Auffälligerweise handelt es sich bei "Anatomie eines Mordes" ebenso wie bei Lukschys beiden Einsätzen um Filme, die von der Columbia verliehen und der Ultra bearbeitet wurden. Ob ein Supervisor oder Regisseur damals etwas gegen die Kombination mit Siegmar Schneider hatte? Bei der BSG dagegen wurde er konsequent besetzt.
Der Grund für meine Zweifel, ob Siegmar Schneider auch auf den frühen Jimmy Stewart gepasst hätte, ist folgender: Für mich klingt Schneider in der Regel gelassen und ausgeglichen, obwohl in seiner Stimme durchaus auch innere Nervosität mitschwingen konnte. Stewarts frühere Rollen waren aber durchaus auch noch etwas agiler und lebendiger. Zusätzlich klang Schneider für mich über die Jahrzehnte hinweg relativ gleich und nur wenig verändert. Deswegen konnte er auch mit fast Siebzig noch gut mit dem vierzig- bis fünfzigjährigen Stewart aus den 1984 synchronisierten Filmen harmonieren. Aber jünger als Vierzig klang er für eigentlich nie, selbst als sein wirkliches Alter nur knapp darüber lag (z. B. beim Pfarrer in "12 Uhr mittags").
Falls es hier wirklich eine Fassung mit Schneider geben sollte (was mir neu wäre), dann ist diese Fassung sicher die 2. (und nicht umgekehrt), denn der Film lief bei uns vor 1957 definitiv nicht.
Jetzt macht mal halblang. Ich bin auch nicht Mr. Perfect. Habe ich doch total übersehen, sorry. Ich mache sehr wohl Listenupdates, aber bei dieser Diskussion ist das bei mir glatt untergegangen. Nichts für ungut.
Seh ich gerade - hier hast Du noch was übersehen Jerry, denn hier gibt's zwei Synchros. Allerdings ist leider nicht bekannt, wer James Stewart in der 1. Synchro gesprochen hat:
Zitat von lupoprezzo
Zitat von Jerry Der geheimnisvolle Ehemann / Abenteuer eines Pechvogels / Rette mich, wer kann / Der Hauptgewinn (1950): Eckart Dux
Unter dem Titel "Abenteuer eines Pechvogels" lief der Film 1951 in synchronisierter Form in den Kinos. Die TV-Fassung ("Der Hauptgewinn") mit Dux ist - wie Havery schon schrieb - von 1980. Von "Tödlicher Strum" gibt's dagegen - wie Berti schon vermutet hat - nur eine Fassung.
Zitat von SilenzioHans Nielsen ist korrekt und passte wie in "Anatomie eines Mordes" sehr gut - auch wenn ich das vermutlich als einziger so sehe.
Schneider hättest du hier weniger passend gefunden?
Noch mehr überrascht mich Nielsens Besetzung in "Geliebte Brigitte". Dabei dürfte es sich vermutlich auf seine letzte Besetzung auf einen fremden Schauspieler in einem Realfilm gehandelt haben. Komisch finde ich es, weil Nielsen zum einen in seinen letzten Lebensjahren nicht mehr so oft synchronisiert hat (er war ja auch vielbeschäftigter Schauspieler) und "Geliebte Brigitte" zusätzlich (laut den Angaben bei Arne) von der BSG bearbeitet wurde, die eigentlich kontinuierlich Siegmar Schneider besetzte.
Zitat von SilenzioHans Nielsen ist korrekt und passte wie in "Anatomie eines Mordes" sehr gut - auch wenn ich das vermutlich als einziger so sehe.
Schneider hättest du hier weniger passend gefunden?
Darum geht es ja nicht unbedingt. Siegmar Schneider wurde nun mal nicht besetzt, obwohl er ohne Zweifel die Idealstimme von James Stewart war. Aber Hans Nielsen würde ich in den jeweiligen Filmen auch nicht gerade als Fehlbesetzung bezeichnen.
Mich würde interessieren, bei welchem Studio "In Liebe eine 1" bearbeitet wurde. Da er von der 20th Century Fox verliehen wurde, kämen für diese Zeit BSG oder Ultra in Frage. Normalerweise hätte ich (wegen Schneiders Nicht-Besetzung) auf Letztere getippt, aber laut Synchrondatenbank besetzte die BSG danach ebenfalls Nielsen.
Zitat von SilenzioFriedrich Schoenfelder und Wolfgang Lukschy habe ich auch noch nicht erlebt. Aber allein letzerer hört sich schon kurios an.
Mücke erwähnte vor einiger Zeit beiläufig, dass ihn Wolfgang Lukschys Besetzung ziemlich geschockt habe:topic-threaded.php?forum=11776729&threaded=1&id=510429&message=7098731 Mir ging es ähnlich, obwohl ich durch die Synchrondatenbank vorgewarnt war. Nach einigen Szenen habe ich entnervt weggeschaltet. Friedrich Schoenfelder fand ich ähnlich fehlbesetzt, und wie man auf ihn kam ist für mich ebenso unverständlich wie bei Lukschy.