Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #15Das mag dir so gehen - ich sehe das ganz anders; für mich ist die Synchro weitaus besser als "Vertigo" oder "Cocktail für eine Leiche" (von Schneider natürlich abgesehen).
Gruß Stefan
Keine der Neusynchros (klingen leblos) sind das gelbe vom Ei,mir fehlen da einfach die alten Synchronsprecher,deswegen bevorzuge ich immer die alten Kinosynchros.
Nur der Richtigkeit halber und viel tut es ja nicht zur Sache. "Immer Ärger mit Harry" ist mindestens einmal auch in den 70iger Jahren ausgestrahlt worden und natürlich dann auch nur mit der Erstsynchro.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #11... dass beim ORF eine Kopie der alten Synchro lagerte, die dort eigentlich gar nicht mehr hätte sein dürfen, da offiziell alle Kopien weltweit eingezogen wurden.
Das mit den weltweit eingezogenen Kopien diverser Hitchcock-Filme ist ein Märchen!
Ende der 70er Jahre gab es z.B. in Hannover in einem komerziellen Kino (!) eine komplette Hitchcock-Retrospektive. Den 'Harry' habe ich dort zwar nicht gesehen, obwohl der auch dabei war, aber 'Der Mann, der zuviel wußte' sah ich dort erstmals, 5 Jahre vor der offiziellen WA, deutsche Fassung, auf der Kinoleinwand!
Von wegen eingezogene Kopien... Es wurden lediglich keine neuen Auswertungsrechte vergeben und es waren keine Negative erhältlich, um neue Kopien zu ziehen; wer aber noch gültige ältere Verträge und Kopien hatte, konnte die Filme durchaus einsetzen.
Nur das "Der Mann, der zuviel wusste" als einziger der "Fünf" ja auch offiziell in der alten Fassung überlebte - das widerspricht sich für mich durchaus nicht. Wenn du "Harry" nicht gesehen hast,woher weißt du dann, dass der nicht OmU gezeigt wurde? Ich weiß.dass du dich konsequent gegen den Gedanken solcher Aktionen (Einziehen von Kopien) wehrst - mir gefällt der auch nicht, aber mitunter ist das die einzige Erklärung für das völlige Verschwinden bestimmter Synchronfassungen (warum z.B. wurde "Trapez" im DDR-Fernsehen in der Westfassung gezeigt statt in der DEFA-Synchronsation? Warum sind so viele verschollene DEFA-Synchros ausgerechnet Filme, die weltweit von Major-Companies verliehen wurden?)
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #19Wenn du "Harry" nicht gesehen hast,woher weißt du dann, dass der nicht OmU gezeigt wurde?
Wäre möglich, für einen komerziellen Kinobetrieb aber eher unwahrscheinlich. Ist für das, was ich sagen wollte, auch gleichgültig: Fakt ist, die besagten 5 Filme waren durchaus verfügbar; ob deutsch oder OmU, es gab Kopien - die waren keineswegs alle eingezogen worden. Dass diese Filme weltweit jahrzehntelang nicht zu sehen waren, ist eine Legende, die der Werbekampagne bei den WAs 1984 entstammt.
Zitat von Hondo im Beitrag #16 Keine der Neusynchros (klingen leblos) sind das gelbe vom Ei,mir fehlen da einfach die alten Synchronsprecher,deswegen bevorzuge ich immer die alten Kinosynchros.
Immer der gleiche Vorwurf gegen jede Art Neusynchro. "Lieblos", "leblos", "blutleer" und was auch immer. Kann man sich nicht einfach mal darauf einlassen, dass etwas anders klingt als gewohnt, ohne gleich die künstlerische Qualität in Frage zu stellen?
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #15Das mag dir so gehen - ich sehe das ganz anders; für mich ist die Synchro weitaus besser als "Vertigo" oder "Cocktail für eine Leiche" (von Schneider natürlich abgesehen).
Gruß Stefan
Für mich auch. Insbesondere "Cocktail" finde ich in der neuen Fassung nicht besonders gelungen; und das war mein Erstkontakt. Bei Vertigo vermisse ich zwar Schneider, aber sonst finde ich die auch passabel.
Die Neusynchro von "Immer Ärger mit Harry" finde ich durchaus gelungen, obwohl dort viele Stimmen zu hören sind, die eigentlich nicht in die Zeit passen.
Bei allen, oft begründeten Vorurteilen gegenüber Neusynchros: Die von "Das Fenster zum Hof" ist tadellos und "Vertigo" von 1984 meiner Ansicht nach mindestens sehr,sehr gut gelungen. "Cocktail" empfand' ich auch etwas steifer/steriler - "Harry" gefällt mir als Film überhaupt nicht und ich kenne die Erstfassung auch nicht.
Und das mit den eingezogenen Kopien ist kein Märchen - man findet Informationen dazu. Hitchcock HAT die Filme aus dem Verkehr ziehen lassen und es wurde etliches internationales Material vernichtet und das mit voller Absicht. Dazu eine ungeeignete Lagerung seitens Hitch der verbleibenden Originalelemente. "Fenster" als auch "Vertigo" wurden teilweise OmU gezeigt - auch auf der Berlinale 1983 (oder 82 ?).
Die Neusynchro von "Das Fenster zum Hof" halte ich für einen Segen - sie ist extrem gut gelungen, gerade oder auch von der Mischung her.
"Cocktail" sticht deswegen negativ heraus, weil Schneider dort einfach zu alt auf dem sehr jungen James Stewart wirkt. Bei Hitchcock wurden auch viele Schwarzweiß-Filme erst Jahre später für TV synchronsiert, weshalb dort auch häufig Stimmen zu hören sind, die nicht in die Zeit passen. Das stört aber keinen.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #24"Cocktail" sticht deswegen negativ heraus, weil Schneider dort einfach zu alt auf dem sehr jungen James Stewart wirkt.
"Sehr jung" wirkte er auf mich mit seinen schon graueren Haaren nicht unbedingt; aber durch Schneiders Besetzung entstand sofort ein Gefühl der Vertrautheit, außerdem klang seine Stimme nahezu alterslos. Hätte Stewart vor dem Krieg in einem Hitchcock-Film mitgespielt, wäre es schwieriger gewesen, da er damals noch einen etwas anderen Rollentyp verkörperte, mit dem Schneider nicht so gut harmoniert hätte.
"Sehr jung = "viel jünger" als in z.B. Vertigo. Daher ist bei Cocktail auf jeden Fall die 1. Kinosynchro die bessere. Umbesetzt hätte ich ihn auch nicht.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #26Daher ist bei Cocktail auf jeden Fall die 1. Kinosynchro die bessere. Umbesetzt hätte ich ihn auch nicht.
Bei diesem Film haben zwar aus meiner Sicht beide Fassung Vor- und Nachteile (siehe einen älteren Beitrag woanders), aber immerhin ist es erfreulich, dass Schneider in der ersten ebenfalls zu hören ist. Bei der MGM kamen solchen Abweichungen vom Standard ja öfter vor (in "Nackte Gewalt" wurde sogar Horst Niendorf besetzt!).
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #24"Cocktail" sticht deswegen negativ heraus, weil Schneider dort einfach zu alt auf dem sehr jungen James Stewart wirkt. Bei Hitchcock wurden auch viele Schwarzweiß-Filme erst Jahre später für TV synchronsiert, weshalb dort auch häufig Stimmen zu hören sind, die nicht in die Zeit passen. Das stört aber keinen.
Das ist gar nicht mein Problem mit dieser Fassung. Da Stewart hier einen Professor spielt, der beinah alterslos wirkt, komme ich damit gut klar und empfinde Schneider als durchaus passend. Mein Problem sind hier eher Sprecher, die für mich nicht in die Zeit passen, wie Hubertus Bengsch. (Interessanterweise stört mich das bei "Harry" nicht.) Außerdem finde ich die Mischung ziemlich dumpf und die Sprecher ziemlich "krawallig" für ein Kammerspiel.
Zitat von Klp im Beitrag #28Mein Problem sind hier eher Sprecher, die für mich nicht in die Zeit passen, wie Hubertus Bengsch. (Interessanterweise stört mich das bei "Harry" nicht.) Außerdem finde ich die Mischung ziemlich dumpf und die Sprecher ziemlich "krawallig" für ein Kammerspiel.
Würde ich zustimmen. Die Mischung ist in der Tat suboptimal, und einige Sprecher neigen sehr zum Chargieren (besonders Helmut Gauß). An der alten Fassung stören mich dagegen die eingedeutschten Anreden ("Frau Wilson" - brrr!). Schneider hingegen ist in beiden Versionen überaus passend.
Sorry, wenn ich nachkarte, aber wie kann man einerseits der These zustimmen, dass einige Sprecher nicht in die Zeit passen, sich dann jedoch über eingedeutschte Anrden beschweren, welche doch auch zu dieser Zeit gehören?