Zitat von Grammaton Cleric Gibt es einen mir nicht ersichtlichen Grund, warum der Film nicht "Quellcode" heißt?
"Source Code" ist der Name eines Programms (das natürlich aus "Quelltext" besteht). Das wäre so ähnlich, als würde Microsoft sein neues Betriebssystem in Deutschland "Fenster 8" nennen. Hat nichts damit zu tun, wie gut oder schlecht das klingt.
Ein sehr guter Film übrigens, ich kann jedem empfehlen ihn anzusehen.
Buch und Regie: Dr. Michael Nowka Cinephon Filmproduktions GmbH | Berlin
Stand das nicht schon vor ein paar Tagen auch in der verlinkten Liste aus der Synchronkartei? Oder meinst du, dass man es in die Liste in diesem Thread einfügen könnte?
Ok, danke für die Erklärung. Ich kannte nur den Titel und habe mich gefragt, warum nicht übersetzt wurde.
"Quellcode" ist natürlich eine Mischung, "Quelltext" wäre konsequenter. Dass "Source Code" eine Marke sein soll war mir auch nicht klar.
Vielleicht liegt es auch an den Leuten mit denen ich zu tun habe, dass mir "Quellcode" viel logischer und sinnvoll erscheint. Ich bin zwar ein Unterstützer von kurzen knackigen Meinungen, aber scheiße klingt "Quellcode" nicht, vor allem da es gebräuchlich(er) ist.
Zitat von Herr FrodoEin sehr guter Film übrigens, ich kann jedem empfehlen ihn anzusehen.
Ich war gerade drin. Großer Pluspunkt ist, dass man den Film nicht (mittels ausgewalzter Action-Einlagen oder zusätzlicher Verwicklungen) zu sehr in die Länge gezogen hat, sondern sich mit gut anderthalb Stunden begnügt hat. Minuspunkt war das leider zu konventionelle Ende. Im Stillen hatte ich gehofft, dass man es nicht ganz so konventionell enden lassen würde. Aber egal, gut unterhalten wurde ich allemal. Zur Synchro: Die Schauspielführung ist mir besonders positiv aufgefallen. Die Sprecher waren ganz bei der Sache, so dass Nervosität und Angespanntheit ideal rüberkamen (vor allem bei Colleen Goodwin und Colter Stevens). Das Dialogbuch konnte da leider nicht ganz mithalten. Hätte man nicht auf den sperrigen Ausdruck "briefen" auch verzichten können? Und leider kam gegen Ende auch ein "nicht wirklich" vor.
Zitat von Grammaton Cleric Gibt es einen mir nicht ersichtlichen Grund, warum der Film nicht "Quellcode" heißt?
"Source Code" ist der Name eines Programms (das natürlich aus "Quelltext" besteht). Das wäre so ähnlich, als würde Microsoft sein neues Betriebssystem in Deutschland "Fenster 8" nennen. Hat nichts damit zu tun, wie gut oder schlecht das klingt.
Das stimmt so nicht. Gerade im Computerbereich sind die Anglizismen rückläufig. (Der Markenname "Windows" wird selstbredend nicht übersetzt, ebensowenig wie "Apple" oder "Blu-Ray".) Aber bereits die Inhalte von Windows sind echte Übersetzungen. Es heißt "Arbeitsplatz" und nicht "Mein Computer", "Systemsteuerung" statt "Schalttafel" etc. Die meisten sagen sogar "Rechner" statt "Computer". Und niemand, den ich kenne, sagt "Source Code". Der Grund, weshalb der Film so heißt, ist einzig und allein der, dass der Trend zu komplett englischen Originaltitel geht. (Nur bei einer Ausstrahlung auf ARD/ZDF erhalten Filme noch deutsche Titel bzw. Untertitel.) "Lost", "The Mentalist", "Two and a half Men", "The Big Bang Theory", "Battlestar Galactica", "How I Met Your Mother" ist das, was die Zuschauer heute vorgesetzt beekommen. Obwohl es als gesichert gelten darf (Studien haben dies gezeigt), dass der Standardzuschauer die deutsche Bedeutung nicht oder falsch versteht, sind die Marketingabteilungen in diesem Punkt unbelehrbar. Einzige Erklärung: Die Bedeutung des Titel ist von vornherein sekundär, es geht nur um den Wiederekennungseffekt. Nur: Produktionen mit eigenständigen (nicht nur übersetzten) Titeln sind genauso gut wiedererkennbar: "Die Zwei", "Raumschiff Enterprise", "Allein gegen die Mafia", "Mit Schirm, Charme und Melone", "Akte X" zeigen dies. Im Buchmarkt ist es übrigens gar nicht verbreitet, englische Titel zu verwenden. Und komischerweise werden die deutschen Buchtitel dann auch meist für die entsprechenden Verfilmungen verwendet ("Illuminati", "Verblendung" etc.) und es ist keineswegs ein Kassengift, auch nicht bei Zuschauern, die das Buch nicht kennen. Aber bei Filmen mittlerweile erhalten sogar französische und japanische Produktionen ENGLISCHE Titel in der deutschen Auswertung ("Haute Tension" > "High Tension"). Die deutsche Sprache muss manchen Deutschen offenbar sehr weh tun.
Zitat Der Grund, weshalb der Film so heißt, ist einzig und allein der, dass der Trend zu komplett englischen Originaltitel geht.
Ich finde "Scource Code" da nun kein so gutes Beispiel, obwohl ich dir generell Recht gebe und deine anderen Beispiele diesen Trend auch schön veranschaulichen. So sehr ich deutsche Titel bzw. allgemein die Verwendung deutscher Begriffe schätze, fände ich hier jedoch zumindest eine Übersetzung des Titels zu "Quelltext" schon etwas langweilig. Ich habe den Film noch nicht gesehen, aber ich meine, verstanden zu haben, was "Scource Code" in diesem Film bezeichnet. Mich stört, glaube ich, vor allem, dass aus "Code" "Text" werden würde, auch wenn ich es nicht logisch belegen könnte.
Na ja, wer sagt denn, dass der deutsche Titel eine 1:1-Entsprechung des Vorlagentitels sein muss - dann sollen die betreffenden Verantwortlichen eben etwas Kreativität zeigen und dem Film einen passenden deutschen Titel verpassen. SOURCE CODE klingt in Deutschland jedenfalls viel dämlicher als "Quellcode" oder "Quelltext".
Zitat Na ja, wer sagt denn, dass der deutsche Titel eine 1:1-Entsprechung des Vorlagentitels sein muss
Genau das sagte ich ja auch. Sonst hießen "Die Zwei" nämlich "Die Verführer", "Raumschiff Enterprise" hieße "Planwagen der Sterne", "Allein gegen die Mafia" hieße "Die Krake" und "MSCuM" wären "Die Rächer". Bei den Büchern noch besser: "Verblendung" wäre wörtlich "Männer, die Frauen hassen", "Illuminati" wäre "Engel und Dämonen" (als Titel brauchbar aber mit sehr wenig Bezug zum Inhalt). Und NATÜRLICH hätte ich "Haute Tension" in der deutschen Fassung nicht "Hochspannung" genannt. Der englische Titel ist aber nicht weniger als ein Etikettenschwindel. Ein fabelhaftes Beispiel ist übrigens "Fluch der Karibik": Von Disney ab Teil 2 verbannt benutzt selbst bei Teil 4 noch jeder Kinogänger den griffigen deutschen Titel des Erstlings.
Zitat Ein fabelhaftes Beispiel ist übrigens "Fluch der Karibik": Von Disney ab Teil 2 verbannt benutzt selbst bei Teil 4 noch jeder Kinogänger den griffigen deutschen Titel des Erstlings.
Und wenn ich mich richtig erinnere, hatte sogar Pro7 bei der letzten Ausstrahlung den dritten Teil im Programmtrailer auch nicht mehr unter dem Obertitel PIRATES OF THE CARRIBEAN angekündigt, sondern erstmals unter FLUCH DER KARIBIK: AM ENDE DER WELT...
Zitat Na ja, wer sagt denn, dass der deutsche Titel eine 1:1-Entsprechung des Vorlagentitels sein muss - dann sollen die betreffenden Verantwortlichen eben etwas Kreativität zeigen und dem Film einen passenden deutschen Titel verpassen.
Aber ja, absolut! Das wäre schön. Leider sind KREATIVE (bzw. auch gute) deutsche Titel noch seltener als deutsche Titel an sich. :-)