Ich habe heute morgen noch gedacht, dass Bridges im Original eine so eigene Stimme hat, dass eigentlich Manfred Lehmann hätte besetzt werden müssen. Heute passt das nicht mehr so, aber in den 70ern/80ern hätte die Kombi sich durchaus etablieren können. Mit Piper dasselbe, wie Koboldsky schreibt. Aber mit Tennstedt bin ich persönlich auch sehr zufrieden!
Sicherlich der derzeit am schwersten zu synchronisierende Hollywoodstar. Tennstedt, so sehr ich ihn mag, macht ihn für meinen Geschmack zu dünn und zu "normal". Gerade bei "Seventh Son" fand ich ihn richtig deplatziert. Da hat er auch irgendwas Komisches mit seiner Stimme versucht, klang sehr sonderbar.
Fritsch ist wohl keine Alternative mehr, Glaubrecht zu beliebig, Piper zu extrem. Ergo würde ich gern mal Reiner Schöne ausprobieren, der das Sonderbare und Unverstellte gut einfangen könnte, nebst Tiefe und Kratzigkeit.
Sobald ein Synchronschauspieler sich zu stark verstellen muss, um der Vorlage gerecht zu werden, sei es bei einer Imitation eines Kollegen oder des zu synchronisierenden Schauspielers selbst, sollte man sich nach einer Alternative umschauen. Das gilt meiner bescheidenen Meinung nach nicht nur für Nolte -> Danneberg (Piper) oder Hanks -> TNW (Tennstedt), sondern auch hier für Jeff Bridges. Mickey Rourke gab Tennstedt irgendwann auch ab, weil es aus verschiedenen Gründen nicht mehr passte. Ganz so krass sehe ich es hier zwar nicht, aber ein Großteil der letzten Rollen funktionierte mit Tennstedt leider nicht mehr in dem Maße, wie es funktionieren sollte. Zumindest für mich.
Piper kratzt schon sehr. Das passt wunderbar zu Nolte. Bridges geht für mich aber in Richtung Sam Elliott - und den macht Schöne auch toll (nur nimmt das halt kaum einer wahr). Diese Bridges-Mischung aus cool-maskulinem Cowboy und Kiffer-Dude kann ich mir gut mit ihm vorstellen.
Nebenbei bemerkt war mein Favorit Kurt Goldstein. Für mich einer der Großen aus der (leider) zweiten Reihe. Norbert Langer war auch noch okay.
Meine Zustimmung, N8falke! Ich finde es zwar einigermaßen faszinierend, was Joachim Tennstedt zuletzt In "R.I.P.D." aus sich herausholt hat, andererseits dürfte ihm diese Sprechweise zu anstrengend werden/geworden sein. Dann sollte man sich tatsächlich um eine neue Stimme für Bridges umsehen. Im True Grit-Thread hatte sich mir ja Roland Hemmo gedanklich aufgedrängt, der das " weichehauchig-schwere Versiffte" in JB's Timbre imho. wunderbar nachempfunden hätte und nachempfinden würde.
Gibt es schon irgendwelche Infos, ob und wann die neue Mini-Serie THE OLD MAN synchronisiert werden wird? Ich hoffe ja nochmal auf Tennstaed für Bridges.
Zitat von Koboldsky im Beitrag #30Ebenso wie bei Nick Nolte finde ich es sehr schade, dass sich Tommi Piper nicht auf Jeff Bridges durchsetzen konnte. Der Mann hat zu wenige Stammschauspieler...
Da ich wie so oft gerne gegen den Strom schwimme ... ebenso wie bei Nick Nolte finde ich Tommi Piper eher entbehrlich. Wobei das stückweit auch ein Übersättigungsgefühl ist, alle neueren Filme mit Altstars mit Piper oder Jürgen Heinrich vollstopfen - alle so und ich so Und gerade Frank Glaubrecht ist schon eine saugute Kombi mit Bridges. Natürlich ging hier nichts über Randolf Kronberg. Der hatte ein paar starke Szenen in "Rufmord".
Bridges ist für mich ein Schauspieler, der viele Stimmen vertragen kann und konnte. Tennstedt war und ist prinzipiell zu "dünn", aber ihn möchte ich als Dude oder in "Arlington Road" nicht missen. Glaubrecht hätte ich in "Big Lebowski" nicht so richtig gesehen, trotzdem war er auch keine schlechte Partie für Bridges (siehe König der Fischer). Kronberg war auch nicht schlecht und hat bspw. den schwachen Film "Spurlos" im Deutschen dann doch noch interessant gemacht, Piper passte herorragend, genau wie Kurt Goldstein (leider auch nur zweimal). Norbert Langer war "interessant" aber nicht unpassend und Fritsch muss ich mir nochmal anhören. Tja, wenn alle Schauspieler so ein Luxusproblem hätten....