Zitat von fortinbras im Beitrag #39Während man bei Lemmon und auch Danny Kaye oder Bob Hope recht fix auf Thomalla setzte, schien man ihn bei Sellers oft gerade zu "vermeiden".
Bei welchen dir bekannten Filmen mit Sellers hast du Thomalla besonders vermisst? Für mich sind es in erster Linie immer noch die am 16. März 2009 aufgezählten.
Harry Wüstenhagen scheint weder im Abspann auf und spielt auch nicht mit. Der Film wurde hier in der Umgebung Wiens gedreht und die einzigen paar deutschsprachiger Schauspieler, die hier (ungenannt in Statistenrollen) -abgesehen von Elke Sommer und Catherina Schell- sind allesamt "einheimisch". Für eine Rolle mit maximal 2, 3 Worten extra Harry Wüstenhagen von Berlin nach Wien verfrachten würde wenig Sinn ergeben. Sein überaus markantes Gesicht wäre mir auch sofort aufgefallen.
Wo fehlt dir Thomalla für Sellers am Meisten? ---------------------------------------- Diese Frage beantworte ich jetzt, ohne deine Liste vom März 2009 anzusehen... Also, da wären: * "Willkommen, Mr. Chance" weil da hätte Thomalla ähnlich reizvoll gewirkt wie Jahre später auf dem auch leicht entrückten "Dad" Jack Lemmon. * "Lass mich küssen deinen Schmetterling": Thomalla hätte den anfangs kleinkarierten Typen ideal verkörpert und wäre als überdrehter "Junkie" eine Freude gewesen! * "Der rosarote Panther wird gejagt": Da Thomalla doch Sellers am häufigsten sprach und das in vier der bis dahin fünf Pink Panther-Filme, ist Thomallas Nicht-Besetzung eine peinliche Ignoranz! Er hätte dem Film deutsch eine ganz andere Wirkung verliehen, da fehlt er mir sehr. * "Walzer der Toreros": Das ist klassische Boulevard-Komödie mit typischen Anouilh-Dialogen. Eine Rolle ganz auf Thomallas Linie, der ein unglaubliches Pointengefühl hat-wie in seiner Fernsehreihe mit den englischen Sketchen und einigen Bühnenaufzeichnungen zu sehen war. Tillmann spricht einen alten Kauz, aber ohne Gespür für das gesamte Stück. * "Die Millionärin" Nicht unbedingt ein Highlight, aber weder Klaus Miedel, noch Horst Stark verschmelzen mit Sellers' Persönlichkeit. Thomalla hätte der Rolle mehr Klang gegeben und Glaubwürdigkeit. * "Wo tut's weh?" Trotzdem das ein billig gemachter B-Movie ist, finde ich diesen zynisch-satirischen Film ausgezeichnet. Fred Maire ist sehr gut, aber etwas zu wenig "durchgeknallt". Dass Thomalla hier nicht diesen bösartig-geldgierigen Hopfnagel sprach ist ein Jammer!
Wo ich ihn auch gerne gehört hätte: * Himmlische Freuden * Der Gefangene von Zenda * Der Marder von London * Gentlemankillers * Bobo ist der Grösste * Dr. Seltsam
Eine stattliche Liste! Dann ist dir vermutlich noch kein Film mit Sellers untergekommen, bei dem du dir Thomalla gar nicht vorstellen könntest?
Zitat von fortinbras im Beitrag #47Harry Wüstenhagen scheint weder im Abspann auf und spielt auch nicht mit. Der Film wurde hier in der Umgebung Wiens gedreht und die einzigen paar deutschsprachiger Schauspieler, die hier (ungenannt in Statistenrollen) -abgesehen von Elke Sommer und Catherina Schell- sind allesamt "einheimisch". Für eine Rolle mit maximal 2, 3 Worten extra Harry Wüstenhagen von Berlin nach Wien verfrachten würde wenig Sinn ergeben. Sein überaus markantes Gesicht wäre mir auch sofort aufgefallen.
Nein, es gibt keinen Sellers-Film, bei dem ich mir Thomalla nicht vorstellen könnte. Der hätte das alles glänzend geschafft! Es gibt aber sehr wohl Filme, wo ich sehr zufrieden bin mit der Besetzung und nicht immer denke, wie schön da jetzt Thomalla wäre. In "Hoffman" war Jürgen Thormann ausgezeichnet. Holger Hagen in "Die nackte Wahrheit" ist sehr passend besetzt und kann sich Sellers Stimmwandlungen gut anpassen! Ich finde sogar Friedrich Joloff als "Mr.Miller" exzellent. Harald Juhnke war im "Pink Panther" und "Jagt den Fuchs" auch superb, wenngleich da Thomalla schon ideal gewesen wäre. Die Handvoll vorher in der oberen Liste stehenden Filme sind jene, in denen ich Thomalla wirklich schmerzlich vermisse. Und was "Lass mich küssen deinen Schmetterling" anbelangt-da gab es definitiv einen Trailer mit Georg Thomalla! Ich kann's nicht hieb und stichfest beweisen. Bei den Bergen Videos, die ich früher aus den Videotheken ausborgte, waren oft Kinotrailer zu anderen Filmen des Anbieters drauf. Vor dem Film die aktuelleren, nach dem Film oft die zu schon älteren Werken. Und eben auch dieser-und siehe da, ich hörte Thomalla und sah ihn da so als Hippie herumbrabbeln. Jahrelang verfolgte mich das und darum war ich geschockt, als ich im Film dann Rolf Schult hörte.
Neulich habe ich den "Gefangenen von Zenda" erstmals gesehen. Wüstenhagen schlug sich in der Rolle nicht schlecht (bei einem Komödien-Routinier wie ihm hätte mich alles andere auch gewundert), aber Thomalla hätte das sicher mindestens ebenso hinbekommen. Allerdings fand ich den Film an sich ziemlich misslungen, so dass ich Thomallas Fehlen verschmerzen konnte.
"Der Gefangene von Zenda" -----------------------------------
Wüstenhagen erledigte seine Rolle(n) mit Bravour, das ist definitiv richtig. Thomalla hätte aus der Rolle aber sicher nicht mehr herausholen können. Den Film halte ich trotz mancher Qualitäten für furchtbar angestaubt und altmodisch. Kulissen und Tricks sind trotz hohem Budget für einen Film jener Zeit teils sehr miserabel. Die Gags sind uralt, die Konzeption und die Inszenierung wirken wie aus den 30er-Jahren. Der ernstere Film von 1952 mit Stewart Granger kommt mir frischer vor! Schade fand ich, dass Lionel Jeffries keine so überragende Synchronstimme bekam. Kurt Mühlhardt passte sehr gut, das will ich nicht sagen-stimmlich ist er aber ein nicht ganz so beeindruckendes Gegenstück zu Wüstenhagen. Klaus W. Krause, Siegmar Schneider, Friedrich Schoenfelder oder sogar Arnold Marquis hätten da einen viel stärkeren Gegenpol zu Wüstenhagen gehabt.
Zitat von fortinbras im Beitrag #52Schade fand ich, dass Lionel Jeffries keine so überragende Synchronstimme bekam. Kurt Mühlhardt passte sehr gut, das will ich nicht sagen-stimmlich ist er aber ein nicht ganz so beeindruckendes Gegenstück zu Wüstenhagen. Klaus W. Krause, Siegmar Schneider, Friedrich Schoenfelder oder sogar Arnold Marquis hätten da einen viel stärkeren Gegenpol zu Wüstenhagen gehabt.
Mühlhardt klang für mich auch eher farblos. Allerdings war Krause zu dieser Zeit schon seit mehreren Jahren nicht mehr im Geschäft, und auch Schneider scheint in dieser Phase (Ende der Siebziger) nach meinem Eindruck wenig synchronisiert zu haben. Aber trotzdem hätte es für die Rolle sicher bessere Alternativen gegeben, zur Not eben Friedrich W. Bauschulte.
Bauschulte hätte die Rolle sicher auch gut ausgefüllt. Krause war zumindest noch so lange im Geschäft, wie Jean Gabin lebte-also 1976. Und hat, wenn ich mich nicht sehr irre, zur Zeit von "Zenda" schon noch öfters gearbeitet. Aber das ändert ja nichts daran, dass Kurt Mühlhardt eben Jeffries sprach. Interessant, dass Thomalla in den 70ern ab dem Clouseau-Comeback von 1974 Sellers nur in den Fortsetzungen sprach und eben in der auch nur halb geglückten "Fu Man Chu"-Parodie.
Zitat von fortinbras im Beitrag #54Bauschulte hätte die Rolle sicher auch gut ausgefüllt. Krause war zumindest noch so lange im Geschäft, wie Jean Gabin lebte-also 1976. Und hat, wenn ich mich nicht sehr irre, zur Zeit von "Zenda" schon noch öfters gearbeitet.
Zitat von fortinbras im Beitrag #54Interessant, dass Thomalla in den 70ern ab dem Clouseau-Comeback von 1974 Sellers nur in den Fortsetzungen sprach und eben in der auch nur halb geglückten "Fu Man Chu"-Parodie.
Bei Clouseau dürfte es sich wohl um Rollenkontinuität gehandelt haben (die 1982 leider nicht beibehalten wurde). Beim "boshaften Spiel" fällt auf, dass diese Synchro aus München ist. Ob man Thomalla zu dieser Zeit nur noch für Jack Lemmon nach Berlin holen wollte?
dann irre ich mich scheinbar. Ich hätte alles verwettet, dass ich Krause noch aus Synchronisationen der zweiten Hälfte der 70er kenne. Danke für die Verlinkung. Muss mal in meinen alten Notizen stöbern.
Sellers/Clouseau:
Wenn der Nachsatz "Der rosarote Panther wird gejagt" auch kein Meisterwerk ist, der Film hätte Thomalla gehört! Da plötzlich noch nach Sellers Tod Erik Schumann einzusetzen, ist reichlich dubios. Und Claus Biederstaedt konnte den großartig durchgeknallten Herbert Weicker auch nicht ersetzen. Thomalla hätte sich diesen Film reichlich verdient. Er hat Sellers immerhin am Häufigsten gesprochen und er ist die Stimme, die man üblicherweise mit ihm verbindet. Darum ist es doppelt schade, dass hier nicht Thomalla zu hören war.
Mühlhardt klang für mich auch eher farblos. ---- Mitnichten. Man hat ihn nur nicht gelassen. Für die DEFA synchronisierte er 1958 den sowjetischen Revolutionswestern WETTLAUF MIT DEM TOD. Er spricht darin für einen Opernsänger und schmettert den Anfang einer Arie - tolle, volle Stimme. So hätte ich ihn gern öfters gehört.