Zitat von bertiZurück zu Siegmar Schneider. Falls den jemand bei einem seiner (offenbar nur drei) Einsätze auf Olivier erlebt hat: Passte er gut?
In "Mord mit kleinen Fehlern" auf jeden Fall, da könnte ich mir selbst Borchert irgendwie nicht vorstellen, dafür klingt er einfach zu "ruhig". Schneider spricht hier erfolgreich gegen sein "James Stewart Image" an. An sich ist "MmkF" sowieso eine interessante Synchro, Hansjörg Felmy hat hier (auf Michael Caine) einen seiner raren Synchron-Auftritte.
Und die anderen Sprecher - ob nun Klinger, Schürenberg, Borchert oder Schoenfelder - jeder der Herren verlieh Olivier auf seine Weise das gewisse Etwas. Überhaupt nicht konnte ich mit Norbert Langer in der "Spartacus"-Reko, da war der Kontrast zu Schürenberg einfach zu groß.
BTW: Wie war eigentlich Roth in der Langfassung von "Boys from Brazil"? Ich kenne leider nur die gängige Version mit Schoenfelder.
Hallo, hier noch ein Nachtrag zu "Spiel mit dem Schicksal", hier wurde Olivier nach einer mir vorliegenden SAT 1-Austrahlung aus dem Juli 1989 von Friedrich Schönfelder gesprochen. Gruß Medusa
Zitat von Lord PeterIn "Mord mit kleinen Fehlern" auf jeden Fall, da könnte ich mir selbst Borchert irgendwie nicht vorstellen, dafür klingt er einfach zu "ruhig". Schneider spricht hier erfolgreich gegen sein "James Stewart Image" an.
Spricht er hier ähnlich abgefeimt-verschlagen wie für Ernest Thesiger in "Frankensteins Braut" oder Cyril Cusack in "Der Schakal"?
Testflug QE 97 - Til Kiwe Ich liebe dich - I love ... - E. W. Borchert Romeo und Julia - Werner Peters ist richtig Für WUTHERING HEIGHTS habe ich den Eintrag Erik Schumann (vermutl. eine Neufassung von STÜRMISCHE HÖHEN)
Zitat von bertiSpricht er hier ähnlich abgefeimt-verschlagen wie für Ernest Thesinger in "Frankensteins Braut" oder Cyril Cusack in "Der Schakal"?
Mehr noch, er spricht eigentlich die ganze Bandbreite aller Stimmungslagen durch (gegen Ende verschieben sich in dem Film ja die Rollen). Den ersten Akt bringt er allerdings tatsächlich größtenteils im "Thesiger-Modus".
Zitat von bertiAuch wenn dir mehrere Sprecher auf Olivier gut gefallen haben: Würdest du jemanden (z. B. Siegmar Schneider) als seine Idealstimme bezeichnen?
Irgendwie fällt es mir schwer, hier jemanden speziell vorzuziehen. Aber wenn ich mich festlegen soll - Klinger auf dem jungen Olivier, und für den älteren Schneider oder Borchert.
Siehst du bei Borchert den von mir vor einiger Zeit angesprochenen Übersättigungs-Effekt bei britischen Edelmimen, da er daneben auch Alec Guinness fest sowie mehrfach James Mason und John Gielgud sprach?
Zitat von bertiSiehst du bei Borchert den von mir vor einiger Zeit angesprochenen Übersättigungs-Effekt bei britischen Edelmimen, da er daneben auch Alec Guinness fest sowie mehrfach James Mason und John Gielgud sprach?
Eigentlich nicht, ebensowenig wie bei Schoenfelder. Manche Stimmen kann man (ich zumindest;-)) nicht oft genug hören.
Zitat von berti Zurück zu Siegmar Schneider. Falls den jemand bei einem seiner (offenbar nur drei) Einsätze auf Olivier erlebt hat: Passte er gut?
Ich kenne ihn nur aus "Mord mit kleinen Fehlern" und da passte er perfekt. Absolute Glanzleistung! Borchert hab ich hier keine Sekunde vermisst. Mit dieser Kombi kann ich sowieso nicht viel anfangen. Bei mir wirklich nach dem Motto "Den Edelmimen muss er nun auch noch sprechen?!". Schneider und auch Schürenberg dagegen hätten es ruhig noch öfters sein können.
Zitat von SilenzioIch kenne ihn nur aus "Mord mit kleinen Fehlern" und da passte er perfekt. Absolute Glanzleistung! Borchert hab ich hier keine Sekunde vermisst.
Nachdem mir dieser Film endlich untergekommen ist (siehe "Sternstunden") kann ich das nur bestätigen. In dieser Rolle kann ich mir niemand sonst vorstellen. Borchert hätte die abgehobenen Momente, die Egozentrik, die Schadenfreude und auch die durchbrechende Verachtung (für seinen Nebenbuhler) rüberbringen können. Aber schon bei den verspielten Momenten und dem scherzhaften Stimmeverstellen bin ich unsicher. Und wenn Olivier im letzten Drittel am Rande des Nervenzusammenbruchs auf der Suche nach den vier Indizien kreuz und quer durch sein Haus rennt, wäre er für mich undenkbar. Siegfried Schürenberg kann ich mir noch weniger vorstellen, da dieser zu sonor klang und zu schwer draufgelegen hätte. Friedrich Schoenfelder wäre eine Möglichkeit, aber gerade zu Beginn des Films und bei den scherzhaften Stellen im Verhör hätte er zu klischeehaft und einfallslos gewirkt. Schneider, der (nach meinem Eindruck) seltener als die drei genannten Herren besetzt wurde und auch in Bezug auf seinen Rollentyp weniger stark festgelegt war, konnte hier alle Register ziehen. Und ein Sprecher aus der "obersten Liga" musste es bei dieser Rolle wirklich sein. Falls mir Schneider für Olivier noch in weiteren Rollen unterkommen sollte, bin ich schonmal gespannt!