Schliesse mich dem an: Jochmann ist eine der wenigen Frauenstimmen, die einen eindeutigen Wiedererkennungseffekt haben, nämlich eben Jodie Foster.
Vielleicht nicht ganz so ausgeprägt wie bei den Herren (Brückner/De Niro; Lehmann/Willis; Brandt/Douglas etc.), denn Jodie Foster ist (leider Gottes) vielleicht nicht jedem ein Begriff. Zumindest ich kenne ein paar Bekannte, die nicht wissen, wer sie ist ergo sie auch nicht mit Jochmanns Stimme verbinden bzw. ihre Stimme, wenn sie sie hören, nicht mit Foster verbinden.
Bei jedem Constantin Film muss scheinbar mindestens einmal Jaques Breuer besetzt werden. Gefällt mir aber. Mag seine Stimme sehr. Nur auf Luke Evans brauch ich ihn nicht.
Der Film sieht genial aus und ich freu mich riesig aber auf Deutsch hört sich das ganze ungefähr 1000x unlustiger an. Der wird 100%ig auf Englisch geschaut!!
Hansi Jochmann klingt (wie immer) unheimlich, Christoph Waltz unverständlich, Jacques Breuer zu theatralisch, Ulrike Stürzbecher ist ok.
Christoph Waltz spielt einen aalglatten Strahlemann-Geschäftsmann, der sich super verkaufen und reden kann, da darf er nichts vernuscheln.
Entgegen der Forderungen hier bin ich auch überhaupt nicht dafür, John C. Reilly nach Theaterschauspieler klingen zu lassen. Die Rolle kommt im OV-Trailer doch wie ein totaler "langweiliger" Normalo rüber und bildet damit einen schönen Gegensatz zu seiner verkrampften hochnäsigen Frau. Jacques Breuer klingt da im Grunde viel zu blasiert, es funktioniert aber erstaunlicherweise irgendwie. Optimal ist es jedoch nicht, an sich fände ich hier Detlef Bierstedt in Berlin am besten.
Nichts destoweniger hielte ich meine oben genannten Besetzungen weiterhin für ideal. Der Trailer funktioniert auf Deutsch irgendwie, aber eben irgendwie. War es tatsächlich Absicht, der Sache einen Theaterstück-Charakter zu geben, so ist dies gelungen, nur verfehlt es mMn das Original, das nicht sonderlich theaterhafter wird als ein "normaler" Film.
Bierstedt klingt m.E. überhaupt nicht wie ein Normalo. Und wenn, dann wie Hank Hill... Ich sehe es genau andersrum. Breuer hat die weniger gemalt wirkende Stimme, ist wesentlich weniger Typecast-mäßig besetzbar als Bierstedt, klingt demzufolge letztlich einfach auch weniger nach Comic. Das passt. Das ist übrigens auch der Grund, warum ich den Breuer nicht unähnlichen Umbach für George Clooney lieber mag als Bierstedt.
Dass Waltz "unverständlich" klingt, liegt an seinem Dialekt, den er aber auch im Original hat. Und außerdem an seinem Schauspielstil. Ist also kein Problem der Synchro, sondern, wenn überhaupt, ein Problem seiner Besetzung an sich. Finde ich aber absolut nicht störend, sondern macht es nur natürlicher. Und Proleten-Geschäftsmänner, die mit Füßen auf dem Schreibtisch ihre Leute zum Kaffeekochen kommandieren, gibt es schließlich zur Genüge. Aber es schließt noch nicht einmal aus, dass er sogar der aalglatte Geschäftsmann ist, denn nur weil er sich als Geschäftsmann super verkauft(!) - verkauft..., er ist nicht so, sondern er verkauft sich - heißt das ja nicht, dass er in so einer sozialen Situation, die im Film beschrieben wird, dann genauso auftritt. Im Gegenteil: Das wäre im Regelfall sogar eher unglaubwürdig.
Waltz von jemand anderem synchronisieren zu lassen, verbietet sich für meinen Geschmack aufs Schärfste, da man seinen ganzen Schauspielstil damit kaputt trampelt. Das ist genauso scheiße, wie es auch immer scheiße war, wenn Ustinov (trotz britischem -!- Dialekt), Max Schell oder Oskar Werner andere Stimmen hatten, selbst wenn die für eine Synchronbesetzung einen ordentlichen Job machten und vielleicht sogar einen überdurchschnittlich guten.
Ansonsten hätte man auch Gert Fröbe in "Goldfinger" - GERADE in "Goldfinger! - umbesetzen müssen - auch in der deutschen Synchro - und das würde niemand machen, der noch ganz bei Trost ist. Bei solchen Selbstsynchros geht es ums Gesamtbild und das ist durch keinen noch so perfekten Rollencast schlagbar.
Zitat von VanToby Entgegen der Forderungen hier bin ich auch überhaupt nicht dafür, John C. Reilly nach Theaterschauspieler klingen zu lassen. (...) War es tatsächlich Absicht, der Sache einen Theaterstück-Charakter zu geben, so ist dies gelungen, nur verfehlt es mMn das Original, das nicht sonderlich theaterhafter wird als ein "normaler" Film.
Diese Meinung könntest du exklusiv haben. Der Film ist ein Kammerspiel. Zwei Szenen spielen außerhalb der Wohnung. Das extrem Bühnenhafte (vulgo: Konzentrierte) mag manch einer dem Film sogar als Schwäche auslegen.
Zu Reilly: Er ist der Schwachpunkt im Cast, trägt zu dick auf, besitzt nicht die Nuancen eines Christoph Waltz. Da fand ich es mehr als angebracht, jemanden zu casten, der Reilly nicht einfach nur perfekt wiedergibt, sondern verbessert. Breuer geht da in genau die richtige Richtung.
Ein Kammerspiel(-Charakter) macht noch nicht unbedingt ein Theaterstück(-Charakter). Das Set der Wohnung ist schon viel zu aufwändig und realistisch für ein Bühnenbild. Noch wichtiger ist aber: Niemand redet, als stünde er auf einer Theaterbühne, von der er aus den ganzen Zuschauerraum erfüllen muss, oder deutet auch nur diese Illusion an wie bspw. in originalgetreuen Shakespeare-Verfilmungen. Theater hat meist einen bewusst auffallenden Grad von Künstlichkeit, den ich hier nicht erkennen kann, sondern nur mehr oder weniger den üblichen "unauffälligen" Kunstcharakter eines (über-)mimetischen Films. So etwas hat es früher auch schon gegeben, wenn es zugebenermaßen auch nicht das Standard-Mainstream-Genre ist, und ich sehe keinen Grund, warum bewährte Synchronregeln - freilich mit angemessener Dehnung - nicht auch hier gelten sollten.
Diese "Klangregeln" unterscheiden sich im Übrigen mitunter von dem, was für OVs gilt, daher, @Mücke: Wenn Waltz im OV leichten Dialekt hat, heißt das noch lange nicht, dass er das auch in einer deutschen Fassung darf. (Dass die Rolle privat vll. anders ist, als sie sich nach außen hin verkauft, ist ein guter Punkt, wobei dann aber zumindest die Handy-Telefonate astrein sein sollten.)
Also: Gerade weil Fosters und Reillys Rolle in meinen Augen auf eine nicht unbedingt theaterhafte Weise bodenständig rüberkommen, wäre ich hier für Synchronsprecher, die ihrerseits ein bisschen wie unspektakuläre 08/15-Menschen klingen, aber vor allem doch trotzdem ihr Handwerk Synchronschauspiel bestens verstehen und ausüben. Das würde ich bei mindestens einem der vier Trailersprecher nicht unterschreiben.
Du hast meine Formulierung "Theaterstimme" also in Richtung "bewusst auffallender Grad von Künstlichkeit" interpretiert, gemäß deiner Interpretation von "theaterhaft".
Nun, so extrem meinte ich das wiederum nicht. Der Film ist eine Art Hybride aus Theaterstück und Kinofilm. Da fand ich das Einspannen einer "Theaterstimme" durchaus sinnvoll. Mit dem Begriff meinte ich jemanden, der keiner der Synchron-Ausgelutschten ist (wie z. B. ein Bierstaedt), synchronsprechen kann und sein Organ dabei vielleicht etwas weniger "synchronig" (aspetisch) zu gebrauchen versteht. Jemand, der anders klingt. Frischer. Aufregender. Und das gern mit gewissen Theater-Manierismen. So sah man das offensichtlich auch bei Constantin. Breuer wäre mir eigentlich gar nicht in den Sinn gekommen, passt aber auch noch in diese Schublade und funktioniert im Trailer ganz wundervoll.
Ein übertriebenes Nuscheln höre ich bei Waltz übrigens auch nicht. Klingt echt. Klingt gut.
Waltz würde ich hier übrigens nicht zu früh kritisieren. Laut den ersten Reviews stiehlt er in dem Film allen die Show. Zudem finde ich dass er im Original besser klingt weil er da einfach zu den natürlichen Stimmen der anderen passt, in der deutschen Synchronfassung sticht Waltz immer heraus wenn er sich selbst synchronisiert weil er gegen richtige Synchronsprecher spielt, die halt alle viel zu markante Stimmen haben und zu hochdeutsch sprechen, wo hingegen Walz seinen eigenen Stil hat. Daher schau ich mir Waltz Filme eigentlich immer auf Englisch an. Da hört sich das alles einfach mehr wie aus einem Guss an.
Und ja, ich fand den Trailer sehr viel lustiger als ich ihn im Original gesehen habe. :P
EDIT: Wie funktioniert das eigentlich? Ruft man bei Waltz an ob er nicht extra für die Synchro eines Trailers nach Deutschland fliegen will? Wo wohnt der eigentlich? In Wien? USA? Oder DE? Und verdient er damit genau so viel wie ein normaler Sprecher?
EDIT2: Finde Breuer übrigens gar nicht gut auf Reilly. Bin aber auch nicht sicher ob ich Bierstett viel besser finden würde...
Trailer gefällt mir. Alles wirkt sehr natürlich gespielt - wie aus einem Guss. Breuer ist eine Wohltat auf Reilly. Danke für diese grandiose Besetzung. Ich verstehe nicht was an Waltz auf Waltz auszusetzen ist. Mir gefällt es wenn Sprecher ab und zu nuscheln und nicht aalglatt klingen.