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Dieses Thema hat 43 Antworten
und wurde 2.599 mal aufgerufen
 Filme: Klassiker
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Slartibartfast



Beiträge: 6.750

27.10.2011 01:04
#16 RE: Wie klaut man eine Million? (1965; DF: 1966) Zitat · antworten

Nein, ist okay, freut mich wenn mal die Rollen wechseln.
Dann stelle ich mal eine "berti-Frage": Kennst du einen anderen Film, wo dieser "Trick" angewendet wird?
Und wieder in meinem eigenen Duktus: Mit "Topkapi" hat der Film grade mal das Einbrechergenre gemein. "Mission: Impossible" klaut da wesentlich mehr.
Es kommt mir so vor, als haben einige den Film erst kürzlich entdeckt. Ich habe ihn als Teenager gesehen und ihn damals sehr genossen. "Klamauk"? Ja,klar, aber was ist dann bitte "Irma LaDouce" oder "Pink Panther"? Kann es sein, dass manche solche Charakterdarsteller nicht in (zugegeben seichten, aber wohleelaunten) Komödien sehen wollen? Ich habe damit jedenfalls kein Problem.

smeagol



Beiträge: 3.906

27.10.2011 09:44
#17 RE: Wie klaut man eine Million? (1965; DF: 1966) Zitat · antworten

Topkapi ist gegen diesen Film jedenfalls nur Schrott muss man sagen. Topkapi ist furchtbar langweilig, bis auf Ustinov schlecht gecastet und bis auf den Eindruch ansich absolut öde. "Wie klaut man eine Million" ist dagegen deutlich unterhaltsamer. Natürlich ist es "nur" eine Komödie und möglicherweise war Audrey Hepburn hier wirklich unterfordert - macht aber überhaupt nichts, denn das Ergebnis ist sehr unterhaltsam. Auch Audreys Vater ist wirklich komisch. Alles in Allem nicht so gut wie z.B. "Charade" (in dem Audrey Hepburn dann ähnlich unterfordert gewesen sein dürfte) - dennoch zu Recht ein Klassiker (was man von dem unsäglichen Topkapi wirklich nicht sagen kann)

Was Biederstedt angeht, so stört er mich nicht - die Idealbesetzung war er aber in der Tat kaum.

berti


Beiträge: 17.884

27.10.2011 09:47
#18 RE: Wie klaut man eine Million? (1965; DF: 1966) Zitat · antworten

Wieso "Rollen wechseln" und "berti-Frage"? Wenn jemand hier eine Position vertritt, sie aber nicht genauer begründet, muss er eigentlich mit Nachfragen rechnen. Und bei einer Argumentation auch mit Gegenargumenten. Man predigt hier ja nicht ex cathedra.
Mit "alles andere als originell" meinte ich nicht, dass ich diese Trick ansonsten schon in Filmen gesehen hätte, die vor diesem entstanden sind. Sondern eher, dass mir gleich klar war, worauf Dermots Plan hinauslief, als er mit dem Bumerang herumspielte. Da ich zuvor über den Film gelesen hatte, dass er einen "raffinierten" bzw. "komplizierten" Plan austüfteln würde, war ich enttäuscht. Keine Ahnung, ob es diese Idee vorher schon gab (dafür kenne ich mich zu wenig in der Filmgeschichte aus). Auch bei dem Eingesperrtsein in der Besenkammer war gleich klar, dass sich beide so näher kommen würden.
Zu den Heist-Movies gibt es eine Auflistung:http://de.wikipedia.org/wiki/Heist-Movie
Sicher, dieser Film ist der erste, der darin nach "Topkapi" aufgelistet wird. Aber danach kommen eine ganze Reihe von anderen, bei denen der Verdacht nahe liegt, dass sie nicht erst durch "Wie klaut man..." (der meines Wissens kein so großer Erfolg war) geplant wurden.

Zitat von Slartibartfast
Es kommt mir so vor, als haben einige den Film erst kürzlich entdeckt. Ich habe ihn als Teenager gesehen und ihn damals sehr genossen. "Klamauk"? Ja,klar, aber was ist dann bitte "Irma LaDouce" oder "Pink Panther"? Kann es sein, dass manche solche Charakterdarsteller nicht in (zugegeben seichten, aber wohleelaunten) Komödien sehen wollen? Ich habe damit jedenfalls kein Problem.


Ich habe den Film erstmals im April 2002 im ZDF gesehen, dann (fast auf den Tag genau) ein Jahr später ebenfalls dort. Zuvor kannte ich sowohl die Hepburn als auch O´Toole in verschiedenen (komischen und ernsthaften) Rollen.
Bei "Pink Panther" würde mich interessieren, ob du hier den Film von 1963 oder die gesamte Filmserie mit Inspektor Clouseau in der Hauptrolle meinst. Den ersten Film würde ich nicht als "Klamauk" einstufen, die späteren (besonders ab dem dritten) durchaus. Der außerhalb dieser Reihe nicht so oft als Komödiant aufgefallene Herbert Lom stört mich da überhaupt nicht. Zu seiner Rolle in einem dieser Filme (bzw. seinem dortigen Sprecher Claus Biederstaedt) gab es vor längerer Zeit mal einen Beitrag:topic-threaded.php?forum=11776729&threaded=1&id=505920&message=6361227
Bei diesen Filmen ist mir der "Klamauk" nicht unagenehm aufgefallen, bei "Irma" dagegen schon. Allerdings muss man hier erwähnen, dass Shirley MacLaine diesen Film selber im Rückblick nicht mochte, Billy Wilder auch nicht. Gut, Wilder war bei den meisten seiner Filme im Nachhinein sehr kritisch, aber dieser war immerhin einer seiner größten Erfolge.
Aber um zum Thema "Charakterdarsteller in Komödien" zurückzukomen: Wenn die Rolle und der Film einiges hergeben, habe ich dagegen absolut nichts. Im Falle der Hepburn kommt hinzu, dass ich jemanden kenne, der große Mühe hat (oder hatte?), sie in anderen als mädchenhaften, albernen Rollen ernstzunehmen. Dieser Film war da nicht sehr hilfreich.
Bei dem einige Jahre zuvor gedrehten "Zusammen in Paris" fand ich ihre Mitwirkung übrigens ähnlich peinlich.

berti


Beiträge: 17.884

27.10.2011 09:51
#19 RE: Wie klaut man eine Million? (1965; DF: 1966) Zitat · antworten

Zitat von smeagol
Topkapi ist gegenn diesen Film jedenfalls nur Schrott muss man sagen. Topkapi ist furchtbar langweilig, bis auf Ustinov schlecht gecastet und bis auf den Eindruch ansich absolut öde. "Wie klaut man eine Million" ist dagegen deutlich unterhaltsamer. Natürlich ist es "nur" eine Komödie und möglicherweise war Audrey Hepburn hier wirklich unterfordert - mach aber überhaupt nichts, denn das Ergebnis ist sehr unterhaltsam. Auch Audreys Vater ist wirklich komisch. Alles in Allem nicht so gut wie z.B. "Charade" (in dem Audrey Hepburn dann ähnlich unterfordert gewesen sein dürfte) - dennoch zu Recht ein Klassiker (was man von dem unsäglichen Topkapi wirklich nicht sagen kann)


"Topkapi" finde ich von der bloßen Handlung her auch nicht so packend, aber die Schauspieler (allen voran, aber keineswegs nur Ustinov) reißen da vieles noch raus und helfen über manche Längen hinweg.
"Charade" hat dagegen ein relativ gutes Drehbuch, Mancinis Musik und manche herrlich pointierte Dialoge. Ganz so unterfordert wie bei "Wie klaut man..." fand ich die Hepburn dort nicht, allerdings setzte sie da manchmal doch einen Tick zu sehr auf Augenklimpern. Aber im Vergleich zu unserem Film hier hielt es sich da noch in Grenzen.

smeagol



Beiträge: 3.906

27.10.2011 10:05
#20 RE: Wie klaut man eine Million? (1965; DF: 1966) Zitat · antworten

Sowas liegt natürlich immer im Auge des Betrachters, aber Topkapi ist für mich ein Totalausfall - bis eben auf Ustinov und eigentlich auch noch Robert Morley (hier in der Synchro auch fieder genial Erich Fiedler). Melina Mercouri finde ich so gruselig (alles an ihr), dass sie besser einen Horrorfilm gedreht hätte, Maximilian Schell geht so gerade noch - wirkt aber auf mich wie ein Fremdkörper und so weiter.

Robert Morley ist wieder so ein positives Beispiel, wo man eigentlich ziemlich durchgängig Erich Fiedler besetzt hat. Also hat man doch auch damals schon gewusst, wer wen wo schon gesprochen hat - im Gegensatz zu Grant und anderen. Daher auch hier nocheinmal der Kommentar im Nebensatz, dass damals teilweise eben NICHT auf Kontinuität - vor allem studioübergreifend - geachtet wurde und man heute oft (oder: öfters) besser dran ist, was die Kontinuität angeht.

berti


Beiträge: 17.884

27.10.2011 13:06
#21 RE: Wie klaut man eine Million? (1965; DF: 1966) Zitat · antworten

Bei Morley muss man natürlich sagen, dass der zu dieser Zeit fast immer den selben Typ spielten: Einen aufgeblasenen, dabei aber tölpelhaften Gentleman. Für diese Rolle war Fiedler ideal, und da bot es sich an, ihn ziemlich kontinuierlich zu besetzen.
Schell fand ich als Gentleman-Einbrecher ganz interessant besetzt, zumal er zu dieser Zeit ansonsten (soweit ich weiß) nie in Komödien gespielt hat.

Lammers


Beiträge: 4.165

27.10.2011 13:17
#22 RE: Wie klaut man eine Million? (1965; DF: 1966) Zitat · antworten

Zitat von smeagol
Topkapi ist furchtbar langweilig, bis auf Ustinov schlecht gecastet und bis auf den Eindruch ansich absolut öde.



So schlimm würde ich es nicht ausdrücken. Der Film ist sicherlich nichts Großes, kann aber doch ganz nett unterhalten. Die Wahl der Stimmen ist o.k., die Story ist aber an und für nichts neues. In diesem Zusammenhang fiel mir noch auf, dass man die Methodik des Einbruchs bei "Rififi" (1955) abgekupfert hat; das lässt sich nicht verleugnen. Ach ja: Ein Running Gag ist Gerven (Akim Tamiroff), der immer mit dem Komplizen von Harper einen trinken will.

berti


Beiträge: 17.884

27.10.2011 13:47
#23 RE: Wie klaut man eine Million? (1965; DF: 1966) Zitat · antworten

Zitat von Lammers
In diesem Zusammenhang fiel mir noch auf, dass man die Methodik des Einbruchs bei "Rififi" (1955) abgekupfert hat; das lässt sich nicht verleugnen.


In diesem Fall trifft "abgekupfert" die Sache nicht ganz, da beide Filme vom selben Regisseur sind.

Markus


Beiträge: 2.466

27.10.2011 14:45
#24 RE: Wie klaut man eine Million? (1965; DF: 1966) Zitat · antworten

Es gibt Filme, die sehr vorhersehbar und nicht unbedingt raffiniert konstruiert sind, mich aber dennoch charmant unterhalten; vielleicht ist das eine Art komischer Suspense. So geht es mir etwa mit "Drei Männer im Schnee" oder auch mit "Wie klaut...". Ob man das goutieren kann, mag aber tatsächlich Geschmackssache sein.

Gruß
Markus

berti


Beiträge: 17.884

27.10.2011 15:34
#25 RE: Wie klaut man eine Million? (1965; DF: 1966) Zitat · antworten

Zitat von Markus
Es gibt Filme, die sehr vorhersehbar und nicht unbedingt raffiniert konstruiert sind, mich aber dennoch charmant unterhalten; vielleicht ist das eine Art komischer Suspense.


Und es gibt Filme wie Hitchcocks "North by northwest", die sich einen schlimmen Deus es Machina-Effekt die Rettung durch einen Pistolenschuss aus dem Nichts leisten, ohne dass man ihnen deswegen böse wäre.

Lammers


Beiträge: 4.165

27.10.2011 16:05
#26 RE: Wie klaut man eine Million? (1965; DF: 1966) Zitat · antworten

Zitat von berti
In diesem Fall trifft "abgekupfert" die Sache nicht ganz, da beide Filme vom selben Regisseur sind.



Na gut, sagen wir er hat bei sich selbst geklaut .

Zitat von berti
Und es gibt Filme wie Hitchcocks "North by northwest", die sich einen schlimmen Deus es Machina-Effekt Rettung durch einen Pistolenschuß aus dem Nichts leisten, ohne dass man ihnen deswegen böse wäre.



Auch nicht, wenn ein kleiner Junge sich die Ohren zuhält.

berti


Beiträge: 17.884

27.10.2011 16:23
#27 RE: Wie klaut man eine Million? (1965; DF: 1966) Zitat · antworten

Zitat von Lammers
Auch nicht, wenn ein kleiner Junge sich die Ohren zuhält.


Das wäre allerdings ein Filmfehler, der selbst dem besten Regisseur noch passieren kann. Das andere wirkt wie eine Verlegenheitslösung, die man "normalerweise" jedem Autor als billig ankreiden würde, wenn der Film keinen Klassikerstatus hätte.

smeagol



Beiträge: 3.906

27.10.2011 17:54
#28 RE: Wie klaut man eine Million? (1965; DF: 1966) Zitat · antworten

Der Junge hält sich aber nur die Ohren zu, weil er schon während des Drehs wusste, wen man in der deutschen Synchro für Grant besetzen würde - ergo eine verständliche Reaktion

Aber im Ernst ist das wohl einer der bekanntesten Filmfehler überhaupt.

berti


Beiträge: 17.884

27.10.2011 19:33
#29 RE: Wie klaut man eine Million? (1965; DF: 1966) Zitat · antworten

Zitat von smeagol
Der Junge hält sich aber nur die Ohren zu, weil er schon während des Drehs wusste, wen man in der deutschen Synchro für Grant besetzen würde - ergo eine verständliche Reaktion


Darauf muss man erstmal kommen!

Slartibartfast



Beiträge: 6.750

27.10.2011 20:02
#30 RE: Wie klaut man eine Million? (1965; DF: 1966) Zitat · antworten

Zitat
Wieso "Rollen wechseln" und "berti-Frage"?


Weil du sonst derjenige bist, der bei jedem Hustenreiz Nachfragen stellt, wie das gemeint gewesen sei etc., und ich eher derjenige, der eine manchmal unpopuläre Position argumentativ vertritt.
Ich stimme Smeagol zu, dass Topkapi ein Langweiler ist bis auf die Einbruchsszene. Dann schon lieber der unbekanntere "Top Job", der leider einen sehr merkwürdigen Klaus Kindler als Kinski enthält. Der passt so dermaßen überhaupt nicht, dass ich mich gar nicht erinnert habe, dass Kinski da mitspielte.
Wie kann man nur jemand, der in Deutschland mit seiner eigenen Stimme bekannt geworden ist, in einer Synchro jemand so unpassendes geben?

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Farb-Legende: blau = Spekulation, orange = Trailer-Besetzung, grün = endgültige Besetzung, rot = Korrektur/Ergänzung zur endgültigen Besetzung


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