Der zugegeben etwas überpräsente Roland Hemmo läge sehr nah an Ustinovs Originalstimme (und hätte auch die erforderlichen komischen Qualitäten, auch wenn das gern übersehen wird). Dehler stelle ich mir etwas zu tief vor, wobei er sich ja hervorragend umstellen konnte (wie sein überraschender Einsatz auf Connery bewies).
Zitat von Stefan der DEFA-FanDer zugegeben etwas überpräsente Roland Hemmo läge sehr nah an Ustinovs Originalstimme (und hätte auch die erforderlichen komischen Qualitäten, auch wenn das gern übersehen wird).
Aufgrund von Ustinovs Korpulenz könnte diese Besetzung allerdings sehr klischeehaft wirken. In der Filmliste sind zwei Filme aus Ustinovs letzten Jahren noch offen: "Victoria & Albert" und "Salem Witch Trials". Ich wüsste nicht, dass sie hierzulande bisher irgendwo gelaufen wären. Falls sie noch synchronisiert werden sollten (egal ob für eine TV-Ausstrahlung oder DVD-Veröffentlichung): Wer hätte wohl die besten Karten? (Dazu könnte wahrscheinlich am ehesten jemand etwas sagen, der die Filme schonmal zu Gesicht bekommen hat.)
Von "Tarka the Otter" gibt es sehr wohl eine deutsche Fassung-"Tarka,der Otter".Gibt es auf Dvd,allerdings nur mit deutscher Tonspur.Peter Ustinov ist der Erzähler-in der Synchronfassung aber hört man Horst Niendorf.Im TV lief mal die Version mit deutschem Vorspann,da stand auch nur:"Erzähler: Peter Ustinov",kein Hinweis auf Niendorf.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #4Wenn "Der Goldschatz der Matacumbe" ein Disney-Film ist, in dem Ustinov einen Quacksalber spielt, dann war es hier WOLFGANG VÖLZ.
Im Filmlexikon wird eine ARD-Ausstrahlung 1986 als erstes Aufführungsdatum dieses Films in Deutschland genannt. Natürlich müssen solche Angaben nicht immer korrekt sein, aber aufgrund von Völz´ Besetzung vermute ich mal, dass der Film erst zu diesem Zeitpunkt und nicht schon früher (für eine Kinoauswertung) synchronisiert wurde?
Zitat von Lammers im Beitrag #6"Ein Abend mit Peter Ustinov" (1996) würde ich noch reinschreiben. Hier wurde Ustinov nicht synchronisiert (auch nicht per voice-over) sondern sprach deutsch.
Aus demselben Grund müsste auch "Deutschlandspiel" nicht in der Liste genannt werden, da es sich um eine deutsche Produktion handelt, in der Ustinov im Originalton zu hören ist.
Zitat von berti im Beitrag #18In der Filmliste sind zwei Filme aus Ustinovs letzten Jahren noch offen: "Victoria & Albert" und "Salem Witch Trials". Ich wüsste nicht, dass sie hierzulande bisher irgendwo gelaufen wären. Falls sie noch synchronisiert werden sollten (egal ob für eine TV-Ausstrahlung oder DVD-Veröffentlichung): Wer hätte wohl die besten Karten?
Wie ich inzwischen erfahren habe, lief "Victoria & Albert - Eine Liebe im Schatten der Macht" 2004 erstmals im deutschen Fernsehen. Ustinov wurde laut dieser Liste von Wolfgang Völz gesprochen: https://www.synchronkartei.de/?action=sh...e=film&id=11965
Ustinov hat ja auch eine ganze Menge Stimmen verpasst bekommen im Lauf der Zeit. Von einer gewissen Kontinuität kann man aber so richtig wohl erst in seiner späteren Karriere sprechen mit Bezug auf Wolfgang Völz. Auch wenn manche immer wieder mal kamen, so mangelte es bei Ustinov doch an einer wirklichen Kontinuität. Im Prinzip war er so etwas wie Robert Morley-wenige richtige Haupt-, dafür prägnante und wichtige Nebenrollen. Vor allem war Ustinov ein exzellenter Ensemblespieler. Eine schillernde Persönlichkeit, ein großer und vielseitiger Künstler, aber trotz Starruf nie ein wirklicher "Superstar" (dafür überlebensfähiger und über Generationen oben bleibend).
Alfred Balthoff als Nero in "Quo Vadis" war natürlich ein superber Rollencast. Er war fast noch irrer als Ustinov selbst. Als Dauerstimme wäre er aber ungeeignet gewesen.
Fritz Tillmann passte an sich sehr gut, vor allem "Der Hund, der Herr Bozzi hieß" ist ganz fabelhaft. Er hat diverse Facetten Ustinovs sehr gelungen zum Ausdruck gebracht. Dennoch ist auch das für mich eher ein Rollencast, denn eine potentielle Dauerstimme.
Martin Hirthe war großartig in "Das Millionending"-aber dauerhaft hätte ich ihn mir nicht gewünscht, da er nicht unbedingt das "Lausbubenhafte" zum Ausdruck brachte, das Ustinov auch so unverwechselbar machte.
Hans-Dieter Zeidler, Klaus Havenstein, Wolfgang Eichberger-alles "Rollencasts", die jeweils hervorragend funktionieren. Überhaupt hatte Ustinov viele "Rollencasts". Eichberger hätte ich mir allerdings auch häufiger vorstellen können, der in "Spione am Werk" sehr passend war und auch lebendig (nicht nüchtern oder farblos, wie ihm oft attestiert wird).
Donald Arthur-nun ja, das war etwas aufdringlich. Man hört der Sprechstimme an, dass sie vom Operngesang kommt. Grundsätzlich ist die Stimme nicht der Ustinovs unähnlich, aber Arthur dreht zu sehr auf und es mangelte ihm an Zwischentönen. Besonders das ohnehin stark vergröberte Poirot-Bild in "Rendesvouz mit einer Leiche" machte er durch übertriebenes Gedröhne noch schlimmer. Wobei gesagt werden muß, daß hier nicht immer nur der Sprecher verantwortlich gemacht werden kann!
Wolfgang Völz-ein ambivalentes Thema. Er ist immer große Klasse, aber bei ihm besteht eine erhebliche Gefahr in Sachen Komik. Da ist er oft zu austauschbar. So hat er zwar Ustinovs verschmitzte Lausbubenseite sehr gut getroffen, aber dafür andere Charaktereigenschaften ausser Acht gelassen. Eine Gefahr bei Völz-Arbeiten sind so dürftige Filme wie die "Poirot"-Krimis aus den 80ern für's amerikanische Fernsehen. Die sind nicht nur absolut unenglisch, sondern fast wir Karikaturen. Poirot als Superdetektiv und Hastings verkommt zum Trottel. Wie Rathbone und Bruce, nur weniger amüsant. Schafft es Ustinov in den Originalen gerade noch, der Figur ein letztes bisschen Würde zu geben, lässt Völz es wieder mal überschäumen-er muß (oder der Regisseur will es) noch lustiger sein als das ohnehin nicht lustige Original. Im etwas kitschigen Zweiteiler "Victoria und Albert" hat er Ustinovs kleine, aber prägnante und interessante Gastrolle durchaus sehr adäquat umgesetzt. Er kann schon, wenn er will (und/oder darf!). Insgesamt aber ist Völz trotzdem ich ihn sehr mag, nicht die gelungenste Besetzung für Ustinov.
Als Selbstsynchronisateur war er in "Das Böse unter der Sonne" erstklassig, da passte aber auch sein Akzent. Regelmäßig wäre das sicher störend gewesen (ähnlich Christopher Lee).
Nun zu meinen Favoriten: Alexander Welbat und Horst Niendorf. Beide Stimmel lagen perfekt auf Ustinov, sie konnten kindlich, unbeholfen, verschmitzt, konsequent, kräftig und zu ihm passend "bummelig" klingen. Es ist schade, daß sie viel zu selten zum Zug kamen insgesamt. Welbat konnte ebenso komisch wie ernst sein, vor allem wenn man so Filme wie "Käpt'n Blackbeards Spukkaschemme" und "Die Stunde der Komödianten" vergleicht. Niendorf war ausgezeichnet in "Der Tod auf dem Nil", auch ohne Akzent (bzw nur ganz wenige Andeutungen davon). Niendorf gebe ich sogar einen kleinen Vorzug gegenüber Welbat. Ich finde es schade, daß man ihn gerade später nicht öfters genommen hat, er war ja doch noch bis in die 90er aktiv.
Ist das übrigens sicher, daß Ustinov in "Luther" selbst sprach? Ich würde schwören, dass es Völz war-ausser meine Erinnerung spielt mir einen Streich, habe den Film nur einmal bei der Erstausstrahlung zur Hälfte gesehen.
Zitat von fortinbras im Beitrag #28Ist das übrigens sicher, daß Ustinov in "Luther" selbst sprach? Ich würde schwören, dass es Völz war-ausser meine Erinnerung spielt mir einen Streich, habe den Film nur einmal bei der Erstausstrahlung zur Hälfte gesehen.
Ustinov in der deutschen Fassung dieses Films kann ich bestätigen.
Zitat von fortinbras im Beitrag #27Alexander Welbat und Horst Niendorf. Beide Stimmel lagen perfekt auf Ustinov, sie konnten kindlich, unbeholfen, verschmitzt, konsequent, kräftig und zu ihm passend "bummelig" klingen. Es ist schade, daß sie viel zu selten zum Zug kamen insgesamt. Welbat konnte ebenso komisch wie ernst sein, vor allem wenn man so Filme wie "Käpt'n Blackbeards Spukkaschemme" und "Die Stunde der Komödianten" vergleicht. Niendorf war ausgezeichnet in "Der Tod auf dem Nil", auch ohne Akzent (bzw nur ganz wenige Andeutungen davon). Niendorf gebe ich sogar einen kleinen Vorzug gegenüber Welbat. Ich finde es schade, daß man ihn gerade später nicht öfters genommen hat, er war ja doch noch bis in die 90er aktiv.
Da Welbat leider schon 1977 verstarb, wäre er als Feststimme kaum zu etablieren gewesen. Niendorf hätte ich gerne über einen längeren Zeitraum gehört, gerade in den Synchros aus den Achtzigern, in denen Völz zum Einsatz kam. Besonders in "Tod auf dem Nil" war Niendorf (je nach Szene) angemessen charmant, humorvoll, nachbohrend und melancholisch. Er schaffte es, darüber hinwegzutrösten, dass man hier nicht Ustinov selber hörte (was schwierig genug ist!). Hätte dieser sich in "Robin Hood" nicht selbst synchronisiert, wäre Niendorf die einzige seiner deutschen Stimmen, die ich mir auch als "Prinz John" vorstellen könnte.
Danke für die Aufklärung. Berti bildet-die neue Reihe!!!
Zu Welbat und Niendorf:
Da Welbat immerhin bis 1977 lebte, hätte es noch einige Möglichkeiten für ihn gegeben. Man besetzte ihn immerhin einige Male in den 60ern. Eigentlich seltsam, daß sich bei Ustinov einmal Tillmann, dann Welbat und später Niendorf kurzfristig "ballen" und dann wieder verschwinden. Niendorf gefiel mir auch besonders gut in "Der Tod auf dem Nil", allerdings auch schon wesentlich früher in "Wir sind keine Engel", wo er Ustinov ganz herrlich umgesetzt hat. Schade, daß er später nicht mehr öfters zum Zuge kam-er hätte Ustinov sehr gut getan.