Da hat man nun jahrelang (bevor man das Synchronforum kannte) nach einem bestimmten Sprecher gesucht, dann liest man im Filmvor- oder -abspann einen Namen und freut sich. Und Jahre später stellt sich heraus, dass man einer Fehlinfo aufgesessen ist. (Längere Zeit hieß Blumhagen bei mir Dieter Ranzpach, weil dieser im Gong als neuer Sprecher von John Hillerman angekündigt worden war.) Niemand und nichts ist frei von Fehlern, aber ärgerlich ist es doch.
Ich meine jetzt nicht unbedingt die Fälle, in denen der Vorspann zu einer anderen Synchro gehört ... Schon auf dem Video aus den 80ern von "Mein Schwert für den König" (VHS: "Der Capitan") war der komplette DEFA-Vorspann zu sehen, aber die IFU-Fassung zu hören (das hat sich bis heute auch im TV nicht geändert). Gleiches gilt für "Robin Hood und die Piraten" - mancher (synchronunerfahrene) Zuschauer ist überzeugt, die DEFA-Fassung zu besitzen und durch nichts davon zu überzeugen, dass er in Wahrheit Heinz Engelmann hört.
Und ich habe jahrelang geglaubt, dass die Synchronstadt zweitrangig für die Sprecherwahl ist (nichts könnte weiter von der Wahrheit weg sein), weil im Vorspann der Brandt-Synchro von "Für ein paar Dollar mehr" immer noch die Angaben "Aventin Filmstudio, MÜNCHEN" und "Joachim Brinkmann" zu lesen waren (und ich in einer "münchner" Synchro lauter mir aus berliner Fassungen vertraute Stimmen hörte).
Schwierig wird's, wenn im korrekten Vorspann falsche Namen zu lesen sind, weil der Sprecher sehr kurzfristig ausgetauscht werden musste.
Im sowjetischen Film "Nachtigall" hört man Günter Grabbert, obwohl im Vorspann groß und deutlich "Fred-Arthur Geppert" zu lesen ist.
In Hitchcocks "Geheimagent" sprach Jochen Schröder, im Abspann las man allerdings "Klaus Miedel" (der mir lieber gewesen wäre).
Besonders merkwürdig ist der Abspann zu "Einer nach dem anderen - ohne Erbarmen": Hier wird MANFRED Richter aufgeführt, obwohl GOTTFRIED Richter sprach (Irrtum ausgeschlossen) - das kann keine Umbesetzung gewesen sein (dazu sind die Stimmen zu verschieden und Manfred Richter wäre außerdem ein Berliner in einer weimarer Synchro), sondern ist schlicht ein sehr schlampiger Fehler.
Angesichts solcher Fauxpas' halte ich meine Theorie für nicht so abwegig, dass man im Vorspann von "Tim & Struppi und der Sonnentempel" zwar "Deutsche Synchron" liest, die Fassung aber tatsächlich von der Simoton Film produziert wurde (worauf praktisch alles hindeutet - vielleicht wurde der Auftrag wegen Überlastung weitergegeben oder auch entzogen).
Im deutschen Abspann des französischen Zeichentrickfilms "Der Herrscher der Zeiten" werden Jürgen Thormann, Renate Danz und Christian Rode für Rollen angegeben, in denen im Film jedoch Philine Peters-Arnolds, Madeleine Stolze und Heinz Petruo angegeben sind. Anscheinend waren diese ursprünglich vorgesehen, was ich mir speziell bei Thormann aber eigentlich gar nicht vorstellen kann.
Wärst du damit einverstanden, wenn dieser Thread neben falschen Angaben im Vor- und Abspann auch auf solche in Programmheften ausgedehnt würde? Es gäbe nämlich einige Filme, bei denen ich einen solchen Verdacht habe.
Daran hatte ich auch schon gedacht. Andere Beispiele wären Henry Fonda in "Nur noch 72 Stunden" und John Houseman in "Die drei Tage des Condor": Bei beiden Filmen wurde in der Erstauflage von Bräutigams Lexikon Wilhelm Borchert als deutsche Stimme angegeben, obwohl es Martin Hirthe bzw. Siegfried Schürenberg war. Da eine Verwechslung bei jemandem, der sich intensiv mit dem Thema befasst hat, kaum vorstellbar ist, dürften beide Fehler wohl auf falschen Angaben in Programmheften beruhen. Und diese wiederum wohl darauf, dass Borchert vorgesehen war, aber kurzfristig (aufgrund terminlicher Schwierigkeiten?) absagen musste.
Im 1996 fürs ZDF synchronisierten Film "Der teuflische Mr. Frost" wird im Nachspann Herbert Weicker als Sprecher von Daniel Gélin angegeben. In Wirklichkeit wurde er aber von Hans Wyprächtiger gesprochen.
Im Gong wurden 1991 zur Erstausstrahlung des Dreiteilers "Die Champagner-Dynastie" auch Angaben zu den Synchronsprechern veröffentlicht. Bei Bruce Boxleitner wurde Eric Vaessen genannt, weswegen ich diesen lange Zeit anstelle von Joachim Tennstedt mit der entsprechenden Stimme in Verbindung brachte. Vaessen sprach stattdessen die Nebenrolle des "Jacques Charles".
Im ZDF-Abspann des französischen Films "Baxter" wird Benno(!) Krahl als Sprecher des Kinderdarstellers François Driancourt genannt, in Wirklichkeit ist aber Bianca Krahl zu hören.
Passt nur am Rande hier rein: In einer "Geschichten aus der Gruft"-Folge wird Erik Paulsen als Regisseur angegeben, in Wirklichkeit war dies aber Martin Schmitz.
Als ich vor VIELEN Jahren mit einem Synchron-Kumpel über unser aller Lieblingsthema schwadronierte, kam das Gespräch auf die Simpsons und die Stimme von Manfred Erdmann, die so wunderbar zu Homer passt. Erdmann, ne, der hieß doch anders, wusste der Kumpel zu berichten. Den Namen glaubte ich im Inlay eines ALF-Hörspiels gelesen zu haben, wo Norbert Gastell bekanntlich den Trevor Ochmanek gab. Eine Zeitlang hielt ich das für eine falsche Erinnerung, doch habe ich inzwischen gelesen, dass es tatsächlich eine Auflage gab, in deren Besetzungsliste Trevor mit Erdmann gekoppelt war (der später Whizzer sprach, den neuen Mann von Kates Mutter). Der Beweis wird sogar heute noch kolportiert! Hier etwa...
Zitat von dlhIm ZDF-Abspann des französischen Films "Baxter" wird Benno(!) Krahl als Sprecher des Kinderdarstellers François Driancourt genannt, in Wirklichkeit ist aber Bianca Krahl zu hören.
Das sieht mir nach einer bewussten Falschangabe aus, um zu kaschieren, dass ein Mädchen einen Jungen sprach. Nicht direkt falsch, sondern nur gezielt geschummelt: Im Vorspann von "Silbersattel" sprach laut Vorspann I. Günther den Jungen - natürlich INEZ Günther, was man durch die Abkürzung des Namens zu verbergen suchte.
Zitat von dlhPasst nur am Rande hier rein: In einer "Geschichten aus der Gruft"-Folge wird Erik Paulsen als Regisseur angegeben, in Wirklichkeit war dies aber Martin Schmitz.
Wieso nur am Rande? Falsche Info ist falsche Info, egal ob es Sprecher oder andere Beteiligte betrifft. Ich glaube auch, dass in der DEFA-Fassung von "Der gezähmte Widerspenstige" der falsche Synchronregisseur (Wolfgang Thal) genannt ist, da der einzige Zwischentitel von Hans-Robert Wille deutsch eingesprochen wurde - sein einziger Auftritt im ganzen Film, typisch für Filme, die er als Regisseur betreute (die Untertitel in "Die Olsenbande schlägt wieder zu" und der Einführungstext zu "Die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn") - warum machte das nicht Wolfgang Thal (wie in "Bonnie & Clyde auf italienisch")? Aber das ist ein wenig spekulativ ...
Zitat Im deutschen Abspann des französischen Zeichentrickfilms "Der Herrscher der Zeiten" werden Jürgen Thormann, Renate Danz und Christian Rode für Rollen angegeben, in denen im Film jedoch Philine Peters-Arnolds, Madeleine Stolze und Heinz Petruo angegeben sind.
Wie nun? Zudem generelle Verwunderung: Zwei Männer und eine Frau auf der einen, zwei Frauen und ein Mann auf der anderen Seite. Irgendwo hat sich hier der Fehlerteufel eingeschlichen oder ich blicke nicht durch. :-)
Naja, wir wissen doch, dass das häufiger mal vorkommt: Es wird einfach schon mal Jürgen Thormann besetzt, und erst hinterher klärt man, ob er z.B. berlinern oder eben eine Frau sein soll.
Zitat Eine Zeitlang hielt ich das für eine falsche Erinnerung, doch habe ich inzwischen gelesen, dass es tatsächlich eine Auflage gab, in deren Besetzungsliste Trevor mit Erdmann gekoppelt war
Ja; ich habe zwei solcher MCs - und deshalb war auch für mich Norbert Gastell zunächst Manfred Erdmann. Wunderte mich dann, in einer Zeichentrickrolle, für die im "Gong" und/oder Abspann Gastell als Sprecher genannt war, den vermeintlichen Erdmann zu hören. Bekam schließlich eine dritte "ALF"-MC, auf deren Einleger als "Trevor"-Sprecher plötzlich Gastell aufgeführt war - dessen Stimme sich als die entpuppte, die es immer war ...
Noch ein bzw. zwei Fehler, die mich geprägt haben: Vorausgesetzt, ich habe keinen "Abschreibfehler" begangen (was ich nicht ausschließen kann, aber auch nicht glauben will ), waren im "Gong" einst (teil)falsche Sprecherangaben zur (Pseudo-)Karl-May-Verfilmung "Der Ölprinz" (1965) enthalten, nämlich Kurt Ackermann für "Old Surehand" Stewart Granger sowie Christian Wolff für "Winnetou" Pierre Brice. Erst übers Internet erfuhr ich, dass die Stimme, die ich jahrelang für die von Ackermann hielt, die von Helmo Kindermann war. Und jahrelang fragte ich mich, wer denn - wenn der Wolff den Brice sprach (was er in "Winnetou I" ja tatsächlich getan hatte!) - der Sprecher von Mario Girotti (= Terence Hill) war, der für mich so sehr nach Wolff klang! Irgendwann war ich dann soweit, zu glauben, dass der "Gong" sich oder ich mich vertan hatte ... (... was das Internet bestätigte [Wolff für Girotti, Thomas Eckelmann für Brice].)
In Bräutigam's Lexikon ist bei "Vier Fäuste für ein Halleluja" ein seltsames Gemisch aus der Sommer und Brandt-Fassung entstanden. Klaus W. Krause, Marion Hartmann für die Sommer-Fassung und Tilly Lauenstein, Arnold Marquis etc. für die Brandt-Fassung.
Zitat von dlhIm ZDF-Abspann des französischen Films "Baxter" wird Benno(!) Krahl als Sprecher des Kinderdarstellers François Driancourt genannt, in Wirklichkeit ist aber Bianca Krahl zu hören.
Das sieht mir nach einer bewussten Falschangabe aus, um zu kaschieren, dass ein Mädchen einen Jungen sprach. Nicht direkt falsch, sondern nur gezielt geschummelt: Im Vorspann von "Silbersattel" sprach laut Vorspann I. Günther den Jungen - natürlich INEZ Günther, was man durch die Abkürzung des Namens zu verbergen suchte.
Wie ich in einem Hörspielforum gelesen habe, ist bei der "Benjamin Blümchen"-Reihe etwas ähnliches passiert: Die Rolle des Otto wurde anfangs von Alexander Rosenberg gesprochen, danach längere Zeit von Frank Schaff. Als dieser zu alt klang, übernahm Katja Primel. Laut dem Forum wurde allerdings in der Sprecherliste Kai Primel angegeben, um es zu kaschieren.
Zitat von SilenzioIn Bräutigam's Lexikon ist bei "Vier Fäuste für ein Halleluja" ein seltsames Gemisch aus der Sommer und Brandt-Fassung entstanden. Klaus W. Krause, Marion Hartmann für die Sommer-Fassung und Tilly Lauenstein, Arnold Marquis etc. für die Brandt-Fassung.
Naja, das passt, ehrlich gesagt, nicht hierher, denn es geht nicht um Sekundärliteratur, die teilweise von Fehlern strotzt (sogar Aping verwechselt in seinem ansonsten hervorragenden Buch konsequent Bussinger und Paulsen und hielt Joachim Ansorge für Thomas Danneberg), sondern nur um Filmmaterial, wo nun wirklich die korrekte Info stehen sollte (vielleicht noch Pressematerial, das seine Infos aus erster Quelle hat).