Zitat Da ich ihn als Supermarktleiter (bzw. -mitarbeiter) in Erinnerung habe, dürfte es die Episode "Im Supermarkt" gewesen sein; bin mir aber nicht sicher.
Dank kürzlich gesehener Wiederholung darf ich mir nun sicher sein: Es war die genannte Episode.
… und hier geht’s weiter: Dies ist eine Fortsetzung von VanTobys Scherz-Thread „Das TV-Duell IV: Die Rache der Halskette (DF 2013)“ – und trotz des traurigen Themas ein Spaß-Beitrag mit einigem (aber nicht ganz allein ausschließlich bloß nur lediglich) fiktionalen Gehalt! (Aber ganz usw. ohne Geld.)
Nun denn: Der VanTobis-Filmverleih hat jetzt Details über das deutsche Remake des „lahmen Politthrillers“ bekanntgegeben, in dem es sowohl um das Duell „Merkel vs. Steinbrück“ gehen soll als auch um den Dreikampf „Brüderle vs. Gysi vs. Trittin“. Geplanter Titel (RTL ist Koproduzent):
Konfrontation auf Inhalt komm raus oder nicht: Schau mir in die Augen, Kanzlerin, oder nicht!
Bleibt zu hoffen, dass der derzeit kommunizierte „Untertitel“ – der sich ebenfalls nur auf den längeratmigen und -weiligen ersten Teil des Films bezieht – abgeändert wird: „TV-Duell erfolgreich: Duellanten am Leben, Publikum entschlafen!“ Denn offenbar hat da jemand (von RTL) „entschlafen“ und „eingeschlafen“ verwechselt, oder nicht?
Folgende Besetzungen sind mittlerweile offiziell (und besonders für uns Synchroninteressierte interessant):
Die Kanzlerin (Angela Merkel): Die film- wie staatstragende Rolle der CDU-Pastorentochter im Bundeskanzleramt sollte ursprünglich von Alice Schwarzer übernommen werden (nomen est omen). Doch die „emma“nzipierte „Bild“-Kolumnistin sagte ab aufgrund (so die offizielle Formulierung:) „terminlicher Differenzen“ – um sich verstärkt ihrer inkonsequenten Propaganda zu widmen: gegen „weibliche“, aber für „männliche“ Genitalverstümmelung („Ich bin Frauen-, nicht Menschenrechtlerin!“). Nachdem auch die als eigentliche Favoritin für die Rolle gehandelte Barbara Schöneberger(ist Mutti!) abgesagt hatte („bin Mutti!“), entschied man sich kurzerhand, jene Darstellerin zu verpflichten, die die Angela-Merkel-Rolle auch in der Hörspielversion übernommen hat: Anke Engelke – die prompt witzelte: „Nach der roten Regine die schwarze Angela – fehlt nur noch die goldene … Himbeere?“ Vielleicht tut’s ja auch eine Halskette.
Der Herausforderer (Peer Steinbrück): Galten zunächst die Schauspielgrößen Axel Milberg und Matthias Brandt als Favoriten sowie Ottfried Fischer und Tom Deininger als weitere ernst zu nehmende Kandidaten für die herausfordernde Rolle des Möchtegernwennsdennseinmusskanzlerkandidaten, entschied man sich letztlich – zwecks besseren harmonischen Zusammenspiels mit Anke Engelke – für den Neunhundertneunundneunzig- bis Tausendundeinssassa Olli Dittrich, der zusammen mit Engelke auch das Duett zum Duell performt (siehe unten). Leider hat man Axel Milberg auch nicht fürs Hörspiel verpflichtet – in dem nun der versierte Bodo Wolf dem „Ich-war-einmal-der-nächste-Bundeskanzler“ die verstandes- und ironiegeschärfte deutsche Sprech- und Internationale-Singstimme leiht.
Der Grüne (Jürgen Trittin): Bezüglich dieser Rolle wurde unter anderem über die potenzielle Besetzung der „Alteisernen“ Henning Venske und Peter Lustig diskutiert, doch all das hat sich als Stimmobilienspekulationsblase erwiesen. Die Rolle des grünistdiehoffnungsvollen Oppositionsführers wird nun – ohne Schnauzer, aber mit Schnauze – verkörpert von einem Schauspieler, der oft zu hören ist (als Synchronsprecher), aber selten zu sehen (vor der Kamera), und der nun aus der „Dunkelkammer“ der Synchronstudios ins „Rampenlicht“ des Filmsets tritt: Joachim Tennstedt. Im Hörspiel ist es Bernd Stephan, der dem Grünen-Politiker Trittin die schnauzbärtig-sonore Stimme leiht. Für ihn – Stephan – konnte es nur einen geben (unter den fünf im Angebot befindlichen Politikern), und nur für diesen gilt jetzt: Sag die Wahrheit – oder nicht …
Der Linke (Gregor Gysi): Der redegewandteste der fünf Politiker wird – wie die Kanzlerin – im Film von derselben Person verkörpert, die ihm im Hörspiel die Stimme leiht: nämlich Schauspieler und Synchronprofi Gudo Hoegel. Diesem gelingt es im Film glänzend, „echter“ zu wirken als der „echte“ Gysi, und auch im Hörspiel überzeugt er eindrucksvoll ausdrucksvoll. Zwar reicht Hoegel nicht ganz heran an die akustische Brillanz Felix von Manteuffels als Gregor Gysi im Polit-Eastwestern „Die Rechtehand der Linken“. Doch soll Gysi aufgrund der akustischen und optischen Ähnlichkeit bereits bei Hoegel angefragt haben, ob dieser bereit wäre, ihn, Gysi, im Bundestag zu doubeln (oder ihn zumindest simultanzusynchronisieren). Sicherheitshalber soll Gysi diesbezüglich auch Hans-Georg Panczak kontaktiert haben. Dem „Star Wars“-erprobten Synchronschauspieler, der kurzzeitig als potenzieller Gysi-Darsteller im Gespräch war, soll er, Gysi, sich insofern verbunden fühlen, als er, Gysi, sich verstehe als Vertreter einer einst mächtig herrschenden Kaste, die mittlerweile – zumindest im Raumsektor West der Galaxis ganz, ganz nah – zu einer vom rappenden Hürdenläufer Five Percent verfolgten Minderheit geworden sei, und als Himmelsstürmer im so beständigen wie aussichtslosen (Wahl-)Kampf gegen die schwarze Übermacht unter Darth Muddi (Spoiler-Zitat: „Ich bin nicht deine Mudder, Gregor!“).
Der Liberale (Rainer Brüderle): Der „Pate“ der Besserverdienenden – die sich neuerdings als gewerkschaftsfreundliche „Besserver.Diener“ und neudeutsche „Best Earners“ ein sozialkritiker- und sprachverhunzerverträgliches Tarnimage zu verschaffen versuchen – gilt als leidenschaftlicher Liberalopath, Regelphobiker und Planwirtschaftsparanoiker („FDP“ = „Fürchte Die Planwirtschaft!“). Für den Film wünscht er sich eine (messer)scharfe, dallaspsychologische Duschszene mit Sahra Wagenknecht. Ob dieser Wunsch in Erfüllung geht, bleibt abzuwarten, denn sowohl der gerüchteweise als Rainer „B wie Brüderle“ (fehl!)gecastete Rainer „B wie Basedow“ als auch der tatsächlich besetzte Kabinetts-, will sagen: Kabarettskollege Helmut Krauss sind zum Stillschweigen über das Drehbuch verpflichtet. Dem paparazzinvestigativen Boulevardjournalismus zufolge soll allerdings Natalia Avelon für eine „feuchte“ Szene angefragt worden sein. Im Hörspiel versucht der Pfälzer Lambert Hamel der Rolle des Pfälzers Rainer Brüderle gerecht zu werden. „Man muss Silben und Wörter verschlucken und doch so sprechen, dass der Unsinn klar verständlich ist – jenes Freidemagogen, der im Wein die Wahrheit suchte und den Rausch fand.“ Hamel, der bereits den Pfälzer Bundeskanzler Helmut Kohl verkörperte, soll während der anspruchsvollen Hörspielaufnahmen nur Wasser im Glas gehabt haben (und keine Sau im Magen).
Moderatorin Maybrit Illner: Ulrike Folkerts
Moderatorin Anne Will: Marijam Agischewa
Moderator Sigmund Gottlieb: Helmut Markwort („Ich focussiere mich darauf, den BRaven Kollegen wider-zu-spiegeln und ins recht«snebenunsistnurnochdiewand»e LichtBild zu rücken.“)
Moderator Peter Kloeppel: Ins Casting für den Film ging Patrick Winczewski als wolkenkratzerhoher Favorit („sonor, solide, solangweilig“). Doch er unterlag einem „sonoren“, „soliden“, „solustigen“ Konkurrenten, dessen Verpflichtung von RTL bereits als einer der „25 besten Besetzungscoups aller Zeiten“ gefeiert wird: Rüdiger Hoffmann („Ja, hallo erst mal, Kanzlerin! – Ja, aber hallo, Kandidat!“) alias „der beste Kloeppel, seit es Glocken gibt“ – der dem Kloeppel-Peter eine nie gekannte Lebendigkeit verleiht! Fürs Hörspiel hatte David Nathan die Rolle bereits komplett eingesprochen, bis einem RTL-Supervisor einfiel, er (Nathan) solle die Rolle weniger karibikfluchpiratensäufernuschelig anlegen – also weniger realitätsgetreu – und sie noch einmal einsprechen: „verheRTLichender“. Doch Nathan lehnte ab: „Ich bin doch nicht Kloeppels Glockenklangdepp vom Dienst!“ Dass nun ein bekannter Off-Sprecher Nathans Kloeppel-Rolle übernehmen soll, ist reine Spekulation, denn zum einen soll Rüdiger Hoffmann auch zur Übernahme der Hörspielrolle bereit sein („Ich weiß gar nicht, ob Sie’s schon wussten, aber ich kann auch sprechen“), zum anderen steht mittlerweile nicht einmal mehr fest, ob Kloeppel und die übrigen Moderatoren im Hörspiel überhaupt noch vorkommen werden – trägt das in Produktion befindliche Stück doch den Arbeitstitel „Ohne Filter und Korsett: Politiker ohne Moderatoren und Dessous“. Jedoch verdichten sich die Gerüchte, dass Rufus Beck alle Moderatoren- und Moderatorinnenrollen im Hörspiel sprechen wird.
Moderator Stefan Raab: „Ein einziger Darsteller kann meinen multiplen Talenten gar nicht gerecht werden“, grinst Maschendrahtzaunkönig Stefan Raab – der im Film konsequenterweise von mehreren Schauspielern dargestellt wird: zum einen von Jens Wawrczeck, zum anderen von Tobias Meister und zum unsichtbaren dritten von Stefan Fredrich, der als „Gedankenstimme“ Raabs nur hörbar ist.* Die Besetzung Fredrichs verdankt sich unter anderem einer Idee des Synchronforumsregisseurs Dr. Iron – und in der RTL-Werbung freut man sich über den Triple-Raab: „Das sind ja gleich drei Darsteller auf einmal! Das geht nun wirklich, nicht?“
*) Beispiel: Tobias Meister (sicht- und hörbar): „Herr Steinbrück,“ Stefan Fredrich (nur hörbar): „Hey, alter Sack,“ T. M.: „wenn ich Sie in der Regierung haben will,“ S. F.: „ich hab’ heut’ «leider» kein Foto für dich,“ T. M.: „aber nur zusammen mit Frau Merkel,“ S. F.: „und das olle Schrapnell will ich schon gar nicht mehr seh’n,“ T. M.: „wie wähle ich dann?“ S. F.: „ich vote für Lena, wenn ich mich nicht verwähl’ …“
Moderator Jörg Schönenborn: Michael Kessler. Diese hochgradig preisverdächtige Besetzung ist ein weiterer von RTLs „25 besten Besetzungscoups aller Zeiten“.
Der Überraschungsgaststar im Film (Brad Pitt): Stefan Raab! Die Bekanntgabe dieses Besetzungscoups hat bereits einen Scheißsturm diarrhögeplagter weiblicher Pitt-Fans ausgelöst, deren Fleischeslust der gelernte Metzger Raab nicht stillen kann oder darf. (Letzteres wird ausführlich thematisiert im ersten Teil der Filmreihe „Is(s)t gut“: „Is(s)t gut bis zum Magengrimmen: Der Kannibale von Düsseldorf! Serviert Pitt à la carte“.) Besetzungsunterstützerfackeln im Shitstorm sind eine halbe Handvoll Mitglieder einer Candylüftchenbewegung. Witzigerweise heißen die Unterzeichner sämtlicher E-Mails und Tweets dieser Bewegung allesamt „VanToby“. Der VanTobis-Filmverleih bestreitet jedoch vehement, den lauen Candystorm selbst in Auftrag gegeben zu haben.
Der Soundtrack – Filmsongs: Das Duellantenduett: „Ich will da rein! – No, no, never!“ (Olli Dittrich & Anke Engelke); der Kandidaten-Rock: „Knockin’ on Kanzleramt’s Door“ (The Rolling Stonebridges); das Kanzlerinnenklagelied: „Über jedes Merkerl geht a Steinbrückerl“ (Stefanie Haertelfall). Und der Dreikampf-Rap: „We are the Champignons“ (Bullshido**).
**) Diesem gelang es wider Erwarten noch nicht, mit seinem Song auf dem Index zu landen – trotz Zeilen wie: „Ich mach’ euch so platt, / da passt ihr glatt / unter der Fünf-Prozent-Hürde / durch, ihr würde- / losen / Red-Yellow-Green-Bullshitdosen!“ (Liedtexte spiegeln die Meinung des fiktionalen Verfassers wider, nicht die des tatsächlichen Autors!)
Als Österreicher hat man ja da teils nur wenig Bezug zu Germany und betrachtet die nachbarliche Politik nahezu nur über die kleinen Beiträge in einheimischen Nachrichtensendungen. Wird niemand vom Hocker hauen, aber meinen kleinen, bescheidenen Beitrag möchte ich machen. Wenn ich Angela Merkel mit ihrem Guido Seite an Seite sehe, dann könnte ich mir sehr gut Edith Hancke und Arnold Marquis dazu vorstellen. Marianne Wischmann und Horst Gentzen wären auch eine Option, aber zu klischeehaft. Leider haftet ja allem der Makel an, daß drei der genannten bereits verstorben sind. Und Edith Hancke ist nimmer die Jüngste. Also Oliver Feld für Angela Merkel und Martin Kessler für ihren Guido. Rollentausch wäre auch eine Option, aber das könnte man als Klischeebesetzung interpretieren.
Zitat Der Herausforderer (Peer Steinbrück): [...] Bodo Wolf
Dazu muss ich mir (!) aber mal sagen, dass ich mir damit eine "Doppelbesetzungsproblematik" schaffe(n würde). Denn ganz ohne Ironie (und ohne übersklavische Orientierung an der Stimme des "Originals"): Bodo Wolf wäre für mich "der" Synchron(- und Hörspiel)sprecher für Oskar Lafontaine!
Zitat von VanToby im Beitrag #2Karl-Theo zu Guttenberg geht stimmlich zwar mehr in Richtung Sascha Rotermund und das würde auch zu dem aktuellen Shootingstar-Dasein passen, aber nachdem der als eine so coole Socke von Jüngling auftritt, lass ich die fünf mal gerade sein und tippe auf Alexander Brem.
Beim Freiherrn wäre ich eher für Jan-Josef Liefers.
Bin ich eigentlich der einzige, der bei bertis Threadtitel immer an eine Dokureihe von Guido Knopp denken musste?
Herr Forumsleiter, das geht jetzt eindeutig zu weit. Er hat uns immerhin die Autobahn-Filme beschert, wie z.B. AUF DEM HIGHWAY IST DIE HÖLLE LOS. Das dürfen wir nicht vergessen.
(Aber so ein Klasse-Schauspieler lässt sich sicher nicht auf eine Rolle festlegen und beschränken … )
Zur Kategorie „Politikersynchronsprechergedankenspiel“ ist mir kürzlich das folgende ebensolche in den Sinn gekommen: Horst Seehofer (CSU): Christoph Jablonka