Zitat von bertiWenn man sich jedoch den Bereich Spencer/Hill ansieht, der ab einer bestimmten Phase stark von den Synchros lebte, wird man feststellen, dass Brunnemann weitaus mehr Filme als Brandt bearbeitet zu haben scheint.
In der Tat. Beim Durchzählen der Duo-Filme kommt man auf ganze 6 Filme, die da wären: Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle Zwei Missionare Das Krokodil und sein Nilpferd Vier Fäuste für ein Halleluja (Neusynchro) Vier Fäuste gegen Rio Die Troublemaker
Von daher hat Brunnemann eben doch mehr Duo-Filme der Beiden bearbeitet, während Brandt zwar öfter bei den Solo-Bearbeitungen der Beiden zu sehen ist (z.B. "Plattfuß in Afrika,"... am Nil", "Mein Name ist Nobody, "Nobody ist der Größte" etc.), jedoch immer gleich mit Beiden assoziiert wird. Dies ist besonders auf Partys schwer zu erklären ist, wenn der Name Rainer Brandt in den Raum geworfen wird und jemand anders sagt: "Der hat alle Spencer/Hill-Filme gemacht". Dies ist eben ein Missverständnis und nicht ganz richtig.
Wie berti schon sagte und ich muss dem zustimmen, es ist schade, dass Brunnemann bei diesen Synchros eigentlich immer vernachlässigt wurde, obwohl er mindestens einen genauso hohen Anteil daran hatte, wie Brandt.
Was seine Synchros insgesamt betrifft, so muss ich sagen, dass sie teils doch durchgedrehter sind, als die von Brandt, wo man, wie Mücke mal erwähnte, eigentlich immer weiß, was kommt, während man bei Brunnemanns Synchros öfter mal überrascht wurde. Gerade was man in den frühen 70ern findet ("Department S" und andere Bearbeitungen) ist doch teils echt total gaga, was aber nicht negativ ist, sondern, im Gegenteil, den Spaßfaktor erhöht, besonders in froher Runde.
Brunnemann hat wohl die Öffentlichkeit schon immer eher gemieden. Wohlmöglich hatte das sogar damit zu tun, dass Ende der 60er/Anfang der 70er diese Schnodder-Synchros ja doch erstmal ziemlichen Anfeindungen ausgesetzt waren.
Bezügl. Spencer/Hill: Ich war der Annahme, dass die meisten der Filme von Brunnemann und Brandt im Team bearbeitet wurden. Liege ich da falsch?
Zitat von Stephen im Beitrag #17Bezügl. Spencer/Hill: Ich war der Annahme, dass die meisten der Filme von Brunnemann und Brandt im Team bearbeitet wurden. Liege ich da falsch?
Soweit bekannt, wurde kein Film der beiden von Brandt und Brunnemann zusammen bearbeitet. Die gemeinsamen Filme der beiden erhielten (bei ihrer Premiere oder anlässlich einer Wiederaufführung) auf komisch getrimmte Synchros erst ab 1973 ("Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle"), und da htte sich Brandt bereits von Brunnemanns getrennt und sein eigenes Studio eröffnet. Bei der Brandtsynchro landeten von da an die Filme der beiden (oder auch von Bud Spencer allein), wenn sie im Verleih der Tobis waren, während die übrigen (oft von Warner-Columbia verliehen) meist zu Brunnemanns DS kamen.
Nach dem jetzigen Stand: Die einzige Zusammenarbeit war bei "Auch die Engel essen Bohnen". Theoretisch noch "Zwei tolle Hunde in Hongkong". Ist allerdings nur 'ne Spencer/Hill-Kopie - wenn auch eine der besseren.
Ebenso De Funes: Einzige Zusammenarbeit war bei "Alles tanzt nach meiner Pfeife". Der überwiegende Teil davor war von Brunnemann solo, ansonsten ja von anderen Regisseuren und Firmen. Erst ab "Brust oder Keule" kam dann Brandt ins Spiel. Und natürlich die Zweitsynchros von "Schlitzohr" und "Trockenschwimmer".
Zitat von Silenzio im Beitrag #19Erst ab "Brust oder Keule" kam dann Brandt ins Spiel. Und natürlich die Zweitsynchros von "Schlitzohr" und "Trockenschwimmer".
De Funes ist klar. Da entstanden auch auch divervse Sachen noch bei der Berliner Union.
Bei Spencer/Hill bin ich - jetzt nachdem ich bei Arne mal geschaut hab - echt erstaunt (muss zugeben, dass es Jahre her ist, das ich die Filme gesehen hab): Die Sachen aus den frühen 70ern entstanden ja meist noch in München, dannach (also ab 1973) ist bei Arne hauptsächlich Brandt angegeben. Für die Deutsche Synchron von Brunnemann krieg ich maximal drei Filme zusammen: "Zwei Asse trumpfen auf" (1981), "Zwei ausser Rand und Band" (1977) und evtl. noch "Zwei sind nicht zu bremsen" (1978). Das müssen doch mehr gewesen sein, oder?
Zitat von Stephen im Beitrag #21Für die Deutsche Synchron von Brunnemann krieg ich maximal drei Filme zusammen: "Zwei Asse trumpfen auf" (1981), "Zwei ausser Rand und Band" (1977) und evtl. noch "Zwei sind nicht zu bremsen" (1978). Das müssen doch mehr gewesen sein, oder?
Bei den gemeinsamen Filmen der beiden sicher noch "Zwei wie Pech und Schwefel" und "Miami Cops", ebenso wie (vermutlich) die Zweitsynchros von "Vier für ein Ave Maria" und "Zwei vom Affen gebissen" (wobei hier die Regie noch offen wäre).
Zitat von berti im Beitrag #22 die Zweitsynchros von "Vier für ein Ave Maria"
Nein, BSG. Aber ziemlich sicher noch "Zwei haun auf den Putz", wobei auch hier die Regie noch unklar ist (ich vermute - wie schon an anderer Stelle geschrieben - am ehesten Michael Richter).
Natürlich, ich meinte ja den "Putz"! "Ave Maria" ist aufgrund des Verleihs eine BSG-Arbeit (von Arne Elsholtz). So spät am Abend sollte man lieber nichts mehr schreiben.
Mal abgesehen von der nichtendenwollenden Spencer-Hill-Debatte, die offensichtlich trotz diverser Threads immer noch viel, viel Diskussionsbedarf zeitigt - hat den jemand nähere Info's zu Brunnemann, seinem Arbeitsthos, seine Meinung zu Filmen und Synchron im allgemeinen?
Abgesehen von dem Blödel-Label hat der Mann ja ein umfangreiches Werk fabriziert, als Autor, Sprecher, Regisseur, und ich habe, glaube ich, noch kein einziges Interview oder Statement von ihm gehört. Da Brandt diesbezüglich offenbar schon immer agiler war, frage ich mich, ob seit DIE 2 niemals jemand auf die Idee kam, Brunnemann zu irgendwas zu fragen...
Zitat von marginal im Beitrag #28Abgesehen von dem Blödel-Label hat der Mann ja ein umfangreiches Werk fabriziert, als Autor, Sprecher, Regisseur, und ich habe, glaube ich, noch kein einziges Interview oder Statement von ihm gehört. Da Brandt diesbezüglich offenbar schon immer agiler war, frage ich mich, ob seit DIE 2 niemals jemand auf die Idee kam, Brunnemann zu irgendwas zu fragen...
Genau diese Frage beschäftigt mich auch. Kennt irgendjemand ein Interview zu seiner Arbeit, das Brunnemann im Laufe der Jahrzehnte mal jemandem gegeben hat?
Weiß jemand, welchen Beruf Karlheinz Brunnemann ursprünglich gelernt und ausgeübt hat, bevor er zur Synchronbranche kam? Ausgebildter Schauspieler/Sprecher dürfte er kaum gewesen sein, da er sich selbst (anders als Rainer Brandt oder Arne Elsholtz) fast nur in Nebenrollen oder Cameos besetzte.
Brunnemann erhielt von 1942 bis 1944 Schauspielunterricht bei Walter Stegemann und bestand im Jahr 1944 seine Aufnahmeprüfung an der Reichstheaterkammer. Im Jahr 1946 begann er als Sprecher und Regisseur beim Jugendfunk des Berliner Rundfunks; Tätigkeiten, die er im Jahr 1948 beim Sender Leipzig fortsetzte. Während er von 1948 bis 1951 als Dialogregisseur bei der Phönix-Film arbeitete, studierte er nahezu gleichzeitig, von 1948 bis 1952, Theaterwissenschaft in Berlin. Anschließend wirkte er als freier Mitarbeiter beim RIAS Berlin, als Synchronregisseur für verschiedene Firmen sowie als Produktionsleiter und Regisseur für die Mars-Film und die Universum-Film.
Zitat von berti im Beitrag #28Ausgebildter Schauspieler/Sprecher dürfte er kaum gewesen sein, da er sich selbst (anders als Rainer Brandt oder Arne Elsholtz) fast nur in Nebenrollen oder Cameos besetzte.
Es gibt auch Schauspieler, die sich ihrer eingegrenzten Fähigkeiten bewusst sind, und sich auf andere Bereiche konzentrieren. Selten, aber es gibt sie.