musste,) aber weil ich so dreist war es nach 5 Monaten ein zu klagen, werden sie mich nicht mehr beschäftigen. Im übrigen haben diverse, gerade ältere Kollegen (weil es für die weniger Rollen gibt) einen Nebenjob um sich über Wasser zu halten. Und gehst du, wenn du dich richtig Sch... fühlst, weil du Grippe mit 39 Fieber, einen Magendarmvirus oder etwas ähnlich leckeres bekommst arbeiten? Wir schon! Ja, es gibt verdammt viele Menschen die keine Arbeit haben und in diesem Land läuft so einiges schief, aber welchen Sinn macht es, wenn wir zu lassen um unsere Altersversorgung gebracht zu werden??? Ist doch wohl sinnvoller uns jetzt zu wehren und dafür im Alter selbstständig über die Runden zu kommen!!! Bei weiteren Fragen kannst du mir eine Mail schicken, die ich dir gerne beantworte. Simone


Fuchs


Beiträge: 272

09.07.2007 10:22
#20 RE: Synchronkultur in der Krise? Zitat · antworten

Köstlich, wie ihr euch alle ereifern könnt, nur weil mal jemand auf die allgemeinen Misssstände zum Thema "Freie Mitarbeiter" hingewiesen hat.

Mit eurer Methode "Alle auf einen" kommt ihr aber überhaupt nicht bei mir an. Ich bleibe bei meiner Meinung - obwohl ich eigentlich nicht rechthaberisch oder fies veranlagt bin - wie scheinbar so einige andere hier

Solange soviele Leute hierzulande sich mit schlecht bezahlten sozialversicherungsfreien Jobs als "freie Mitarbeiter" durchschlagen müssen - obwohl sie eigentlich genauso einen regulären, sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz erhalten könnten, läuft was falsch.

Übrigens - Rechtsbelehrungen brauche ich am allerwenigsten. Ich bin selber Jurist. Und ich gebe gerne jedem hier einen Kurs in Sozialversicherungsrecht. Denn ein allgemeines Problembewusstsein scheint hier nicht vorhanden zu sein. Scheinbar kennt ihr alle nur das sichere Dasein als regulärer Arbeitnehmer.

Wenn ihr an den Missständen was ändern wollt - jederzeit willkommen. Aber dann gefälligst nicht nur für Synchronspreecher, sondern für alle.


P.S. Solche Anmerkungen wie "Schwachmaten-Kommentare" können ja eigentlich nur von Leuten stammen, die selbst leicht unterbelichtet sind (meine Meinung).

Stephen
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Beiträge: 2.668

09.07.2007 14:08
#21 RE: Synchronkultur in der Krise? Zitat · antworten

Wie heißt es bei Ludwig Thoma so schön: "Er war Jurist und auch sonst von mäßigem Verstande."

DubberDuckDuck


Beiträge: 952

09.07.2007 14:20
#22 RE: Synchronkultur in der Krise? Zitat · antworten
Also, also, das langt dann jetzt auch in Sachen Beleidigung. Diese Konversation hier ist von beiden Seiten erstaunlich ungenau geführt. Erst Ekkehardts wirklich erstaunlich blöder Entschluss, Buscemis zum Schneiden dicke Ironie zu überlesen (nicht geholfen von Van Tobys Entschluss, Ekkehardt zu folgen - bin von euch beiden besseres gewohnt!) und ihn mit Schwachmat zu verunglimpfen, nun die allgemeine Fuchsjagd. Macht euch mal locker.

Fuchs: Dass jede Berufsgruppe für sich streiten muss, erkennst du ob der spartionierten Wirtschaftsrealität gewiss an. Jeder kämpft für sich allein. Ein Initial an breiter Front, das allen Benachteiligten Vorteile beschert, ohne das Vorpreschen (oder hier wohl eher Vorsprechen) einzelner, nun, finde ich 'n bisschen schwer vorstellbar, schätze, das findet leider erst einen Tag nachdem die Hölle zufriert statt.

DASS die Synchronler ihren Arsch aus der Schlinge ziehen wollen - voll knorke. Das WIE wird entscheidend sein.
Tamer_of_Astamon



Beiträge: 1.149

09.07.2007 14:47
#23 RE: Synchronkultur in der Krise? Zitat · antworten
Kindergarten. Das ist ein Forum für ernste Synchron-Themen und nicht für ironische Kinkerlitzchen.
Entweder die Synchronsprecher bleiben weiter im Schatten der Medien und nur bekannt, für Leute wie uns, die ihre Leistungen schätzen, oder jemand findet Möglichkeiten, dass die Synchronsprecher-Branche bei Otto-Normalveebrauchern bekannt werden. Sonst wird diese hervorragende Berufsgruppe für immer ungeachtet bleiben.
Ich kenn Leute, die wissen nichtmal was Synchronsprecher eigentlich machen.
Fuchs


Beiträge: 272

09.07.2007 15:18
#24 RE: Synchronkultur in der Krise? Zitat · antworten
Zitat von Ekkehardt
Die "Watschn-Oschies" unserer Abschlußklasse haben BWL oder Jura studiert. Wir haben sie scheinbar nicht fest genug "geknuppert".
@Fuchs....dein Name ist definitiv nicht Programm.
Ekkehardt


Wen interressiert schon dein Programm? Ich habe übrigens früher Luschies verkloppt, die so einen blöden Namen hatten wie du. Eine "Watschn" könnte dir heute scheinbar auch nix schaden.

Ansonsten fällt mir zu dem, was du und andere hier abgelassen haben, wirklich nix ein. Aber wem die Argumente für eine sachliche Reaktion fehlen, reagiert eben so.

@Dubberduckduck:
Klar kämpft jede Berufssparte zunächst (leider) nur für sich selbst. Aber ich versuche im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit, Arbeitgeber ganz verschiedener Branchen davon zu überzeugen (notfalls gerichtlich), dass sie doch eigentlich einen ganz normalen Arbeitnehmer beschäftigen und dafür bitte auch Sozialversicherungsbeiträge abführen sollen. Die Rechtsprechung hat dafür längst so einige Kriterien entwickelt. Außerdem engagiere ich mich in einer politischen Partei für eine diesbzgl. Gesetzesänderung. Aber was rede ich hier darüber? Hier stößt man ja doch nur auf Ignoranz.

Grüße,

Fuchs
VanToby
Forumsleiter

Beiträge: 42.598

09.07.2007 15:52
#25 RE: Synchronkultur in der Krise? Zitat · antworten
@Dubber: Man könnte annehmen, dass das mal nach Jahren jemand durchschaut haben müsste, aber ich werde den Teufel tun, in Angelegenheiten, die mich und immer noch einen großen Teil der Mitglieder hier LETZTLICH ÜBERHAUPT NICHT BETREFFEN in einem Maße, dass mein bzw. ihr Lebensunterhalt davon abhängen würde, irgendeine Stellung zu beziehen. Und wenn du nur mal ein bisschen darüber nachdenkst, sollte dir auch klar sein, wieso. Du nimmst dir den Luxus heraus, dich mit aller dir zur Verfügung stehender Gewalt (aber nicht unbedingt immer mit Geschick) hinter einem Nick zu verstecken, und mehr Meinung zum Besten zu geben, als mancheiner hören will. Andere dagegen machen aus ihrer Identität kein Geheimnis, halten sich dafür mit ihren Ansichten hinter einem Deckmantel der Ironie bedeckt. Das eine ist deine Entscheidung, das andere meine - keine ist sittlich irgendwie besser als die andere.

Trotzdem muss es für denjenigen, der es will, erlaubt sein, auch Meinungen hier äußern zu dürfen, die gegen eine vermeintlich offizielle - nämlich, wie das in unserem Falle wohl so schön heißen würde, "solidarische" - gehen. Dass "jeder für sich selbst" kämpfen muss, ist leider wirtschaftliche Realität (wenn auch kaum Lösung), aber das bedeutet nicht, dass jemand, den das gar nicht betrifft, sich so oder so einmischen muss, gerade so, als müsste der Mensch in seinem Sein als homo oeconomicus unbedingt bewahrt werden. Es ist zwar unsinnig "Schnauze, anderen geht's noch viel schlechter" zu rufen - aber irgendwie Anspruch auf ein *gesondertes* Sympathiegefühl darf hier auch niemand erwarten, wenn man schon nach diesen Spielregeln spielt; in dem einen Punkt hat Fuchs völlig Recht. Zumal es in meinen Augen auch vermessen wäre für einen Außenstehenden (wie mich), irgendein Urteil über die Situation der Betroffenen abzugeben (und diese auch noch als die universale, unfehlbare Wahrheit zu erachten).

Es gibt hier überhaupt welche, die sich schon bei mir gemeldet haben, dass es ihnen gar nicht so sonderlich angenehm sei, wenn inzwischen die halbe Branche hier mitlese, weil man sich dadurch unter ständiger Beobachtung fühle, ja geradezu kritisch beäugt werde und gedrängt, sich irgendwie zur synchronpolitischen Lage zu äußern. Aus diesem Grunde hatte ich es auch abgelehnt, als vor einigen Monaten die Idee herangetragen wurde, unser Forum solle mit dem IVS irgendwie für ein intensives Miteinander und Austauschen 'vereinigt' werden: Einige hier wollen völlig rechtmäßig einfach nur synchronlistenschreibende Interessierte sein und sich nicht plötzlich auf einer synchronpolitisch vorgefärbten Plattform wiederfinden.

Natürlich darf hier jeder (mitlesen und) schreiben, was und zu welchem synchronbezogenen Thema er will, nur muss er dann auch auf eine Antwort gefasst sein, die ihm eventuell nicht passt. Zumal die Branche auch nicht nur aus Synchronsprechern als arme Opfer und Synchronproduzenten als böse Täter besteht, auch wenn sich manche bisweilen die Situation so schwarz-weiß zeichnen. B&R, Aufnahmeleiter, Tonmeister, Cutter...innen und vieles weitere gibt es auch. Und jeder davon - ja, auch Synchronproduzent, Redakteur und Supervisor - soll hier in unserem Forum eine Anlaufstelle finden dürfen.

Gruß,
Tobias

(aus der Reihe "Postings, die ich schon bereute, bevor ich sie geschrieben hatte")
DubberDuckDuck


Beiträge: 952

09.07.2007 16:30
#26 RE: Synchronkultur in der Krise? Zitat · antworten
Wow, das war schwer zu lesen! Absätze helfen.

Vorab: Die hiesige Konversation in einem Thread (soviel zur "Plattform") willst du mit dem Posting gewiss nicht ABWÜRGEN, sondern auf eine sachliche Ebene zurückführen, verstehe ich doch richtig, ja? Denn nichts anderes sollte in deinem Interesse liegen. Da 98% dieses Forums aus "Ich mag Danneberg - ich nicht" bestehen, schadet etwas Kontroverse nicht.

Und entschuldige, sollte mich das beleidigen? Wenn ja, schmolle ich. Wieso dieser graziöse Zug? Nur weil ich mir den Hinweis erlaubt habe, dass ich von dir gewohnt bin, dass du Ironie erkennst? Buscemis Kommentar, ob nun inhaltlich hirnlos oder nicht, war klare Ironie. Ich fand Belles Kommentar (der die Ironie auch überlesen hat, falls er sich nicht nur wieder mal lustig gerieren wollte) dumm, fand, dass du Belle mit deinen Worten nur unterstützt hast, hab das angemahnt, Ende Gelände. Nichts Ehrabschneidendes, das sähe anders aus. War das so schlimm?

Wieso "verstecke" ich mich hinter einem Nick? Die Gedanken zählen, nicht die Person. Etwa die Vermutung, Fuchs stört, dass dem jetzigen (!) Diskussionsansatz, den Böll und Kohorten jetzt nach langem Versuch hier und da in Medien platzieren können, der Wunsch nach einer Sonderbehandlung anhaftet. Was man - wie Fuchs, der alte Sozialist (kidding) - so interpretieren kann, aber nicht muss. Kann vor allem, weil bislang nur Gemaule über die Zustände rüberkommt (S.B.), aber nicht im Ansatz ein Ausweg skizziert wird.

DAS wäre aber nötig, um diese Konversation sinnvoll zu gestalten.
Klaus



Beiträge: 713

09.07.2007 16:32
#27 RE: Synchronkultur in der Krise? Zitat · antworten

Zitat von M.Flamedramon
Entweder die Synchronsprecher bleiben weiter im Schatten der Medien und nur bekannt, für Leute wie uns, die ihre Leistungen schätzen, oder jemand findet Möglichkeiten, dass die Synchronsprecher-Branche bei Otto-Normalveebrauchern bekannt werden. Sonst wird diese hervorragende Berufsgruppe für immer ungeachtet bleiben.
Ich kenn Leute, die wissen nichtmal was Synchronsprecher eigentlich machen.

Also ganz so weit würde ich nicht gehen, aber ich habe seit Beginn meines Interesses an der Synchronisation (im Jahre 1971) in meinem nicht gerade kleinen Familien-, Bekannten- und späteren Kollegenkreis noch nie jemanden getroffen, der auch nur ansatzweise an dieser Thematik Interesse gezeigt hätte, sondern in einigen Fällen sogar nur verständnisloses Kopfschütteln geerntet...

Und hier scheint mir ein ganz großes Problem der Synchronbranche zu liegen (wenn ich dieses allgemeine Desinteresse im Volk bundesweit mal hochrechne), nämlich die fehlende Lobby der Synchronschauspieler (Begriff bewusst gewählt, Klaus Kindler sagte mal in einem Interview: "Sprecher lassen wir uns ungern nennen, Nachrichten und Texte werden gesprochen, wir sind Schauspieler"). Diese stehen leider schon seit Jahrzehnten im wahrsten Sinne des Wortes "im Dunkeln" und japanische Verhältnisse in Sachen Anerkennung und Verehrung werden wir hier wohl nie erreichen. Leider ist auch mir bisher nichts eingefallen, was man(n) oder frau daran ändern könnte, aber zumindest habe ich großes Verständnis für die gesamte Berufsgruppe und ihren Kampf für eine leistungsgerechte Bezahlung, bessere Arbeitsbedingungen und eine gesicherte Altersversorgung.

Ich finde es jedenfalls ganz toll, dass so erfahrene und hervorragende Synchronschaupieler wie u. a. Simone, Ekkehardt und Marco Kröger sich hier im Forum präsentieren und uns mit Hintergrundinformationen aus ihrem Berufsleben versorgen. Da muss man halt mal eine etwas deftigere Wortwahl aus deren Sicht akzeptieren und in der gesamten Diskussion auch nicht gleich auf einen noch "tieferen Tiefpunkt" (O-Ton Rudi Völler bei seinem legendären Wutausbruch vor Waldi Hartmann) bei anderen Menschen verweisen, denen es noch schlechter geht...

Und eine Sache bitte nicht vergessen: für ca. 99% aller Forumsteilnehmer (so auch für mich) dürfte Synchronisation ein reines Hobby sein, für die Synchronschaupieler hingegen ist es ihr Beruf, mit dem sie ihren Lebensunterhalt verdienen, und wenn ich mir vorstelle, dass mein Arbeitgeber einfach mal 10% meines Gehalts kürzen würde, weil er plötzlich nicht mehr mehr zahlen kann, würde ich auch auf die Barrikaden gehen. Aber richtig!!! So viel dazu.

Gruß
Klaus

DubberDuckDuck


Beiträge: 952

09.07.2007 16:44
#28 Kleines Problem Zitat · antworten
Die Synchronszene ist halt wie jeder andere berufliche Mikrokosmos bis ins Mark zerstritten, zerrissen und schizophren. Arschlöcher, Überschätzte, Unterforderte, Säufer, Selbstdarsteller, Spinner, Kasper und Träumer an allen Ecken und Enden. Normal, nennt sich Menschlichkeit. Alle geplagt von dem permanenten Wissen, dass ihre Profession als Bastard-Subgenre der Schauspielerei angesehen war, ist und immer sein wird.

Mir scheint es nötig, diese unnötigen Wunden erstmal zu heilen, eine innere Geschlossenheit aufzubauen, bevor man nach außen (a)gieren kann.

Es würde so unendlich filigranes Vortasten nötig sein, um den Stellenwert dieser Tätigkeit nach außen hin darzustellen. Die Gefahr ist groß, für die Außenwelt wie ein beleidigtes Kind zu klingen, dem das Weihnachtsgeschenk zu klein ist, das vom Erfolg der Stars abcashen will, das fordert, was ihm nicht zusteht. Es wird so schwer sein, mit Babysteps Verbesserungen einzuführen, dass ich kaum glauben kann, diese Initiative wird von Erfolg gekrönt sein.

Es hilft gewiss nicht, dass das von Van.Toby zurecht angemerkte Seitenwählen-Müssen dazu führt, dass Leute wie Marco Kröger, die die Eier haben, hier mal vor Volk "die Schnute aufzumachen" (S.B.), dafür hinter den Kulissen knallhart abgestraft werden.

Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. Erst danach kann Pack was bewegen. An dem Punkt sind wir aber noch nicht. Bleibt wohl nur der Streik. Heute fährt keine Bahn, morgen laufen Kinofilme nur noch im Original, weil die Sprecher den Dienst verweigern.
VanToby
Forumsleiter

Beiträge: 42.598

09.07.2007 17:03
#29 RE: Synchronkultur in der Krise? Zitat · antworten

Wow, das war schwer zu lesen! Absätze helfen.

Schuljung, meine Umschalttasten, auf die ich hier so stolz bin, habe ich mir nur durch Verkaufen der Enter-Tasten leisten können...

Vorab: Die hiesige Konversation in einem Thread (soviel zur "Plattform") willst du mit dem Posting gewiss nicht ABWÜRGEN

Nein, danke, dass du nachfragst, ich vergesse das immer wieder zu erwähnen. Würgen will ich hier sowieso nichts und niemanden, schon gar nicht ab. Kann ich auch gar nicht.

sondern auf eine sachliche Ebene zurückführen, verstehe ich doch richtig, ja?

Wenn ich ehrlich bin: Das ist mir fast egal. Nein Moment, lass mich noch mal neu formulieren: Wenn "sachliche Ebene" gleichzeitig bedeutet, jeder nimmt sich für unfehlbar ernst, dann mitnichten, euer Ehren!


Und entschuldige, sollte mich das beleidigen?

Nein. Ich hätte vielleicht sowas wie @DubberDuckDucks Beitrag schreiben sollen, es ging mir mehr um ein paar allgemeine Punkte, die du in deinem Posting dankenswerterweise mal gerafft aufgebracht hat.

Wieso dieser graziöse Zug?

Gra....

"Wie schreibt man das?"
(Fritz von Hardenberg in HÖR' MAL, WER DA HÄMMERT!)

Nur weil ich mir den Hinweis erlaubt habe, dass ich von dir gewohnt bin, dass du Ironie erkennst? Buscemis Kommentar, ob nun inhaltlich hirnlos oder nicht, war klare Ironie. Ich fand Belles Kommentar dumm

Siehste, dasis merkwürch. Ich bezog überhaupt nicht auf Buscemis Beitrag, sondern auf Schönis. Und ich hätte meine Bemerkung auch in jedem anderen Kontext als Antwort auf Ekkehardt gebracht. Oder nicht gebracht. Was erwartest du denn? Das ich antworte mit: "Fein, Buscemi, das hast du aber toll gemacht mit deiner Ironie!"?

fand, dass du Belle mit deinen Worten nur unterstützt hast

Achso. Fandest du. Hm... Manchmal lesen Leute das heraus, was sie wollen. Manchmal leite ich Leute sogar absichtlich fehl und spiele mit ihren Erwartungen. Und manchmal ist es mir auch einfach egal, was sie herauslesen.


aber nicht im Ansatz ein Ausweg skizziert wird.
DAS wäre aber nötig, um diese Konversation sinnvoll zu gestalten.


Und wir sind dafür kompetent genug?

Oder anders:

Und das ist mit den "festgesetzten" Spielregeln überhaupt möglich?

Gruß,
Tobias

mooniz



Beiträge: 7.091

09.07.2007 17:10
#30 RE: Kleines Problem Zitat · antworten

wäre es nicht schonmal ein kleiner schritt, wenn man am ende jeden films auch
credits mit den synchronsprechern und das verantwortliche synchronstudio zeigt?
oder wollen die verleihfirmen das nicht?

grüße
ralf

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