Gibt es wirklich noch keinen Thread (oder keinen mehr) zu diesem wunderbaren Tragikomiker?
„Verliebt in eine Königin“: Lukas Ammann „Ladykillers“: Gert Niemitz „Die nackte Wahrheit“: Holger Hagen (!) „Der kleine Däumling“: Benno Hoffmann „Ausgerechnet Charlie Brown“: Wolfgang Eichberger „Mr. Miller ist kein Killer“: Friedrich Joloff „Die kleinste Schau der Welt“: ??? „Junger Mann aus gutem Hause“: Klaus Schwarzkopf „Immer Ärger in der Navy“: Andreas von der Meden „Die Maus, die brüllte“: Georg Thomalla „Die grüne Minna“: Gert Günter Hoffmann (!) „Die Millionärin“ (1. Synchro): Klaus Miedel „Die Millionarin“ (2. Synchro): Horst Stark „Mr. Topaze“: keine deutsche Fassung „Der Marder von London“ (BRD): Klaus Miedel „Gib niemals auf“ (DDR): Ivan Malre (falls die Fassung tatsächlich existierte) „Lolita“: Georg Thomalla (& Bruno W. Pantel) „Walzer der Toreros“: Michael Chevalier & Fritz Tillmann „Lieben kann man nur zu zweit“: Georg Thomalla „Der große Knüller“: ??? „Heavens Above – Himmlische Freuden“: Ilja Richter „Der Weg nach Hongkong“: Wolfgang Gruner „Gentlemankillers“: Alf Marholm „Dr. Seltsam“: Siegmar Schneider, Friedrich Schönfelder & Harry Meyen „Der rosarote Panther“: Harald Juhnke „Henrys Liebesleben“: Georg Thomalla „Ein Schuß im Dunkeln“: Georg Thomalla „Was gibt’s Neues, Pussycat?“: Georg Thomalla “Letzte Grüße von Onkel Joe”: Klaus Miedel “Jagt den Fuchs”: Harald Juhnke „Bobo ist der Größte“: Rolf Schult „Casino Royale“: Manfred Schott „Siebenmal lockt das Weib“ (Kino): Friedrich W. Bauschulte "Siebenmal lockt das Weib" (DVD): Achim Schülke „Der Partyschreck“: Wolfgang Gruner „Lass mich küssen deinen Schmetterling“: Rolf Schult „Magic Christian“: Thomas Reiner „Hoffman“: Jürgen Thormann „Ein Mädchen in der Suppe“: ??? „VIP-Schaukel“ (TV): Klaus Kindler „Wo tut’s weh?“: Fred Maire „Sykes“ (TV): keine deutsche Fassung “Alice im Wunderland”: ??? „Ghost in the Noonday Sun“: keine deutsche Fassung „Der Bunker“: ??? „Die Optimisten“: Alf Marholm „Weiche Betten, harte Schlachten“: Klaus Schwarzkopf „The Great McGonagall“: ??? „Der rosarote Panther kehrt zurück“: Georg Thomalla „Eine Leiche zum Dessert“ (BRD): Jürgen Thormann „Verzeihung, sind Sie der Mörder?“ (DDR): Kurt Kachlicki „Inspektor Closeau – der „beste“ Mann von Interpol“: Georg Thomalla „Inspektor Closeau – der irre Flic mit heißem Blick“: Georg Thomalla "Die Muppets Show"": Christian Marschall „Kingdom of Gifts“ (Stimme): keine deutsche Fassung „Der Gefangene von Zenda“: Harry Wüstenhagen (der selbst eine Rolle im Film hatte!!) „Willkommen, Mr. Chance“: Jürgen Thormann „Das boshafte Spiel des Dr. Fu Man Chu“: Georg Thomalla „Der rosarote Panther wird gejagt“: Erik Schumann
Zitat von Stefan der DEFA-FanHeavens Above - Himmlische Freuden: ??? (nur ORF)
Unter dem Titel "Himmlische Freuden" lief der Film in den 90ern auch schon mehrfach in ARD und den Dritten. War glaube ich eine Hamburger Synchro. Könnte evtl. Horst Stark gewesen sein.
„Immer Ärger in der Navy“: Andreas von der Meden (so lautet der korrekte deutsche Titel von "Up the Creek") „Heavens Above – Himmlische Freuden“: Ilja Richter (war auch eine Münchner Synchro!) „Wo tut’s weh?“: Fred Maire
Auffallenderweise wurde Sellers überdurchschnittlich oft von mehreren Sprechern pro Film synchronisiert, wahrscheinlich öfter als jeder andere. Kapitulierten die Synchronregisseure vor seinem großen Stimmtalent?
Gruß Stefan
Danke an alle, die weitere Angaben liefern und geliefert haben.
Talent kann - und sollte man - bewundern, aber warum sollte man davor kapitulieren? Peter Sellers war tatsächlich ein Chamäleon, was Stimmen, Slangs und Dialekte betrifft, weshalb er oft mehrere Rollen in einem Film übernommen hat. Und natürlich hat man sich damals (P. S. ist ja schon vor geraumer Zeit verstorben) überlegt, wer am besten auf welche Rolle passt. Ob das nun im Original ein Schauspieler ist oder mehrere ist sekundär (es sei denn, man hat einen kongenialen deutschen Schauspieler mit genau der gleichen Bandbreite zur Verfügung - was ein eher seltener Glücksfall ist. Das heißt übrigens keinesfalls, dass die deutschen Schauspieler immer die weniger flexiblen sind; es gibt auch durchaus den umgekehrten Fall). M. E. ist die Analogie zum Original - die Stimmigkeit - auch das absolute Hauptkriterium beim Besetzen - hier bin ich entschieden anderer Meinung als jene (durch die Bank laienhaften und oft unglaublich naiven) Kontinuitätsfanatiker, die (wenn sie etwas zu sagen hätten) gnadenlos die schlimmsten Fehlbesetzungen durchziehen würden. Kontinuität natürlich, wenn es künstlerisch passt - aber nur dann! Es gibt ja leider kaum einen Star, der nur konsequent einen deutschen Sprecher hat/hatte (in Zeiten von Peter-Sellers-Filmen lange vor dem Internet war dies oft auch ein Problem mangelnder Information/Kommunikation), aber auch das ist vielen jungen Laien nicht bekannt. Ich würde mir daher wünschen, dass die Diskussion über Besetzungen komplexer und realitätsnäher geführt und nicht nur von engstirnigen Kontinuitätsfanatikern bestimmt würde. Gruß Erik
Und was hat das jetzt damit zu tun, dass Sellers mehrfach innerhalb eines Filmes von verschiedenen Sprechern synchronisiert wurde?
Zitat von ErikIch würde mir daher wünschen, dass die Diskussion über Besetzungen komplexer und realitätsnäher geführt und nicht nur von engstirnigen Kontinuitätsfanatikern bestimmt würde.
Besonders bei diesem Satz wüsste ich gern, was das sollte ...
Ironisch kann man sie verstehen. Und - ja, es stößt bei mir auf Befremden, wenn ich in einer Paradevorstellung wie "Dr. Seltsam" drei verschiedene Stimmen höre (Siegmar Schneider hatte kurz zuvor beispielsweise in 6 Rollen bewiesen, dass er so eine Herausforderung gemeistert hätte; und Friedrich Schönfelder hätte ich das Gleiche zugetraut).
Zitat von Erikaber auch das ist vielen jungen Laien nicht bekannt. Ich würde mir daher wünschen, dass die Diskussion über Besetzungen komplexer und realitätsnäher geführt und nicht nur von engstirnigen Kontinuitätsfanatikern bestimmt würde.
Und ich würde mir wünschen, dass nicht alle über einen Kamm geschert werden, ob ich mit dieser Formulierung gemeint bin und wenn ja - auf welcher Basis Du Dir dieses Urteil gebildet hast ...
Zunächst: Dies ist kein persönlicher Angriff! Ich habe Dir nichts Böses unterstellt, schere auch nicht alle über einen Kamm, kann aber meine Frustration über die hier oft sehr einseitig geführten Besetzungsdiskussionen nicht verhehlen. Zur Sache; was ich meine ist: Vielleicht konnte man ja die geniale Vielseitigkeit eines Schauspielers wie Peter Sellers besser mit mehreren deutschen Synchronschauspielern rüberbringen als mit einem einzigen, der eben nicht über diese breite Palette an Darstellungsmöglichkeiten verfügt hat. Für mich als Zuschauer ist das die wesentlich attraktivere Alternative zu einem Verwischen der Original-Charaktere, also zu bestenfalls mediokrem Scheitern. Dass z.B. Sigmar Schneider ein großartiger und vielseitiger Schauspieler war, weiß ich sehr wohl; ob er (oder vergleichbare Kollegen von ihm) damals zur Verfügung gestanden hätten/in der Diskussion waren, weiß ich eben nicht (das weiß heute vermutlich niemand mehr). Gruß Erik
Ich habe ganz bewusst das Beispiel Schneider gewählt, weil er ja eine der drei Rollen im "Dr. Seltsam" sprach, also definitiv zur Verfügung stand. Sellers war genial und vielseitig, aber natürlich war er auch immer hinter seinen Masken zu erkennen - und gerade bei "Dr. Seltsam" wurde er ja in drei völlig verschiedenen Rollen besetzt, um den Film von vornherein ironisch zu brechen und jede Möglichkeit, ihn als etwas anderes zu sehen als eine bittere Parodie, damit ausgeschlossen. Durch die verschiedenen Sprecher in der deutschen Fassung wird eben gerade dieser Effekt verwischt. Auslöser für meine Bemerkung, die im Übrigen auch kein Angriff gegen Synchronregisseure im Allgemeinen war, sondern eben nur eine ironische "Erklärung" für eine für mich nicht nachvollziehbare Besetzungspolitik, war aber letztlich ein ganz anderer Film: "Walzer der Toreros", in dem, wenn ich das richtig verstanden habe, Sellers IN DER GLEICHEN ROLLE von zwei verschiedenen Sprechern synchronisiert wurde, um die unterschiedlichen Lebensalter der Figur zu illustrieren. Das ist zwar kein Einzelfall, aber für mich immer ärgerlich. Denn wenigstens innerhalb eines Filmes sollte da Kontinuität gewahrt werden. Und wenn man dafür eine (ohnehin lose) Kombi aufbricht, finde ich das manchmal gar nicht übel (es sei denn, zwei Schauspieler werden so miteinander identifiziert wie Woody Allen/Wolfgang Drager oder Jodie Foster/Hansi Jochmann).
Ich gebe Dir völlig Recht, wenn es darum geht, dass eine Rolle im Original von einem, im Deutschen von zwei Schauspielern dargestellt wird - das wirkt unweigerlich wie ein Armutszeugnis. Ich will auch gar nicht generell die Besetzungen in vergangenen Zeiten rechtfertigen (es gab schon immer nicht nachvollziehbare Abstrusitäten), ich weise nur gern darauf hin, dass die heutige Informationsflut und der daraus resultierende Überblick (wenn sie mit Verstand verarbeitet wird) erst seit wenigen Jahren selbstverständlich sind. An vielen Beiträgen in diesem Forum merkt man, dass so mancher Diskussionsteilnehmer sich die Zeit vor dem Internet gar nicht vorstellen kann. Und daraus kann sich natürlich ein schiefes Bild ergeben, wenn man die Arbeit früherer Generationen beurteilt. Gruß und gute Nacht Erik