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Dieses Thema hat 30 Antworten
und wurde 3.798 mal aufgerufen
 Filme: 1970 bis 1989
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Lord Peter



Beiträge: 5.008

07.05.2011 20:18
Frankensteins Höllenmonster (1974; DF: 2004) Zitat · antworten

Frankensteins Höllenmonster (Frankenstein and the Monster from Hell)
Großbritannien 1974
Verleih: Anolis/E.M.S. (DVD)
Deutsche Fassung: Hermes Synchron GmbH Berlin, 2004
Aufnahmeleitung: Gabriele Hengst
Dialoge: Horst Schappo
Dialogregie: Horst Schappo


Baron Victor Frankenstein/Dr. Carl Victor (Peter Cushing) Friedrich Schoenfelder
Simon Helder (Shane Briant) David Nathan
Sarah (Madeline Smith) Antje von der Ahe
Herr Schneider/das Monster (David Prowse) Jan Spitzer
Direktor der Irrenanstalt (John Stratton) Karl Sturm*
Transvestit (Michael Ward) ?
Tobende Frau (Elsie Wagstaff) ?
Polizei-Sergeant (Norman Mitchell) Helmut Krauss
Richter (Clifford Mollison) Gerd Grasse
Leichendieb (Patrick Throughton) Victor Deiß
Ernst (Philip Voss) Erich Räuker
Hans (Christopher Cunningham) Uwe Jellinek
Professor Durendel (Charles Lloyd Pack) Klaus Jepsen*
Alte Hexe (Lucy Griffith) Maresi Bischoff-Hanft
Tarmut (Bernard Lee) Jürgen Thormann (???)
Müller (Sydney Bromley) Werner Ehrlicher
Freches Mädchen (Andrea Lawrence) ?
Wirt (Jerold Wells) ?
Gerda (Sheila D'Union) Iris Artajo
Twitch (Mischa De La Motte) ?
Smiler (Norman Atkyns) ?
Letch (Victor Woolf) ?
Mouse (Winifred Sabine) ?
Chatter (Janet Hargreaves) ?
Kutscher (Peter Madden) Klaus Lochthove

*: Ursprünglich war für den Professor Wolfgang Spier vorgesehen, während Jepsen den Anstaltsleiter sprechen sollte. Leider hat das aber terminlich wohl nicht gepaßt, so daß umdisponiert werden mußte.

Dennoch - diese Spätsynchro schafft es, wie eine ältere Kinosynchro rüberzukommen, was wohl nicht zuletzt Schoenfelders Verdienst ist, der genau da weitermacht, wo er bei "Frankenstein muß sterben" aufgehört hatte. Im Gegensatz zum leicht durchwachsenen "Captain Kronos" sehr gelungen!

Bernard Lees Sprecher darf ja leider nur einen Satz raunen. MMn besteht zwar eine gewisse Ähnlichkeit zu Thormann, aber ich glaube es nicht, schon allein aufgrund des Rollenumfangs. Anders sähe die Sache aus, wenn er im zeitgleich bearbeiteten "Captain Kronos" mitsprechen würde, aber dem ist nicht so.

John Connor



Beiträge: 4.883

07.03.2015 23:14
#2 RE: Frankensteins Höllenmonster (1974; DF: 2004) Zitat · antworten

Zitat von Lord Peter im Beitrag #1
(...) diese Neusynchro schafft es, wie eine ältere Kinosynchro rüberzukommen, was wohl nicht zuletzt Schoenfelders Verdienst ist, der genau da weitermacht, wo er bei "Frankenstein muß sterben" aufgehört hat.


Hab den Film nun auch erstmals in der deutschen FAssung gesehen (da es ja keine zeitgenössische Synchronfassung gab, würde ich hier statt von einer Neu- eher von einer Spätsynchro sprechen). Und ich bin absolut begeistert, wie man mittels Synchronbuch und Sprecherwauswahl es geschafft hat, eine nahezu perfekte zeitgenössische Atmosphäre zu kreieren - und das auch noch für eine DVD-Edition. Ich würde diese Synchro in einem Atemzug mit anderen Spätsynchros nennen, bei denen das Kaschieren der Zeitdifferenz ebenso perfekt gelungen ist: den beiden Hitchocks DAS FENSTER ZUM HOF und VERTIGO sowie dem Randolph Scott-Western GOLDRAUB IN TEXAS (OF: 1952 / DF: 1971) - in allen Fällen wird die Illusion einer zeitgenössischen Synchro vor allem gestützt durch die Besetzung der Stammsprecher der Hauptdarsteller.

Was mich im Falle von FRANKENSTEINS HÖLLENMONSTER zu der Frage veranlasst: Kann es sein, dass der zum Zeitpunkt der Synchro 87/88-jährige Schoenfelder - salopp ausgedrückt - hiermit der älteste amtierende Hauptrollensprecher ist!?

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

08.03.2015 00:15
#3 RE: Frankensteins Höllenmonster (1974; DF: 2004) Zitat · antworten

Dem Lob muß ich mich auch anschließen. Als ich die Dvd kaufte und mir den Film ansah, war ich danach so begeistert, daß ich einen Lobesbrief an die Hermes Synchron und Horst Schappo schrieb. Das wurde sogar sehr freundlich beantwortet.

Diese Spätsynchro zeigt perfekt, daß es mit etwas Mühe ja geht. Nicht nur betreffend des Dialogbuches, sondern auch mit Sprechern, die das Gefühl für einen schon etwas älteren Film haben.

Umso enttäuschter war ich übrigens, als etwas später "Das Unheimliche" synchronisiert wurde. Da hat man es dann schon eine Spur billiger gemacht.

Da Cushing in dem Film noch ausgezehrter als sonst aussieht, hat auch Schoenfelders Alter wenig ausgemacht. Abgesehen davon, daß er dennoch frisch klang. Aber auch für ihn gilt das Lob, sich wieder so perfekt an einen Schauspieler anzupassen, den er doch schon sehr lange nicht mehr gesprochen hatte - und er traf ihn so perfekt wie eh und je.

Lord Peter



Beiträge: 5.008

08.03.2015 10:05
#4 RE: Frankensteins Höllenmonster (1974; DF: 2004) Zitat · antworten

Zitat von John Connor im Beitrag #2
Was mich im Falle von FRANKENSTEINS HÖLLENMONSTER zu der Frage veranlasst: Kann es sein, dass der zum Zeitpunkt der Synchro 87/88-jährige Schoenfelder - salopp ausgedrückt - hiermit der älteste amtierende Hauptrollensprecher ist!?



Zumindest einer der ältesten - Eckart Dux synchronisierte letztes Jahr (ebenfalls mit 88 Jahren) noch den Gandalf.

dlh


Beiträge: 15.242

08.03.2015 14:40
#5 RE: Frankensteins Höllenmonster (1974; DF: 2004) Zitat · antworten

Habe mal einen Extra-Thread für "Das Unheimliche" erstellt (Das Unheimliche (1977)), vielleicht kann man die entsprechenden Beiträge ja der Ordnung halber dahin verschieben.

John Connor



Beiträge: 4.883

08.03.2015 20:30
#6 RE: Frankensteins Höllenmonster (1974; DF: 2004) Zitat · antworten

Zitat von Lord Peter im Beitrag #4
Zitat von John Connor im Beitrag #2
Was mich im Falle von FRANKENSTEINS HÖLLENMONSTER zu der Frage veranlasst: Kann es sein, dass der zum Zeitpunkt der Synchro 87/88-jährige Schoenfelder - salopp ausgedrückt - hiermit der älteste amtierende Hauptrollensprecher ist!?



Zumindest einer der ältesten - Eckart Dux synchronisierte letztes Jahr (ebenfalls mit 88 Jahren) noch den Gandalf.


Wenn Connery die Rolle des Gandalf angenommen hätte*, hätte ich diese bestimmt als Hauptrolle akzeptiert, aber so...

Ich hoffe mal, dass Schoenfelder für Cushing in HÖLLENMONSTER ungeschlagen ist (und bleibt), damit dieser Film doch irgendwie (verdientermaßen) in die Annalen der Sychrongeschichte eingeht.

*was'n Glück, dass er es doch nicht tat - sonst hätte ich mir dieses Zeugs noch anschauen müssen

VanToby
Forumsleiter

Beiträge: 42.405

08.03.2015 20:57
#7 RE: Frankensteins Höllenmonster (1974; DF: 2004) Zitat · antworten

Dann weißt du ja, wie's mir geht, wenn irgendein Serienschmarn mal wieder in München landet.

John Connor



Beiträge: 4.883

08.03.2015 21:06
#8 RE: Frankensteins Höllenmonster (1974; DF: 2004) Zitat · antworten

Hihi, dann sei wenigstens froh, dass du dich nicht als Offenbach-Experte etablieren musstest.

The Baron



Beiträge: 37

26.03.2015 23:08
#9 RE: Frankensteins Höllenmonster (1974; DF: 2004) Zitat · antworten

Ich bin sehr entzückt, dass die Synchro so gut ankommt/angekommen ist - und auch ein bißchen stolz. =)

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

27.03.2015 10:37
#10 RE: Frankensteins Höllenmonster (1974; DF: 2004) Zitat · antworten

Herr Baron!

Das war auch wirklich eine tolle Sache mit dem Höllenmonster.

Ende des Jahres 2004. "Frankensteins Fluch", "Frankenstein muss sterben", "Star Trek-Der Film", "Frankensteins Höllenmonster" und die Hammer-Box von Anolis. Das waren in dieser Reihenfolge die ersten Dvds, die ich mir jemals gekauft habe.

Die Veröffentlichung war natürlich generell eine richtige Freude und ich finde es bis heute besonders schön, dass Friedrich Schoenfelder zum Interview gebeten wurde. Das hätte natürlich viel länger sein können, aber er war ja Schauspieler und kein Buchhalter.

Mir gefiel an ihm hier, wie auch in einem Beitrag in "Moviestar" (bei dem der Herr Baron ja auch seine Finger im Spiel hatte), dass er keinen Hehl daraus machte, dass diese Filme (Horror) nicht so unbedingt seines wären. So wie ich mochte, dass er sich nicht den Fans zuliebe voll egeisterung für die Wallace-Filme zeigte. Ich schätze solche Bekenntnisse sehr - und finde es dann doppelt und dreifach so schön, wenn trotz dieser Vorbehalte die Arbeit mit Begeisterung, Können und Einsatz geliefert wird.

Das spürte man auch bei "Frankensteins Höllenmonster". Ich hatte den subjektiven Eindruck, dass er sich sehr gefreut hat, nach so vielen Jahren wieder für Peter Cushing geholt worden zu sein - es ist ja doch eine Form der Anerkennung.

Und das Resultat konnte sich, wie schon erwähnt, hören lassen. Schoenfelder hörte sich so vertraut mit allem an, als hätte er Cushing erst die Woche zuvor zuletzt synchronisiert.

The Baron



Beiträge: 37

27.03.2015 12:48
#11 RE: Frankensteins Höllenmonster (1974; DF: 2004) Zitat · antworten

Bei dem Interview für "Moviestar" (das letzte, glaube ich, das sie von mir gedruckt haben) hat Schoenfelder so oft "Scheiße" gesagt, dass er mich hinterher bat, das im Abdruck abzumildern. Das Magazin fand er dann ganz scheußlich und meinte, dass das Interview offensichtlich auf eine völlig falsche Zielgruppe träfe. Ja, Horrorfilme waren ihm recht zuwider, Wallace-Filme fand er sehr schlicht. Aber dennoch hat er sich in Horror-Kurzgeschichten verschossen und "Nur für starke Nerven" im Radio durchgedrückt.

Beim HÖLLENMONSTER wollte die Hermes lieber jemand jüngeren zum Einsatz bringen, aber Anolis blieb zum Glück bei der Stange und bestand auf Schoenfelder. Ohne ihn hätte alles nur halb so viel Sinn gemacht. Ich bin sehr froh, dass drei der vier von mir "bestellten" Schauspieler zum Einsatz kamen, dass Anolis mir beim Lektorat des Dialogbuches freie Hand ließ, dass man mich mit nach Berlin genommen hat und ich Schoenfelder noch mal interviewen durfte und Jepsen treffen konnte und Schappo kennenlernte. HÖLLENMONSTER war eine sehr schöne Erfahrung für mich.

Chow Yun-Fat


Beiträge: 6.847

27.03.2015 13:43
#12 RE: Frankensteins Höllenmonster (1974; DF: 2004) Zitat · antworten

Zitat von The Baron im Beitrag #11
Bei dem Interview für "Moviestar" (das letzte, glaube ich, das sie von mir gedruckt haben) hat Schoenfelder so oft "Scheiße" gesagt, dass er mich hinterher bat, das im Abdruck abzumildern.


Das Interview hatte ich damals auch gelesen und musste bei der ganzen Fäkalsprache ziemlich schmunzeln. Ich konnte die vielen "Scheißes" irgendwie so gar nicht mit Schoenfelders Stimme in Verbindung bringen.

Zitat

Beim HÖLLENMONSTER wollte die Hermes lieber jemand jüngeren zum Einsatz bringen, aber Anolis blieb zum Glück bei der Stange und bestand auf Schoenfelder.



Gut so. Schoenfelder klang für mich bis ins hohe Alter ziemlich "alterslos", seine Stimme hatte sich die letzten Jahrzehnte im Klang nur minimal verändert. Ich kenne die HÖLLENMONSTER-Synchro nicht (weil mich das Genre nicht interessiert), aber ich zweifele nicht daran, dass es immer noch tadellos funktioniert hat.

The Baron



Beiträge: 37

27.03.2015 14:16
#13 RE: Frankensteins Höllenmonster (1974; DF: 2004) Zitat · antworten

Zitat von Chow Yun-Fat im Beitrag #12
Das Interview hatte ich damals auch gelesen und musste bei der ganzen Fäkalsprache ziemlich schmunzeln. Ich konnte die vielen "Scheißes" irgendwie so gar nicht mit Schoenfelders Stimme in Verbindung bringen.


Und ich habe den größten Teil davon entfernt!

Bei aller gerechten Empörung blieb seine Stimme immer noch elegant und "sauber" - ganz wenige berlinerische Zungenschläge, weniger als bei Schellow (der mitunter sehr gelassen berlinerte).

Zitat von Chow Yun-Fat im Beitrag #12
Gut so. Schoenfelder klang für mich bis ins hohe Alter ziemlich "alterslos", seine Stimme hatte sich die letzten Jahrzehnte im Klang nur minimal verändert. Ich kenne die HÖLLENMONSTER-Synchro nicht (weil mich das Genre nicht interessiert), aber ich zweifele nicht daran, dass es immer noch tadellos funktioniert hat.



Schoenfelders Stimme hat natürlich auch eine gewisse Alterstiefe und auch ein "Knarzen" bekommen. Von letzterem ist die Synchro naturgemäß nicht frei.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.211

27.03.2015 17:23
#14 RE: Frankensteins Höllenmonster (1974; DF: 2004) Zitat · antworten

Zitat von The Baron im Beitrag #13
Schoenfelders Stimme hat natürlich auch eine gewisse Alterstiefe und auch ein "Knarzen" bekommen. Von letzterem ist die Synchro naturgemäß nicht frei.

Aber zum einen hat er Cushing immer etwas "dreckiger" gesprochen als (meist) Vincent Price, zum zweiten hatte sich seit ca. 1990 (als das Knarzen dazu kam) seine Stimme wieder praktisch nicht verändert, zum dritten sah Cushing in diesem Film schon sehr "verbraucht" aus (er hatte auch eine schwere Zeit hinter sich) - für mich keine Spur von zu alt oder gar unpassend, die Illusion war verblüffend. Und bestätigt mich in meiner hohen Meinung sowohl von Schoenfelder als auch von Horst Schappo.

Gruß
Stefan

fortinbras ( gelöscht )
Beiträge:

27.03.2015 17:37
#15 RE: Frankensteins Höllenmonster (1974; DF: 2004) Zitat · antworten

Für mein Empfinden klang Schoenfelder für Cushing in "Die Auferstehung des Grauens" gegen Ende der 80er älter, als es beim "Höllenmonster" der Fall ist - trotzdem die zeitliche differenz viel höher war.

Cushing wirkte natürlich nach dem Tod seiner Frau deutlich gealtert und ausgezehrter, wenngleich sich das dann wieder etwas besserte (in "Madhouse" oder "Die Legende vom Werwolf" sah er wieder kräftiger und jünger aus). Aber er arbeitete ja lange wie ein Irrer, das zeigte vermutlicvh seine Wirkung. Im "Höllenmonster" wirkt er noch skelettiger als sonst und vor allem die atemberaubende Frisur unterstützte den Effekt auch noch - Cushing sagte immer, er würde mit dieser Perücke wie Helen Hayes aussehen.

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