Stimmt, Michael Walke war auch sehr gut. Besonders bei Crimson Tide und 8mm. Da Gandolfini ja auch meist den Bösen gibt... Frank-Otto Schenk habe ich auf ihm (also in True Romance) leider noch nicht gehört.
Film ist nicht schlecht. Nicht so cool und stringent, wie das Original, aber auch nicht überlang (war entgegen mancher 2-Stunden-oder-ähnliches-Angaben, die ich meine im Netz gelesen zu haben, meines Erachtens sogar etwas kürzer als der Vorgänger) und erwartungsgemäß routiniert schnell gemacht, wie Scott eben ist. Positiv zu bemerken ist, dass die Story viele neue Wendungen aufweist und man als Kenner des Originals fast nichts vorhersagen kann. Teilweise wird sogar etwas tiefgründiger erklärt, die Motive der Figuren kommen besser raus. Das geht aber wohlgemerkt wiederum auf Kosten des Tempos und dadurch auch der Spannung, auch wenn das fast schon etwas ungerecht erscheinen mag.
An der Synchro ist mir lediglich negativ aufgefallen, dass Stefan Fredrich, meines Erachtens, am Anfang eine kleine Rolle als Gleisarbeiter hatte, ehe er dann später auch für seinen John Turturro zu hören war. Einen Stammsprecher innerhalb eines Films noch anderweitig für eine Kleinstrolle zu besetzen ist m.E. unprofessionell, aber ansonsten lebt die Synchro schon. Thomas Danneberg altert wahrscheinlich nie mehr und Leon Boden macht seine Sache wie gewohnt galant. Roland Hemmo war auch schon ab und an "fehlbesetzter" (z.B. in "The Dark Knight"). Auf Gandolfini passt er von Typ und Gesicht und Gewicht her ziemlich gut...wenn da eben nicht Eberhard Haar wäre und zusätzlich der Umstand, dass der extra nach Berlin gezogen ist, wäre das alles kein Problem.
Schauspielerisches Hightlight: für mich John Turturro. Travolta macht aber auch stark was her und die Mimik von Washington ist teilweise sehr witzig. Etwas kurios fand ich, dass Washingtons Vorgesetzter fast 1:1 wie Paul Blart, der Kaufhaus-Cop aussieht, aber das hatte schon fast was Selbstironisches bei der Rolle.
Mal davon abgesehen, dass Washington nicht an Walter Matthau ranreicht (Travolta kann mit dem großartigen Robert Shaw konkurrieren, ist in der Synchro sogar besser, als Shaw mit Petruo) und der Schnitt sowie die Regie lascher sind, krankt das Remake vor allem an dem sehr stereotypen, völlig nichts und wieder nichts akzentuierenden Soundtrack, der mit Blick auf den legendären Score von David Shire schon was Beleidigendes an sich hat und ein paar deppert kitschigen Szenen, wie vor allem dem "Bring Milch mit!"-Extremschwachsinn, der schon im Trailer zu bewundern war.
Entgegen der Grafik im Intro wird der Name der Bahn anfangs übrigens "eins, dreiundzwanzig" ausgesprochen. Die "eins, zwei, drei"-Variante kommt dann aber auch ein-zweimal kurz.
Zitat von matthias2009Hä, läuft der jetzt doch schon?
Nein, es gab heute in einigen größeren (nehme ich mal an) Städten Vorpremieren. Bei uns u.a. auch. Hieß CineMen-Vorpremiere. Mücke hat ihn bei sowas bestimmt gesehen. Wollte ich eigentlich auch...naja wollte, hätte, wenn und aber...
Die Premieren waren schon angesetzt, als der Film noch nicht zurückverlegt worden war und dabei hat man es dann auch belassen. Im Cinemaxx habe ich die Ankündigungen aber auch gelesen. War nicht nur Cinestar (CineMen).
War ebenfalls gestern im Kino, um mir den Film anzusehen. Für eine Hollywood-Produktion, in der zwei Größen wie Denzel Washington und John Travolta mitspielen, war die Vorstellung allerdings sehr schlecht besucht. Das Wetter war wohl zu gut...
Kann Mückes Ausführungen zur Synchronisation weitgehend bestätigen. Das mit Fredrich am Anfang war mir allerdings nicht aufgefallen, kann es aber auch überhört haben. Hemmo und Gandolfini sind meines Erachtens deckungsgleich in der Rolle des Bürgermeisters. Danneberg kommt sehr gelegen, dass Travolta sich diesmal nicht an der Grenze zum Overacting bewegt (wie noch bei früheren Schurken-Rollen à la Broken Arrow), sondern hier recht leise, teils melancholische Töne anschlägt, die, je mehr Zeit verstreicht, in zunehmenden Wutausbrüchen münden. Ganz anders dagegen die Aufgabe von Leon Boden. Er geht mit einer wunderbar zum Charakter passenden Scheu und Unsicherheit in seiner Stimme an diese Rolle heran, die man bislang selten von ihm auf Washington gehört hat. Etwas schwächer besetzt waren größere Nebenrollen wie Garbers Vorgesetzter oder kleinere Parts, wie der eine Polizeibeamte, der Garber viel Glück wünscht. Das sind zwar alles Kleinigkeiten, aber sie fallen halt auf.
Laut imdb kommt der Film jetzt übrigens doch schon am 13. August und nicht am 24. September. Ich bin gespannt, wie oft man den Termin noch verschiebt...
Dann scheint die Internet Movie Database mehr zu wissen als Sony selbst. Dort steht weiterhin der 24. September als Starttermin. Soviel zur Kommunikationsstärke eines Hollywood-Verleihs!
die offizielle Liste würde ich gerne mal um ein paar Nebenrollen ergänzen, vielleicht könnt Ihr da ja ein wenig mithelfen...
Die Entführung der U-Bahn Pelham 123 Denzel Washington ... Walter Garber (Leon Boden) John Travolta ... Ryder (Thomas Dannberg) Luis Guzmán ... Phil Ramos (Ian Odle) John Turturro ... Lieutenant Camonetti (Stefan Fredrich) Michael Rispoli ... John Johnson (Lutz Schnell) Ramon Rodriguez ... Delgado (Robin Kahnmeyer) James Gandolfini ... Bürgermeister (Roland Hemmo) John Benjamin Hickey ... Deputy Mayor LaSalle (Till Hagen) Alex Kaluzhsky ... George “Geo” (Konrad Bösherz) Aunjanue Ellis ... Therese (Garber's Wife) (Tanja Geke) Glen Tortorella ... Maintenance Worker (Stefan Fredrich) Frank Wood ... Police Commissioner Sterman (Frank-Otto Schenk) Daniel Stewart Sherman ... ESU Lieutenant Staley (Detlef Bierstedt) Brian Haley ... Police Captain Hill (Dennis Schmidt-Foß) Dialogbuch: Klaus Bickert Synchronregie: Joachim Tennstedt Deutsche Fassung: FFS
Besten Dank für Ergänzungen, Bestätigungen oder Korrekturen!