Eine kurze Frage, da es offenbar zu diesem Film noch keinen eigenen Thread gibt: wann und warum bzw. von wem wurde "Kings Go Forth"/"Rivalen" eine zweite Synchronfassung verpasst? War die ursprüngliche deutsche Fassung gekürzt bzw. ging es "lediglich" um politische Correctness?
"Frankie Boy" mochte ich als Schauspieler sehr gerne, als Sänger weniger (von einigen Liedern, denen man nicht entgehen kann, abgesehen).
Das Stimmenwirrwarr um Sinatra habe ich nie ganz verstanden. Mir gefielen Kieling, Drache und Stass sehr gut. Gerd Martienzen mochte ich immer am Liebsten, während ich GGH und Ode entbehrlich fand.
Warum ich Gerd Martienzen sehr schätze für Sinatra, hat verschiedene Gründe. Einerseits, weil er im Unterschied zu Kieling, Drache oder Stass für solche Rollen kaum besetzt wurde. Martienzen ist kein typischer Sprecher für "Helden" oder auch als Verführer auftretende "Leading Men". Das machte diese Kombination etwas weniger austauschbar, ausserdem konnte Martienzen hier in verschiedenen Rollen glänzen. Die waren natürlich auf Sinatra zugeschnitten, aber nicht unbedingt Rollen, die man unbedingt in Martienzens Hauptwerk finden könnte. Neben "Der Mann mit dem goldenen Arm" mochte ich ihn besonders gerne in "Dreimal nach Mexiko" (eine romantische Liebeskomödie) und "Der Detektiv".
Dass man in "Frankie und seine Spießgesellen" Martienzen für Sammy Davis, Jr nahm, ist ok - aber Stass/Kieling/Drache wären hier ideal für Sinatra gewesen. Mit GGH, auch wenn er die Rolle souverän wie immer meistert, wirkte "The Voice" etwas austauschbarer.
Allerdings muss ich eines bei Martienzen einräumen: wenn Sinatra singt, ist der Wechsel zu dessen Originalstimme unweigerlich von einem ziemlichen Bruch begleitet (auch wenn sich Sprech- und Gesangsstimmen oft unterscheiden können). Das ist bei anderen Sprechern glaubwürdiger. Aber immerhin hat ab Mitte der 50er Sinatra in seinen Filmen nur selten gesungen und Martienzen kam da kaum zum Einsatz.
Da ich um Musicals einen Bogen mache und Sinatra in einigen der schlechtesten mitspielte (ehe er in den 50ern groß raus kam als richtiger Schauspieler), kann ich über Joachim Tennstedt wenig sagen. Vorstellen kann ich mir diese Kombination aber durchaus.
Nichtsdestotrotz: wie Berti erkenne ich auch kein System, nach dem bei Sinatra zwischen vor allem Martienzen/Stass/Kieling besetzt wurde.
Mein Lieblingsfilm mit Sinatra ist COLONEL VON RYAN'S EXPRESS, ganz furchtbar fand ich ihn in VERDAMMT IN ALLE EWIGKEIT - overacting ohne Ende. Ich würde Kieling als seinen passendsten Sprecher ansehen.
Zitat von Jerry im Beitrag #1Magnum (1980-88) [Staffel 7, Folge 18] [1. Synchro] Eckart Dux [als Pensionierter Polzeisergeant Michael Doheny] Magnum (1980-88) [Staffel 7, Folge 18] [2. Synchro] Herbert Stass [als Pensionierter Polzeisergeant Michael Doheny]
Doch wohl eher umgekehrt: Stass in der ARD, Dux bei RTL? Serienführer: Magnum (USA, 1980 - 1988) (10) Andersherum würde es mich auch sehr wundern, da die Neusynchro zu einem Zeitpunkt entstand, als Stass sich schon seit einigen Jahren aus der Branche zurückgezogen hatte.
Das war die Folge mit Musik von Genesis im Hintergrund oder? Ja, ich erinnere mich auch an Dux in der Neusynchro. Wobei Stass in der ARD-Folge auch ein ziemlich später Einsatz für ihn sein dürfte.
Zitat von Frankie DO im Beitrag #36Pepe - Was kann die Welt schon kosten (1960) - GGH
Nein. GGH spricht Peter Lawford, für Sinatra ist Wolfgang Kieling zu hören.
Die Synchro ist auch insofern spannend, weil Herbert Stass ja die Hauptrolle (Cantinflas) spricht, im Verlauf der Handlung dann aber Sinatra UND Tony Curtis - mit anderen Stimmen - auftauchen. Wobei ich Kieling für Sinatra sowieso ziemlich optimal finde.
Da Kieling für Sinatra eine typische MGM-Besetzung ist, der Film aber von Columbia heraus gebracht und folglich wohl von der Ultra synchronisiert wurde * (passt auch zu den Besetzungen Schumann für Curtis und Schultz für Leigh), verstärkt sich mein Gefühl, dass zeitweise für Ultra und MGM die gleichen Regisseure arbeiteten.
Gruß Stefan
* Aura wäre auch möglich, aber hier für mich nicht wahrscheinlich.
Wobei ich ehrlich zugebe, dass ich Erik Schumann für Curtis gestern nicht erkannt habe und nicht garantieren würde, dass es stimmt. Ist aber naheliegend, zumal für Jack Lemmon - trotz kleiner Rolle, aber im "Manche mögen's heiß"-Kostum in Farbe! - auch extra Georg Thomalla geholt wurde.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #41(passt auch zu den Besetzungen Schumann für Curtis und Schultz für Leigh), verstärkt sich mein Gefühl, dass zeitweise für Ultra und MGM die gleichen Regisseure arbeiteten
Zumindest Michael Günther scheint für beide Studios gearbeitet zu haben. Vermutlich denkst du daneben noch an Peter Elsholtz, dessen Sohn in "Die Morde des Herrn ABC" zwei Cameos hat? Oder eher an jemand Anderen? Dass manche Sprecher (neben Wolfgang Kieling fielen mir noch Paul Klinger und Heinz Drache ein) anscheinend von beiden Studios besonders gerne besetzt wurden, war mir auch schon aufgefallen. Keine Ahnung, ob das auch an Überschneidungen bei der Regie lag.